Die Neuauflage des Sommermärchens geht in die nächste Runde – und mit ihr das Jubeln und Feiern auf den Kölner Straßen und Plätzen.

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Am Samstagabend hat die deutsche Fußballnationalmannschaft nämlich ihre Gegner aus Dänemark im Achtelfinale der Heim-EM mit 2:0 geschlagen und damit das Ticket fürs Viertelfinale gezogen.

Dieser Sieg im Dortmunder Signal-Iduna-Park wurde auch in der Kölner Altstadt mit großer Begeisterung aufgenommen. Ob beim Konrad-Adenauer-Ufer oder auf dem Heumarkt: Die Atmosphäre des Public Viewings war am Samstagabend "beim Achtelfinale noch einmal ein bisschen besser als vorher in der Gruppenphase", wie Zuschauerin Sabrina beschrieb.

EM 2024: Kölner Fans wünschen sich Füllkrug von Beginn an

Der Begriff "Sommermärchen" traf allerdings trotzdem nur bedingt zu, denn bereits Stunden vor Anpfiff machten die ersten Unwetterwarnungen die Runde. Auch Jessie, die mit ihren beiden Töchtern Mia (13 Jahre alt und selber begeisterte Fußballspielerin in Leverkusen) und Hannah (11-jährig und mit Blick auf das anstehende Achtelfinale nicht ganz so enthusiastisch wie ihre Schwester) das Public Viewing am Konrad-Adenauer-Ufer besuchte, war für den Fall der Fälle vorbereitet: "Vorsorglich habe ich Regenschirme für die beiden eingepackt", erklärte Jessie vor Spielbeginn

Nur wenige Meter weiter hatte Philip, der beim Public Viewing zusammen mit einem Dutzend Freunde seinen 49. Geburtstag feierte, eine andere Strategie, um nicht nass zu werden: "Heute beginnt der Regen erst, wenn wir wieder Zuhause sind. Das habe ich mir zum Geburtstag so gewünscht". Und sonst noch Geburtstagswünsche? "Ich hoffe", erklärte Philip lachend, "dass Füllkrug heute von Anfang an spielt". Sein Kumpel Tim war in der Hinsicht genügsamer. Nach den letzten beiden Turnieren sei er froh und auch ein wenig überrascht, dass "wir überhaupt ein viertes Spiel von Deutschland sehen dürfen. Nagelsmann hat es geschafft, ein echtes Team zu bauen".

Kölner Fans haben Sorge vor Unwetter

Während die deutschen Fans so zwischen Sorge vor einem Unwetter und Freude über den Achtelfinaleinzug die letzten Minuten vor Spielbeginn abwarteten, hatten einige andere Zuschauer beim Public Viewing bereits jetzt Grund zum Feiern. Vor dem Spiel der deutschen Nationalelf wurde in der Altstadt nämlich schon die Achtelfinalpartie zwischen Italien und der Schweiz ausgetragen, die die Schweizer mit 2:0 für sich entscheiden konnten.

"Das ist einfach ein mega Gefühl", verkündete Saru begeistert, der mit seinen Freunden Mathu, Sapi und Abi sieben Stunden mit dem Zug bis nach Köln gefahren war, um am Sonntag das Spiel der Spanier gegen Georgien im Rhein-Energie-Stadion zu sehen.

Fans in Köln: Enttäuschung über nicht gegebenes Tor für Deutschland

Pünktlich um 21 Uhr ging es dann auch für die Deutschen los. Als der Ball bereits in der dritten Minute das erste Mal im dänischen Netz zappelte, war das gesamte Konrad-Adenauer-Ufer ekstatisch aufgeladen und stimmte den EM-Hit "Major Tom" an. Dementsprechend niederschmetternd war dann nur wenige Sekunden später die Frustration, als das Tor annulliert wurde und beim Public Viewing für die nächsten Minuten eine ungewohnte Stille eintrat.

Dazu passend zogen tiefgraue Wolken über den Kölner Nachthimmel und ließen erste Tropfen auf die Zuschauer nieseln. Allerdings standen diese in keinem Verhältnis zur Wasserschlacht in Dortmund, wegen der das Spiel zwischenzeitlich für fast eine halbe Stunde unterbrochen wurde.

Nach Wiederanpfiff war nun regelrecht ein Stimmungstief auf dem Heumarkt zu spüren – jedoch hielt es nicht lange an. Manuel Neuers Parade in der 45. Minute wurde beispielsweise schon wieder so begeistert gefeiert, als hätte die deutsche Nationalmannschaft ein Tor geschossen. Auch in der zweiten Halbzeit waren die Zuschauer auf dem Heumarkt wieder in Fußball- und Feierlaune.

Innerhalb von nur vier Minuten – in der 49. Minute wurde ein Treffer der Dänen annulliert und in der 53. Minute gingen die Deutschen dann selber per Strafstoß in Führung – wurden laute Fangesänge hörbar, Deutschlandfahnen wurden wild in der Luft geschwungen. Einzelnen Fußballspielern wie Toni Kroos oder Jamal Musiala wurde mit dem Beinamen "Fußballgott" größte Verehrung zuteil.

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Spätestens nach dem 2:0 in der 68. Minute war in der gesamten Fanzone eine ausgesprochene Zuversicht zu spüren. "Jetzt trennen uns nur noch zwei Siege vom Finale", erfasste der 21-jährige Kevin dieses allgemeine Gefühl nach dem Abpfiff.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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