- 19:00 Uhr: ➤ Polen wird Hochinzidenzgebiet: Testpflicht schon bei Einreise
- 16:50 Uhr: Gut 200 Politiker beteuern: Würden uns mit Astrazeneca impfen lassen
- 13:33 Uhr: Massive Auseinandersetzungen bei Corona-Protest in Kassel
- 12:02 Uhr: Virologe Kekulé: "Bevölkerung muss Fehler der Politik ausbaden"
- 10:55 Uhr: Söder: Mit gezielten Impfungen soll mehr Mobilität ermöglicht werden
- 07:54 Uhr: Intensivmediziner fordern Rückkehr zu Lockdown vom Februar
- 05:53 Uhr: 16.033 Corona-Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle gemeldet
- 01:00 Uhr: Marburger Bund warnt: Lage zu Ostern kritischer als zum Jahreswechsel
➤ Polen wird Hochinzidenzgebiet: Testpflicht schon bei Einreise
19:00 Uhr: Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Polen ab diesem Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein. Die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Nachbarland ist dann nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt.
In Polen sind die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen drastisch gestiegen. Als Hochinzidenzgebiet werden die Länder und Regionen eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt.
Bisher können Einreisende aus Polen sich auch noch 48 Stunden nach der Einreise nach Deutschland testen lassen. Wirksame Kontrollmöglichkeiten dafür gibt es nicht. Die Testpflicht schon bei Einreise lässt sich dagegen eher überprüfen.
Auch Bulgarien, Zypern, Kuwait, Paraguay und Uruguay stehen ab Sonntag auf der Liste der Hochinzidenzgebiete. Für die bisherigen Virusvariantengebiete Großbritannien und Irland werden dagegen die Reisebeschränkungen deutlich gelockert.
Ganz aufgehoben wird die Quarantäne und die Testpflicht für ein weiteres beliebtes Urlaubsgebiet der Deutschen: Die portugiesische Algarve wird wie zuvor schon Mallorca und die anderen Balearen-Inseln von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Allerdings dürfen die Hotels an der Algarve derzeit noch keine Touristen aufnehmen. Das bedeutet: Urlaub an den Stränden der portugiesischen Südküste ist anders als auf Mallorca weiterhin nicht möglich.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Potest an der deutsch-französischen Grenze gegen Corona-Tests
21:35 Uhr: Hunderte Menschen haben an der deutsch-französischen Grenze gegen die verschärften Corona-Regeln bei der Einreise nach Deutschland protestiert. Sie forderten ein Ende der Testpflicht für Pendler, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstagabend aus Sarreguemines (Saargemünd) im Département Moselle berichtete. Laut Polizei habe es 600 Teilnehmer gegeben, laut Organisatoren 1.000.
Mit der Einstufung des Verwaltungsbezirks Moselle als sogenanntes Virusvariantengebiet gelten die strengeren Regeln seit Anfang des Monats. Menschen aus dem Département müssen bei der Einreise in das angrenzende Rheinland-Pfalz und das Saarland einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ein Schnelltest ist dabei ausreichend. Dies gilt auch für Pendler.
Die Bundespolizei kontrolliert nach früheren Angaben die verschärfte Testpflicht stichprobenartig im Grenzgebiet an die Region Moselle in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Täglich pendeln rund 16.000 Menschen von Moselle ins Saarland.
Tausende Kraoten und Serben demonstrieren gegen Corona-Restriktionen
20:14 Uhr: Tausende Kroaten und Serben haben am Samstag ohne Mund-Nasen-Schutz gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. In Kroatien gingen in der Hauptstadt Zagreb sowie in Osijek und in den Adria-Städten Split, Dubrovnik, und Sibenik die Menschen auf die Straße. In Serbiens Hauptstadt Belgrad füllten die Demonstranten den zentralen Platz der Republik. In Belgrad wie auch im kroatischen Split bezeichneten die Demonstranten die Maskenpflicht als "Tyrannei".
In Kroatien gilt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Krankenhäusern sowie im Freien überall dort, wo der Mindestabstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Die Innengastronomie ist geschlossen, unter freiem Himmel aber erlaubt. In Serbien wurden vor zwei Wochen Restriktionen für die Wochenenden eingeführt: Geschäfte, Gaststätten und Dienstleistungsbetriebe müssen von Samstag 12 bis Montag 6 Uhr schließen. Ausgenommen sind lediglich Lebensmittelläden, Apotheken und Tankstellen.
In beiden Ländern steigt die Inzidenz der Neuansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 nach einer deutlichen Talfahrt zu Beginn des Jahres seit Kurzem wieder an. Im stärker betroffenen Serbien erreichte sie am Samstag 503,3 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen, in Kroatien lag der Wert bei 145,1.
Gut 200 Politiker beteuern: Würden uns mit Astrazeneca impfen lassen
16:50 Uhr: Gut 200 Politiker haben laut einer Medienumfrage beteuert, dass sie sich bedenkenlos den Corona-Impfstoff von Astrazeneca spritzen lassen würden. So erklärte etwa Kanzleramtsminister
Das Präparat kann nach einem vorsorglichen Impfstopp nun wieder eingesetzt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte dies am Donnerstag befürwortet, es soll aber ein neuer Warnhinweis dazukommen. Dabei geht es um seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen.
Ähnlich wie Braun äußerten sich dem Bericht zufolge Verteidigungsministerin
Familienministerin Franziska Giffey (SPD) sagte: "Die Bundesregierung reiht sich ein. Wir lassen uns impfen, wenn wir dran sind. Ich würde mich auch mit Astrazeneca impfen lassen. Die Sicherheit zu haben, nicht mehr an COVID-19 sterben zu müssen, ist doch ein gutes Gefühl." Auch Umweltministerin Svenja Schulze, Arbeitsminister Hubertus Heil sowie Justizministerin
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte dem Bericht zufolge, er würde sich Astrazeneca spritzen lassen - "ohne Sorgen oder Bedenken". Er habe vollstes Vertrauen, dass die von Experten geprüften und zugelassenen Impfstoffe sicher seien.
SPD-Vizechef Kevin Kühnert sagte über ein mögliches Impfangebot mit Astrazeneca: "Gerne. Immer her damit!" Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) sagte Watson: "Es ist extrem bedauerlich, dass das Vertrauen in diesen Impfstoff geschwunden ist. Mit einer bedachteren Kommunikation hätte man diesen Vertrauensverlust möglicherweise verhindern können."
Corona-Krise in Brasilien: Rio sperrt berühmte Strände
15:21 Uhr:Wegen der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie in Brasilien sind die weltberühmten Strände der Millionenmetropole Rio de Janeiro für Badegäste gesperrt worden. Vor den Stränden von Copacabana, Ipanema und Barra da Tijuca bezogen am Samstag Polizisten Stellung, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete.
"Dies ist die Zeit, um zu Hause zu bleiben", sagte Bürgermeister Eduardo Paes. "Das Voranschreiten der Pandemie bringt uns in eine schwierige Lage. Entweder wir sind uns dessen bewusst und respektieren das Leben, oder wir werden in den kommenden Tagen eine unbeherrschbare Situation erleben." Für die kommende Woche kündigte Paes weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an.
Söder fordert bundesweite Notbremse für Corona-Hotspots
14:25 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
Angesichts der steigenden Infektionszahlen seien weitere Öffnungen sinnlos. "Wer jetzt die falschen Schritte geht, riskiert, dass aus der dritten Welle eine Dauerwelle wird", warnte Söder. "Damit könnte sich alles bis in den Sommer hinein verlängern. Daher jetzt lieber konsequent und schneller – auch wenn es noch mal Kraft kostet."
Die Ministerpräsidenten und
Massive Auseinandersetzungen bei Corona-Protest in Kassel
13:33 Uhr: Bei einer Massen-Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen ist es am Samstag in Kassel zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Polizei und Gegendemonstranten gekommen. Entgegen den gerichtlich bestätigten Auflagen der Stadt versammelten sich Tausende in der Innenstadt und formierten sich zu einem ebenfalls verbotenen Demonstrationszug. Die meisten hielten sich nicht an die Auflage, Mund- und Nasenschutz zu tragen.
Immer wieder kam es bei dem Umzug zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten, und an einer Polizeisperre auch zu massiven Prügeln und Schubsereien. Journalisten wurden angegangen und beschimpft. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Schlagstock und Pfefferspray ein. Einzelne Menschen wurden festgenommen.
Die Polizei schätzte am Nachmittag die Zahl der Teilnehmer auf rund 10 000 im gesamten Innenstadtbereich. An dem vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof genehmigten Kundgebungsort in der Peripherie fanden sich zunächst nur wenige Menschen ein, wie die Polizei berichtete. Später waren aber auch dort zahlreiche Männer und Frauen versammelt, um gegen die Corona-Politik Deutschlands zu demonstrieren. Auf dem zentralen Friedrichsplatz entwickelte sich am Nachmittag bei Sonnenschein fast schon Picknick-Atmosphäre ohne viel Abstand, wie Augenzeugen berichteten. Die Menschen ignorierten die Aufforderungen, sich zum genehmigten Versammlungsort zu begeben.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Die hessischen Kräfte erhielten Unterstützung aus Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Rheinland-Pfalz. Auch die Bundespolizei, Wasserwerfer und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Zu der Demonstration hatten Veranstalter unter dem Motto "Freie Bürger Kassel - Grundrechte und Demokratie" aufgerufen und bis zu 17.500 Teilnehmer angekündigt.
Demonstriert werden durfte laut Beschluss des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) vom Freitag nur auf dem Messegelände Schwanenwiese mit bis zu 5.000 Teilnehmern und dem angrenzenden Platz der Deutschen Einheit mit maximal 1.000 Menschen. Es gelten weitere Auflagen wie das Tragen einer medizinischen Maske als auch ein Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den einzelnen Teilnehmern.
Virologe Kekulé: "Bevölkerung muss Fehler der Politik ausbaden"
12:02 Uhr: Der Virologe
Konkret nannte er als Fehler: "Man hat den Varianten regelrecht die Tore geöffnet - zum Beispiel durch Öffnung der Schulen ohne vernünftige Alternativ-Konzepte", sagte er der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). Hinzu komme, dass die Bevölkerung einfach "sauer" gefahren sei mit den Restriktionen und die Infektionslage an den Arbeitsplätzen immer noch nicht im Griff sei. "Es gibt also einen Dreiklang an Mängeln. Die Politik nutzt das Argument der Gefahr durch Mutationen gerne, um von eigenen Versäumnissen abzulenken."
Auch an seinen Kollegen äußerte er scharfe Kritik. "Leider wurden viele Fehler obendrein auch aufgrund zweifelhafter Empfehlungen wissenschaftlicher Berater gemacht. Da waren einige Staaten deutlich besser als wir."
Erneut sprach sich Kekulé dafür aus, zunächst nur einmal zu impfen. "Das reicht, damit können wir in kurzer Zeit das Sterben effektiv begrenzen. Damit wäre die Kurve der Inzidenz von der Sterblichkeit abgekoppelt."
Vor den Bund-Länder-Beratungen an diesem Montag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie fordern Mediziner wieder schärfere Beschränkungen. Zugleich warnen sie vor einer Zuspitzung der Lage im Gesundheitswesen.
Söder: Mit gezielten Impfungen soll mehr Mobilität ermöglicht werden
10:55 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will durch gezielte Impfungen mehr Mobilität im Alltagsleben ermöglichen. Neben "dem Schutz vor Mortalität" müsse auch der "Gewinn an Mobilität als weiteres Impfziel" definiert werden, sagte Söder der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Samstag.
Er verwies auf den Beschluss des Impfgipfels vom Vortag, demzufolge in den Grenzregionen zu den Hotspots in Tschechien "unabhängig von der starren Priorität" geimpft werden könne, was vor allem Pendler und andere Arbeitnehmer begünstige.
Dieses Prinzip müsse "ausgerollt werden auf das ganze Land, wenn es mehr Impfstoff gibt", sagte Söder. Die Betriebe und die Wirtschaft spielten dabei eine zentrale Rolle. "Und in den Schulen sollten dann nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler ab 16 Jahren geimpft werden." Dann hätten auch die Jüngeren wieder mehr Freiheit.
"Überhaupt müssen wir freier denken", sagte der CSU-Chef. "Dazu gehört auch so bald wie möglich den russischen Impfstoff Sputnik V zuzulassen, wenn er die Voraussetzungen erfüllt." Der Impfstoff könnte künftig in Deutschland produziert werden.
Das Unternehmen R-Pharm investiere mehr als 30 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion im schwäbischen Illertissen, teilte am Freitag das bayerische Gesundheitsministerium mit.
Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am Montag sagte Söder: "Weitere Öffnungen ergeben angesichts der erneut steigenden Infektionen keinen Sinn. Die Notbremse muss für alle gelten. Und zwar konsequent."
Wieder neue Corona-Beschränkungen in Frankreich
10:18 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelten im Großraum Paris und anderen Teilen Frankreichs seit Samstag neue Beschränkungen. In insgesamt 16 Départements gibt es nun auch tagsüber strikte Ausgangsregeln. Viele Geschäfte sind geschlossen. Von den etwa 67 Millionen Menschen in Frankreich ist etwa jeder Dritte von den härteren Maßnahmen betroffen.
Premierminister Jean Castex hatte die neuen Regelungen am Donnerstag angekündigt. Sie sollen zunächst vier Wochen lang gelten. Im Großraum Paris mit etwa zwölf Millionen Bewohnern und anderen Gegenden hatte sich die Corona-Lage zuletzt deutlich verschlechtert.
Die regionalen Ausgangsbeschränkungen tagsüber sind weniger streng als in der Vergangenheit. Bürger dürfen sich draußen bewegen, müssen aber einem Umkreis von zehn Kilometern von ihrem Wohnort einhalten. Nachts gilt weiter im ganzen Land eine Ausgangssperre, bei der man nur in Ausnahmefällen vor die Türe darf.
Zu den 16 Départements zählen der gesamte Großraum Paris, etliche Gegenden im Norden sowie der Verwaltungsbezirk Alpes-Maritimes mit der Metropole Nizza am Mittelmeer. Schulen bleiben geöffnet.
Frankreich ist stark von der Pandemie betroffen. Insgesamt zählt das Land nach Angaben der Behörden vom Donnerstag bereits etwa 91.700 Tote. Neuere Angaben lagen zunächst nicht vor.
Mehrere Corona-Fälle in Trumps Privatclub Mar-a-Lago
09:47 Uhr: Das durch den früheren US-Präsidenten
Da einige Mitarbeiter kürzlich positiv auf das Virus getestet worden sind, seien der Beach Club und der noble Dinnersaal vorübergehend dichtgemacht worden, heißt es den Berichten zufolge in der E-Mail. Festbanketts und Veranstaltungen seien aber weiterhin möglich. Angaben zur Zahl der infizierten Angestellten, die sich nun in Quarantäne befinden sollen, wurden nicht gemacht. Während der Wintersaison arbeiten in Mar-a-Lago laut "Washington Post" mehrere Dutzend Beschäftigte. Die Trump-Organisation habe die teilweise Schließung der Anlage in einer Stellungnahme an die Zeitung bestätigt und als "Vorsichtsmaßnahme" beschrieben.
Trump hatte die vom Coronavirus ausgehende Gefahr zu Beginn der Pandemie erst geleugnet, danach lange heruntergespielt und war im Herbst vergangenen Jahres schließlich selbst an Covid-19 erkrankt. Zudem ließ der 74-Jährige bis zuletzt erkennen, dass er das Tragen von Masken eher lästig fand.
Schwesig: "Über kontaktfreien Urlaub im eigenen Bundesland reden"
09:15 Uhr: Trotz bundesweit steigender Infektionszahlen hält Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin
"Viele Menschen verstehen nicht, dass es Möglichkeiten für den Osterurlaub auf Mallorca gibt, aber zuhause nicht einmal eine Ferienwohnung im eigenen Bundesland angemietet werden kann", sagte Schwesig zur Begründung. Die Tourismusbranche hatte bereits deutlich gemacht, dass sie weitergehende Öffnungen auch von Hotels und Pensionen erwarte. Seit November liegt die Reisebranche in Deutschland brach. Mit der Streichung unter anderem Mallorcas von der Liste der Corona-Risikogebiete ist aber seit einer Woche Urlaub auf der Mittelmeer-Insel wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich.
Schwesig äußerte Verständnis für die Ungeduld von Hoteliers und Restaurantbetreibern. "Gerade in der Gastronomie und im Tourismus stoßen viele Unternehmen an ihre Grenzen. Wenn da kurzfristig keine Öffnung möglich ist, dann muss es zusätzliche Unterstützung gerade für diese Branchen geben", mahnte die SPD-Politikerin.
Intensivmediziner fordern Rückkehr zu Lockdown vom Februar
07:54 Uhr: Die Intensivmediziner fordern angesichts der stark steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen eine Rückkehr zu einem bundesweiten Lockdown. "Es muss dringend gehandelt werden", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag).
Die Sieben-Tage-Inzidenz könne ohne Eingreifen sehr schnell in Deutschland auf 200 steigen und zu deutlich höheren Intensivpatientenzahlen führen. "Aus unserer Sicht kann es daher nur eine Rückkehr zum Lockdown vom Februar geben", betonte Marx. Alles andere sei nicht zu verantworten.
Dies sei jetzt der Zeitpunkt, zu dem ein entspannter Sommer leichtfertig verspielt werden könnte, warnte Marx. "Alles, was man sich jetzt erlaubt, muss man später mit Zins und Zinseszins bezahlen", fügte er hinzu. "Es geht um viel Leid", sagte der Intensivmediziner. Selbst Patienten, die nicht mit einem schweren Verlauf von COVID-19 konfrontiert seien, würden sich mit Spätfolgen wie Erschöpfungszuständen oder dem Verlust des Geschmackssinns plagen.
16.033 Corona-Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle gemeldet
05:53 Uhr: Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 16.033 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 207 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie aus Zahlen des RKI vom Samstagmorgen hervorgeht. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.41 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Am Samstag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 12.674 neue Fälle und 239 neue Todesfälle registriert. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 99,9 - und damit etwas höher als am Vortag (95,6).
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,18 (Vortag 1,12). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 118 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Marburger Bund warnt: Lage zu Ostern kritischer als zum Jahreswechsel
01:00 Uhr: Angesichts der stark steigenden Zahl von Corona- Neuinfektionen warnen Ärzte eindringlich vor Lockerungen von Beschränkungen. "Es muss definitiv die vereinbarte Notbremse gezogen werden, da darf es keine Ausnahmen geben", sagte die Chefin des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Ich rechne ab Ostern mit einer noch kritischeren Lage als zum Jahreswechsel", betonte Johna. Der Puffer auf den Intensivstationen "wird rasant wegschmelzen", warnte sie. Die Durchimpfung der Hochbetagten reiche nicht, um einen Gesundheitsnotstand abzuwenden.
"Es war unverantwortlich, in die dritte Welle und die Ausbreitung der Mutanten hinein auf diese Art zu lockern. Dadurch droht den Kliniken nun die dritte Extremsituation binnen eines Jahres", sagte sie. "Wenn wir jetzt Politiker reden hören, auch die dritte Welle werden wir schon irgendwie durchstehen, macht uns das wütend. Schon mehr als 9000 Pflegekräfte haben seit Beginn der Pandemie ihren Dienst quittiert, weil sie nicht mehr konnten!"
Familienfeiern über Ostern sieht Johna kritisch. "Dem Coronavirus ist Ostern egal. Immer dann, wenn sich Menschen ohne negatives Testergebnis in Innenräumen treffen, wird es brandgefährlich", sagte sie. Johna warnte auch davor, auf Sonne und Wärme zu vertrauen, um das mutierte Virus einzudämmen. "Die Mutationen werden einen Frühjahrseffekt wie im vergangenen Jahr fast ganz zunichtemachen. Je höher sich die dritte Welle jetzt auftürmt, umso länger bleibt es kritisch", sagte die Chefin des Marburger Bundes.
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