- 20:05 Uhr: ➤ US-Arzneibehörde vergibt Notfallzulassung für COVID-19-Tablette
- 18:40 Uhr: Großbritannien: Mehr als 100.000 Corona-Infektionen an einem Tag
- 17:20 Uhr: Einreiseregeln aus Virusvariantengebieten nach Deutschland werden verschärft
- 15:11 Uhr: Deutschland hat 30 Millionen Impfziel fast erreicht
- 13:35 Uhr: Virologe Streeck äußert sich skeptisch zur Impfpflicht
- 13:10 Uhr: COVID in Südafrika: Studie belegt milde Krankheitsverläufe
- 13:04 Uhr: Lauterbach will Booster-Impfungen über Weihnachten vorantreiben
- 12:02 Uhr: Omikron-Variante erreicht den Bundestag
➤ US-Arzneibehörde vergibt Notfallzulassung für COVID-19-Tablette
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat am Mittwoch eine Notfallzulassung für ein Corona-Medikament des US-Herstellers Pfizer ausgesprochen. Mit Paxlovid behandelt werden sollen positiv getestete Corona-Patienten ab zwölf Jahren mit milden bis mittleren Symptomen und einem großen Risiko für eine Verschlimmerung der Erkrankung. Es ist laut FDA das erste Covid-Mittel in den USA, das in Pillenform eingenommen werden kann.
Das Medikament soll in den USA verschreibungspflichtig, aber kostenlos erhältlich sein. Die US-Regierung hatte mitgeteilt, zehn Millionen Dosen für 5,3 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) gekauft zu haben. Die Auslieferung könnte noch in diesem Jahr beginnen. In Europa hatte die Arzneimittelbehörde EMA Mitte November mitgeteilt, mit einer Untersuchung des COVID-19-Medikaments begonnen zu haben.
Nach Angaben des Unternehmens von Anfang November verhindert die Corona-Pille sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen ergab Pfizer zufolge, dass das Medikament das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei COVID-19-Patienten um 89 Prozent senke. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen.
Medikamente wie Paxlovid gelten unter Experten als eine Säule der Coronavirus-Bekämpfung. Sie sind aber im Vergleich zu vorbeugenden Impfungen deutlich teurer und in der Anwendung oft komplizierter. So soll Paxlovid maximal fünf Tage nach Symptombeginn verabreicht werden. Vor der Zulassung sind sie bei weniger Menschen getestet worden als die Impfstoffe - die zudem seit Monaten weltweit milliardenfach verabreicht und parallel weiter überwacht werden. Auch die FDA erklärte am Mittwoch, dass für die breite Bevölkerung das nun zugelassene Medikament kein Ersatz für eine Impfung sei.
Paxlovid besteht unter anderem aus dem Wirkstoff Nirmatrelvir, der ein Sars-CoV-2-Protein hemmt. Damit soll die Vermehrung des Virus gestoppt werden.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Fauci: Weihnachten im Kreis der Familie für Geimpfte sicher
23:15 Uhr: Der US-Immunologe Anthony Fauci sieht bei einer vollständigen Impfung gegen das Coronavirus keine Gefahr für Familientreffen an Weihnachten. "Ist es für Personen, die geimpft sind, die eine Auffrischungsimpfung haben, sicher, mit der Familie zu Hause zusammenzukommen? Die Antwort darauf lautet: Ja", sagte Fauci am Mittwoch in Washington. Ein Test könne allerdings zusätzlichen Schutz geben. Die US-Regierung stand in den vergangenen Tagen in der Kritik, weil es vielerorts an Tests fehlte und sich lange Schlangen vor Testzentren bildeten.
Fauci betonte, dass ein Fest im Kreis der Familie nicht dasselbe sei wie eine große Veranstaltung. "Es gibt viele dieser Partys mit 30, 40, 50 Personen, bei denen man den Impfstatus der einzelnen Personen nicht kennt", warnte er. Er riet, sich von solchen Veranstaltungen fernzuhalten. Auf die Frage, ob die Omikron-Variante aufgrund möglicherweise milderer Verläufe auch etwas Positives hätte, sagte er: "Man kann sich auf nichts verlassen, wenn man es mit einem Virus zu tun hat, das uns schon so viele Male getäuscht hat."
Spanien setzt gegen Omikron auf Impfungen und mehr Personal
23:04 Uhr: Spanien will die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus mit verhältnismäßig milden Maßnahmen wie mehr Impfungen, mehr medizinischem Personal sowie einer Maskenpflicht auch im Freien bekämpfen. Das teilte die Regierung am Mittwoch nach einer Video-Krisensitzung von Ministerpräsident Pedro Sánchez mit den Regional-Regierungschefs mit, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Viele tragen heute schon freiwillig Masken auch im Freien.
Katalonien konnte sich mit der Forderung nach landesweit strengeren Einschränkungen nicht durchsetzen. Die Region mit der Touristenmetropole Barcelona hatte am Dienstag unter anderem die Schließung von Clubs, Bars und Discos sowie Ausgehbeschränkungen von 1.00 Uhr bis 6.00 Uhr und die Begrenzung der Auslastung von Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen angekündigt. Diese Maßnahmen sollen am Freitag für zunächst 15 Tage in Kraft treten.
In Spanien schnellte die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder in die Höhe. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Mittwoch auf 486 und war damit weit höher als in Deutschland. Allerdings weisen viele Erkrankte wegen der hohen Impfquote von rund 80 Prozent keine oder nur milde Symptome auf. Die Lage auf den Intensivstationen ist im Vergleich zu Deutschland entspannter.
Wüst hält Impfpflicht für "unerlässlich"
22:00 Uhr: Deutschland wird nach den Worten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten
Wüst, der derzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, sprach von einer sehr erfolgreichen Impfkampagne. Mt Blick auf die Quote der Geimpften fügte er jedoch hinzu: "Wir kämpfen natürlich nicht um 75, 80 Prozent. Wir brauchen 90, 95 Prozent und am besten mehr."
Ziel sei, nun auch Menschen zu überzeugen, die sich bislang nicht angesprochen fühlten. "Ich glaube schon, dass wir mit guten Argumenten auch in diesen Wochen immer noch Menschen erreichen." Das Problem seien aber die letzten zehn Prozent. Für die werde man an einer Impfpflicht nicht vorbeikommen, "und wir brauchen sie zügig". Die Bundesregierung müsse jetzt Tempo machen, forderte der CDU-Politiker.
Nach den am Mittwochmorgen veröffentlichten Zahlen des Impf-Dashboards des Gesundheitsministeriums haben mindestens 58,7 Millionen Menschen bisher zwei Impfungen oder die Einmal-Impfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 28,1 Millionen Menschen (33,8 Prozent) bekamen zusätzlich eine Spritze zur Auffrischung.
3.000 Gegner der Corona-Politik demonstrierten in München
21:05 Uhr: Annähernd 3.000 Gegner der Corona-Maßnahmen haben am Mittwochabend in München demonstriert. Auf der Ludwigstraße und im Viertel rund um Siegestor und Universität versuchten nach Polizeiangaben rund 500 Beamte, die sogenannten Spaziergänge zu unterbinden. Der Autoverkehr auf der Ludwigstraße sei zweitweise gestoppt worden, weil die Demonstranten auf der Fahrbahn liefen, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Veranstalter hatten zuvor beklagt, die Absage der geplanten Demonstration auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor der Universität verwehre ihnen das Recht auf Versammlungsfreiheit.
Auf dem Odeonplatz protestierten laut Polizei zeitgleich rund 120 Menschen gegen sogenannte Querdenker. Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis "Solidarität statt Schwurbel" von Linken, der Grünen Jugend und anderen Gruppen.
Großbritannien: Mehr als 100.000 Corona-Infektionen an einem Tag
18:40 Uhr: In Großbritannien sind erstmals mehr als 100.000 Infektionen mit dem Coronavirus an einem einzigen Tag verzeichnet worden. Das Land, das mit einer massiven Omikron-Welle konfrontiert ist, verzeichnete am Mittwoch laut Regierungswebseite 106.122 Neuinfektionen.
Trotz der beunruhigenden Entwicklung hatte Premierminister
Experten warnen jedoch, dass es zu spät sein könnte, wenn die Datenlage klar sei. Zudem bereiten Personalmängel in Krankenhäusern und im öffentlichen Verkehr zunehmend Schwierigkeiten, weil viele Mitarbeiter sich infizieren und in Selbstisolation gehen. Die Regierung kündigte daher am Mittwoch an, die Dauer der Isolation von zehn auf sieben Tage zu verkürzen.
Die Regionalregierungen in Schottland und Wales hatten hingegen weitere Einschränkungen angekündigt. So gelten für Schottland vom zweiten Weihnachtsfeiertag an Obergrenzen bei Besucherzahlen für Sportveranstaltungen. Für Wales kündigte die Regierung eine Obergrenze von 30 Personen für Veranstaltungen in Innenräumen und 50 Personen im Freien an.
Oberverwaltungsgericht bestätigt 2G-Regel im NRW-Einzelhandel
17:36 Uhr: Die 2G-Regelung im Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen ist nach einer gerichtlichen Eilentscheidung rechtens. Wie das Oberverwaltungsgericht am Mittwoch in Münster mitteilte, sei es vertretbar, dass nur gegen Corona Geimpfte und Genese Zutritt zu vielen Läden haben. Das Land können davon ausgehen, dass die Regel dazu beitrage, Leben und Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und eine Überlastung des Gesundheitssystem zu vermeiden.
Geklagt hatte die Kaufhauskette Woolworth, die mit ihrem Eilantrag gegen die Corona-Schutzverordnung des Landes damit keinen Erfolg hatte. Ausgenommen von der Verschärfung der Corona-Regeln sind Läden des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte und Drogerien. Woolworth bietet ein Mischsortiment aus Textilien und Haushaltsbedarf aller an. Der Beschluss ist nicht anfechtbar (Az.: 13 B 1858/21.NE).
Woolworth argumentierte, im Einzelhandel bestehe keine signifikante Infektionsgefahr. Die vorhandenen Hygienekonzepte stünden dem entgegen. Gegenüber dem von der Regel ausgenommenen Einzelhandel bestehe eine nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung. Dem schloss sich das OVG nicht an. Es sei sachlich vertretbar, so das Gericht, dass das Land Geschäfte mit Waren für den Grundbedarf von der Zugangsbeschränkung ausgenommen habe.
Bundesweit gab es in den vergangenen Wochen unterschiedliche Entscheidungen durch die Oberverwaltungsgerichte. Das OVG in Schleswig-Holstein hatte am Dienstag die Regeln für das Bundesland nach einer Woolworth-Klage für rechtmäßig erklärt.
Dagegen hat das niedersächsische OVG die 2G-Regel im Einzelhandel des Bundeslandes gekippt. Die Maßnahme sei zur weiteren Eindämmung des Coronavirus nicht notwendig und auch nicht mit dem allgemeinen Gleichheitsgrundsatz vereinbar, entschied das Gericht am Donnerstag.
Bund verschärft Corona-Einreiseregeln aus Virusvariantengebiet
17:20 Uhr: Wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus hat die Bundesregierung die Einreiseregeln aus Virusvariantengebieten verschärft. Wer aus einem solchen Gebiet nach Deutschland einreist, braucht künftig einen negativen PCR-Test. Das teilte die Regierung am Mittwoch nach einem Beschluss des Kabinetts mit. Nachweis- und Testpflichten gelten mit der Änderung der Coronavirus-Einreiseverordnung demnächst für alle ab einem Alter von sechs Jahren.
Zuvor hatten sich die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder für die Änderungen ausgesprochen, um die Ausbreitung von Omikron so lange wie möglich zu verhindern und zu verlangsamen, damit sich noch mehr Menschen impfen lassen können. Virusvariantengebiete sind derzeit verschiedenen Länder des südlichen Afrikas sowie seit Montag auch Großbritannien.
Verschärfte Schutzvorkehrungen sollen laut Verordnung dazu beitragen, dass Infektionen frühzeitig vor der Einreise entdeckt werden. Die PCR-Testverpflichtung besteht auch für Reisende, die nur auf der Durchreise einen Stopp in Deutschland machen.
Der PCR-Test darf bei Einreise nicht älter als 48 Stunden sein, wenn man eigenständig einreist. Kommt man mit Fugzeug, Fähre, Busunternehmen oder Bahn, darf der Test nicht älter als 48 Stunden ab Beginn der Beförderung sein. Da nun auch für Kinder ab fünf Jahren die Möglichkeit zur Schutzimpfung gegen COVID-19 bestehe, werde die Altersgrenze für die Nachweispflicht von derzeit zwölf Jahren auf sechs Jahre abgesenkt.
Paris rechnet mit mehr als 100.000 Corona-Fällen pro Tag am Jahresende
16:57 Uhr: Die französische Regierung rechnet mit mehr als 100.000 Corona-Infektionsfällen pro Tag zum Jahresende. Gesundheitsminister Olivier Véran führte dies am Mittwoch auf die rasche Verbreitung der Omikron-Variante zurück.
Omikron dürfte zwischen Weihnachten und Neujahr zur vorherrschenden Variante des Coronavirus im Land werden, sagte Véran dem Sender BMF-TV. Am selben Tag startete die Impfkampagne für Kinder zwischen fünf und elf Jahre.
Am Dienstag wurden in Frankreich knapp 73.000 neue Infektionsfälle binnen eines Tages registriert, in den Tagen davor waren es durchschnittlich mehr als 54.000. Landesweit liege der Anteil der mit der Omikron-Variante Infizierten bei 20 Prozent und im Großraum Paris bei nahezu 35 Prozent, sagte Gesundheitsminister Véran. Den Berechnungen zufolge dürfte die Variante aber schon zwischen Weihnachten und Neujahr für die Mehrzahl der Fälle verantwortlich sein.
"Omikron ist sehr ansteckend", sagte Véran. "Es wird sich ausbreiten, und kein Land wird dem entkommen." Regierungssprecher Gabriel Gabriel Attal warnte, die Epidemie könnte das Land wieder mit voller Wucht treffen.
Im Gegensatz zu einigen Nachbarländern gibt es in Frankreich keine Beschränkungen, die speziell für die Feiertage erlassen wurden. Wer Restaurants, Museen oder andere Kultureinrichtungen besuchen will, muss schon jetzt seinen "Gesundheitspass" vorweisen und damit den Nachweis für eine vollständige Impfung, Genesung oder einen negativen COVID-Test.
Nach den Vorstellungen der Regierung soll der Pass künftig nur noch mit dem Nachweis einer vollständigen Impfung gültig sein. Die Einführung dieses "Impfpasses" soll laut Regierungssprecher Attal bei einer Ministerratssitzung am kommenden Montag beschlossen werden.
Baerbock und Asselborn erwarten keine Grenzschließungen wegen Omikron
16:04 Uhr: Außenministerin
Man arbeite in Deutschland mit Hochdruck daran, "die jetzige Situation so unter Kontrolle zu bringen, dass wir nicht nur alle ein friedliches und gesundes Weihnachtsfest haben, sondern auch alle gemeinsam als Europäerinnen und Europäer diese Weihnachten zum Teil mit Familien, mit Freunden grenzüberschreitend feiern können", sagte Baerbock am Mittwoch nach einem Treffen mit Asselborn in Berlin.
In der Pandemie habe man gesehen, dass man gerade im Gesundheitsbereich und bei der Infrastruktur besser werden könne, sagte die Grünen-Politikerin. Corona habe aber auch gezeigt, wie wichtig es für die Bürgerinnen und Bürger sei, "dass wir die Grundlage dafür schaffen, auch in Krisenzeiten ihr Leben als Europäerinnen und Europäer so zu gewährleisten". Baerbock erwähnte in diesem Zusammenhang Dokumente, die in allen Ländern anerkannt würden, wie ein gemeinsames Impfzertifikat, "was deutlich macht, dass wir ein gemeinsames Europa sind".
Asselborn sagte, Bilder wie am 18. März 2020, als Deutschland wegen Corona seine EU-Binnengrenzen geschlossen hatte, werde er nie vergessen. Zugleich betonte er: "Diese Lektion haben wir gelernt." 30 Prozent der Bürger Europas lebten in Grenzgebieten. Asselborn rief die Menschen in Europa auf, sich ein drittes Mal gegen Corona impfen zu lassen. Dies solle dann "ein Freifahrtschein sein und bleiben, dass man in Europa reisen könne. "Das, glaube ich, muss das Ziel sein. Wenn wir das nicht tun, dann nehmen wir ja auch die Motivation weg bei denen, die sich nicht impfen lassen wollen."
Brandenburg schränkt Kontakte wegen Corona ab Montag ein
15:36 Uhr: In Brandenburg gelten für Geimpfte und Genesene vom kommenden Montag an schärfere Corona-Regeln. Dann sind private Treffen für sie drinnen wie draußen nur mit bis zu zehn Menschen erlaubt. Das beschloss das Kabinett am Mittwoch, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die neue Beschränkung gilt zunächst bis zum 19. Januar.
Wenn Brandenburgerinnen und Brandenburger ohne Corona-Impfung dabei sind, ändert sich nichts: Zu privaten Treffen dürfen dann zum eigenen Haushalt nur bis zu zwei Menschen eines anderen Haushalts hinzukommen. Kinder unter 14 Jahren werden jeweils nicht mitgezählt. Bund und Länder hatten am Dienstag vereinbart, dass die Obergrenze von zehn Menschen spätestens ab 28. Dezember greifen soll.
Generalmajor Breuer: 28 Millionen Corona-Impfungen erreicht
15:11 Uhr: Deutschland steht nach Angaben des Leiters des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, unmittelbar vor dem Erreichen des selbstgesteckten 30-Millionen-Zieles bei den Corona-Impfungen bis Ende des Jahres.
Am Mittwoch seien seit Mitte November mehr als 28 Millionen Impfungen verabreicht worden, sagte Breuer nach einem Treffen mit Bayerns Ministerpräsident
Es müsse nun kontinuierlich weiter geimpft werden, damit das Ziel bis Ende des Jahres erfüllt werde und bis Ende Januar weitere 30 Millionen Impfstoffdosen verabreicht werden könnten, sagte der Generalmajor. Dazu müsse sichergestellt werden, dass Impfzentren und so weit wie möglich Arztpraxen auch über die Feiertage geöffnet blieben und dass Transparenz bezüglich der Verfügbarkeit von Impfstoff hergestellt werde. "Nur das Boostern, nur das Erhöhen des Impfschutzes ist überhaupt eine Chance, um die Omikron-Welle zumindest im Zaume zu halten", sagte Breuer.
Söder betonte, es müsse nun die Belieferung mit genügend Impfstoff mehrerer Hersteller fließen, darunter auch der neue Totimpfstoff des Herstellers Novavax. Dieser habe das Potenzial, den einen oder anderen Impfskeptiker doch noch von einer Impfung zu überzeugen. Zuverlässige Impfstofflieferungen seien auch notwendig, um das neue von der Ständigen Impfkommission empfohlene Intervall von Boosterimpfungen drei Monate nach der Zweitimpfung einhalten zu können.
Söder: Nach Ethikrat soll auch Expertenrat Impfpflicht empfehlen
14:59 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Empfehlung des Deutschen Ethikrates für eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland begrüßt. Es bedürfe aber jetzt auch noch einer Empfehlung des Expertenrates der Bundesregierung als medizinisches Gremium, sagte Söder am Mittwoch in München. Daraus solle hervorgehen, wer genau von der Impfpflicht erfasst werden solle.
Die Bundesregierung solle "so bald wie möglich" einen Vorschlag für die Impfpflicht machen, sagte Söder. Dies wäre besser, als dies über Gruppenanträge im Bundestag zu bewerkstelligen. "Die Gruppenanträge können nicht die gesamte Dimension abdecken", sagte Söder. "Es braucht einen klaren Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und der Ampel, wie diese Impfpflicht aussehen soll", verlangte Söder.
"Ich finde jeden Tag fast zu spät, den es länger dauert, ich finde es besser, so schnell wie möglich", sagte Söder mit Blick auf den anvisierten Termin im Februar 2022. Die Impfpflicht erhöhe die Impfbereitschaft insgesamt.
Lauterbach: Vier Millionen Dosen Novavax-Impfstoff bestellt
14:32 Uhr: Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax dürfte laut Bundesgesundheitsminister
Das Mittel von Novavax ist vor wenigen Tagen als fünfter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen worden. Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff - er basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher verfügbaren Corona-Präparate. Die Effektivität zum Schutz vor symptomatischen Infektionen wurde von der EU-Arzneimittelbehörde EMA mit rund 90 Prozent angegeben. Unklar ist jedoch, wie gut es um den Schutz vor der neuen Omikron-Variante bestellt ist. Experten wiesen zudem darauf hin, dass man über den neuen Impfstoff noch nicht so viel wisse wie über die Präparate, die bereits länger breit angewendet werden.
Thüringens Ministerpräsident
Wieler verteidigt seine Empfehlung harter Corona-Maßnahmen
14:08 Uhr: Der Chef des Robert Koch-Institlumuts, Lothar Wieler, hat seine Empfehlung harter Corona-Maßnahmen verteidigt. Er sagte am Mittwoch in Berlin in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Karl Lauerbach (SPD), dass er "keinerlei Widerspruch" zu einer Vorlage des Expertenrats der Bundesregierung sehe, dem auch er selbst angehört. Dieses Gremium habe lediglich dazu aufgefordert, etwas zu tun, ohne genauer zu sagen, was. "Das RKI ist eben eine Institution, die das in konkrete Empfehlungen dann ummünzt."
Der Expertenrat der Bundesregierung hatte am Sonntag vor einer "explosionsartigen" Verbreitung der Omikron-Variante gewarnt, aber nur vage "gut geplante und gut kommunizierte Kontaktbeschränkungen" gefordert. Das Robert Koch-Institut (RKI) forderte dann am Dienstag kurz vor der Bund-Länder-Runde viel weitreichendere Maßnahmen, als sie dann später von Kanzler
Lauterbach bestätigte am Mittwoch, dass er von RKI-Empfehlungen überrascht worden ist. "Da wird die Abstimmung noch optimiert werden." Der SPD-Politiker betonte aber auch: "In meinem Haus gibt es keine Zensur, was wissenschaftliche Arbeiten angeht. Das wird es auch nicht geben." Das RKI ist ein Forschungsinstituts der Bundesregierung, das zum Geschäftsbereich des Gesundheitsministeriums gehört. Lauterbach ist also quasi Wielers Chef.
Wieler lobte die von Bund und Ländern für die Zeit nach Weihnachten beschlossenen Maßnahmen trotz seiner deutlich weitergehenden Empfehlung als "sehr, sehr gut". "Es sind stringente Maßnahmen, die werden das Infektionsgeschehen verlangsamen", sagte er. Ob er die Maßnahmen für ausreichend hält, wollte er aber nicht sagen: "Ob ich zufrieden oder unzufrieden bin, ist völlig irrelevant."
Virologe Streeck äußert sich skeptisch zur Impfpflicht
13:35 Uhr: Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich skeptisch zu einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona geäußert. "Der Ansatz, die Pandemie schneller zu beenden mit einer Impfpflicht, ist nachvollziehbar. Jedoch sollte man hier sehr genau das Für und Wider überlegen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe viele Viren, gegen die geimpft werden sollte. "Wenn diese anderen Impfungen im Vergleich zur Impfung gegen das Coronavirus aber freiwillig bleiben, sendet das aus meiner Sicht ein falsches Signal", sagte er.
Zudem sei noch nicht bekannt, was neue Varianten des Virus für die vorhandenen Impfstoffe bedeuteten. "Wir kennen weder die Schutzwirkung noch die Schutzdauer ganz genau", sagte Streeck. "Ich halte unter diesen Umständen eine allgemeine Impfpflicht für ein schwieriges Instrument."
Der Bundestag soll im neuen Jahr über eine mögliche allgemeine Corona-Impfpflicht entscheiden, und zwar ohne die sonst übliche Fraktionsdisziplin. Eine solche generelle Impfpflicht hatten die Bundesregierung und führende Politiker lange ausgeschlossen.
COVID in Südafrika: Studie belegt milde Krankheitsverläufe
13:10 Uhr: In Südafrika bestätigt eine neue Studie den eher milden Krankheitsverlauf der Coronavirus-Variante Omikron. Nach Auswertung von bis Ende November vorliegenden Daten ergibt sich laut den Autoren eine bis zu 80 Prozent geringere Chance, zur Behandlung ins Krankenhaus zu müssen. "Die sehr ermutigenden Daten deuten stark auf eine geringere Schwere der Omikron-Infektionswelle hin", sagte am Mittwoch Cheryl Cohen von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD). Sie warnte jedoch, dass es sich noch um frühe Daten handelt und weitere Studien nötig seien. Die geimpften Omikron-Patienten hätten zudem eine 70-prozentige Chance, einer Behandlung auf der Intensivstationen zu entgehen.
Mit Einsetzen der Sommerferien in Südafrika verbreitet sich die neue Coronavirus-Variante Omikron nun zwar landesweit - scheint aber im bisherigen Epizentrum rund um die Städte Johannesburg und Pretoria (Gauteng-Provinz) an Dynamik zu verlieren. "Ja, die Fallzahlen in der Gauteng-Provinz sinken seit über eine Woche - ich denke daher, dass wir dort den Höhepunkt der vierten Welle hinter uns haben", sagte Cohen. Es sei aber noch zu früh, um von einem landesweiten Erreichen des Höhepunkts der vierten Infektionswelle zu sprechen.
In Südafrika dominiert die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen. Der Großraum um die Metropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria hatte bei den täglichen Neuinfektionen landesweit zeitweise einen Anteil von bis zu 80 Prozent gehabt. Allerdings liegt die Zahl der Krankenhauseinweisungen deutlich unter denen vorangegangener Infektionswellen. Auch die Zahl der Aufenthalte im Hospital sank deutlich auf im Schnitt drei bis vier Tage, so die Studie.
Lauterbach will Booster-Impfungen über Weihnachten vorantreiben
13:04 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Auffrischungsimpfungen gegen Corona auch über Weihnachten und den Jahreswechsel im vollen Tempo vorantreiben, um die nahende fünfte Welle der Omikron-Variante zu bremsen. Zusätzlich zu den bis Ende des Jahres angepeilten 30 Millionen Booster-Impfungen seit Mitte November sollen bis Ende Januar 30 Millionen weitere hinzukommen, sagte er am Mittwoch in Berlin. Damit könne die Ausbreitung des Virus "dramatisch" entschleunigt werden.
Für die Zeit zwischen dem 24. Dezember bis zum 9. Januar sollen Ärzte und Apotheker für eine Impfung durchgehend den Feiertagssatz von 38 Euro erhalten. Verwendet werden soll vor allem der Moderna-Impfstoff. Lauterbach wies darauf hin, dass die dritte Booster-Impfung zu deutlich über 90 Prozent vor einer schweren Erkrankung schütze.
Omikron-Variante erreicht den Bundestag
12:02 Uhr: Die Coronavirus-Variante Omikron hat den Deutschen Bundestag erreicht. An der konstituierenden Sitzung des Verteidigungsausschusses haben nach Angaben aus dem Gremium vom Mittwoch zwei Abgeordnete mit einer zu diesem Zeitpunkt nicht erkannten COVID-19-Infektion teilgenommen, darunter die beiden Varianten Delta und Omikron. Das Sekretariat des Ausschusses wies die Abgeordneten danach in einem Schreiben darauf hin, dass "eine Infektion mit dem Omikron-Virus bekanntgegeben wurde". In der Folge zeigte die Warn-App bei zahlreichen Verteidigungspolitikern auch eine rote Warnung.
Die Politiker hatten bei der Sitzung am vergangenen Mittwoch Masken getragen, legen diese aber üblicherweise bei Redebeiträgen ab.
Frankreich weitet Kinderimpfungen aus
11:19 Uhr: In Frankreich können künftig alle Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung erhalten. Gesundheitsminister Olivier Véran kündigte am Mittwoch im Sender BFMTV an, dass Termine nun buchbar seien. Die Dosen würden in Impfzentren, in der Apotheke sowie in Arztpraxen gespritzt. Bisher hatte Frankreich Corona-Impfungen in dieser Altersgruppe nur für Kinder mit Vorerkrankungen und solche, die mit besonders gefährdeten Menschen zusammenleben, erlaubt.
Véran sagte, dass zuletzt 145 Kinder nach einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus sind, 27 befänden sich auf der Intensivstation. Der Virus zirkuliere unter Kindern am meisten. Eins von fünf Kindern teste positiv auf das Virus. Auf welche Altersgruppe sich die Zahlen bezögen, präzisierte Véran nicht.
Die Infektionszahlen stiegen in Frankreich in den vergangenen Wochen stark an. Zuletzt steckten sich auf 100.000 Menschen innerhalb einer Woche landesweit circa 545 an. Angesichts dessen plant die Regierung im neuen Jahr strengere Regeln für den Besuch von Gastronomie und Kulturstätten.
Rundbrief an Heime in Tuttlingen sorgt für Aufsehen: Vorstufe zur Triage oder Fürsorge?
10:06 Uhr: Ein Rundbrief, der vom Landratsamt Tuttlingen zusammen mit dem Kreisklinikum an Pflege- und Behinderteneinrichtungen verschickt worden ist, sorgt für Furore, wie "swr.de" berichtet. Denn: An den Rundbrief angehängt ist ein Formular, das den Behandlungswillen bei einer Corona-Erkrankung im Vorfeld festlegt. Allerdings wird darin auch darauf hingewiesen, dass diese Erklärung auch unabhängig von einer Patientenverfügung ausgefüllt werden kann.
Vor allem in den sozialen Netzwerken vertreten viele die Ansicht, das Schreiben erwecke den Anschein, als sollten alte und gebrechliche Menschen bei einer schweren COVID-Erkrankung auf eine Behandlung verzichten und die Intensivbetten anderen Kranken überlassen. In dem Schreiben heißt es: "Hohes Alter und begleitende Erkrankungen in Verbindung mit einem schweren Krankheitsverlauf bedingen eine sehr schlechte Prognose. Wird eine invasive Beatmung vorgenommen, so hat schon diese eine sehr hohe Sterblichkeit. Selbst wenn diese Phase überlebt wird, ist die Sterblichkeit innerhalb der nächsten Wochen sehr hoch. Das Leiden dieser Menschen unter der Therapie ist groß."
In dem Schreiben werden die Bewohner der Einrichtungen sowie deren Verwandte und Angehörige und auch die Heime selbst aufgefordert, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie sich invasiv beatmen lassen möchten. "Lassen Sie uns gemeinsam dafür Sorge tragen, dass die Behandlungsmöglichkeiten im akutstationären Bereich tatsächlich den Menschen - auch denen unter Ihren Bewohnerinnen und Bewohnern - zur Verfügung gestellt werden, die davon profitieren können."
Die Caritas zeigte sich schockiert über den "versteckten Aufruf zur Triage durch das Klinikum Landkreis Tuttlingen". Das Landratsamt wiederum hat mittlerweile auf die Kritik reagiert und erklärte: "Durch eine gute Vorbereitung und frühzeitige Gespräche soll eine Triage gerade verhindert werden."
Das Bundesverfassungsgericht veröffentlicht am kommenden Dienstag (28. Dezember) eine Entscheidung zur sogenannten Triage in der Corona-Pandemie.
Wegen Corona-Infektionen: In Großbritannien fallen Züge aus
09:36 Uhr: Die Folgen der raschen Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron zeigen sich in Großbritannien im Zugverkehr. In der vergangenen Woche fielen nach Angaben der Rail Delivery Group 5,2 Prozent der Züge aus, wie die BBC am Mittwoch berichtete - der Durchschnitt liegt bei knapp 3 Prozent. 8,7 Prozent der Belegschaft ihrer Mitgliedsunternehmen seien krankgemeldet - unter anderem wegen COVID-19, heißt es von dem Branchenverband.
Die Omikron-Variante, die in England und Schottland bereits vorherrschend ist, hat die Fallzahlen in ungekannte Höhen schnellen lassen. Zuletzt wurden in Großbritannien rund 90.000 Corona-Fälle pro Tag gemeldet. Die Bahngewerkschaft RMT, die zusätzlich an einigen Tagen für bessere Arbeitsbedingungen zum Streik aufgerufen hat, rechnet mit schwerwiegenden Störungen im Bahnverkehr.
Auch an den Weihnachtstagen müssen sich Fahrgäste darauf einstellen, dass ihre Zugreisen nicht wie geplant verlaufen. Der Zugbetreiber LNER, der Verbindungen an der Ostküste der Insel betreibt, verringerte die Zahl seiner Verbindungen "wegen einer Zunahme der Beschäftigten in Corona-Quarantäne". Von anderen Zugunternehmen gibt es ähnliche Meldungen. Passagiere werden aufgerufen, umzubuchen und ihre Reisen möglichst frühzeitig anzutreten.
Zugbegleiterin soll Impfpass gefälscht haben - fristlose Kündigung droht
07:55 Uhr: Eine Zugbegleiterin der Nordwest-Bahn (NWB) steht im Verdacht, ihren Impfpass gefälscht zu haben. Wie die "Nord-West-Zeitung" (Mittwoch) berichtete, hatte das Unternehmen nach einem anonymen Brief die Bundespolizei über den Verdacht informiert. Daraufhin kontrollierten laut Bundespolizei Beamte die Frau Anfang Dezember während der Arbeitszeit im Bahnhof Oldenburg. Der Impfpass wurde demnach bei einer zentralen Kontrollstelle, die im niedersächsischen Sozialministerium angesiedelt ist, überprüft. Dort sei herausgekommen, dass die angegebene Charge der Corona-Impfung gar nicht existiert, sagte ein Sprecher der Privatbahn der Zeitung. Der Mitarbeiterin drohe nun die fristlose Kündigung.
Nach 2G-Kontrolle: Unbekannter schlägt Ladenmitarbeiter
07:05 Uhr: Nachdem ein Unbekannter an einem Geschäft in Halle keinen gültigen 2G-Nachweis vorzeigen konnte, hat er einen Mitarbeiter des Ladens ins Gesicht geschlagen. Bei der Kontrolle in der Innenstadt am Dienstagnachmittag stellte sich zunächst heraus, dass der Mann statt zwei nötigen Corona-Impfungen in seinem Impfausweis nur eine vorweisen konnte, wie ein Sprecher der Polizei am Mittwoch mitteilte.
Nachdem der Mann anschließend nicht in das Geschäft gelassen wurde, kam es zu einem Streit bei dem der Mann den 32-jährigen Mitarbeiter ins Gesicht schlug und flüchtete. Der Mitarbeiter rannte ihm nach und holte ihn in einer Nebenstraße ein. Dort schlug der Unbekannte erneut, diesmal mit einem Schlagstock, auf den 32-Jährigen ein. Der Mitarbeiter erlitt schwere Verletzungen im Gesicht und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
RKI registriert 45.659 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 289,0
06:14 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 289,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 306,4 gelegen, vor einer Woche bei 353,0 (Vormonat: 386,5).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45.659 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 51.301 Ansteckungen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit rund drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 510 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 453 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.878.709 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 4,73 (Montag: ebenfalls 4,73) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 5.933.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 109.324.
Viele Impfmöglichkeiten zwischen den Feiertagen - wenig Termine zum Fest
04:30 Uhr: Um den Kampf gegen das Coronavirus voranzutreiben, sollen die Impfungen in den meisten Bundesländern auch zwischen den Feiertagen unvermindert weitergehen. "Die Städte tun alles, damit es auch zwischen Weihnachten und Neujahr Test- und Impfangebote gibt", versicherte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Einige Länder wollen ihre Bürger sogar an den Feiertagen immunisieren. So hat Bayerns Gesundheitsminister
Oppositionspolitiker kritisieren Corona-Beschlüsse
04:04 Uhr: Vertreter der Opposition im Bundestag haben die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung des Coronavirus kritisiert. Die AfD warf der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten der Länder vor, die Bürger mit willkürlichen und widersprüchlichen Schritten in Panik zu versetzen. "Ob diese Maßnahmen verhältnismäßig, tauglich und sinnvoll sind, steht wieder nicht zur Debatte", erklärten die Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla.
Um die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante zu bremsen, hatten Bund und Länder am Dienstag umfassende Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens beschlossen. Sie sollen aber erst nach Weihnachten gelten. Spätestens ab 28. Dezember soll generell eine Obergrenze von zehn Personen für Privattreffen gelten. Kanzler Olaf Scholz verständigte sich mit den Ministerpräsidenten der Länder zudem auf die Schließung von Clubs und Diskotheken und leere Ränge bei Fußballspielen und anderen Großveranstaltungen.
Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, warf Bund und Ländern vor, das Vertrauen der Bevölkerung massiv zu beschädigen. So sei es irritierend, dass die Corona-Maßnahmen erst ab dem 28. Dezember und nicht schon vor Weihnachten verschärft würden, sagte Bartsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er wolle es ironisch sagen: "Bis vor kurzem war mir nicht bekannt, dass das Virus unsere Weihnachtsfeiertage verinnerlicht hat." Zudem sei der Appel an dreifach Geimpfte, sich weiter testen zu lassen, ein "Zurück auf Null".
Dazu komme das kommunikative Desaster, dass das Robert-Koch-Institut öffentlich auf sofortige und maximale Kontaktbeschränkungen und somit auf viel schärfere Maßnahmen gedrängt habe, als die Bundesregierung es dann mit den Ländern beschlossen habe. "Das alles ist der Bevölkerung nicht zu erklären und schwächt das Vertrauen in die Corona-Politik weiter", sagte Bartsch.
Auch der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger kritisierte die jüngsten Beschlüsse als unzureichend, um die Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante aufzuhalten. "Wir bräuchten jetzt einen scharfen Lockdown vom 27. Dezember bis zum Neujahrstag, ähnlich wie in den Niederlanden", sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). "Das ist alles nicht genug, schon im vergangenen Winter haben die geringen Kontaktbeschränkungen nicht ausgereicht, um die damalige Corona-Welle zu brechen."
Psychologe: Corona-Beschlüsse vor allem für junge Menschen belastend
01:00 Uhr: Die Beschlüsse des Corona-Gipfels werden aus Sicht des Psychologen Tobias Rothmund vor allem junge Menschen in ihrem Alltagsleben einschränken. "Das ist das Alter, in dem man sich mit Anderen treffen und feiern will, da sehe ich die größte Belastung", sagte der an der Universität Jena lehrende Professor der Deutschen Presse-Agentur. Nach dem Beschluss von Bund und Ländern vom Dienstagabend soll spätestens ab 28. Dezember eine Obergrenze von zehn Personen für Privattreffen gelten, Clubs und Diskotheken sollen geschlossen werden, Fußballspiele und andere Großveranstaltungen ohne Zuschauer stattfinden.
"Für viele Menschen bedeutet die beschlossene Obergrenze gar keine große Änderung, weil sie sich schon lange nicht mehr mit mehr als zehn Personen getroffen haben", sagte Rothmund. Gleiches gelte für die Teilnahme an Großveranstaltungen.
Rothmund empfiehlt, die Feiertage in diesem Jahr bewusster zu gestalten, - natürlich im kleinen Kreis - mehr zusammen in der Familie zu machen, sich auszutauschen oder einen Tag gemeinsam zu gestalten. Auch Alleinstehende könnten sich mit Freunden und Bekannten treffen und das besonders zelebrieren, vielleicht zusammen kochen. "Gerade dieses Weihnachten kann es wichtig sein, das eigene seelische Konto aufzuladen, indem man es besonders gestaltet."
"Natürlich ging es uns vor zwei Jahren besser und jeder sehnt sich nach der Zeit ohne Corona zurück", so Rothmund. Es gebe aber zwei Perspektiven um besser mit der anhaltenden Pandemie zurecht zu kommen. "Viele Menschen können sich bewusst machen, dass es ihnen immer noch verhältnismäßig gut geht", meint er. "Wir leben in einem Land, in dem es Wohlstand gibt und haben vieles, was die Situation erleichtern kann, etwa den digitalen Austausch." Außerdem sei zu hoffen, dass sich die pandemische Lage im Frühjahr und Sommer wieder entspannt. Es helfe, sich an dieser mittelfristigen Perspektive zu orientieren.
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