• 21:00 Uhr: Spahn stimmt auf härteren Lockdown nach Weihnachten ein
  • 19:06 Uhr: Virologe Drosten für Lockdown über die Feiertage
  • 16:37 Uhr: Uneinsichtige Quarantäneverweigerer sollen in Baden-Württemberg zwangsweise in Kliniken untergebracht werden
  • 14:44 Uhr: Söder unterstützt Forderung der Leopoldina nach "hartem Lockdown"

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Top-News: Spahn stimmt auf härteren Lockdown nach Weihnachten ein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kann sich im Kampf gegen das Coronavirus gut einen härteren Lockdown nach Weihnachten vorstellen. "Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber meine ruhigste Zeit im Jahr ist tatsächlich die um Weihnachten bis Anfang Januar. Und mir fiele fast keine bessere Zeit im Jahr ein, in der Gesellschaft weiter runterzukommen, Kontakte zu reduzieren", sagte Spahn am Dienstag bei "Bild live".

Angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen sei es sinnvoll, "noch mal umfassender, dafür kürzer das Leben ein Stück runterzubringen, Kontakte zu reduzieren, Infektionszahlen runterzuschrauben", betonte Spahn. Dies müsse jetzt mit den Bundesländern diskutiert werden. Klar sei: "Wenn wir die Zahlen jetzt nicht langsam runterbekommen, wenn sich die Zahlen vor allem auf den Intensivstationen nicht bessern, dann braucht es zusätzliche Maßnahmen."

Der Gesundheitsminister rechnet damit, dass in Deutschland "rund um den Jahreswechsel, spätestens im Januar" der Impfstoff gegen Corona verabreicht werden kann. Die Zulassung erwarte er Ende des Jahres, sagte er. Wenn der Impfstoff einmal in den Hausarztpraxen ankomme, werde die Massen-Impfung Fahrt aufnehmen. Er sei optimistisch: "Die Hausärzte verimpfen gerade über 20 Millionen Grippe-Impfdosen. Und das klappt innerhalb von wenigen Wochen. Wenn wir einmal da sind, dann kann es auch schnell gehen."

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick

Niederlande: Keine Erleichterungen vom Teil-Lockdown zu Weihnachten

20:10 Uhr: Angesichts der deutlich steigenden Corona-Infektionen gibt es in den Niederlanden vorerst keine Erleichterung des Teil-Lockdowns. Auch zu Weihnachten dürfen Bürger höchstens drei Gäste pro Tag zu Hause empfangen, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag mitteilte. Es laufe wirklich nicht gut, sagte der Premier. Sollten die Infektionszahlen nicht schnell sinken, dann drohten noch vor Weihnachten weitere Verschärfungen.

Das Institut für Umwelt und Gesundheit RIVM hatte einen "besorgniserregenden Trend" festgestellt. In den vergangenen sieben Tagen waren 43.103 Neu-Infektionen registriert worden, 27 Prozent mehr als in der Vorwoche. Die Zahl der Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen bleibt demnach hoch. Am Dienstag waren rund 6.200 Infektionen in 24 Stunden gemeldet worden, rund 930 weniger als am Vortag. Zum Vergleich: In Deutschland mit etwa fünfmal soviel Einwohnern wurden zuletzt rund 14.000 Neuinfektionen festgestellt.

Seit Mitte Oktober gilt ein Teil-Lockdown. Gaststätten sind geschlossen und persönliche Kontakte stark eingeschränkt. Reisen ohne dringenden Grund sind untersagt.

Die Niederlande gehen davon aus, dass im Januar die ersten Einwohner geimpft werden können. Als erste soll das Personal in der Altenpflege an der Reihe sein.

Virologe Drosten für Lockdown über die Feiertage

19:06 Uhr: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland hat sich der Virologe Christian Drosten für eine rasche Verschärfung der Maßnahmen ausgesprochen. "Es ist schon so, dass wir jetzt unbedingt etwas tun müssen", sagte der Charité-Wissenschaftler im "Coronavirus-Update" vom Dienstag bei NDR-Info. Die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass die Weihnachtszeit zu einem Anstieg der Fallzahlen führe. Werde jetzt nicht nachreguliert, drohe "Ende Januar und über den gesamten Februar hinaus" ein Lockdown mit massiven Folgen für die Wirtschaft.

Drosten ist einer der Experten, der an einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina mitgewirkt hat. Darin wird empfohlen, die Feiertage und den Jahreswechsel für einen "harten Lockdown" zu nutzen. Vom 24. Dezember bis mindestens 10. Januar sollte "in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen". Bereits ab 14. Dezember müssten Kontakte auf ein "absolutes Mindestmaß" reduziert werden.

Der Virologe sagte, das Papier sollte vielleicht verstanden werden als "deutliche und letzte Warnung der Wissenschaft". Entscheide sich die Politik anders, habe sie sich nicht mehr für die Wissenschaft entschieden.

Quarantäneverweigerer im Südwesten sollen in Krankenhäuser

16:37 Uhr: Baden-Württemberg will hartnäckige Corona-Quarantäneverweigerer zwangseinweisen. Dies erklärte der Landessozialminister Manfred Lucha (Grüne) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung.

Demnach sollen Menschen, die sich trotz Corona-Infektion nicht in Quarantäne begeben und auf andere Sanktionen nicht ansprechen, künftig von der Polizei in zentrale Krankenhäuser zwangseingewiesen werden können. Die Standorte sollen bis zum Wochenende festgelegt werden.

Das Innenministerium hatte auf eine strikte Zwangseinweisung solcher Personen in eine zentrale Klinik im Land gedrängt. Lucha hatte zunächst dafür plädiert, dass sich die Kommunen dezentral darum kümmern, da es sich um Einzelfälle handle.

Innenminister Thomas Strobl (CDU)sagte, er sei froh, dass man sich darauf verständigt habe, "hartnäckige Quarantäneverweigerer abzusondern". Es sei aber nur das letzte Mittel, wenn solche Menschen sich auch durch Bußgelder nicht zur Vernunft bringen ließen.

Masken-Fauxpas: Schäuble ermahnt Scholz im Bundestag

15:12 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich eine Ermahnung von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) eingehandelt, weil er ohne Mund-Nasen-Bedeckung wenige Schritte von seinem Platz ans Rednerpult des Bundestags getreten ist.

Er habe dem Finanzminister eine Maske bringen lassen, sagte Schäuble nach dessen Rede am Dienstag in der Haushaltsdebatte. Die Maskenpflicht gelte im Bundestag für alle, die nicht an ihrem Platz säßen. "Ich bitte Sie, das in der Zukunft zu beachten", sagte Schäuble.

Scholz nahm die Maske von einer Mitarbeiterin an, dankte ihr - und ging mit Maske in der Hand die wenigen Meter zu seinem Stuhl auf der Regierungsbank. Dabei lief er auch im Rücken von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vorbei.

Söder unterstützt Forderung der Leopoldina nach "hartem Lockdown"

14:44 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder unterstützt den von der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina geforderten "harten Lockdown" mit Geschäftsschließungen ab Weihnachten.

Wenn das eine Empfehlung der Ministerpräsidentenkonferenz werde, werde Bayern dies auch machen, auch wenn dies nicht leicht falle, sagte der CSU-Chef am Dienstag in seiner Regierungserklärung im bayerischen Landtag. Er habe sich mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lange darüber ausgetauscht und beide seien zu diesem Schritt bereit.

"Wir müssen Kontakte reduzieren und die Kontakte, die wir reduzieren, sind auch bei den Geschäften", betonte Söder. Er sagte aber auch, für einen "harten Lockdown" brauche es einheitliche Regelungen für ganz Deutschland. Und Söder sieht dabei den Bund in der Pflicht, weitere Finanzhilfen bereit zu stellen: "Allerdings brauchen wir Unterstützung für den Handel, begleitende Maßnahmen."

Bisher hatte die Koalition von CSU und Freien Wählern diesen Schritt gescheut und setzt bei einer ab Mittwoch geltenden Verschärfung der Infektionsschutzmaßnahmen auf Einschränkungen an Schulen, auf landesweit strengere Ausgangsbeschränkungen und nächtliche Ausgangssperren in Hotspots sowie mehr Schutz für die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen.

In einem solchen "harten Lockdown" sollten laut Leopoldina alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren schließen. Home-Office müsse, wo möglich, die Regel sein. Soziale Kontakte seien auf einen sehr eng begrenzten Kreis zu reduzieren. Die Weihnachtsferien in Bildungseinrichtungen und ein eingeschränkter Betrieb in Firmen und Behörden böten nun die Chance, in der Pandemie-Eindämmung ein großes Stück voranzukommen. Zwar erhöhten sich so kurzfristig Wertschöpfungsverluste. "Aber zugleich verkürzt sich der Zeitraum, bis die Neuinfektionen so weit gesunken sind, dass Lockerungen möglich sind", erläutern die Wissenschaftler.

Corona-Ausbruch in fleischverarbeitendem Betrieb - Produktionsstopp

14:33 Uhr: In einem fleischverarbeitenden Betrieb im niedersächsischen Glandorf (Landkreis Osnabrück) sind bei Mitarbeitern aus der Produktion Corona-Infektionen festgestellt worden.

Wie der Landkreis am Dienstag in Osnabrück mitteilte, stellte das Unternehmen inzwischen die Herstellung ein. Wann die Arbeit wieder aufgenommen werden kann, war zunächst unklar. Insgesamt arbeiten im Produktionsbereich rund 100 Mitarbeiter.

Am Freitag war eine Person im Schnelltest positiv getestet worden. Bei zusätzlichen Schnelltests am Montag wurden acht weitere Infektionen festgestellt. Bei einer parallel durchgeführten Reihentestung wurden dem Landkreis zufolge weitere Infektionen nachgewiesen.

Da die betroffenen Mitarbeiter verschiedenen Arbeitsgruppen angehören und daher eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu befürchten ist, wurde die Produktion zunächst eingestellt.

Kretschmer kündigt harten Lockdown für Sachsen ab Montag an

13:46 Uhr: Das derzeit besonders stark vom Coronavirus getroffene Sachsen geht ab dem kommenden Montag in einen harten Lockdown.

Schulen, Kindergärten, Horte und der Einzelhandel mit Ausnahme der lebensnotwendigen Versorgung sollen geschlossen werden, wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Dresden ankündigte. Der Lockdown soll demnach bis zum 10. Januar gelten.

Kretschmer sagte, die Landesregierung wolle Sachsen "jetzt zur Ruhe bringen". Dies sei die einzige Möglichkeit, das Infektionsgeschehen zu stoppen. Obwohl die Lage schwieriger sei als im Frühjahr, würden die Menschen die Situation bei Weitem nicht so ernst nehmen, sagte Kretschmer. Auch deshalb müsse die Politik jetzt reagieren.

Kretschmer sagte, er habe das Sozialministerium beauftragt, eine Kabinettsvorlage zu verfassen, die am Freitag beschlossen werden solle und ab Montag gelten solle. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sagte, die Lage sei dramatisch. Er kündigte ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum an. In Alten- und Pflegeheime solle es nur Zugang mit Maske und Schnelltests geben, Sport in geschlossenen Räumen werde verboten.

Thüringen: Keine gelockerten Corona-Regeln zu Feiertagen

13:33 Uhr Die Thüringer sollen Weihnachten und Silvester nur im engsten Familienkreis feiern. Das Land wolle die Corona-Kontaktbeschränkungen an den Weihnachtsfeiertagen wegen der hohen Infektionszahlen nicht lockern, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt.

Darauf habe sich die rot-rot-grüne Minderheitsregierung verständigt. An einer endgültigen Entscheidung per Verordnung würden aber Landtag und Kommunen beteiligt. Dazu gäbe es Gespräche.

Nach der Verständigung der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die Thüringer Corona-Verordnung derzeit vor, dass sich maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen können. Kinder unter 14 Jahren sind dabei nicht berücksichtigt. Diese Kontaktbeschränkung soll im Freistaat laut Werner verlängert werden. Eine neue Verordnung werde voraussichtlich am 19. Dezember in Kraft treten. Eine Lockerung auf zehn Personen aus dem engsten Familien- und Freundeskreis wird es damit nicht geben.

Schärfere Regelungen seien auch in den Corona-Hotspots bis hin zu nächtlichen Ausgangssperren geplant, sagte Werner. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte sich bereits am Wochenende gegen Lockerungen der Corona-Kontaktbeschränkungen über die Feiertage in Thüringen ausgesprochen.

Helge Braun

Coronakrise: Kanzleramtschef Helge Braun zeigt sich optimistisch, was den Impfstart anbelangt

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) geht nicht davon aus, dass der Impfstoff gegen Corona noch in diesem Jahr in Deutschland verabreicht wird.

Göring-Eckardt positiv auf Coronavirus getestet

13:16 Uhr: Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, ist in einem Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hat die Politikerin via Twitter bekanntgegeben. "Ich habe mich heute Vormittag testen lassen, weil ich leichte Erkältungssymptome bemerkt hatte", erklärt die 54-Jährige in dem Tweet.

Sie habe sich in häusliche Isolation begeben. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut.

Coronavirus: Gegenwind für Impf-Pläne der Bundesregierung

Die Bundesregierung will die Impfung gegen das Coronavirus per Verordnung regeln. Das ist Experten zufolge aber nicht der richtige Weg.

In einem weiteren Tweet bedankte sie sich noch bei allen, "die für unsere Gesundheit und unsere Sicherheit gerade einen unfassbaren Job machen".

Große Nachfrage nach Seife und Reiniger im Corona-Jahr

13:12 Uhr: Stark steigende Nachfrage nach Seife und Haushaltsreiniger hat der Körperpflege- und Waschmittelbranche im Corona-Jahr 2020 ein Umsatzplus beschert. Hochrechnungen des Industrieverbandes Körperpflege und Waschmittel (IKW) zufolge dürften Verbraucher in Deutschland bis zum Jahresende rund 19,3 Milliarden Euro unter anderem für Seife (plus 77 Prozent zum Vorjahr) und Reinigungsmittel (plus 18,2 Prozent) ausgegeben haben.

Das wären 2,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Verband am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Für 2021 erwartet der Verband wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre "ein moderates Wachstum von circa 1,5 Prozent" auf dann rund 19,6 Milliarden Euro Umsatz.

Der "Rückzug ins Häusliche" hinterließ jedoch Spuren in der Bilanz des zu Ende gehenden Jahres, wie der IKW-Vorsitzende Georg Held ausführte: "Während der Umsatz der Haushaltspflegesparte um 9,2 Prozent zulegt, verharrt die Schönheitspflege auf Vorjahresniveau." Für Körperpflege, persönliche Hygiene und gutes Aussehen gaben Verbraucherinnen und Verbraucher unverändert gut 14 Milliarden Euro aus, im Schnitt 169 Euro.

Die durchschnittlichen Ausgaben für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel erhöhten sich zum Vorjahr unterdessen um zehn Prozent auf 98 Euro. In dieser Sparte steigerten die Hersteller ihre Umsätze im Inland auf fast 5,3 Milliarden Euro.

Coronavirus in "Grey's Anatomy": Ellen Pompeo sah "riesige Verantwortung"

12:39 Uhr: Corona-Kampf in TV-Krankenhaus: Die Schauspielerin Ellen Pompeo empfand es nach eigenen Worten als riesige Verantwortung, in der Fernsehserie "Grey's Anatomy" eine Ärztin während der Corona-Pandemie zu spielen.

Was Pflegekräfte und Ärzte aktuell durchmachten, sei sehr ernst, sagte die 51-Jährige in einem Interview von "People"-TV. "Menschen hören bloß von ihnen, oder sehen sie hinter Masken" - ihnen "ein Gesicht zu geben" sei etwas Ernstes gewesen.

Die 17. "Grey's Anatomy"-Staffel wird in den USA seit November ausgestrahlt, die Handlung spielt während der Corona-Pandemie. Die Ärztin Meredith Grey, die von Pompeo verkörpert wird, behandelt darin mit ihren Kollegen COVID-19-Patienten.

Impfung

Nach Freigabe per Notzulassung: Großbritannien beginnt mit Corona-Impfungen

Per Notzulassung hat Großbritannien dem sehnlich erwarteten Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer die Freigabe erteilt - nun geht es los.

Winfried Kretschmann für drastische Corona-Einschränkungen

12:11 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) pocht angesichts steigender Corona-Infektionszahlen auf drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens. So könne man nicht weitermachen, sagte er am Dienstag bei einer Kabinettssitzung in Stuttgart.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Regierungskreisen. "Ein scharfer Lockdown nach den Weihnachtstagen rückt näher", sagte Kretschmann Teilnehmern zufolge. Die Lage in Baden-Württemberg sei höchst gefährlich. Er stimme Überlegungen des Bundes zu, härtere Maßnahmen zu ergreifen.

Dass Baden-Württemberg einen harten Lockdown für die Zeit nach den Weihnachtstagen im Alleingang beschließt, gilt als unwahrscheinlich. Wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen mehren sich aber bundesweit die Forderungen, das öffentliche Leben deutlich stärker als bisher einzuschränken.

Auch Ladenschließungen nach Weihnachten sind im Gespräch. Ob sich Bundesregierung und Ministerpräsidenten vor Weihnachten noch einmal zusammensetzen, ist unklar. Nicht alle Länder-Regierungschefs halten das für notwendig. Kretschmann plädierte am Dienstag erneut dafür, dass Bund und Länder noch vor Weihnachten zusammenkommen.

Leopoldina fordert Aufhebung der Schulpflicht bis Weihnachten

11:44 Uhr: Angesichts anhaltend hoher Neuinfektionen fordert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Corona-Maßnahmen drastisch zu verschärfen. Die Schulpflicht sollte bereits ab nächster Woche bis zu den Weihnachtsferien aufgehoben werden und Kontakte "auf das absolute Mindestmaß reduziert" werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag.

"Ab dem 24. Dezember 2020 bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und ein harter Lockdown gelten."

Hierfür sollten alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs geschlossen, die Weihnachtsferien in den Bildungseinrichtungen verlängert und das Home-Office, wenn möglich, gestattet werden.

Afghanistan schließt erneut Hochzeitshallen wegen Corona

11:19 Uhr: Afghanistan hat im Zuge steigender Corona-Fallzahlen erneut Hochzeitshallen geschlossen. Dies geht aus einem Kabinettsbeschluss hervor, den der Präsidentenpalast am Montagabend (Ortszeit) veröffentlichte.

Das Gesundheitsministerium hatte den Schritt empfohlen, um die zweite Welle der Pandemie zu brechen.

Bislang sind in Afghanistan nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 48.000 Coronavirus-Infektionen und rund 1.900 damit zusammenhängende Todesfälle nachgewiesen worden.

Landesweit hatten sich einer Schätzung im August zufolge 31,5 Prozent der mehr als 30 Millionen Landesbewohner mit SARS-CoV-2 infiziert. Die Dunkelziffer bei den Infektionen könnte damit im Millionenbereich liegen.

Corona in den USA: Mehr als 192.000 Neuinfektionen

10:51 Uhr: In den USA breitet sich die Corona-Pandemie weiterhin aus. Am Montag meldeten die Behörden binnen eines Tages 192.299 nachgewiesene Neuinfektionen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervorging. Am Freitag war mit 227.885 Neuinfektionen der bislang höchste Wert registriert worden.

Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden belief sich am Montag auf 1.404. Die bislang höchste Zahl war am Donnerstag mit 2.879 Toten gemeldet worden.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern rund 14,95 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 283.000 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Saarland erlässt Alkoholverbot auf Plätzen und Straßen über Silvester

10:28 Uhr: Im Saarland gilt wegen der Corona-Pandemie am 24.12. sowie jeweils am Silvester- und Neujahrstag ein Alkoholverbot auf belebten Plätzen und Straßen. Zugleich werden die Kontaktbeschränkungen über die Weihnachtsfeiertage etwas gelockert, wie die Landesregierung am Dienstag in Saarbrücken mitteilte.

So dürfen sich zwischen dem 23. und dem 27. Dezember Angehörige eines Haushaltes mit höchstens zehn weiteren Menschen aus drei weiteren Haushalten oder "dem familiären Bezugskreis" treffen. Kinder bis 14 Jahre sind davon ausgenommen. Derzeit dürfen sich im Saarland Angehörige eines Haushaltes mit maximal fünf Personen aus einem weiteren Haushalt oder dem "familiären Bezugskreis" treffen, ausgenommen Kinder bis 14 Jahre.

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte nach einer Kabinettssitzung, dass das exponentielle Wachstum der Corona-Infektionszahlen zwar gestoppt worden sei. Die bisherigen Maßnahmen - seit Anfang gilt ein Teil-Lockdown mit Schließung unter anderem von Restaurants sowie Kultur- und Freizeitbetrieben - habe aber nicht zu einem spürbaren Rückgang geführt.

Man wolle nun auch sicherstellen, dass über Weihnachten niemand vereinsame. "Mit den neuen Kontaktregelungen über die Feiertage wollen wir diesen schwierigen Spagat meistern." Dafür brauche es auch die Hilfe der Menschen. "Jede und jeder Einzelne hat es in der Hand, durch freiwilligen Verzicht dafür zu sorgen, dass die Risiken für alle überschaubar bleiben."

Karl Lauterbach warnt vor 25.000 weiteren Corona-Toten bis Ende Januar

09:58 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat vor 25.000 weiteren Corona-Toten bis Ende Januar gewarnt und weitere Verschärfungen bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie angemahnt.

"Wir müssen die Weihnachtsferien nutzen, um in dieser Zeit über einen drastischen Shutdown wieder die Kontrolle zu gewinnen", forderte Lauterbach in der "Passauer Neuen Presse" (Dienstagsausgabe). Lockerungen zu Silvester bezeichnete er als "völlig unvertretbar".

Die voraussichtlich bald beginnenden Impfungen bedeuteten keine Entwarnung, da der zur Verfügung stehende Impfstoff zu Beginn stark begrenzt sein werde, betonte Lauterbach. "Das Maximum, was wir bis Ende März erwarten können, ist Impfstoff für fünf Millionen Menschen. Mehr haben wir nicht."

Der SPD-Politiker warb angesichts der anhaltend hohen Zahl an Neuinfektionen für einen härteren Lockdown. "Wir sollten nicht noch länger warten. Die Zahl der Neuinfektionen bleibt seit Wochen auf hohem Niveau. Es gibt jeden Tag 400 bis 500 Tote. Das dürfen wir nicht einfach hinnehmen."

Lockerungen zu Silvester lehnte Lauterbach klar ab: Bei der hohen Zahl an Todesfällen gebe es nicht viel zu feiern. "Es kann nicht sein, dass, während Tausende auf den Intensivstationen um ihr Leben kämpfen, wir mit noch mehr Infektionen ins neue Jahr feiern", sagte Lauterbach. Anders sehe es mit Weihnachten aus: "Das Weihnachtsfest zu feiern, ist ein Kompromiss zwischen dem, was medizinisch sinnvoll ist, und dem, was wir einander menschlich schulden."

Michael Müller schließt weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen nicht aus

09:11 Uhr: Angesichts der hohen Corona-Zahlen schließt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) eine weitere Verschärfung der Maßnahmen nicht aus. "Ich kann mir gut vorstellen, dass es nach Weihnachten Einschränkungen gibt", sagte Müller, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Das "sollte und müsste" dann aber bundesweit stattfinden.

Müller zufolge könnte über eine Einschränkung des Einzelhandels nach den Weihnachtseinkäufen oder über eine Verlängerung der Ferien beziehungsweise digitalen Unterricht diskutiert werden.

Forderungen nach einem weiteren Bund-Länder-Spitzengespräch in den kommenden Tagen sieht Müller eher skeptisch. "Ich will es nicht ausschließen, aber es ist eigentlich nicht dringend nötig."

Die in der vergangenen Woche vereinbarten Corona-Einschränkungen bis zum 10. Januar seien für alle Grundlage des Handelns, sagte Müller. Die Länder hätten bei hohen Infektionszahlen selbst weiteren Handlungsspielraum. Wenn jetzt aber nur öffentlich Forderungen erhoben würden und es auf einer weiteren Sitzung keine weitreichenden Maßnahmen gebe - das "macht keinen Sinn".

Woidke hält Corona-Maßnahmen trotz hoher Zahlen für ausreichend

08:29 Uhr: Trotz der weiterhin hohen Infektionszahlen hält Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) die bestehenden Regelungen auf regionaler Ebene für ausreichend.

"Mir fehlt momentan keine Möglichkeit, die ich brauche von der Bundesregierung, um weiter agieren zu können", sagte er am Dienstagmorgen im RBB-Inforadio. Den Ruf nach neuen bundesweiten Regeln in der Coronakrise halte er deshalb für nicht "ganz nachvollziehbar".

Gleichwohl seien die Zahlen weiterhin zu hoch, "sie sind zu hoch auch bei uns in Brandenburg", sagte Woidke. "Die Konsequenzen sind in unseren Krankenhäusern ablesbar."

Er verstehe daher, dass die Kanzlerin sich Sorgen mache. Das seien Sorgen, die er in Brandenburg auch habe. Wenn die Entwicklung so weitergehe, stoße das Land in drei bis vier Wochen an seine Grenzen. "Das müssen wir auf jeden Fall verhindern", sagte er.

Noch in dieser Woche soll es Woidke zufolge deshalb eine weitere Ministerpräsidentenkonferenz geben. "Ich kann noch nicht genau sagen, an welchem Tag", möglich sei aber der Donnerstag.

Mit einigen Landeschefs, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (beide SPD), will Woidke sich am Dienstagabend abstimmen.

Großbritannien startet als erstes westeuropäisches Land Corona-Impfkampagne

07:52 Uhr: Als erstes westeuropäisches Land startet Großbritannien eine großangelegte Impfkampagne gegen das Coronavirus. Nach Angaben der Regierung sollen zunächst 800.000 Impfdosen des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verabreicht werden.

Als erster Mensch der Welt seit der Zulassung des Impfstoffs sei die 90-jährige Britin Margaret Keenan geimpft worden, berichtete die BBC am Dienstag.

Geimpft werden zuerst Menschen über 80 Jahren sowie das Gesundheits- und Pflegepersonal, da sie zu den Hochrisikogruppen gehören.

Zur Zielgruppe gehören auch die 94-jährige Queen Elizabeth II. und ihr 99-jähriger Mann, Prinz Philipp. Laut einem Bericht der "Sunday Times" wollen sie sich frühzeitig impfen lassen, um ein "mächtiges Gegengewicht zur Bewegung der Impfgegner" zu bieten.

Großbritannien hatte dem Biontech-Pfizer-Impfstoff am vergangenen Mittwoch als erstes Land der Welt eine Notfallzulassung erteilt. Insgesamt wurde die Lieferung von 40 Millionen Dosen vereinbart. Weitere Impfstoff-Kandidaten könnten bald folgen.

Umfrage: Viele Menschen bereit zum Corona-Regelbruch an Weihnachten

07:15 Uhr: Nicht wenige Menschen sind einer Umfrage zufolge bereit, die eigentlich für gut befundenen Corona-Regeln an Weihnachten zu brechen. Mehr als drei Viertel der Befragten befürworte die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, ergab die Studie im Auftrag der Universität der Bundeswehr München. 42 Prozent sagten aber auch, sie wollten sich unter Umständen über geltende Regeln hinwegsetzen. Die Schnittmenge zwischen beiden Gruppen liege bei 25 Prozent.

Die Bereitschaft zum Regelbruch sei besonders dann gegeben, wenn Menschen die Regeln für übertrieben hielten oder sicher seien, das nichts passieren könne, heißt es in einer Mitteilung.

"Überdurchschnittlich viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass Sie eine Situation wie diese im Gegensatz zu anderen Menschen überdurchschnittlich gut einschätzen können - weshalb sie Verbote für andere Menschen gutheißen, sich selbst aber darüber hinwegsetzen", erläutert Philipp Rauschnabel von der Professur für digitales Marketing und Medieninnovation an der Universität. "Zum anderen ist es sehr wahrscheinlich, dass mehr Menschen die Regeln missachten, wenn sie bemerken, dass andere Menschen das auch machen."

Grundsätzlich blickt die Mehrheit der insgesamt 1.137 online Befragten optimistisch auf das Fest. So stimmten mehr als zwei Drittel der Aussage "Wir machen das Beste draus!" zu. Einige können der Pandemie zu Weihnachten sogar etwas Positives abgewinnen.

28 Prozent glauben demnach, dass die Coronakrise als Ausrede für unliebsame Verpflichtungen herhalten könne, ein Viertel glaubt, dass es dieses Jahr weniger Streit geben wird, und 45 Prozent geben an, weniger Vorweihnachtsstress zu haben.

Jens Spahn: Härtere Maßnahmen bei anhaltend hohen Infektionszahlen nötig

06:39 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält schärfere Kontaktbeschränkungen für notwendig, sollten die hohen Corona-Infektionszahlen nicht zeitnah zurückgehen.

"Der Ansatz, kurz und umfassender, um wirklich einen Unterschied zu machen, ist wahrscheinlich der erfolgreichere. Wenn wir nicht hinkommen mit der Entwicklung der nächsten ein, zwei Wochen bis Weihnachten, dann müssen wir das diskutieren", sagte Spahn am Montag dem Fernsehsender Phoenix.

Härtere Maßnahmen für einen kürzeren Zeitraum würden auch eher von den Bürgern verstanden "als eine Seitwärtsbewegung der Infektionszahlen mit wahnsinnig viel Ermüdung".

Der Minister schloss nicht aus, dass es auch einen erneuten Lockdown im Einzelhandel geben könnte. "Wir müssen das abhängig machen von den nächsten Tagen, ob es uns gelingt, die Zahlen runterzubringen."

Auch künftig würden die Bundesländer individuelle Konzepte verfolgen, was er aufgrund unterschiedlicher Inzidenzzahlen auch für richtig halte. "Wir müssen in Sachsen andere Maßnahmen ergreifen als in Schleswig-Holstein, wenn das Ganze Akzeptanz behalten soll."

14.054 Fälle: Corona-Neuinfektionen leicht über Vorwochenniveau

05:25 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Deutschland auf hohem Niveau. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.054 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstagmorgen hervorgeht. In der Vorwoche waren es am Dienstag 13.604 neue Fälle.

Der bisherige Höchststand war am 20. November mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Binnen eines Tages sind außerdem 423 neue Todesfälle gemeldet worden. In der Vorwoche lag dieser Wert noch bei 388.

In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Der bisherige Höchststand von 487 gemeldeten Todesfällen binnen eines Tages wurde am vergangenen Mittwoch erreicht.

Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 19.342.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.197.709 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 08.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 881.800 Menschen inzwischen genesen.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 1,06 (Vortag: 1,10). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

320 Millionen Schüler müssen wegen Corona zuhause bleiben

04:14 Uhr: Wegen im Zuge der Corona-Pandemie geschlossener Schulen müssen seit dem 1. Dezember rund 320 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit zuhause bleiben. Das berichtete das Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag in New York unter Berufung auf Daten der Unesco.

Damit sei fast jedes fünfte Schulkind weltweit betroffen. Im Vergleich zum 1. November stieg die Zahl der von Schulschließungen betroffenen Jungen und Mädchen noch einmal um fast 90 Millionen. Unicef monierte, durch die Schließungen litten die Kinder unter den verheerenden Auswirkungen auf ihr Lernen, ihr geistiges und körperliches Wohlbefinden, ihre Ernährung und ihre Sicherheit.

Der für Bildung zuständige Unicef-Chef Robert Jenkins sagte, es sei erwiesen, dass Schulen nicht die Hauptursache für die Pandemie seien. "Dennoch sehen wir einen alarmierenden Trend, dass Regierungen wieder einmal Schulen als erste und nicht als letzte Möglichkeit schließen. In einigen Fällen geschieht dies landesweit und nicht Gemeinde für Gemeinde."

Die Vorteile, die sich daraus ergäben, Schulen offen zu halten, überwögen bei Weitem die Kosten für ihre Schließung. "Landesweite Schließungen von Schulen sollten um jeden Preis vermieden werden." Es müssten Schritte unternommen werden, Schulen vor COVID-19 zu schützen.

Da es kaum Belege dafür gebe, dass Schulen zu höheren Übertragungsraten beitrügen, forderte Unicef die Regierungen dringend auf, der Wiedereröffnung von Schulen Vorrang einzuräumen und alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um sie so sicher wie möglich zu machen. Die Pläne müssten auch Konzepte für Fernunterricht, insbesondere für Randgruppen enthalten.

Wissing fordert in Pandemie mehr Eigenverantwortung der Bürger

02:01 Uhr: FDP-Generalsekretär Volker Wissing plädiert im Umgang mit der Corona-Pandemie für eine bessere Aufklärung und mehr Eigenverantwortung der Bürger. Der Chef der rheinland-pfälzischen Freien Demokraten forderte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zudem mehr Mut zu kontroverseren Parlamentsdebatten.

"Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass wir in den Parlamenten nicht irgendwas diskutieren, sondern das, was sie im Alltag bewegt." Die Demokratie sei dem Wesen nach eine Form der institutionalisierten Abwägung und sollte gerade auch in der Pandemie entsprechend gelebt werden.

"Bundeskanzlerin Angela Merkel will Kontakte reduzieren und deshalb vieles einschränken, was unser soziales Leben als Gesellschaft ausmacht. Das ist für das ganze Land ein enormer Stresstest", sagte Wissing zu den Corona-Beschränkungen im Teil-Lockdown.

Gastronomie, Fitnessstudios, Kinos und Museen seien ein wichtiger Teil der Kultur und des gesellschaftlichen Miteinanders. Eingriffe in diesen Bereichen würden nur akzeptiert und mitgetragen, wenn sie gut erklärt würden und nachvollziehbar seien.

"Regeln aufzustellen, ohne sie zu erklären, ist in einer Demokratie kein angemessener Umgang mit mündigen Bürgerinnen und Bürgern", sagte Wissing, der auch stellvertretender Ministerpräsident sowie Wirtschafts- und Verkehrsminister in der Mainzer Ampel-Landesregierung ist. Gerade, wenn es um Eingriffe in die persönliche Freiheit gehe, stehe der Staat in einer ganz besonderen Erklärungspflicht.

Alle Corona-Meldungen vom 7. Dezember zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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