- 17:48 Uhr: ➤ WHO: Zwei Studien untermauern Gefährlichkeit von Delta-Variante
- 14:06 Uhr: Spahn warnt vor deutlicher Zunahme der Corona-Fälle
- 13:20 Uhr: Fast die Hälfte aller Deutschen ist voll gegen Corona geimpft
- 08:00 Uhr: Mehr als eine Million Kinder hat durch Corona mindestens einen Elternteil verloren
- 06:25 Uhr: Corona Inzidenz in Deutschland steigt auf 11,4
- 04:30 Uhr: Lehrerverband rechnet mit Corona-Einschränkungen im neuen Schuljahr
➤ WHO: Zwei Studien untermauern Gefährlichkeit von Delta-Variante
Die Delta-Variante des Coronavirus ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in 124 Ländern nachgewiesen worden, 13 mehr als eine Woche zuvor. Die WHO zitierte am Mittwoch zwei Studien, die die hohe Gefährlichkeit der Variante untermauern, eine davon aus China und eine aus Kanada. Beide Studien wurden bislang nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.
In China wurden Menschen untersucht, die nach Kontakt mit einem Delta-Variante-Infizierten in Quarantäne waren. Der PCR-Test sei bei ihnen schon nach durchschnittlich vier statt wie bei frühen Varianten nach sechs Tagen positiv gewesen.
Außerdem sei die Viruslast beim ersten Positiv-Test 1.200 mal höher gewesen als bei ursprünglichen Virusvarianten. "Das legt nahe, dass diese besorgniserregende Variante sich möglicherweise schneller vermehrt und in den frühen Stadien der Infektion ansteckender ist", so die WHO.
Der kanadischen Studie zufolge waren bei einer COVID-19-Erkrankung mit Delta-Variante auch die gesundheitlichen Risiken deutlich höher als bei frühen Corona-Typen: Das Risiko, ins Krankenhaus zu müssen, war um etwa 120 Prozent erhöht, und die Gefahr, Intensivpflege zu benötigen, um etwa 287 Prozent. Das Sterberisiko war demnach um etwa 137 Prozent höher.
Weltweit ist die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen in der Woche bis zum 18. Juli um zwölf Prozent auf rund 3,4 Millionen gestiegen. Die größte Zahl erfasster neuer Fälle verzeichneten demnach Indonesien (plus 44 Prozent) und Großbritannien (plus 41 Prozent).
Die WHO nennt vier Gründe für den Anstieg: die neuen hochansteckenden Virusvarianten, die Lockerung von Corona-Schutzmaßnahmen, mehr soziale Kontakte und die hohe Zahl von Menschen, die noch nicht geimpft werden konnten, weil Impfstoffe zwischen reichen und armen Ländern ungleich verteilt sind.
Wie in der Vorwoche starben nach dieser Statistik 57.000 Infizierte - allerdings verweist die WHO immer darauf, dass vielerorts weder Infektionen noch Todesfälle vollumfänglich gemeldet werden. Zuvor war die Zahl der wöchentlichen Todesfälle zwei Monate lang zurückgegangen.
Die weiteren Corona-News vom 21. Juli:
Britischer Oppositionsführer Keir Starmer in Corona-Quarantäne
17:35 Uhr: Der britische Oppositionsführer
Starmer war am Mittag noch zur wöchentlichen Befragung des Premierministers
Der Premier gingt wie Finanzminister
Medienberichten zufolge sollen sich derzeit rund 1,7 Millionen Briten in Quarantäne befinden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Großbritannien zuletzt bei 440 (Stand: 15. Juli).
New York: Medizinisches Personal braucht entweder Impfung oder Tests
17:24 Uhr: Medizinisches Personal in New York muss künftig entweder einen Impf-Nachweis vorlegen oder sich regelmäßig testen lassen. Bürgermeister Bill de Blasio teilte am Mittwoch mit, dass all jene, die nicht durch eine Impfung geschützt seien, von August an jede Woche einen negativen COVID-Test zu zeigen hätten.
Die US-Ostküstenmetropole will damit die sich rasch ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus bekämpfen. Sie ist mittlerweile in den USA dominant und sorgte zuletzt auch in New York für steigende Infektionszahlen vor allem bei nicht Geimpften.
Fünf Sportler vor Olympia in Tokio positiv auf Coronavirus getestet
17:09 Uhr: Fünf weitere Sportler sind vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dabei handelt es sich um die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs (31), die chilenische Taekwondo-Kämpferin Fernanda Aguirre (23), den tschechischen Tischtennis-Profi Pavel Sirucek (28), die britische Schützin Amber Hill (23) und einen Beachvolleyball-Spieler der USA.
Jacobs machte ihren Fall am Mittwoch bei Instagram selbst öffentlich. Sie kann bei der olympischen Premiere ihrer Sportart am kommenden Montag nicht an den Start gehen.
Das Nationale Olympische Komitee Chiles vermeldete unterdessen, dass Aguirre bereits bei der Ankunft in Japan positiv getestet worden sei und ebenfalls nicht antreten könne. Beide müssen genau wie Sirucek und ein amerikanischer Beachvolleyballer in Quarantäne. USA Volleyball bestätigte einen positiven Test, nannte allerdings keinen Namen des Betroffenen.
Sirucek ist nach dem Beachvolleyball-Spieler Ondrej Perusic bereits der zweite tschechische Sportler, der bei den Spielen in Tokio positiv getestet wurde. Der 28-Jährige werde damit nicht zu seiner Olympia-Premiere antreten können, teilte Tibor Alföldi mit, der Sprecher des Tschechischen Olympischen Komitees.
Auch die Olympia-Favoritin und Weltranglisten-Erste Hill kann nicht an den Wettkämpfen teilnehmen, wie das britische Olympia-Team mitteilte. Sie wurde bereits vor ihrer geplanten Abreise nach Japan positiv getestet, leidet aber unter keinerlei Symptomen. "Es gibt keine Worte, die beschreiben, wie ich mich jetzt fühle", sagte Hill. Sie sei "absolut zerstört" nach der Nachricht vom positiven Test.
Kurz vor Eröffnung der Sommerspiele hatten die Organisatoren zuvor acht weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee in dem am Mittwoch veröffentlichten Tagesbericht mitteilte, ist auch eine Athletin oder ein Athlet darunter, der nicht im olympischen Dorf wohnt. Insgesamt stieg damit die Zahl der positiven Tests auf 75, die seit dem 1. Juli von den Organisatoren ermittelt wurden.
Frankreich verschärft Corona-Maßnahmen auch für Touristen
16:53 Uhr: Wegen deutlich steigender Corona-Infektionszahlen hat Frankreich die Auflagen für Einheimische wie für Touristen verschärft. Seit Mittwoch ist in Sehenswürdigkeiten wie dem Pariser Eiffelturm sowie in Freizeitparks, Konzertsälen, Museen oder Kinos mit mindestens 50 Besuchern ein sogenannter Gesundheitspass Pflicht.
Er gibt Aufschluss über eine Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Corona-Test. Wer den Pass vorweisen kann, muss an den betreffenden Orten auch in geschlossenen Räumen keine Maske mehr tragen.
Touristen oder andere Frankreich-Reisende aus dem Ausland können eine vollständige Impfung etwa mit dem EU-weit gültigen Corona-Zertifikat auf dem Handy nachweisen. Ein negativer Corona-Test darf in der Regel höchstens 48 Stunden alt sein und kann auch in Papierform vorliegen. Bei Verstößen drohen Geldbußen von bis zu 1.500 Euro.
Anfang August soll die Testpflicht dann auf Cafés, Restaurants und Fernzüge ausgeweitet werden. In Diskotheken und bei Festivals gilt der Gesundheitspass bereits. Eine Ausnahme von der Testpflicht gibt es noch bis September für Minderjährige: Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren sind davon vorerst befreit, weil die meisten von ihnen bisher nicht geimpft sind.
Am Pariser Eiffelturm wurden eigene Corona-Testzelte errichtet. Dort können Besucher ohne Impfung oder Nachweis einer überstandenen Infektion einen Antigen-Schnelltest machen, wie die Betreiber mitteilten. Ausländische Touristen müssen dafür 25 Euro bezahlen.
Zunächst hatte das französische Europaministerium für den Sommer kostenlose Corona-Test für Touristen in Aussicht gestellt; dann jedoch machte die Regierung eine Kehrtwende. Seit einigen Wochen müssen Ausländer ohne französischen Wohnsitz für einen Antigen-Schnelltest bis zu 29 Euro bezahlen und für einen PCR-Test 49 Euro. Viele Apotheken und örtliche Labore bieten dies an.
Regierungschef Jean Castex kündigte eine einwöchige Übergangsphase vor verschärften Kontrollen an. Erst nach der "Pädagogie" komme die "Zeit der Sanktionen", sagte er dem Fernsehsender TF1.
Zugleich betonte er, an Frankreichs Schulen werde der Gesundheitspass nicht eingeführt. Stattdessen werde es gezielte Impfkampagnen für junge Leute geben.
Insgesamt hat sich die Regierung nach seinen Angaben zum Ziel gesetzt, bis Ende August 50 Millionen Menschen mindestens mit einer ersten Dosis zu impfen. Bisher haben rund 38 Millionen Franzosen eine erste Dosis erhalten. Insgesamt sind 46 Prozent der 67 Millionen Bürger vollständig geimpft.
Am Dienstag waren mehr als 18.000 Neuinfektionen registriert worden, der höchste Stand seit Mitte Mai. Nach Castex' Angaben entfallen 96 Prozent der Ansteckungen auf nicht Geimpfte. Die Regierung fürchtet, dass bis zum Ende der Sommerpause auch der Druck auf die Krankenhäuser wieder steigen wird.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte deshalb vor rund zehn Tagen eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal angekündigt. Das entsprechende Gesetz soll noch diese Woche im Schnellverfahren das Parlament passieren.
Corona-Tests bei Schalke-Spielern vor Ligastart negativ
16:11 Uhr: Der FC Schalke 04 kann die Vorbereitungen auf den Start in die neue Saison der 2. Bundesliga mit dem Auftaktspiel gegen den Hamburger SV am Freitag (20:30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) trotz eines Corona-Falls fortsetzen. Wie der Absteiger aus der Bundesliga über seinen Twitter-Kanal mitteilte, sind die weiteren COVID-19-Testungen der Lizenzspielerabteilung am Mittwoch "allesamt negativ" ausgefallen.
Nachdem der Revierclub am Dienstag den positiven PCR-Test beim Torhüter Ralf Fährmann bestätigt hatte, begab sich der Kader in freiwilliges Quarantäne-Trainingslager in Billerbeck. Dort wurden nach Vereinsangaben auch die weiteren Testungen durchgeführt. Die Saisonauftaktpartie gegen HSV ist demnach nicht gefährdet.
Krankenhäuser in Millionenmetropole Karachi weisen Patienten ab
15:50 Uhr: In der pakistanischen Hafenmetropole Karachi müssen aufgrund einer massiv steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen Krankenhäuser Patienten abweisen. Das teilten Vertreter von Behörden und Spitälern am Mittwoch mit.
"Die Situation ist sehr ernst", sagte ein Sprecher der Provinzregierung von Sindh. Am Dienstag seien knapp ein Viertel der Corona-Tests in der Stadt mit geschätzt 20 Millionen Einwohnern positiv ausgefallen.
Der Anstieg der Zahl der täglichen Neuinfektionen wird Behörden zufolge von der Delta-Variante angetrieben, die als besonders ansteckend gilt. Fast 90 Prozent der neu positiv getesteten Fälle seien dieser Virusmutante zuzuordnen, sagte der Sprecher weiter. Man fürchte eine weitere Verschärfung der Situation durch die am Mittwoch begonnenen muslimischen Eid-Feiertage, zu denen traditionell Menschen in großer Zahl zusammenkommen.
Vor kurzem wurden in Pakistan in den Virus-Hotspots des Landes erneut teilweise Lockdowns verhängt. Bisher hat das Land fast eine Million Corona-Infektionen registriert. Rund 23.000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Britische Impfkampagne gerät ins Stocken - weniger Nachfrage
14:49 Uhr: Ähnlich wie in Deutschland gerät auch in Großbritannien die Corona-Impfkampagne ins Stocken. Etliche Hausärzte müssten ungenutzte, bald ablaufende Dosen an den Gesundheitsdienst zurücksenden, berichtete die "Times" am Mittwoch.
In den vergangenen Tagen hatte die Zahl der verabreichten Erstimpfungen so niedrig gelegen wie noch nie seit Beginn des Impfprogramms im Dezember. Im Sieben-Tage-Schnitt wurden zuletzt täglich rund 55.000 erste Impfungen verabreicht - in Hochzeiten waren es rund viermal so viel. Seit einigen Wochen sind alle Erwachsenen im Land impfberechtigt.
Knapp 69 Prozent der erwachsenen Briten sind bereits vollständig geimpft, 88 Prozent haben die erste Dosis erhalten. In England setzt Premierminister Boris Johnson voll auf den Schutz der Impfungen: Fast alle anderen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sind seit Montag aufgehoben, obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in Großbritannien zuletzt bei 440 (Stand: 15. Juli) lag.
Derzeit versuchen die Behörden, mit möglichst niedrigschwelligen Angeboten jüngere und impfskeptischere Bürger zu erreichen. So ist es etwa in London vielerorts möglich, sich unbürokratisch ohne Termin in größeren Zentren impfen zu lassen.
Bundesregierung verlängert Corona-Einreiseregeln bis Mitte September
14:23 Uhr: Die Bundesregierung hat die bestehenden Corona-Regeln für Einreisende bis zum 10. September verlängert und Erleichterungen bei der Quarantäne-Pflicht verabschiedet. Das geht aus einem Kabinettsbeschluss zur Einreiseverordnung hervor, den Bundesgesundheitsminister
Die aktuellen Regeln zur Einreise nach Deutschland unter Pandemiebedingungen hätten regulär nur noch bis zum 28. Juli gegolten.
Die nun beschlossene Änderung der Quarantäne-Regeln sieht vor, dass vollständig Geimpfte, die aus sogenannten Virusvariantengebieten einreisen, künftig ihre Quarantäne vorzeitig beenden können, wenn sie nachweisen, dass ihr Impfschutz gegen die Virusvariante im bereisten Gebiet wirksam ist. Bislang galt auch für vollständig Geimpfte, die aus Virusvariantengebieten einreisen, eine strikte Quarantänepflicht.
Darüber hinaus beschloss das Kabinett eine Neuerung, die greifen soll, wenn ein Virusvariantengebiet zum Hochinzidenz-Gebiet heruntergestuft wird, während sich Rückkehrer noch in Quarantäne befinden. Dann sollen für das Ende der Quarantäne künftig die Regeln für Hochinzidenzgebiete gelten - und folglich eine Verkürzung der 14-tägigen Quarantänepflicht möglich sein.
Die neuen Regeln treten mit dem Auslaufen der alten Verordnung am 28. Juli in Kraft. Die Lage mache es erforderlich, die bestehenden Regelungen zu verlängern, erklärte Spahn. "Wir haben aus dem letzten Sommer gelernt, dass wir aufpassen müssen, auch in und beim Reisen."
Spahn warnt vor deutlicher Zunahme der Corona-Fälle
14:06 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Bevölkerung gemahnt, angesichts steigender Corona-Zahlen Schutzmaßnahmen nicht zu vernachlässigen. Derzeit liege die Inzidenz bei rund 11.
"Wenn sich das so weiter verdoppelt, alle zwölf Tage, dann werden wir im September die 400 überschreiten, im Oktober 800 - Inzidenz", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Alle miteinander müssten sich die Frage stellen, "wollen wir das passieren lassen".
Spahn wies darauf hin, wie wichtig es sei, Schulen und Kitas in einem Umfeld niedriger Ansteckungen zu öffnen. Er rief dazu auf, die bekannten Maßnahmen einzuhalten.
"Es geht darum, Maske im Innenraum tragen. Sich regelmäßig testen lassen. Wenn man noch nicht geimpft ist, sich impfen lassen", sagte er. "Wir entscheiden jetzt, jetzt in diesen Tagen des Julis darüber, wie September, Oktober, November werden."
Die Frage sei auch, was die Entwicklung unter Berücksichtigung der Impfquote für die Hospitalisierung und die mögliche Lage auf den Intensivstationen bedeuten könne. Derzeit seien 75 Prozent der über 60-Jährigen vollständig geimpft, ein Viertel nicht. "Wenn Sie die Maßzahl nehmen, können sie sagen: 200 ist das neue 50", sagte Spahn.
Biontech schließt Partnerschaft für Impfstoff-Auslieferung in Afrika
13:58 Uhr: Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech füllt seinen COVID-19-Impfstoff künftig auch bei einem Partner in Afrika ab. Das südafrikanische Unternehmen Biovac werde den letzten Herstellungsschritt, das Abfüllen und Verpacken des Impfstoffs, übernehmen und die Verteilung in den 55 Ländern der Afrikanischen Union unterstützen, teilten Biontech und das US-Partnerunternehmen Pfizer am Mittwoch mit.
"Der Tech-Transfer sowie alle weiteren vorbereitenden Maßnahmen beginnen sofort", sagte eine Sprecherin. Bei vollem Betriebsumfang soll Biovac jährlich mehr als 100 Millionen Dosen des Impfstoffs fertigstellen. Die Lieferungen nach Kapstadt sollen unter anderem aus dem Werk in Marburg kommen. Erste Lieferungen sind für Anfang kommenden Jahres geplant.
Das Netzwerk von Biontech und Pfizer erstreckt sich damit nun über drei Kontinente mit mehr als 20 Produktionsstätten. Bisher wurden nach Angaben der beiden Unternehmen mehr als eine Milliarde Dosen des COVID-19-Impfstoffs in mehr als 100 Länder geliefert.
"Unser Ziel ist es, Menschen auf allen Kontinenten die Herstellung und Auslieferung unseres Impfstoffs zu ermöglichen und gleichzeitig die Qualität der Produktion sowie die der Impfdosen sicherzustellen", erklärte Biontech-Vorstandschef Ugur Sahin. Die Sicherstellung der Qualität ist ein Grund, warum Biontech eine Freigabe der Patente für den Impfstoff bislang ablehnt.
Über 47 Prozent der Bevölkerung in Deutschland voll geimpft
13:20 Uhr: In Deutschland sind inzwischen 47,3 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch (Stand: 9.35 Uhr) wurden am Dienstag 572.482 Impfdosen verabreicht.
Damit sind nun rund 39,3 Millionen Menschen vollständig geimpft. Rund 50,1 Millionen (60,2 Prozent) haben mindestens eine Impfdosis erhalten. "In keinem anderen Land Europas sind damit mehr Menschen geimpft als in Deutschland", schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch auf Twitter. Das reiche jedoch noch nicht, um die Delta-Variante des Virus einzudämmen.
Unter den Bundesländern lag Bremen dem RKI zufolge mit einem Anteil von 69,1 Prozent mindestens einmal geimpfter Menschen weiter an erster Stelle. Auch bei den vollständig Geimpften belegte Bremen mit 53,5 Prozent den Spitzenplatz.
Schlusslicht bei den Erstimpfungen blieb Sachsen (51,1 Prozent), genau wie bei den vollständig Geimpften (43,7 Prozent).
Südkorea meldet neuen Höchststand bei täglichen Corona-Neuinfektionen
13:00 Uhr: Die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen hat in Südkorea einen Rekordwert erreicht. Am Dienstag seien 1.784 Fälle gemeldet worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Die Gesamtzahl erhöhte sich auf mehr als 182.000.
Südkorea ist zwar bisher relativ gut durch die Pandemie gekommen, sieht sich mittlerweile aber einer vierten Infektionswelle ausgesetzt. Seit zwei Wochen werden täglich mehr als 1.000 Neuansteckungen erfasst, viele davon in der Metropolregion Seoul.
Die Behörden sind besorgt, dass sich die Infektionswelle nun auch stärker auf andere Landesteile ausbreiten könnte. Als Gründe werden neben lokalen Ausbrüchen und der stärkeren Verbreitung der Delta-Variante des Virus auch die zunehmenden Reiseaktivitäten der Menschen im Inland genannt. Lediglich 32 Prozent der 51,3 Millionen Einwohner wurden bisher einmal geimpft.
Die schärfsten coronabedingten Kontaktbeschränkungen gelten für den Großraum Seoul. Dort müssen die Bars und Nachtclubs geschlossen bleiben. Zusammenkünfte von mehr als zwei Menschen sind nach 18.00 Uhr untersagt.
Studie: Zwei Drittel der Menschen in Indien haben Corona-Antikörper
12:25 Uhr: Zwei Drittel der Menschen in Indien ab sechs Jahren haben Kontakt mit dem Coronavirus gehabt oder eine Corona-Impfung erhalten und entsprechende Antikörper entwickelt.
Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung im Auftrag der indischen Regierung mit Proben von mehr als 36.000 Menschen vom Juni und Juli, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Die Ergebnisse seien zwar ein Hoffnungsschimmer, sagte der Chef des Indian Council of Medical Research, Balram Bhargava, bei der Pressekonferenz. Er forderte die Bürger jedoch auch auf, sich nach wie vor an Corona-Regeln zu halten. Denn noch hätten rund 400 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner des Landes keine Antikörper.
In Indien gibt es weltweit nach den USA die zweithöchste Zahl an registrierten Coronafällen - insgesamt mehr als 31 Millionen. Doch offensichtlich hat es eine sehr hohe Dunkelziffer.
Die Situation hatte sich im April und Mai unter anderem im Zusammenhang mit der dort erstmals entdeckten Delta-Variante des Coronavirus dramatisch zugespitzt.
An einigen Tagen wurden 400.000 Neuinfektionen gemeldet. Krankenhäuser waren teils so überlastet, dass Menschen auf Parkplätzen davor starben und der medizinische Sauerstoff ausging. Angehörige mussten selbst bei Krematorien warten.
Inzwischen hat sich die Lage wieder entspannt. Es werden täglich zwischen 30 000 und 40 000 neue Corona-Fälle gemeldet. Angesichts einer niedrigen Impfrate und einer zurückkehrenden Normalität warnen Experten jedoch vor einer dritten Welle.
Task-Force-Chef erwartet Infektions-Rekordzahlen
Shigeru Omi, Chef der COVID-19-Task-Force der japanischen Regierung, rechnet im Verlauf der Olympischen Spiele mit Rekordzahlen bei den Corona-Infektionen in der Hauptstadt. Tokio werde Anfang August wahrscheinlich täglich knapp 3.000 neue Fälle verzeichnen, sagte Omi, "es kann gut sein, dass sich die aktuellen Fallzahlen bis dahin verdoppeln."
Mit einer Verdopplung der Fallzahlen würde auch der bisherige Rekordwert für Tokio überboten. Am 7. Januar dieses Jahres hatte es 2.520 neue Infektionen gegeben, "und das war auf der dritten Corona-Welle", sagte Omi. Im Gegensatz zum Beginn des Jahres würden derzeit trotz einer steigenden Impfquote mehr Menschen in die Krankenhäuser eingeliefert.
Zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung der Olympischen Spiele ist die Zahl der Neuinfektionen in Tokio auf den höchsten Stand seit Mitte Januar gestiegen. Am Mittwoch meldete die Hauptstadt 1.832 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind 680 mehr Fälle als vor einer Woche.
Der deutliche Anstieg angesichts der Delta-Variante des Virus schürt die Sorgen in der Bevölkerung vor einer weiteren Ausbreitung. Experten hatten schon vor der am Freitag anstehenden Eröffnungszeremonie für die Olympischen Spiele vor einer Verschärfung der Corona-Situation gewarnt.
Tokio befindet sich derzeit neben weiteren Präfekturen in einem Corona-Notstand. Dieser ist vorläufig bis zum 22. August angesetzt. Sollte sich das Geschehen jedoch so entwickeln wie befürchtet, dürften die Notfall-Maßnahmen wohl verlängert werden.
Arsenal sagt Trainingslager in den USA nach Corona-Fällen ab
10:58 Uhr: Premier-League-Klub Arsenal London hat sein Trainingslager in den USA aufgrund von Corona-Fällen im Umfeld des Teams abgesagt. Wie der Verein des deutschen Torhüters Bernd Leno am Mittwoch mitteilte, wurde "ein kleiner Teil der Reisegruppe" positiv auf das Coronavirus getestet.
Arsenal wollte zur Vorbereitung auf die neue Fußball-Saison am Florida Cup teilnehmen, in dem sie sich unter anderem mit Inter Mailand und dem FC Everton gemessen hätten.
Der Verein teilte mit, dass alle betroffenen Mitarbeiter bisher keine Symptome entwickelt und sich in Isolation begeben hätten.
Corona-Anstieg in Israel: Neue Beschränkungen für Festhallen
10:10 Uhr: Angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen in Israel sind in dem Land am Mittwoch neue Beschränkungen in Kraft getreten. Diese gelten vor allem für Festhallen und bei Versammlungen von mehr als 100 Menschen in geschlossenen Räumen.
An solchen Veranstaltungen dürfen ab sofort wieder nur Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Testergebnis teilnehmen. Die im Juni kurzfristig aufgehobene Maskenpflicht in geschlossenen Räumen gilt inzwischen wieder.
Der israelische Sender Kan berichtete, Hunderte Polizisten sollten dafür sorgen, dass die neuen Regeln eingehalten werden. Bei Verstößen drohen Bußgelder: Etwa umgerechnet 260 Euro für Bürger, die ohne Genehmigung an Feiern oder Versammlungen von mehr als 100 Menschen teilnehmen. Und bis zu 2.600 Euro für Veranstalter, die Impfpässe oder Testergebnisse nicht vorschriftsgemäß prüfen.
Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hat zuletzt wieder die 1.000er-Marke überschritten. Am Mittwoch teilte das Gesundheitsministerium mit, binnen 24 Stunden seien 1.400 neue Fälle gemeldet worden. Für den Neuanstieg wird vor allem die Delta-Variante verantwortlich gemacht, die als besonders ansteckend gilt.
Rund 62 Prozent der 9,3 Millionen Landesbewohner haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, mehr als 56 Prozent auch die zweite Dosis. Die Zahl der Schwerkranken ist binnen eines Monats von 19 auf 63 gestiegen. Mehr als die Hälfte davon hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Im Januar lag die Zahl der Schwerkranken noch bei rund 1.200.
Taekwondo-Kämpferin aus Chile: Erstes Olympia-Aus nach positivem Coronatest
08:50 Uhr: Die chilenische Taekwondo-Kämpferin Fernanda Aguirre verpasst als erste Sportlerin ihren Wettkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio wegen eines positiven Coronatests.
Dies teilte das Nationale Olympische Komitee Chiles zwei Tage vor der Eröffnungsfeier mit. Aguirre war nach ihrer Vorbereitung aus Usbekistan nach Tokio gereist und bei der Ankunft positiv getestet worden.
Die 21-Jährige habe keine Symptome und sei bei "guter Gesundheit", wie das chilenische NOK verlauten ließ. Die Sportlerin sei von den japanischen Behörden jedoch unter eine zehntägige Quarantäne gestellt worden, hieß es weiter.
Daher könne Aguirre, die sich auf Social Media "am Boden zerstört und sehr traurig" zeigte, nicht an den Taekwondo-Wettbewerben teilnehmen. Auch ihr Trainer befindet sich in Isolation.
Neun Corona-Infektionen: Hunderte Flüge in China gestrichen
07:45 Uhr: Nach der Entdeckung von neun Corona-Infektionen unter Mitarbeitern des Flughafens von Nanjing sind in der ostchinesischen Stadt am Mittwoch mehr als 300 Flüge gestrichen worden.
Schon am Vortag waren mehr als 100 Flüge abgesagt worden, wie die Behörden berichteten. In vier Gebieten nahe des Flughafens gab es Massentests. Wer die acht Millionen Einwohner zählende Metropole verlassen will, muss jetzt einen negativen Coronatest nachweisen. Die Infektionen waren bei Routinetests festgestellt worden. Die Angestellten kamen in Quarantäne. Weitere Mitarbeiter wurden getestet.
China hat das Virus weitgehend im Griff und verzeichnet seit mehr als einem Jahr meist nur lokal begrenzte, kleinere Ausbrüche. Gegenwärtig hat auch die südwestchinesische Provinz Yunnan, die an das schwer von COVID-19 heimgesuchte Myanmar grenzt, mit Infektionen zu kämpfen.
Besonders die Präfektur Dehong ist betroffen. 267 Infizierte seien in Krankenhäusern, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Darunter seien 82 lokale Übertragungen. Auch wurden 31 asymptomatische Infektionen gemeldet.
Seit mehr als einem Jahr hat sich das Leben in China, wo im Dezember 2019 weltweit die ersten Infektionen mit der neuen Viruserkrankung entdeckt worden waren, wieder weitgehend normalisiert. Die Behörden verfolgen eine strenge "Null-COVID-Politik": Bei Ausbrüchen wird sofort mit Massentests, Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverfolgung und Quarantäne reagiert. Auch gelten scharfe
Beschränkungen für Einreisende, die mindestens zwei Wochen in eine Quarantäneeinrichtung müssen. Die grüne Grenze zu Myanmar ist allerdings recht durchlässig, so dass jetzt streckenweise ein hoher Grenzzaun errichtet wurde.
Corona: 1,5 Millionen Kinder haben Elternteil oder Betreuer verloren
07:08 Uhr: Rund 1,1 Millionen Kinder weltweit haben laut einer Studie als Folge der Corona-Pandemie mindestens ein Elternteil oder ein für sie sorgendes Großelternteil verloren.
Diese Hochrechnung gelte für den Zeitraum März 2020 bis April 2021, berichten Forscher um Seth Flaxman vom Imperial College in London im Fachjournal "The Lancet". Rechne man weitere im Haushalt wohnende ältere Angehörige noch hinzu, hätten sogar mehr als 1,5 Millionen Kinder eine Betreuungsperson verloren.
Dies sei eine bedeutende, bislang übersehene Konsequenz der Pandemie, schreibt die US-Gesundheitsbehörde NIH in einer Mitteilung zur Studie. Die Analyse mache deutlich, dass eine psychosoziale und wirtschaftliche Unterstützung für diese Kinder eine zentrale Rolle bei der Reaktion auf diese Pandemie spielen sollte.
Als Grundlage der Studie nutzten die Forscher unter anderem Daten zur Geburtenrate sowie zu Corona-Todesfallzahlen aus rund zwei Dutzend Ländern, die sie hochrechneten. Weil die Daten nicht überall in gleichem Maß erhoben würden, könne es sich bei den Zahlen nur um - wahrscheinlich eher unterschätzte - Annäherungen handeln, hieß es von den Wissenschaftlern.
Die Zahl der durch die Pandemie zu Halbwaisen und Waisen gewordenen Kinder sei bezogen auf die Bevölkerungszahl unter anderem in Südafrika, Mexiko, Brasilien und Kolumbien besonders hoch. Die Zahl der Kinder, die Väter verloren hätten, sei zwei bis fünfmal so hoch, wie die Zahl der Kinder, die Mütter verloren hätten.
Frankreich verschärft Corona-Maßnahmen auch für Touristen
06:07 Uhr: Angesichts deutlich steigender Corona-Infektionszahlen verschärft Frankreich ab heute die Auflagen für Einheimische und auch für Touristen. In Sehenswürdigkeiten wie dem Pariser Eiffelturm sowie in Freizeitparks, Konzertsälen, Museen oder Kinos mit mindestens 50 Besuchern wird ein sogenannter Gesundheitspass Pflicht. Er gibt Aufschluss über eine Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Corona-Test. In Diskotheken und bei Festivals gilt er bereits.
Touristen oder andere Frankreich-Reisende aus dem Ausland können eine vollständige Impfung etwa mit dem EU-weit gültigen Corona-Zertifikat auf dem Handy nachweisen. Ein negativer Corona-Test darf in der Regel höchstens 48 Stunden alt sein und kann auch in Papierform vorliegen. Bei Verstößen drohen Geldbußen von bis zu 1500 Euro. Am Wochenende hatten zehntausende Franzosen gegen die neuen Maßnahmen demonstriert. Die Regierung begründet sie mit der hoch ansteckenden Delta-Variante.
Acht weitere Corona-Fälle bei Olympia - Ein Athlet positiv
05:27 Uhr: Kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele von Tokio haben die Organisatoren acht weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee in dem am Mittwoch veröffentlichten Tagesbericht mitteilte, ist auch ein Athlet darunter, der nicht im olympischen Dorf wohnt. Insgesamt stieg damit die Zahl der positiven Tests, die seit dem 1. Juli ermittelt wurden, auf 75.
Nach Angaben der Organisatoren wurde ein Offizieller im Athletendorf positiv getestet, dieser hatte zwölf Kontaktpersonen. Am Dienstag hatte das tschechische Team mitgeteilt, dass nach Beachvolleyball-Spieler Ondrej Perusic auch Simon Nausch, Trainer der Beachvolleyballerinnen, positiv getestet worden sei.
Zu den 75 registrierten Fällen kommen noch vier von den Präfekturen gemeldete positive Tests. Die regionalen Behörden sind jedoch nicht dazu verpflichtet, Bericht über Corona-Fälle in Bezug auf die Sommerspiele zu erstatten. Die Sommerspiele von Tokio werden am Freitag eröffnet.
Inzidenz steigt seit über zwei Wochen - 2.203 Neuinfektionen
05:15 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit über zwei Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Mittwochmorgen lag sie bei 11,4 – am Vortag betrug der Wert 10,9 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9.
Demnach haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 2.203 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.36 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.548 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 19 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.748.613 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.642.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.416.
WHO-Chef vor Olympia: "Gibt kein Nullrisiko im Leben"
04:58 Uhr: Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Olympia-Macher von Tokio für ihre Corona-Maßnahmen gelobt. "Sie haben ihr Bestes getan, um diese Spiele so sicher wie möglich zu machen", sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch als Gastredner bei der 138. Session des Internationalen Olympischen Komitees. Das Zeichen des Erfolgs seien "nicht null Fälle", sondern das schnelle Erkennen und Isolieren auftretender Neuinfektionen und das Verhindern der Weiterverbreitung des Virus, sagte der Äthiopier. "Es gibt kein Nullrisiko im Leben", betonte der WHO-Chef.
Die UN-Organisation hatte das IOC und die japanischen Gastgeber bei der Entwicklung der Corona-Maßnahmen für die Sommerspiele beraten. Die Pläne und Vorsichtsmaßnahmen würden nun auf dem Prüfstand stehen, sagte Tedros. "Ich hoffe wirklich sehr, dass sie erfolgreich sind", fügte der 56-Jährige hinzu. "Möge die olympische Fackel ein Symbol der Hoffnung sein, dass den Planeten durchquert und einen Neuanfang in einer gesünderen, sichereren und faireren Welt erleuchtet."
Der WHO-Chef zeichnete in seiner Rede ein kritisches Bild nach eineinhalb Jahren der Corona-Krise. "Die Pandemie ist ein Test - und die Welt fällt durch", sagte Tedros. Vier Millionen Menschen seien bereits gestorben, bis zum Ende der Olympischen Spiele am 8. August würden rund 100 000 weitere Corona-Tote hinzukommen. "Die Gefahr ist nicht vorbei, bis sie überall vorbei ist", mahnte Tedros. Wer denke, die Pandemie sei vorüber, weil sie in seinem Land unter Kontrolle sei, lebe in einem "Narrenparadies".
Der WHO-Generaldirektor bezeichnete es als "moralischen Skandal", dass 75 Prozent der bisher insgesamt verabreichten Impfstoffe auf nur zehn Ländern verteilt worden seien. "Die Pandemie könnte schon unter Kontrolle sein, wenn der Impfstoff gerechter verteilt worden wäre", sagte Tedros.
Lehrerverband erwartet auch im neuen Schuljahr große Einschränkungen
04:30 Uhr: Der Präsident des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, erwartet auch im kommenden Schuljahr große Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Meidinger äußerte in der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwoch) die Befürchtung, dass wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus Hunderttausende Schüler in Quarantäne müssen. "Niemand kann ausschließen, dass wir wegen der Delta-Variante und der mangelnden Impfquote eine enorme vierte Welle bekommen, in der dann auch wieder Wechselunterricht nötig wird."
Meidinger rief die Politik zu Ehrlichkeit auf. "Wer jetzt verspricht, dass es im nächsten Jahr auf jeden Fall vollständigen Präsenzunterricht geben wird, begibt sich auf dünnes Eis", sagte der Verbandspräsident. "Präsenzunterricht um jeden Preis bedeutet, die Durchseuchung der Schulen in Kauf zu nehmen. So ehrlich sollte Politik das schon sagen."
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner sprach sich für Corona-Impfungen auch in den Schulen aus. Nach den Sommerferien dürfe es nicht mehr dazu kommen, dass Schulen geschlossen werden müssten, sagte Lindner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ich bin dafür, dass es an den Schulen auch Impfangebote für Jugendliche gibt. Das muss man schon jetzt mit mobilen Impfteams in großem Umfang vorbereiten." Am Ende müssten Schüler und Eltern aber selbst entscheiden, ob sie eine Impfung wollten.
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