• 19:14 Uhr: ➤ Sechs Bundesländer bekommen zusätzliche Impfdosen
  • 16:27 Uhr: Kreis in NRW stoppt Impfungen von Frauen unter 55 mit Astrazeneca
  • 14:48 Uhr: Erste Impfstoff-Lieferungen von Johnson & Johnson Mitte April
  • 13:33 Uhr: Niederländische Virologin: Coronavirus kam über zwei Tierarten
  • 11:35 Uhr: Ramelow zu Merkels Kritik: Der Bund soll einfach machen

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➤ Sechs Bundesländer bekommen zusätzliche Impfdosen

Für den Kampf gegen das Coronavirus bekommen sechs Bundesländer zusätzlichen Impfstoff - vor allem in Bezug auf Einträge aus Grenzregionen. So erhält Bayern laut Bundesgesundheitsministerium 105.300 zusätzliche Dosen und Sachsen 93.600 Dosen, wie zuerst der "Münchner Merkur" berichtete. Das Saarland soll 81.900 Dosen extra bekommen, Thüringen 35.100 Dosen, Rheinland-Pfalz 23.400 und Sachsen-Anhalt 11.700 Dosen. Ressortchef Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung, so könnten die Länder schnell und effektiv Impfquoten steigern. Gerade in Grenzregionen breiteten sich Virusvarianten aus.

Die zusätzlichen Dosen für Länder mit besonders gefährdeten Regionen hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten bei einem "Impfgipfel" am 19. März beschlossen - zunächst für fünf Länder ohne Sachsen-Anhalt. Wie Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte, sollen die Dosen im Burgenlandkreis mit sehr hohen Infektionszahlen eingesetzt werden.

Die Extra-Dosen sollen laut Bundesministerium bis diesen Dienstag ausgeliefert werden. Sie stammen aus einer Zusatzlieferung von 580.000 Dosen des Herstellers Biontech/Pfizer. Die restlichen Zusatzdosen daraus sollen für Hausarztpraxen eingeplant werden.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Proteste in Rumänien gegen Corona-Beschränkungen

23:20 Uhr: In Rumänien haben am Montagabend Tausende Menschen gegen die angeordneten Corona-Vorsichtsmaßnahmen demonstriert. Proteste gab es in der Hauptstadt Bukarest und in mindestens 17 weiteren Städten. Die Menschen folgten einem Aufruf der neuen ultra-rechten Partei AUR, die seit der Wahl im Dezember 2020 auch im Parlament vertreten ist. Allgegenwärtig waren Parolen gegen eine "Diktatur".

In Bukarest füllten Demonstranten den Platz vor dem Regierungssitz, wo sie Feuerwerkskörper entzündeten, wie der Sender "Digi24.ro" berichtete. Im ostrumänischen Galati bewarfen Demonstranten Polizisten mit Steinen und Feuerwerkskörpern, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax. In der Industriestadt Pitesti, 100 Kilometer nördlich von Bukarest, hätten Demonstranten auch Hassbotschaften gegen die in Rumänien lebenden ethnischen Ungarn gerufen, berichtete das Nachrichtenportal "g4media.ro".

In Rumänien lag die 14-Tage-Inzidenz in der dritten Welle der Corona-Pandemie bei 363,68 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die Intensivstationen sind, nach einer relativen Entlastung im Februar, wieder am Rande der Kapazitätsgrenze. In zahlreichen Orten herrschen ganztägige Ausgangsbeschränkungen. Je nach Inzidenz gelten lokal unterschiedlich härtere oder mildere Restriktionen.

Biden: Fast alle erwachsenen Amerikaner in drei Wochen impfberechtigt

23:03 Uhr: Der Großteil aller erwachsenen Amerikaner soll schon in drei Wochen impfberechtigt sein. Bis zum 19. April sollen 90 Prozent der Erwachsenen für eine Impfung in Frage kommen, erklärte US-Präsident Joe Biden am Montag im Weißen Haus. Lange Wege sollen die Menschen für die Impfung nicht auf sich nehmen müssen: Für 90 Prozent werde bis zu dem Stichtag ein Impfort in einem Umkreis von fünf Meilen (acht Kilometern) liegen. Möglich werden soll das, indem in fast 40.000 Apotheken des Landes die Impfstoffe gespritzt und weitere Massenimpfzentren aus dem Boden gestampft werden.

Trotz der Impferfolge mahnte Biden: Angesichts steigender Infektionszahlen dürfe die Bevölkerung bei den Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie nicht nachlassen. "Der Krieg gegen COVID-19 ist noch lange nicht gewonnen", sagte Biden. Man befinde sich in einem Wettlauf um Leben und Tod.

Biden hat das Tempo der Impfkampagne in den USA deutlich erhöht. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC sind bereits 52,6 Millionen voll geimpft. Mehr als 95 Millionen haben mindestens eine Impfung bekommen. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. In absoluten Zahlen ist das Land weltweit am schwersten von der Pandemie betroffen: Die Zahl der Toten steuert auf 550.000 zu, mehr als 30 Millionen Ansteckungen mit Sars-CoV-2 wurden nachgewiesen.

Türkei verschärft Corona-Beschränkungen

22:23 Uhr: Die Türkei hat angesichts stark steigender Corona-Neuinfektionen in einigen Regionen Beschränkungen verschärft. 58 von 81 Provinzen, darunter die Millionenmetropole Istanbul, seien als Gebiete mit sehr hohem Risiko (rote Kategorie) eingestuft worden, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag nach einer Kabinettssitzung. Das betreffe etwa 80 Prozent der rund 84 Millionen Einwohner. In den rot eingestuften Regionen gilt demnach wieder eine Ausgangssperre an Samstagen und Sonntagen. Restaurants und Cafés bleiben aber vorerst weiter geöffnet.

Erdogan kündigte zudem Einschränkungen während des Fastenmonats Ramadan, der Mitte April beginnt, an. Menschenansammlungen zum gemeinsamen Fastenbrechen etwa würden nicht gestattet. Zudem gebe es dann landesweite Ausgangsbeschränkungen am Wochenende und Restaurants müssten auf Paketservice umstellen.

Die Türkei hat Anfang März mit einer schrittweisen Lockerung der Coronavirus-Restriktionen begonnen und dazu in den 81 Provinzen ein Bewertungssystem mit vier Risikostufen eingeführt. In Gebieten mit höherem Risiko greifen schärfere Restriktionen. Ausgangsbeschränkungen am Abend bestehen nach wie vor landesweit.

Zuletzt war die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Land stark angestiegen. Zurzeit liegt diese bei rund 30.000 Fällen täglich. Die Türkei hat seit Beginn der Pandemie rund drei Millionen Coronavirus-Infektionen und rund 31.000 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 gemeldet.

Seit Mitte Januar impft die Türkei mit dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac gegen das Coronavirus. Bislang wurden nach offiziellen Angaben mehr als 15 Millionen Menschen geimpft. Rund 8,5 Millionen Menschen haben bisher nur die erste, rund 6,7 Millionen auch die zweite Dosis erhalten.

Lockerungen in England: Sechs leute dürfen sich im Freien treffen

21:43 Uhr: England lockert am Montag die Corona-Ausgangsbeschränkungen deutlich. Zwei Haushalte oder bis zu sechs Menschen dürfen sich nun wieder in Parks und Gärten treffen. Die "Stay at home"-Anordnung wird aufgehoben, allerdings bittet die Regierung die Bevölkerung, weiterhin auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Unüberdachte Sportanlagen und Schwimmbäder dürfen wieder öffnen.

Premierminister Boris Johnson sagte, er hoffe, dass die Lockerungen einen "großartigen britischen Sportsommer" anstoßen. Mit der Unterstützung prominenter Sportler wie Tennisspielerin Johanna Konta oder Cricketstar Eoin Morgan wirbt die Regierung dafür, nach dem monatelangen Lockdown mit Kontaktbeschränkungen wieder Sport zu treiben. Kinder sollten sich möglichst eine Stunde jeden Tag betätigen, Erwachsene zweieinhalb Stunden pro Woche.

"Ich weiß, wie sehr die Menschen die Kameradschaft und den Wettbewerb des organisierten Sports vermisst haben und wie schwierig es war, körperliche Aktivitäten - insbesondere für Kinder - einzuschränken", sagte Johnson. Zugleich rief er die Menschen zur Vorsicht auf. Trotz der Erleichterungen müsse jeder weiter die Hygieneregeln befolgen.

"Nur wegen monatelanger Opfer und Anstrengungen können wir heute diesen kleinen Schritt in Richtung Freiheit gehen, und wir müssen weiter vorsichtig bleiben", sagte Johnson bei einer Pressekonferenz am Montag. Erneut mahnte er auch angesichts der dritten Welle auf dem europäischen Festland die Briten, nicht über die Stränge zu schlagen.

In Wales sind seit Samstag bereits Ferien innerhalb des Landesteils erlaubt, dabei sollen Haushalte aber unter sich bleiben und dürfen nur Unterkünfte mit der Möglichkeit zur Selbstversorgung wie Ferienwohnungen nutzen. Im Vereinigten Königreich ist Gesundheit Sache der Landesteile. Johnsons Regierung kann nur Vorschriften für England lockern oder erlassen. Für den 12. April ist hier die Öffnung nichtessenzieller Geschäfte sowie der Außengastronomie geplant.

Millenials werden geimpft: New York weitet Impfberechtigung aus

21:08 Uhr: Im Zuge der schnell voranschreitenden Corona-Impfkampagne in den USA weitet der Bundesstaat New York den Kreis der Berechtigten für eine Immunisierung weiter aus. Von Dienstag an dürfen sich alle Bürger im Alter ab 30 Jahren mit einem der drei zur Verfügung stehenden Mittel impfen lassen, wie Gouverneur Andrew Cuomo am Montag mitteilte. Eine Woche später seien sogar bereits alle New Yorker ab 16 Jahren dran - dem momentanen Mindestalter für die Vakzine.

Zusätzlich dürfen sich bereits seit einiger Zeit Menschen mit speziellen Vorerkrankungen oder bestimmten Berufen, wie etwa Lehrer, Hausmeister oder Restaurant-Mitarbeiter impfen lassen. Insgesamt haben etwa 30 Prozent der Einwohner in dem Bundesstaat mit knapp 20 Millionen Einwohnern bereits zumindest eine Impfdosis bekommen. Landesweit sieht es ähnlich aus. Der Bundesstaat - und insbesondere die darin liegende gleichnamige Millionenmetropole - waren im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden.

Urlaubsreisen ins Ausland bleiben erlaubt - kein Verbot

20:05 Uhr: Urlaubsreisen ins Ausland werden trotz der Corona-Pandemie auch weiterhin grundsätzlich möglich sein. Ein Regierungssprecher verwies auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend auf die geltenden Bestimmungen für Reisende. "Eine darüber hinausgehende rechtliche Regelung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant", fügte er hinzu. Ein von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilter Prüfauftrag zur möglichen Unterbindung touristischer Reisen gelte derzeit formal als abgeschlossen.

Angesichts der hitzigen Diskussion über Urlaub auf Mallorca hatte die Bundesregierung erwogen, Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend zu unterbinden. Es könne doch nicht sein, dass man nicht in der Lage sei zu verhindern, dass Menschen nach Mallorca fliegen, aber in Flensburg ein 15-Kilometer-Bewegungsradius durchgesetzt werden könne, hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch bei ihren Beratungen mit den Ministerpräsidenten gesagt. Die zuständigen Ressorts wurden gebeten, die juristischen Möglichkeiten zu prüfen. In Belgien und Großbritannien gibt es Ausreiseverbote für touristische Zwecke.

Frankreich: Lage auf Intensivstationen verschärft sich

19:06 Uhr: In Frankreich spitzt sich die Situation auf den Intensivstationen weiter zu. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Montag mehr als 4.970 Patientinnen und Patienten mit COVID-19 auf den Intensivstationen im Land. Das sind mehr als auf dem Höhepunkt der zweiten Welle der Epidemie im Herbst vergangenen Jahres. Damals zählten die Behörden im November etwas mehr als 4.900 Menschen auf den Intensivstationen. Im Frühjahr 2020 lag die Zahl mit mehr als 7.000 aber noch einmal deutlich höher.

Die Corona-Situation in Frankreich ist extrem angespannt. Gut 40 Medizinerinnen und Mediziner hatten am Wochenende wegen der besorgniserregenden Lage auf den Intensivstationen im Großraum Paris Alarm geschlagen. Sie warnten davor, dass es zu Triage in den Kliniken kommen könnte. Das Wort stammt vom französischen Verb "trier", was "sortieren" oder "aussuchen" bedeutet. Die Auslastung der Intensivstationen liegt im Großraum Paris bei weit mehr als 100 Prozent.

Frankreichs Statistikamt Insee meldete am Montag außerdem, dass wegen COVID-19 die Sterblichkeit im Land 2020 ungewöhnlich hoch war. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Todesfälle um mehr als neun Prozent angestiegen. "Ein solcher Anstieg der Sterblichkeit wurde in Frankreich seit 70 Jahren nicht mehr verzeichnet", hieß es weiter. Dieser Anstieg sei auffallend höher als jener, der während der schweren Grippe- und Hitzewellen der vergangenen Jahre beobachtet worden sei.

In Frankreich gilt seit Monaten eine abendliche Ausgangssperre - aktuell dürfen die Menschen nach 19 Uhr nicht mehr ohne triftigen Grund vor die Tür. In zahlreichen Départements, darunter auch Paris, gelten noch weitere strengere Beschränkungen. Dort haben zahlreiche Geschäfte geschlossen, außerdem ist die Bewegungsfreiheit erneut eingeschränkt.

Studie bekräftigt: Infektionsrisiko bei mRNA-Impfstoffen gering

18:34 Uhr: Eine neue Studie aus den USA bekräftigt eine gute Wirksamkeit von einigen Corona-Impfstoffen auch gegen Infektionen ohne Symptome. "Die Ergebnisse zeigten, dass nach der zweiten Impfstoffdosis das Infektionsrisiko zwei oder mehr Wochen nach der Impfung um 90 Prozent verringert wurde", teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Montag mit.

Dabei wurden auch Infektionen ohne Symptome erfasst, die einen "kleinen Anteil" von etwa zehn Prozent an allen positiven Tests ausmachten. Es besteht damit die Hoffnung, dass geimpfte Personen andere in den meisten Fällen nicht mehr anstecken können und Infektionsketten so unterbrochen werden können.

Die CDC hatte die mRNA-Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna unter die Lupe genommen: Knapp 4.000 Menschen im medizinischen Bereich wurden dabei in sechs US-Staaten im Zeitraum zwischen Dezember und März wöchentlich getestet. Die Ergebnisse bestätigten dabei vorherige Studien, die ebenfalls darauf hinweisen, dass eine asymptomatische Weitergabe des Coronavirus bei Geimpften eher unwahrscheinlich ist.

Die CDC beobachtete dabei zudem einen hohen Schutz selbst nach nur einer der zwei obligatorischen Dosen. Nach einer Dosis sei die Zahl der Infektionen bereits um 80 Prozent zurückgegangen. Die Ergebnisse seien angesichts der eigenen großen Studien der Hersteller folgerichtig. In diesen war allerdings untersucht worden, wie wirksam die Stoffe gegen den Ausbruch der Krankheit COVID-19 sind, nicht die Infektionsrate mit dem Virus.

Notbremse soll in Rheinland-Pfalz konsequent gezogen werden

17:51 Uhr: Angesichts weiter zunehmender Corona-Infektionen hat die rheinland-pfälzische Landesregierung ihre Absicht bekräftigt, an dem Anfang März beschlossenen Stufenplan festzuhalten. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach sich deswegen am Montag gegen vorgezogene Bund-Länder-Beratungen vor der Ministerpräsidentenkonferenz am 12. April aus.

"Wir müssen entschlossen handeln, dafür brauchen wir jetzt keine weiteren Bund-Länder-Runden", sagte die Regierungschefin in Mainz. "Alle müssen sich an das halten, was wir beschlossen haben." Als wirksames Instrument gehöre dazu auch die Notbremse in Städten und Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 100.

"In Rheinland-Pfalz wenden wir diese konsequent an", betonte Dreyer. Die dafür vom Land aufgestellte Musterallgemeinverfügung sieht etwa Ausgangssperren zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr, eine Schließung der Außengastronomie und Einzelhandel außerhalb des täglichen Bedarfs nur nach Terminvereinbarung vor.

Modellprojekte mit der Öffnung von Kultureinrichtungen in bestimmten Kommunen könne es nur dort geben, wo die Inzidenz unter einem Wert von 50 liege, sagte Dreyer. "Wir können nicht mit dem Signal von großflächigen Lockerungen in die dritte Welle gehen." Der Blick richte sich dabei nicht allein auf die Inzidenzen, "denn wir sehen, dass auch die Krankenhäuser wieder sehr viel stärker belastet sind und wohl auch belastet werden".

Griechenland will Tourismus-Saison retten und treibt Öffnung voran

17:24 Uhr Die griechische Regierung will trotz derzeit hoher Corona-Zahlen den Start der Tourismus-Saison retten. Tourismusminister Haris Theoharis plädiere für verschiedene Pilotprojekte bereits vor dem geplanten Saisonbeginn, der coronabedingt für Mitte Mai angepeilt worden war, berichtete am Montag die griechische Wirtschaftszeitung "Naftemporiki".

Am Wochenende waren auf Kreta die ersten Flieger mit deutschen Touristen an Bord gelandet. Die Gäste wohnen Medienberichten zufolge nicht in Hotels, sondern in Privatunterkünften und Pensionen, weil die Hotels mangels Buchungen noch geschlossen sind. Am 12. April sollen außerdem rund 200 Niederländer versuchsweise nach Rhodos fliegen und dort eine Woche in einer Hotelanlage verbringen. Berichten zufolge haben sich dafür 25.000 Menschen beworben.

Touristen müssen in Griechenland bei der Einreise einen negativen, höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen und werden zudem bei der Ankunft häufig noch einem Schnelltest unterzogen. Dann müssen sie eine siebentägige Quarantäne einhalten, wie das deutsche Auswärtige Amt am Montag mitteilte. Praktisch wird diese Quarantäne in Griechenland jedoch kaum mehr kontrolliert. Das Argument: Die Einreisenden wurden ohnehin zweimal getestet.

Auf Mallorca bleibt Corona-Lage nach großem Touristenzulauf entspannt

16:55 Uhr: Nach der Ankunft von Tausenden Touristen aus Deutschland bleiben die Corona-Zahlen auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln vorerst weiter relativ niedrig. Binnen 24 Stunden seien in der spanischen Region insgesamt 43 Neuinfektionen und kein einziger Todesfall registriert worden, teilten die balearischen Gesundheitsbehörden am Montag in Palma mit. Das waren 16 Neuinfektionen weniger als am Vortag. Am Montag vor einer Woche lag der Tageswert der Ansteckungen bei 29.

Auf Mallorca wurden den amtlichen Angaben zufolge 42 der 43 Neuinfektionen registriert. Eine Ansteckung sei auf Ibiza gemeldet worden. Nach den vorliegenden Informationen wurde bisher kein Tourist aus Deutschland positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet. Die Regionalregierung mahnt jedoch weiter zu großer Vorsicht.

Trotz der Warnungen der Bundesregierung flogen an den vergangenen Tagen Tausende Urlauber nach Mallorca. Allein am Wochenende landeten auf der Mittelmeerinsel 129 Flieger aus Deutschland. Nach Angaben des spanischen Flughafenbetreibers Aena soll es bis einschließlich Ostermontag 532 Verbindungen nach Mallorca geben.

Deutschland hatte die Reisewarnung für die Lieblingsinsel der Deutschen Mitte März aufgehoben, nachdem die Inzidenz dort unter den Grenzwert 50 gesunken war. Seitdem sind Mallorca-Urlauber bei Rückkehr von Quarantäne und Testpflicht befreit. Das hatte vor den Osterferien einen Buchungsboom ausgelöst.

Ab Dienstag muss allerdings jeder aus dem Ausland einreisende Flugpassagier aufgrund der angespannten Lage in der Heimat einen negativen Test vorweisen.

Rufe nach Änderung der Impfreihenfolge werden lauter

Anstatt so vielen Menschen wie möglich die erste Impfdosis gegen das Coronavirus zu verabreichen, werden Dosen für die Zweitimpfung zurückgehalten. Das sei unnötig, klagen Immunmediziner. Auch aus der Politik wird der Ruf nach einer flexibleren Impfreihenfolge immer lauter.

Kreis in NRW stoppt Impfungen von Frauen unter 55 mit Astrazeneca

Der Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen hat am Montag die Corona-Schutzimpfung von Frauen unter 55 mit dem Wirkstoff von Astrazeneca vorläufig gestoppt. Nachdem eine geimpfte Frau (47) vergangene Woche gestorben war, sei dem Kreis nun der Verdacht auf "eine schwerwiegende Erkrankung" einer 28-Jährigen nach der Impfung mit Astrazeneca gemeldet worden. Beide hatten laut Kreis eine Sinusvenenthrombose erlitten.

"Der Kreis Euskirchen hat heute Mittag die Bezirksregierung und das NRW-Gesundheitsministerium über die neue Lage informiert und das Moratorium vermeldet. Dabei handelt es sich um eine vorsorgliche Maßnahme, bis die zuständigen Fachdienststellen zu einen endgültigen Bewertung gekommen sind", hieß es in einer Mitteilung.

Zuvor seien Rückfragen bei den übergeordneten Behörden damit beantwortet worden, dass das Paul-Ehrlich-Institut "die Vorgänge gewissenhaft prüfe, eine abschließende Stellungnahme jedoch nicht erfolgen könne", so der Kreis. Landrat Markus Ramers (SPD) habe mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und seinem Staatssekretär telefoniert, "die sich persönlich für eine zeitnahe, abschließende Klärung durch die Fachleute einsetzen."

Der Tod der Frau war dem Gesundheitsamt laut Kreis am vergangenen Freitag durch den verantwortlichen Arzt des regionalen Impfzentrums gemeldet worden, der die Informationen von der behandelnden Klinik erhalten hatte. Auch der neuerliche Fall sei von dem Arzt gemeldet worden, "nachdem er entsprechende Informationen von der behandelnden Klinik erhalten hatte." Die 28 Jahre alte Patientin sei in einem stabilen Zustand und werde in einer Spezialklinik versorgt, so der Kreis in einer Mitteilung.

Die Impfungen mit Astrazeneca für Männer sowie für Frauen über 55 gehen ebenso wie geplant weiter wie die Impfungen mit dem Biontech-Vakzin.

Köln bekennt sich zu Notbremse

15:59 Uhr: Köln verzichtet vorerst auf Lockerungen. "Wir haben am Wochenende intensiv darüber beraten, ob wir beim Land beantragen, auf die Notbremse zu verzichten", sagte Krisenstabsleiterin Andrea Blome nach Angaben der Stadt vom Montag. Angesichts der Infektionslage und der besorgniserregenden Situation auf den Intensivstationen halte man es aber für unverantwortlich, auf Einschränkungen gänzlich zu verzichten.

"Solange die Inzidenz in Köln deutlich über 100 liegt und die Zahl der Neuinfektionen in unserer Stadt exponentiell steigt, hält die Stadt Köln eine Ausnahme von der Notbremse lediglich für die Museen für vertretbar und wird derzeit darauf verzichten, beim Land weitere Ausnahmen zu beantragen", stellte Blome klar. "Damit halten wir uns weitgehend an den Beschluss der Bund-Länder-Konferenz, der die Möglichkeit, bei ausreichender Testkapazität auf Einschränkungen zu verzichten, ausdrücklich nur bei einer sinkenden oder mindestens stabilen Inzidenz vorsieht."

Studie: Erste Dosis verleiht Pflegeheim-Bewohnern bereits Schutz

15:36 Uhr: Die beiden in Großbritannien eingesetzten Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astrazeneca verhindern bereits nach der ersten Dosis mehr als die Hälfte aller zu erwartenden Infektionen bei Pflegeheimbewohnern. Das geht aus einer Studie des University College London (UCL) hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

Demnach verhindern beide Präparate vier Wochen nach einer ersten Impfdosis 56 Prozent der Infektionen mit dem Coronavirus. Eine Woche später betrage dieser Impfschutz bereits 62 Prozent, hieß es in einer Mitteilung. Betrachtet wurden mehr als 10.000 Pflegeheimbewohner in England mit einem Durchschnittsalter von 86 Jahren. Dabei wurde verglichen, wie viele Infektionen in einer geimpften Gruppe im Vergleich zu einer ungeimpften Gruppe auftraten.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine einzelne Impfdosis eine Schutzwirkung hat, die von der vierten bis mindestens zur siebten Woche nach der Impfung anhält", sagte Laura Shallcross vom Institut for Health Informatics der Universität.

Die Studie habe auch ergeben, dass die Impfstoffe wirksam gegen die höher ansteckende Variante B.1.1.7 seien, hieß es weiter. Es gebe zudem Hinweise, dass Infizierte, die zuvor geimpft wurden, weniger ansteckend seien.

Mann will unbedingt zum Impfen - Ermittlungen wegen Unfallflucht

15:10 Uhr: Weil er unbedingt pünktlich zum Impfzentrum kommen wollte, ist ein Autofahrer am Sonntag in Viersen nicht wie vorgeschrieben am Unfallort geblieben. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte der 65-Jährige beim Einfahren auf eine Kreisstraße die Vorfahrt missachtet.

Deshalb verlor ein 36-Jähriger die Kontrolle über seinen Wagen und landete im Graben. Zwar hielt der 65-Jährige an, nannte seinen Namen und forderte den Geschädigten auf, sein Kennzeichen zu fotografieren. Er wolle zum Impfen fahren und dann zurückkommen.

Am Impfzentrum hielt allerdings schon die zwischenzeitlich informierte Polizei Ausschau nach dem Unfallfahrer. Der meldete sich von sich aus bei den Beamten. Gegen ihn wird wegen Unfallflucht ermittelt. Ob der Mann letztendlich noch seine Impfung bekam, war der Polizei nicht bekannt.

Erste Impfstoff-Lieferungen von Johnson & Johnson Mitte April

14:48 Uhr: Die ersten Lieferungen des vierten zugelassenen Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson für Deutschland sollen ab Mitte April kommen. In der Woche vom 12. April werden 256.800 Dosen erwartet, in der Woche vom 26. April weitere 444.000 Dosen, wie aus einer Lieferprognose des Herstellers hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt.

Zuerst berichtete "Bild" (Montag) darüber. Im Mai sollen 2,3 Millionen Dosen folgen, im Juni 7,1 Millionen, so dass im zweiten Quartal 10,1 Millionen Dosen zusammenkommen sollen.

Im dritten Quartal werden demnach 22 Millionen Dosen erwartet, im vierten Quartal dann noch 4,6 Millionen Dosen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson war am 11. März in der Europäischen Union zugelassen worden.

Bei dem Präparat reicht eine Spritze, eine zweite Impfung ist nicht nötig. Bereits in Deutschland eingesetzt werden die Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca.

Prioritätenliste beim Grünen Pass für Reisefreiheit bald nach Ostern

14:36 Uhr: Zahlreiche EU-Staaten wollen bald nach Ostern eine Prioritätenliste zur Umsetzung des sogenannten Grünen Passes für Urlaubsreisen vorlegen. Das Projekt solle europaweit einheitlich, grenzübergreifend und leicht verwendbar verwirklicht werden, sagte Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger am Montag in Wien. Das EU-Dokument soll Impfungen gegen das Coronavirus sowie Tests oder überstandene Infektionen fälschungssicher registrieren und unter anderem das Reisen erleichtern.

Köstinger sagte, bis zum Sommer solle trotz Coronakrise das grenzenlose Reise in der EU wieder möglich werden. Gerade bei den Einreisebestimmungen, die jeder Staat für sich selbst festlege, müsse eine Harmonisierung der Kriterien erfolgen, so Köstinger nach dem Online-Treffen mit zwölf Amtskollegen und -innen - unter anderem aus Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland.

So müsse unter anderem geklärt werden, ob und wenn ja in welchem Zeitraum, ein negativer Test zur Einreise ausreiche, hieß es. Österreich als eines der besonders vom Tourismus abhängigen Länder hat das EU-weite Projekt vorangetrieben. "Der Grüne Pass soll auf jedem Flughafen und in jedem Hotel in Europa gültig und lesbar sein", sagte Köstinger. Das Zertifikat werde darüber informieren, ob jemand geimpft, genesen oder negativ getestet sei.

Der gesamte Zeitplan sei sehr ambitioniert, sagte Köstinger. Auf europäischer Ebene soll der Grüne Pass zum 1. Juni kommen. In Österreich ist geplant, eine erste Stufe Ende April zu realisieren. Dann sollen in dem Zertifikat negative Corona-Tests erfasst werden und so zum Beispiel den Besuch von Friseuren ermöglichen.

Ministerpräsidenten verteidigen Corona-Linie

14:05 Uhr: Mehrere Ministerpräsidenten haben das Vorgehen der Länder in der Corona-Pandemie gegen die Kritik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verteidigt. "Jeder will, dass die Infektionszahlen runtergehen, und jeder hat für sein Land entsprechende Maßnahmen gemacht", sagte zum Beispiel Armin Laschet am Montag in Berlin nach einer Sitzung des CDU-Präsidiums. Er räumte ein, dass diese Maßnahmen "sehr unterschiedlich" seien. Was andere Länder-Chefs sagen, lesen Sie in nachfolgendem Artikel:

Klöckner: Schon die ganze Woche für Ostereinkäufe nutzen

13:58 Uhr: Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat an die Verbraucher appelliert, angesichts hoher Corona-Zahlen schon diese ganze Woche für Lebensmitteleinkäufe zum Osterfest zu nutzen. "Das verhindert überfüllte Supermärkte", sagte die CDU-Politikerin. Wer vorausschaue, schütze sich, andere Kunden und die Marktmitarbeiter.

Minister Müller bei der WHO - Keine Zusage von Impfstoff-Spenden

13:54 Uhr: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat bei einem Besuch in Genf internationale Solidarität bei der gerechten Verteilung von Corona-Impfstoffen gefordert. Er sprach unter anderem mit dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Tedros wiederholte seine Bitte, dass reiche Länder in den nächsten zwei Wochen Impfstoffdosen spenden, damit auch Gesundheitspersonal in ärmeren Ländern geimpft werden kann. Darauf ging Müller nicht ein. Auf die Nachfrage, ob er im Namen Deutschlands oder der EU eine Zusage gemacht habe, antwortete Müller, es sei wichtig, die Produktionskapazitäten auszubauen. In Deutschland seien acht Prozent der Bevölkerung geimpft, damit liege das Land allenfalls im Mittelfeld.

"Wir dürfen uns nicht auf uns selbst zurückziehen in den reichen Ländern", sagte Müller. Mehr als 70 Prozent der Impfdosen, die zur Zeit zur Verfügung stehen, befänden sich in den zehn reichsten Ländern, sagte er. Einige Länder hätten sich deutlich mehr Impfdosen gesichert, als sie benötigten. "Das ist nicht die Solidarität, die dieses Virus stoppen wird", fügte er hinzu. Müller verwies darauf, dass neben dem Impfstoff 35 Milliarden Dollar fehlen, um die Impfprogramme weltweit zu organisieren. Er appellierte an alle Länder - und namentlich die USA, China und Russland - mehr zu tun. Auch die EU müsse noch mehr tun.

Niederländische Virologin: Coronavirus kam über zwei Tierarten

13:33 Uhr: Die niederländische Virologin Marion Koopmans hat Kernaussagen aus einem bisher unveröffentlichten WHO-Bericht bestätigt, dass das Coronavirus wohl über zwei Tierarten auf den Menschen übergesprungen ist. Von Fledermäusen über ein anderes Tier auf den Menschen sei "die wahrscheinlichste Route", sagte Koopmans am Montag im Radio. Es sei dagegen sehr unwahrscheinlich, dass das Virus aus einem Labor stammt, sagte die Virologin.

Koopmans gehörte dem Expertenteam an, das Anfang des Jahres im Auftrag der WHO in Wuhan in China die Entstehung der Pandemie untersucht hatte. Einige Medien hatten zuvor aus einer Konzeptversion des WHO-Berichtes berichtet.

Koopmans wies aber die Darstellung zurück, dass die Wissenschaftler in China nicht frei hätten arbeiten können. Das hätten sie und das Team nicht so erfahren. "Es ging nun einmal um eine sehr komplexe Untersuchung", sagte Koopmans. Daran seien sehr viele Menschen aus vielen Bereichen beteiligt gewesen. Dann könne man nicht einfach schnell alle Daten erwarten. "So funktioniert das nicht."

Italiens Hotelverband verärgert über Corona-Beschränkungen

12:56 Uhr: Angesichts der nahenden Osterfeiertage ist Italiens Hotelverband darüber verärgert, dass viele Unterkünfte zu bleiben. "Ich kann mich nicht aus meiner Kommune bewegen, aber ich kann auf die Kanaren fliegen: Das ist absurd", sagte der Präsident des Verbands Federalberghi, Bernabò Bocca, der Zeitung "Corriere della Sera" (Montag).

85 Prozent der Hotels in Italien sind nach Angaben Federalberghis derzeit geschlossen. Die kleinsten davon werden demnach wohl nie mehr öffnen. Bocca hält derzeit einen Hotelbetrieb unter Bedingungen für möglich. Der Verband habe Corona-Tests bei An- und Abreise vorgeschlagen, was jedoch nie umgesetzt wurde.

Der Verband fordert klare Weisungen, denn jetzt sei die Zeit, in der der Sommerurlaub geplant werde. "Ohne sichere Angaben werden die Touristen woanders hingehen. Wir sind dabei, Touristen ans Ausland zu verschenken."

In Italien gilt von Karsamstag bis Ostermontag ein Lockdown für das gesamte Land. Unter anderem sind dann Reisen zwischen den Regionen verboten, außer etwa in Notfällen oder wegen der Arbeit.

Corona-Regeln ignoriert: Jobverbot für Heimleiterin weiter rechtens

12:18 Uhr: Die Leiterin eines Seniorenpflegeheimes darf nach wiederholten Verstößen gegen Hygienevorgaben in der Corona-Pandemie nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster weiter nicht beschäftigt werden. Die Frau habe ihre Vorbildfunktion als Leiterin der Einrichtung in Porta Westfalica nicht wahrgenommen und sich wiederholt über Regeln des Gesundheitsamtes des Kreises Minden-Lübbecke hinweggesetzt, teilte das Gericht am Montag mit.

Der Kreis hatte am 23. Januar 2021 die Weiterbeschäftigung der Frau untersagt. Der Heimbetreiber zog in der ersten Instanz per Eilverfahren vor das Verwaltungsgericht Minden und bekam Recht. Das OVG hob diese Entscheidung jetzt auf. Der Beschluss ist nicht anfechtbar (Az.: 9 B 50/21 vom 24. März 2021).

In der Seniorenresidenz war es im Dezember 2020 zu einem Corona-Ausbruch gekommen. 20 Bewohner und 10 Mitarbeiter wurden positiv getestet. Sieben Bewohner starben. Das Gesundheitsamt traf bei wiederholten Begehungen auf Heimleitung und Pflegekräfte ohne Dienstkleidung. Außerdem wurde die strikte Trennung des Pflegepersonals für die Wohnbereiche von Infizierten und Gesunden nicht eingehalten.

"Auch den mehrmaligen Wechsel zwischen den strikt getrennten Wohnbereichen während ihrer Schicht habe sie nicht bestritten, sondern für notwendig und nicht gefahrbringend gehalten", heißt es in der Begründung des 12. Senats zu dem Beschluss. Demnach habe sie ihre eigenen Regeln über die Anordnungen des Gesundheitsamtes gesetzt. Das Beschäftigungsverbot sei daher rechtmäßig.

Seehofer will mehr bundesweite Regeln für Pandemie-Bekämpfung

12:01 Uhr: Angesichts steigender Infektionszahlen hat sich Bundesinnenminister Horst Seehofer dafür ausgesprochen, dass der Bund im Kampf gegen die Corona-Pandemie das Ruder übernimmt. Dafür könne entweder das Infektionsschutzgesetz präzisiert oder ein eigenes Gesetz beschlossen werden, in dem dann genau geregelt sei, "was bei welcher Inzidenz zu geschehen hat". Der Bund habe "von jeher die Gesetzgebungskompetenz auf diesem Gebiet", sagte der CSU-Politiker der "Süddeutschen Zeitung", "man muss nur Gebrauch davon machen".

Die Corona-Bekämpfung über Ministerpräsidentenkonferenzen zu betreiben, halte er für falsch, sagte der Innenminister: "Dieses Verfahren kann man so nicht weitermachen." Besser wäre es, die notwendigen Maßnahmen durch Bundestag und Bundesrat beschließen zu lassen. Corona-Tests seien eine wichtige Säule der Pandemie-Bekämpfung, wenn es um Öffnungsschritte gehe. Jetzt gehe es allerdings zunächst darum, in den kommenden zwei Woche möglichst viel herunterzufahren.

Ramelow nach Merkels Kritik: "Bin es wirklich leid"

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kann sich eine bundeseinheitliche Regelung für Corona-Maßnahmen per Gesetz vorstellen und hat den Bund zum Handeln aufgefordert. "Man kann es im Infektionsschutzgesetz festlegen - ist mir auch recht - Hauptsache, es ist ein einheitlicher Rahmen", sagte Ramelow am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Talksendung "Anne Will" in der ARD die Bundesländer erneut dazu gedrängt, sich an die Bund-Länder-Beschlüsse zu halten und vor allem die Notbremse zu beachten.

In diesem Zusammenhang hatte sie auch die Möglichkeit angesprochen, "das Infektionsschutzgesetz noch mal anzupacken und ganz spezifisch zu sagen, was muss in welchem Fall geschehen", wie sie in der Sendung sagte.

Ramelow betonte, die Thüringer Landesregierung erwarte seit Februar von der Bundesregierung, dass ein deutschlandweit einheitlicher Stufenplan beschlossen wird. Dies sei dem Bund auch schriftlich mitgeteilt worden. "Das Kanzleramt ist seit Februar gefordert, den Rahmen- und Stufenplan einfach abzuschreiben. Das könnte ein Praktikant machen - die bestehenden Stufenpläne aus Deutschland übereinanderlegen und dann gucken, ob das den Regeln entspricht, die das Kanzleramt sich wünscht", sagte Ramelow.

Er forderte den Bund mit Nachdruck zum Handeln auf. "Im Februar habe ich gefordert, dass das gemacht wird. Ich sage im März und April immer noch: Dann macht es doch endlich! Es geht um das Tun und nicht um das Reden", sagte Ramelow.

Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Ramelow zudem: "Ich bin es wirklich leid, mir anhören zu müssen, was man hätte tun müssen, aber selbst tatsächlich nichts getan hat." Dabei bezog er sich auf Äußerungen Merkels in der ARD-Sendung, in der sie die Verantwortung für das Scheitern einer gemeinsamen Corona-Politik im Wesentlichen den Bundesländern zugeschoben hatte.

Er unterstütze die Kanzlerin beim Ansinnen einheitlicher Regeln. "Ich bin nur irritiert, dass sie das jetzt als Drohkulisse aufbaut", fügte der Linkspolitiker hinzu. Er ärgere sich "ein bisschen über die Tonart".

FDP-Chef Lindner entschieden gegen Ausgangssperren

10:49 Uhr: Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich entschieden gegen Ausgangssperren ausgesprochen. "Die Ausgangssperren, über die immer wieder gesprochen wird, sind nicht nur ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheit, die sind auch epidemiologisch unwirksam", sagte Lindner am Montag dem Fernsehsender Phoenix. Ausgangssperren seien "eine Symbolmaßnahme, die nichts bringt, und die ich deshalb außerordentlich kritisch sehe", sagte er.

Zu einer von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) ins Spiel gebrachten Kompetenzverlagerung von den Ländern zum Bund in der Pandemiebekämpfung sagte Lindner, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nutze ihre vorhandenen "rechtlichen Möglichkeiten gar nicht aus". Insofern sei ihm "rätselhaft", was genau Söder meine. Der FDP-Chef sprach sich stattdessen für eine "vernünftige Befassung des Parlaments" in der Pandemiebekämpfung aus.

Söder hatte sich am Sonntagabend in den ARD-"Tagesthemen" für eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes ausgesprochen, um mehr Kompetenzen zur Pandemie-Bekämpfung auf den Bund zu übertragen. So könnten dann die Bundesländer auch zu klaren Regeln gezwungen werden, sagte er. Merkel hatte in der ARD-Sendung "Anne Will" ebenfalls Änderungen am Infektionsschutzgesetz ins Spiel gebracht.

Boris Palmer spricht sich für nächtliche Ausgangsbeschränkungen aus

10:31 Uhr: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich für nächtliche Ausgangsbeschränkungen als weiteres Mittel zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausgesprochen. "Ich hätte gar nichts dagegen zu sagen: Ab 20 Uhr ist wirklich Ruhe", sagte Palmer am Sonntagabend in einer Online-Gesprächsrunde der "Bild"-Zeitung.

Mit Blick auf das derzeit laufende Modellprojekt in Tübingen sagte Palmer, tagsüber könne geordnet in der Außengastronomie gesessen oder mit Maske eingekauft werden. "Und nachts sind alle daheim - warum nicht." In Tübingen habe er nämlich das Problem, dass häufig nach 20 Uhr große Gruppen auf innerstädtischen Wiesen Partys feierten. Da gebe es keinen Abstand, sondern Alkohol, sagte der Grünen-Politiker.

Auch am Wochenende waren zahlreiche Menschen in die Universitätsstadt am Neckar gekommen und hatten die dort möglichen Lockerungen genossen. In der Außengastronomie von Cafés und Restaurants waren die Plätze bei frühlingshaften Temperaturen gefüllt.

Niedersachsens Wirtschaftsminister verteidigt geplante Öffnungen

10:01 Uhr: Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann hat die trotz steigender Infektionszahlen geplanten Öffnungen in Modellkommunen verteidigt. "Ich befürchte, wir werden mit einem gewissen Infektionsgeschehen in Deutschland leben müssen. Deshalb sind solche Modellversuche, wie ich finde, nicht unvorsichtig oder gar leichtsinnig", sagte der CDU-Politiker am Montag dem Radiosender NDR Info. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor in der ARD-Sendung "Anne Will" allen geplanten Lockerungen und Modellprojekten in Deutschland eine Absage erteilt.

"Die Kanzlerin ist getragen von einer tiefen Sorge um das Land, das respektiere ich, das anerkenne ich", entgegnete Althusmann darauf angesprochen. "Aber wir müssen auch Wege heraus aus der Pandemie finden. Und dieser Weg kann nicht immer nur Lockdown lauten."

Niedersachsen will in etwa 25 großen, mittleren und kleinen Kommunen gekoppelt an Schnelltests weitreichende Öffnungen ermöglichen. Dabei geht es um Geschäfte, die Außengastronomie, Kulturzentren, Theater, Opernhäuser, Kinos und Fitnessstudios. Die Modellversuche sollen nach Ostern beginnen und drei Wochen dauern. Voraussetzung ist, dass der Sieben-Tage-Wert nicht über 200 liegt oder steigt. Derzeit liegen 4 von 45 Regionen in Niedersachsen über der 200er-Marke.

Gut 500 Corona-Tote in den USA binnen 24 Stunden

09:44 Uhr: In den USA sind am Sonntag 507 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet worden. Zudem registrierten die Behörden für denselben Zeitraum von 24 Stunden 43.440 Corona-Neuinfektionen, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MEZ) hervorgeht. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.416 neuen Fällen sowie am 12. Januar mit 4.477 Toten registriert.

Mit mehr als 549.000 Toten und 30,3 Millionen Infektionen sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 93 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft worden. Mehr als 48 Prozent der über 65-Jährigen haben bereits den vollen Impfschutz. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.

Karl Lauterbach fordert "letzten harten Lockdown"

09:20 Uhr: Wegen der rasant steigenden Inzidenzzahlen in Deutschland hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach einen "letzten harten Lockdown" zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie gefordert. "Wir können es nicht so laufen lassen", sagte Lauterbach im Westdeutschen Rundfunk. Andernfalls würden die Inzidenzzahlen in wenigen Wochen über 200 steigen.

Der SPD-Politiker plädierte einerseits für eine Pflicht zum Homeoffice und zu regelmäßigen Corona-Tests in den Betrieben. Außerdem sprach er sich für befristete Ausgangsbeschränkungen am Abend aus. Den ganzen Artikel zu Lauterbachs Aussagen lesen Sie hier.

Der Drang nach draußen bringt Probleme für den Wald

08:49 Uhr: Das Rausgehen in die Natur seit Beginn der Corona-Pandemie ist für viele Menschen ein Gewinn, für die Natur aber nicht unbedingt. Tiere, Wald und Waldwege leiden unter dem massiv gestiegenen Ansturm von Spaziergängern, Joggern, Rad- oder Mountainbikefahrern.

Eigentlich seien die vielen Besucher ein schönes Zeichen, sagte der Wald-Referent des BUND Baden-Württemberg, Christoph Schramm. "Allerdings quillen durch Einwegmasken und To-go-Verpackungen wegen geschlossener Restaurants die Mülleimer in Parks und Naherholungsgebieten über, viel Müll liegt auch einfach so in der Natur."

Auch der Mountainbike-Sport habe sehr viel Zulauf erfahren. Dadurch seien neue illegale Trails in den Wäldern im Südwesten entstanden. "Die illegalen Trails sind ein besonderes Problem, weil bei der Anlage in der Regel keine Rücksicht auf Schutzgebiete und Lebensräume genommen wird", sagte er. "Als Folge wird die Natur weiter zerschnitten und Ruhezonen von Tieren gestört."

Corona-Ausbruch auf Bremer Werft

08:46 Uhr: Auf der Bremer Lürssen-Werft sind mehrere Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Einem Bericht von Radio Bremen zufolge sind 105 Beschäftigte mehrerer Unternehmen betroffen. Bei dem nachgewiesenen Virus handele es sich fast ausschließlich um die sogenannte britische Mutante, hieß es.

Lürssen kommentierte die Anzahl der Infizierten und den Nachweis der Mutante am Montag nicht, bestätigte aber, dass es am Bremer Werftstandort mehrere positive Covid-19-Tests gegeben habe. Das Gesundheitsamt habe daraufhin rund 1000 Menschen, die im betroffenen Bereich gearbeitet haben, getestet. Die positiv Getesteten würden nun von den Behörden unter Quarantäne gestellt. Der Werftbetrieb werde jedoch fortgeführt - "unter Einhaltung unserer Präventionsmaßnahmen und im Rahmen unseres Hygienekonzepts", wie es hieß.

Epidemiologin erwartet mehr schwere Corona-Fälle bei Jüngeren

08:04 Uhr: Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, erwartet bei wachsenden Corona-Zahlen mehr schwere Krankheitsverläufe bei jüngeren Menschen.

"Das Problem ist, dass bei einem weiteren Ansteigen der Fallzahlen auch der Anteil der Virusvariante B.1.1.7 weiter ansteigen wird", sagte Grill der Deutschen Presse-Agentur. Die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutante sei sowohl deutlich ansteckender als auch gefährlicher, "da sie wohl mit schwereren Krankheitsverläufen einhergeht".

Bei Hochaltrigen gehe die Zahl neuer Todesfälle zurück, erläuterte die Präsidentin der Gesellschaft mit Sitz in Ulm, die auch Professorin für Epidemiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist. "Das deutet darauf hin, dass es zunehmend gelingt, die besonders vulnerablen Gruppen durch Impfung zu schützen."

Aber auch bei den 60- bis 69-Jährigen sei das Sterberisiko der Infizierten noch bei etwa vier Prozent. Das bedeute, dass eine stark steigende Fallzahl auch zu mehr Erkrankten und schwer Erkrankten führen werde, so Grill. "Nur eben dann in den jüngeren Altersgruppen."

Experte vergleicht Corona-Lage mit "Pulverfass"

06:52 Uhr: Anders als zu Weihnachten ist die Corona-Lage vor Ostern aus Sicht eines Wissenschaftlers brisanter. Vor allem die in Deutschland inzwischen vorherrschende Virusvariante B.1.1.7 breite sich stärker in Familien aus. Zudem seien die Zahlen derzeit ansteigend, sagte der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist ein Pulverfass, auf dem wir sitzen."

Anders als Ende 2020 seien zwar inzwischen viele Menschen aus der besonders gefährdeten hohen Altersgruppe geimpft. Allerdings liege der Anteil bei den Über-70-Jährigen erst bei gut einem Viertel, sagte Lehr. "Bis die Wirkung richtig einsetzt, dauert es auch ein paar Wochen." Daher könne hier noch keine Entwarnung gegeben werden. "Wir haben also ein bisschen Entschärfung durch die Impfung, aber eine Verschärfung durch die Mutanten, bilanzierte er.

Der Professor für klinische Pharmazie an der Universität des Saarlandes verantwortet einen COVID-19-Simulator, der Vorhersagen der Corona-Infektionen samt Krankenhausbettenbelegung, intensivmedizinischer Behandlung, Beatmung und Todesraten in den einzelnen Bundesländern und die Abschätzung von nicht-pharmazeutischen Interventionen ermöglichen soll.

Corona-Lage in Deutschland: RKI-Lagebericht vom 29. März

Die Zahl der Neuinfektionen und die Inzidenz in Deutschland steigen weiter an. Am Montagmorgen haben die Gesundheitsämter dem RKI binnen eines Tages 9872 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7709 Neuinfektionen verzeichnet. Kommt nun eine weitere Verschärfung des Lockdowns? Teaserbild: Getty Images/Radovanovic96

RKI registriert 9.872 Corona-Neuinfektionen und 43 neue Todesfälle

05:28 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9.872 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 43 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7709 Neuinfektionen und 50 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 134,4 - und damit erneut höher als am Vortag (129,7).

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.782.273 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.494.800 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 75.913.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,17 (Vortag 1,19). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 117 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Immunologen: Dosen für Zweitimpfungen nicht weiter zurücklegen

04:00 Uhr: Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie fordert angesichts der steigenden Corona-Zahlen, Dosen für Zweitimpfungen nicht mehr zurückzulegen. "Impfstoff zurückzulegen, ist angesichts der aktuellen Situation nicht mehr tragbar und kostet Menschenleben", sagte Generalsekretär Carsten Watzl der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). "Es würde jetzt viel helfen, alles zu verimpfen, was da ist und die Zweitimpfung dann zu machen, wenn die spätere Lieferung erfolgt."

Laut Watzl wird nach wie vor in vielen Bundesländern und Impfzentren die zweite Impfdosis zurückgelegt. "Das heißt, wir verimpfen oft nur die Hälfte dessen, was möglich ist."

Lockerungen in England: Sechs Leute dürfen sich im Freien treffen

03:15 Uhr: England lockert am Montag die Corona-Ausgangsbeschränkungen deutlich. Zwei Haushalte oder bis zu sechs Menschen dürfen sich nun wieder in Parks und Gärten treffen. Die "Stay at home"-Anordnung wird aufgehoben, allerdings bittet die Regierung die Bevölkerung, weiterhin auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Unüberdachte Sportanlagen und Schwimmbäder dürfen wieder öffnen.

Premierminister Boris Johnson sagte, er hoffe, dass die Lockerungen einen "großartigen britischen Sportsommer" anstoßen. Mit der Unterstützung prominenter Sportler wie Tennisspielerin Johanna Konta oder Cricketstar Eoin Morgan wirbt die Regierung dafür, nach dem monatelangen Lockdown mit Kontaktbeschränkungen wieder Sport zu treiben. Kinder sollten sich möglichst eine Stunde jeden Tag betätigen, Erwachsene zweieinhalb Stunden.

"Ich weiß, wie sehr die Menschen die Kameradschaft und den Wettbewerb des organisierten Sports vermisst haben und wie schwierig es war, körperliche Aktivitäten - insbesondere für Kinder - einzuschränken", sagte Johnson. Zugleich rief er die Menschen zur Vorsicht auf. Trotz der Erleichterungen müsse jeder weiter die Hygieneregeln befolgen.

In Wales sind seit Samstag bereits Ferien innerhalb des Landesteils erlaubt, dabei sollen Haushalte aber unter sich bleiben und dürfen nur Unterkünfte mit der Möglichkeit zur Selbstversorgung wie Ferienwohnungen nutzen. Im Vereinigten Königreich ist Gesundheit Sache der Landesteile. Johnsons Regierung kann nur Vorschriften für England lockern oder erlassen. Für den 12. April ist hier die Öffnung nichtessenzieller Geschäfte sowie der Außengastronomie geplant.

Unionsfraktionsvize Linnemann: Armin Laschet ist jetzt gefordert

02:00 Uhr: Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Carsten Linnemann (CDU), hat CDU-Chef Armin Laschet zu einem offensiveren Krisenmanagement aufgefordert. "Wir müssen zeigen, dass die Union Corona-Management kann. Bei der Maskenaffäre müssen wir Klarschiff machen und thematisch müssen wir voll in die Offensive gehen. Da ist Armin Laschet jetzt gefordert", sagte Linnemann der "Rheinischen Post" (Montag). "Wir brauchen einen Deutschland-Plan für das Comeback nach der Krise. Die Union muss die Frage beantworten, wovon wir in Zukunft leben wollen und nicht nur wie."

Die Union war in Umfragen zuletzt stark abgesackt, im neuesten Sonntagstrend der "Bild am Sonntag" auf 25 Prozent. Mitte Januar stand die Union noch bei 36 Prozent.

Göring-Eckardt: Strengere Maßnahmen unausweichlich - "war absehbar"

02:00 Uhr: Strengere Corona-Maßnahmen sind aus Sicht von Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt unausweichlich und waren absehbar. "Dass trotz aller Warnungen wochenlang nicht gehandelt wurde, hat uns im Kampf gegen das Virus meilenweit zurückgeworfen und für einen massiven Vertrauensverlust gesorgt", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Dass jetzt strengere Maßnahmen unausweichlich sind, war absehbar und ist die unweigerliche Folge des inkonsequenten Hin-und-Her. So kann und darf es nicht weitergehen."

Die Grünen-Politikerin forderte die Bundesregierung auf, einen "Wellenbrecher-Plan" vorzulegen, "mit dem Kontakte und Infektionen reduziert werden und der dann am besten von Bundestag und Bundesrat beschlossen wird". Diese Maßnahmen müssten sich auch endlich wieder an der wissenschaftlichen Realität orientieren, sagte Göring-Eckardt.

Die Fraktionschefin sieht zudem einen Missbrauch von Corona-Modellprojekten. "Genau jetzt die Idee von Modellprojekten zu missbrauchen und großflächig zu öffnen, ohne echte Sicherheit bieten zu können, ist absolut unverantwortlich und ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit vieler Menschen", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Modellprojekte müssen dazu dienen, in kontrollierbarem Rahmen Erfahrungen zu sammeln, nicht um breite Lockerungen schönzureden.

Grünen-Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink befürchtet angesichts der stark steigenden Corona-Inzidenzzahlen gar einen Kontrollverlust. "Die Inzidenz-Sprünge sind gewaltig. Sie zeigen ganz klar, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen und die Lage außer Kontrolle gerät", sagte Klein-Schmeink der "Rheinischen Post" (Montag).

"Das ist das Resultat des inkonsequenten Handelns. Bund und Länder müssen den Menschen nun erklären, dass schnellstmöglich wirksamere Maßnahmen der Kontaktbeschränkung notwendig sind." Man könne nicht warten, dass keine Intensivbetten mehr frei seien.

Tierärzte wollen in Impfkampagne einbezogen werden

01:30 Uhr: Die deutschen Tierärzte fordern die Politik auf, sie in die Impfkampagne einzubinden. "In den USA impfen jetzt auch Tierärzte wie selbstverständlich mit. Dieser pragmatische Ansatz trägt dort zum großen Erfolg bei", sagte der Präsident des Bundesverbands der praktizierenden Tierärzte, Siegfried Moder, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch in Frankreich können voraussichtlich bald Tierärzte Impfungen gegen das Coronavirus verabreichen. Die oberste Gesundheitsbehörde des Landes empfahl dies in einer Stellungnahme vom Freitag.

Dabei warf Moder der Berliner Politik Versäumnisse vor: "Wir haben bereits Anfang Dezember der Bundesregierung unsere Unterstützung bei der Corona-Schutzimpfung angeboten, aber unser Hilfsangebot wurde (...) bis heute ignoriert. Das kann man machen, wenn man die Lage im Griff hat. Angesichts der dritten Welle und der täglichen Hiobsbotschaften halten wir diese Ignoranz jedoch für grob fahrlässig." Laut Moder könnten die Tierarztpraxen pro Monat ohne weiteres zwei Millionen Menschen impfen.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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