• 17:31 Uhr: ➤ Pechstein kritisiert IOC: Wahl von Peking als Olympia-Ort "absurd"
  • 15:39 Uhr: Erster deutscher Athlet in Peking positiv auf SARS-CoV-2 getestet
  • 13:57 Uhr: Söder: Bundesregierung sollte bei Olympia in Peking vertreten sein
  • 11:00 Uhr: So viel zahlt die Deutsche Sporthilfe für eine Goldmedaille
  • 09:44 Uhr: Abbruch bei höhreren Corona-Zahlen? IOC äußert sich

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➤ Pechstein kritisiert IOC: Wahl von Peking als Olympia-Ort "absurd"

Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hat das Internationale Olympische Komitee kritisiert und Mitspracherecht von Athleten bei der Vergabe Olympischer Spiele gefordert. "Bei Olympia geht es seit vielen Jahren nicht mehr um den Sport, sondern um Politik", sagte die 49-Jährige vor Beginn der Winterspiele von Peking der Wochenzeitung "Die Zeit" und sprach dabei auch den IOC-Präsidenten an.

"Als Thomas Bach jetzt sagte, dass das IOC nichts mit Politik zu tun hat, da musste ich mal kurz ein kleines Lächeln loswerden. Man sollte die Sportler mitreden oder mitwählen lassen, an welchem Ort die Olympischen Spiele stattfinden. Dann wird Wintersport auch dort stattfinden, wo ein Wintersportort ist, und nicht da, wo Sommerspiele stattfanden. Das ist doch absurd."

Peking war 2008 bereits Gastgeber von Sommerspielen. China steht wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder den Drohungen gegen Taiwan in der Kritik.

Mit dem, was das IOC mache, seien "ganz viele Athleten nicht einverstanden. Aber am Ende machen die Funktionäre trotzdem, was sie wollen", sagte Pechstein. Die fünfmalige Olympiasiegerin steht vor ihrer achten Teilnahme an Olympischen Winterspielen.

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Corona-positive US-Bobpilotin zu Fahnenträgerin gewählt

17:21 Uhr: Die amerikanische Bobpilotin und Medaillen-Favoritin Elana Meyers Taylor ist am Mittwoch als Fahnenträgerin für das US-Olympia-Team ausgewählt worden. Da die 37-Jährige aber wegen eines positiven Corona-Tests in Isolation ist, wird sie bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking am Freitag von Eisschnellläuferin Brittany Bowe vertreten, die mit dem Curler John Shuster die Fahne tragen wird.

"Von meinen Kollegen als Fahnenträgerin gewählt zu werden, ist die größte Ehre meiner Karriere", sagte Meyers Taylor. "Ich kann zwar nicht die Fahne tragen und mit dem Rest des Teams USA einlaufen, aber Brittany hat die Gelegenheit, unsere Delegation in meinem Namen anzuführen, sehr verdient."

Meyers Taylor hatte am Dienstag in den sozialen Netzwerken von ihrer Infektion berichtet. Zwei Tage nach ihrer Ankunft in Peking am 27. Januar sei sie am 29. Januar positiv auf das Virus getestet worden. Sie habe keine Symptome und sei in einem Quarantäne-Hotel. Auch ihr Ehemann und ihr Sohn seien infiziert, sagte sie der "USA Today".

Um die Isolation zu verlassen, sind innerhalb der ersten zehn Tage zwei negative PCR-Tests nötig. Das erstmals bei diesen Spielen ausgetragene Monobob-Rennen ist für den 13./14. Februar terminiert, die Trainingsläufe dafür beginnen am 10. Februar. Im Zweierbob will Meyers Taylor am 18./19. Februar an den Start gehen.

Erster deutscher Athlet in Peking positiv auf SARS-CoV-2 getestet

15:39 Uhr: Eiskunstläufer Nolan Seegert ist als erster deutscher Sportler bei den Olympischen Winterspielen in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 29-Jährige befinde sich in einem Isolations-Hotel, teilte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit.

Es ist der zweite Fall im deutschen Team. Am 23. Januar war ein Betreuer positiv getestet worden Seegert, sei "weiterhin symptomfrei", erklärte der DOSB weiter. Im Eiskunstlauf-Team gibt es zudem einen bestätigten Kontaktfall.

Seegert wollte mit seiner sportlichen Partnerin Minerva Hase bereits beim Kurzprogramm der Paare im Teamevent am Freitag an den Start gehen. Zudem sind Seegert und Hase für den Paarlauf-Wettbewerb am 18. und 19. Februar gemeldet. Sie hatten sich in Russland auf Olympia vorbereitet.

Wer sich bei Olympia in Peking mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

Olympia-Besuch in Peking: Scholz legt sich nicht fest

15:26 Uhr: Auch zwei Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking legt sich Bundeskanzler Olaf Scholz nicht fest, ob er das Sportereignis besuchen wird. "Über Reisen des Bundeskanzlers werden wir Sie zeitnah informieren", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch auf eine entsprechende Frage. Zur Eröffnungsfeier am Freitag werde er aber sicher nicht fliegen.

Ob überhaupt ein offizieller Vertreter der Bundesregierung an der Feier im Olympiastadion von Peking teilnehmen wird, konnte Hebestreit nicht sagen. Das Auswärtige Amt teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, dass von seiner Seite sicher niemand dabei sein wird - also auch kein Vertreter der deutschen Botschaft in Peking.

Die USA haben schon vor Wochen einen diplomatischen Boykott der Spiele vom 4. bis 20. Februar angekündigt. Australien, Kanada, Großbritannien und Neuseeland schlossen sich an.

Hintergrund ist vor allem die Menschenrechtslage in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt. Die Führung in Peking steht wegen ihres Umgangs mit den muslimischen Uiguren in der Provinz Xinjiang und den Tibetern in der Kritik, aber auch wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder Drohungen gegen Taiwan.

Kanzler Scholz hatte mehrfach betont, dass es in der Europäischen Union einen Abstimmungsprozess über die Frage des diplomatischen Boykotts gebe. "Meines Wissens läuft dieser Prozess noch", sagte Regierungssprecher Hebestreit am Mittwoch. Er könne jedenfalls kein Ergebnis verkünden.

Einzelne EU-Länder haben sich allerdings schon festgelegt - und zwar unterschiedlich. Aus Polen wird Präsident Andrzej Duda zur Eröffnungsfeier reisen. Die Niederlande und Dänemark haben sich dagegen entschieden, Regierungsvertreter nach Peking zu schicken.

Wolfang Maier

"Willkür": Alpinchef Maier sorgt sich um Corona-Tests bei Olympia

Der Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes, Wolfgang Maier, blickt mit Sorge auf die anstehenden Corona-Tests bei den Olympischen Spielen in Peking.

Söder: Bundesregierung sollte bei Olympia in Peking vertreten sein

13:57 Uhr: Die Bundesregierung sollte nach Auffassung von CSU-Chef Markus Söder bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking vertreten sein. Er verstehe, dass man skeptisch sei, sagte der bayerische Ministerpräsident am Mittwoch bei der Klausur der CSU-Landesgruppe in Berlin.

"Aber ich finde, eine deutsche Außenpolitik muss bei aller Skepsis auch im Gespräch bleiben." Er hätte es sich gut vorstellen können, dass Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) "ihre kritische Haltung auch in Gesprächen in Peking zum Ausdruck bringt", sagte Söder. "Das Fernbleiben allein ist noch keine Lösung."

Generell gebe es in der Außenpolitik den Trend, gern über Statements zu arbeiten. Das vertrauensvolle Gespräch komme oft zu kurz. Außerdem müsse man auch Respekt vor den Athletinnen und Athleten zeigen, die über Jahre hinweg trainierten und sich häufig sehr allein gelassen fühlten.

Ein Vertreter der Bundesregierung hätte daher nach Peking reisen sollen. "Ich hätte das als Rückendeckung für die eigenen Athletinnen und Athleten gut gefunden und ich hätte das auch gut gefunden, um Gesprächskanäle gerade in einem so schwierigen Moment auch zu nutzen."

Französischer Top-Funktionär mit Corona infiziert

13:53 Uhr: Für Frankreichs Spitzenfunktionäre wird es in diesem Jahr einen verspäteten Start in die Olympischen Winterspiele in Peking geben. Die Präsidentin des Französischen Olympia- und Sportkomitees, Brigitte Henriques, sowie die Leiterin der französischen Delegation, Nathalie Péchalat, wurden vor ihrer Abreise positiv auf das Coronavirus getestet. Entsprechend der geltenden Corona-Regeln blieben beide zuhause, wie das Komitee mitteilte. Sie planen demnach, so bald wie möglich nach Peking nachzukommen, wo sie derzeit vertreten werden. Im französischen Olympiateam in Peking wurden zudem ein Eisschnellläufer und eine Trainerin positiv getestet.

Insgesamt zählten die chinesischen Organisatoren bis zum Dienstag 232 positive Tests. Für die Winterspiele gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Um Infektionen möglichst rasch zu erkennen, muss jeder innerhalb der Olympia-Blase täglich einen PCR-Test absolvieren.

Erste Wettbewerbe haben begonnen

13:51 Uhr: Zwei Tage vor der Eröffnungsfeier haben die ersten Wettkämpfe bei den Olympischen Winterspielen von Peking begonnen. Im Mixed-Wettbewerb im Curling traf unter anderem Gastgeber China im ersten Vorrundenspiel auf die Schweiz, insgesamt gab es vier Duelle. Deutsche Curling-Teams haben sich nicht für Peking qualifiziert.

Die Winterspiele werden am Freitag im Vogelnest-Stadion eröffnet und sollen nach 16 Tagen mit Medaillenentscheidungen am 20. Februar enden. Zuvor finden am Donnerstag bereits noch weitere Curling-Spiele, die ersten Partien im Eishockey der Frauen sowie die ersten Qualifikationsläufe der Ski-Freestyler auf der Buckelpiste statt. Am Freitag startet zudem der Mixed-Wettbewerb im Eiskunstlauf.

Zahlenprofi überzeugt: Deutschland landet auf Platz in den Medaillenrängen

12:20 Uhr: Glaubt man dem amerikanischen Daten- und Analysedienst Gracenote, landet Deutschland bei den Spielen in Peking auf Platz zwei im Medaillenspiegel. Klar hinter Norwegen, aber knapp vor Russland. Insgesamt 30 Medaillen (11 Gold, 11 Silber, 8 Bronze) prophezeit der Anbieter für die Athletinnen und Athleten des Deutschen Olympischen Sportbundes. Norwegen holt demnach 44 Plaketten (21/13/10), die russischen Sportlerinnen und Sportler 30 (10/12/8). Der DOSB wäre mit einer solchen Ausbeute wohl zufrieden. "Irgendwo zwischen Sotschi, das war Platz sechs, und Pyeongchang, das war Platz zwei" habe man als Ziel ausgegeben, sagte DOSB-Chef Thomas Weikert im ARD-"Morgenmagazin" und betonte: "Wenn wir unter die besten drei Nationen kommen, wäre das natürlich ein sehr gutes Ergebnis."

Trotz Trainingssturz: Vockensperger glaubt an Start

11:11 Uhr: Der deutsche Freestyle-Snowboarder Leon Vockensperger hat vor den Olympischen Winterspielen in Peking das Training wegen einer Knieverletzung abgebrochen. Der 22-Jährige glaubt aber, in der Qualifikation für den Slopestyle-Wettbewerb antreten zu können. Er werde mit Ärzten und Physiotherapeuten "jetzt alles tun, was möglich ist", sagte Vockensperger. "Wir sind auch alle zuversichtlich, dass das wieder wird. Wir geben unser Bestes, dass ich am Sonntag starten kann."

Bei dem deutschen Hoffnungsträger war nach einem Sturz am Mittwoch eine alte Problematik am rechten Knie wieder aufgetaucht. "Oben am Start habe ich noch gesagt, dass es richtig Spaß macht, den Kurs zu fahren, und dass mein Knie gut hält und wieder fit ist", sagte Vockensperger. "Genau in dem Run bin ich dann gestürzt und habe mir mein Knie wieder verletzt." Das Board des Sportlers ist dabei sogar gebrochen. Vor zwei Wochen nach dem Weltcup in Laax in der Schweiz war Vockensperger schon einmal angeschlagen gewesen.

Als möglicher Ersatzmann steht Leon Gütl bereit, der ebenfalls mit nach China gereist ist. "Zwei meiner besten Freunde fahren, ich freue mich auch für sie. Egal, wie es läuft: Wenn sie fahren, freue ich mich für sie. Wenn ich einspringen muss, springe ich sehr gerne ein", sagte Gütl. Als zweiter Starter neben Vockensperger ist Noah Vicktor eingeplant.

So viel zahlt die Deutsche Sporthilfe für eine Goldmedaille

11:00 Uhr: Die Deutsche Sporthilfe belohnt einen Olympiasieg bei den Winterspielen in Peking wie in den vergangenen Jahren wieder mit einer Prämie von 20.000 Euro. Silber und Bronze werden mit 15.000 beziehungsweise 10.000 Euro honoriert, wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte. Auch für das Erreichen der Ränge vier bis acht werden abgestuft Prämien von 5.000 bis 1.500 Euro gezahlt.

Die Prämien für Mannschafts- und Staffel-Erfolge orientierten sich an dieser Aufteilung, würden jedoch gesondert durch den Gutachterausschuss der Sporthilfe festgelegt. Honoriert werde jeweils der größte Erfolg der geförderten Starter, um Athleten unabhängig vom Wettkampfformat vergleichbare Unterstützung zu ermöglichen.

Nach den Winterspielen 2018 in Pyeongchang wurden laut Sporthilfe über 750 000 Euro an Prämien ausgeschüttet. Bei den Sommerspielen 2021 in Tokio seien es rund 1,35 Millionen Euro gewesen.

Nach tödlichem Grenzzwischenfall: Umstrittener Offizier als Fackelläufer dabei

10:08 Uhr: Unter den Teilnehmern des Fackellaufes für die Olympischen Winterspiele in Peking war auch ein als "Held" geehrter chinesischer Offizier, der an einem umstrittenen Grenzzwischenfall mit Indien beteiligt war. Kommandeur Qi Fabao hatte bei der ersten tödlichen Auseinandersetzung zwischen Grenztruppen der beiden asiatischen Rivalen seit 45 Jahren schwere Kopfverletzungen erlitten. Sein Auftritt als Fackelläufer sorgte in Indien für Irritationen.

Die Zusammenstöße im Juni 2020 an der strittigen Grenze im Himalaya hatten zu schweren Spannungen zwischen Indien und China geführt. Nach Angaben aus Neu Delhi kamen 20 indische Soldaten ums Leben, während Peking zunächst keine Angaben über eigene Opfer machte. Erst ein halbes Jahr später wurde im Januar 2021 offiziell mitgeteilt, dass vier chinesische Soldaten getötet worden seien. Sie wurden umgehend zu "kommunistischen Märtyrern" erhoben, Kommandeur Qi Fabao und andere chinesische Beteiligte wurden als Helden geehrt.

Nach seiner Genesung wurde Kommandeur Qi Fabao im Dezember von Staatsmedien mit den Worten zitiert: "Ich bin bereit, auf das Schlachtfeld zurückzukehren und wieder zu kämpfen." Seine Teilnahme am Fackellauf stieß in Indien auf Unverständnis. Einige indische Medien sahen es als Teil einer chinesischen Propaganda-Offensive gegen Indien an. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, die Grenzlinie übertreten und den Zwischenfall ausgelöst zu haben.

Indien, das keine Wintersportnation ist, nimmt nur mit einem Sportler an den Spielen in Peking teil: Der 31-jährige Skifahrer Arif Khan aus dem Kaschmir.

IOC: Kein automatischer Abbruch bei höheren Corona-Zahlen

09:44 Uhr: Im Fall steigender Corona-Zahlen bei Olympia will das IOC keine Grenzmarke für einen Abbruch der Winterspiele festlegen. "Wir setzen uns keine Schwellenwerte. Es geht auch nicht nur um die konkreten Zahlen, sondern auch darum, inwieweit Fälle innerhalb der Blase miteinander zusammenhängen", sagte Brian McCloskey, Leiter der Medizinischen Expertenkommission, am Mittwoch in Peking. Bislang habe es in der Corona-Blase vor Beginn der Spiele bei den ermittelten Infektionen keine miteinander verbundenen Fälle gegeben, fügte der Experte des Internationalen Olympischen Komitees hinzu.

Insgesamt zählten die chinesischen Organisatoren bis zum Dienstag 232 positive Tests. Davon wurden 136 Infektionen bei den Kontrollen am Flughafen festgestellt, 96 innerhalb des sogenannten "geschlossenen Kreislaufs" für alle Olympia-Beteiligten. Die meisten positiv Getesteten würden keine Symptome zeigen, sagte McCloskey. Elf Infizierte hätten allerdings im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Keiner dieser Fälle war ernsthafter Natur", sagte der IOC-Arzt.

Wenn die meisten Teilnehmer in Peking angekommen seien, würden die Fallzahlen voraussichtlich sinken. "Diejenigen, die sich an das Regelwerk halten, haben eine sehr niedrige Wahrscheinlichkeit, positiv getestet zu werden", versicherte McCloskey.

Für die Winterspiele gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Um Infektionen möglichst rasch zu erkennen, muss jeder innerhalb der Olympia-Blase täglich einen PCR-Test absolvieren.

Biathleten mit Respekt vor Olympia-Kälte - Eisiger Trainings-Auftakt

08:48 Uhr: Bei Eiseskälte und kräftigem Wind haben die deutschen Biathletinnen bei ihrem ersten Training vor den Olympischen Winterspielen einen Eindruck von den schwierigen Bedingungen in Zhangjiakou bekommen. "Bergauflaufen ist eigentlich ganz angenehm, weil man Rückenwind hat. Aber bergab hat man Gegenwind, dann wird es richtig kalt", sagte Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer am Mittwoch der dpa: "Da muss man richtig vorbereitet sein, vor allem wenn es mal ein bisschen kälter wird mit den Starts um 17 Uhr."

Mehringer hatte sich am Tag nach der Ankunft des Teams in Peking selbst die Ski angeschnallt und die anspruchsvolle Strecke auf 1700 Metern Höhe getestet. "Das Wetter in der Sonne ist eigentlich angenehm", sagte der 40-Jährige. Bei zehn Grad unter Null war es am Mittag vergleichsweise warm, am frühen Abend wird bei den Wettkämpfen die Sonne schnell verschwunden sein und es noch kälter werden. "Bei minus 18 oder 20 Grad mit Wind wird es schon relativ sehr gefährlich für die Gesundheit. Aber wir haben eine Wettkampfjury, die wird das dann schon richtig entscheiden", sagte Mehringer.

Laut Regelwerk des Biathlon-Weltverbands IBU kann ab -20 Grad nicht mehr gestartet werden, schon bei -15 Grad sind Konsequenzen möglich. "Wie bei jedem Weltcup auch haben wir das Wetter fest im Blick und hoffen kurzfristige wetterbedingte Verschiebungen vermeiden zu können", hieß es von der IBU auf dpa-Anfrage. Über mögliche Maßnahmen werde sich rechtzeitig mit den lokalen Veranstaltern abgestimmt. Zum Olympia-Auftakt steht am Samstag die Mixedstaffel auf dem Programm.

Die deutschen Skijägerinnen um Denise Herrmann und Franziska Preuß hatten sich beim Auftakttraining schon dick eingepackt. "Wir haben Wärmesocken dabei, damit die Zehen warm bleiben. Wichtig ist ein Buff, der einen im Gesicht schützt und man muss natürlich richtig warm sein, wenn man am Start rausläuft", sagte Mehringer: "Wenn man mal kalt ist, dann wird es schwierig, dass man noch mal warm wird."

Zweiter Corona-Fall beim deutschen Olympia-Team

06:24 Uhr: Das deutsche Olympia-Team in Peking hat seinen zweiten Corona-Fall. Eines der 85 Mitglieder der Mannschaft, die am Dienstag in China eingereist waren, sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Mittwoch mit. Ob es sich um einen Sportler oder einen Betreuer handelt, wollte der DOSB zunächst nicht mitteilen.

Das betroffene Teammitglied sei symptomfrei und müsse in ein Quarantänehotel ziehen. Je nach Ergebnis des weiteren Tests werde "das weitere Prozedere festgelegt", hieß es. Bereits vor einigen Tagen war bei einem deutschen Betreuer in der Bergregion Zhangjiakou eine Corona-Infektion festgestellt worden.

"Wir haben vorher gesagt, dass wir Schwierigkeiten bekommen werden, dass die Schwierigkeit sein wird, die Athleten aus Deutschland ohne Virus nach Peking fliegen zu lassen. Hier haben wir tatsächlich durch perfekte Schutzmaßnahmen der einzelnen Verbände ein sehr geringes Problem", sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig und verwies auf die bislang zwei Fälle. "Das hatten wir erwartet. Insgesamt muss man sagen, ist die Bilanz mit ganz vielen, die negativ anreisen, die nach ein, zwei, drei Tagen negativ bleiben und damit eine Riesenchance haben, in der Blase virusfrei zu sein, sehr erfreulich."

Für das deutsche Olympia-Team waren 149 Athletinnen und Athleten nominiert worden. Sie sollten in mehreren Gruppen nach China reisen. Für die Winterspiele, die am Freitag eröffnet werden, gelten strenge Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus. Schon vor der Abreise mussten sich alle Olympia-Beteiligten mehrfach testen lassen und waren gehalten, ihre Kontakte möglichst weitgehend zu reduzieren. In China folgen nach der Einreise täglich weitere PCR-Tests, um Infektionen schnell zu erkennen und die Verbreitung des Virus zu verhindern.

Norwegens Skispringer Tande verpasst Olympia-Einzel coronabedingt

06:05 Uhr: Norwegens Skisprung-Duo Daniel-André Tande und Johann André Forfang wird das am Wochenende bevorstehende Olympia-Einzel von Peking coronabedingt verpassen. Dies sagte Cheftrainer Alexander Stöckl. Beide Athleten wurden im Januar positiv auf das Coronavirus getestet und konnten in dieser Woche nicht rechtzeitig negativ getestet werden, um die für die China-Einreise nötigen vier PCR-Tests zu hinterlegen.

"Die Beiden nähern sich dem nötigen Wert von 35. Sie schaffen den Bewerb auf der Normalschanze nicht", erklärte Stöckl der Deutschen Presse-Agentur. Am Samstag (7.20 Uhr) wartet auf der neuen Anlage in Zhangjiakou die Qualifikation, am Sonntag (12.00 Uhr) das Finale. Forfang holte 2018 hinter Andreas Wellinger Olympia-Silber in diesem Wettbewerb. Tande ist ehemaliger Skiflug-Weltmeister im Einzel.

Norwegens Team um Halvor Egner Granerud und Marius Lindvik geht damit geschwächt ins erste Olympia-Wochenende. Die Skisprung-Männer haben in Peking insgesamt vier Chancen auf Medaillen: Auf das Einzel an der Normalschanze am Sonntag folgt das Mixed am Montag. Dann gibt es ein paar Tage Pause, bevor auf die Großschanze gewechselt wird. Dort findet ein weiteres Einzel sowie das Teamspringen, bei dem Norwegen 2018 Olympiasieger wurde, statt. Für diese Springen sei er bei Forfang und Tande "zuversichtlich", äußerte Stöckl.

DOSB-Präsident Weikert: Richtig, Eishockey bei Olympia zu spielen

05:23 Uhr: DOSB-Präsident Thomas Weikert hält die Entscheidung für richtig, die Eishockey-Turniere der Frauen und Männer bei den Olympischen Winterspielen in Peking trotz der hohen Infektionsgefahr durch die Omikron-Variante nicht abzusagen. "Es ist sehr richtig, das Turnier zu spielen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Warum soll man Eishockey anders beurteilen als andere Sportarten."

Nach dem Abbruch der U20-WM Ende Dezember in Kanada wegen zahlreicher Corona-Fälle und angesichts der weltweit zunehmenden Infektionen durch die Omikron-Variante hatte es Bedenken hinsichtlich des Olympia-Turniers gegeben. "Ich kann nicht beurteilen, wie dort die Blase bei der WM in Kanada war", sagte Weikert. "Was ich aber sagen kann: Ich bin davon überzeugt, dass es mit dem olympischen Turnier in China glücken müsste."

Das olympische Turnier der Eishockey-Frauen beginnt am Donnerstag. Der Medaillenkampf der Männer startet am 9. Februar.

Olympischer Fackellauf beginnt in Peking

05:08 Uhr: Zwei Tage vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele hat am Mittwoch der Fackellauf in Peking begonnen. Vor einigen hundert Zuschauern starteten die ersten Läufer am Waldpark nördlich vom Olympiagelände der chinesischen Hauptstadt, wo auch schon die Sommerspiele 2008 stattgefunden haben. Der erste Fackelträger war der erste chinesische Weltmeister im Eisschnelllauf von 1963, Luo Zhihan, der die Fackel dann an den chinesischen Astronauten Jing Haipeng übergab.

Wegen der Corona-Pandemie findet der Fackellauf nur eingeschränkt und unter starken Vorsichtsmaßnahmen statt. Über drei Tage wird das olympische Feuer von Peking zu den anderen beiden Wettkampfstätten in Yanqing und Zhangjiakou vor den Toren der Hauptstadt getragen, bevor es zur feierlichen Eröffnung der Spiele am Freitag wieder nach Peking zurückkehrt. Insgesamt gibt es 1200 Fackelträger. Es handelt sich meist um Personen, die sich um Sport, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik verdient gemacht haben. Der älteste Läufer ist 86 Jahre alt, der jüngste 14 Jahre.

Auch der griechische Botschafter in Peking als Vertreter des Ursprungslandes der Olympischen Spiele nahm teil. Er übernahm die Flamme vom chinesischen Basketballstar Yao Ming, der auch schon vor den Spielen 2008 als Fackelläufer im Einsatz war. Durch die deutliche Verkürzung des Fackellaufs sollten auch die Einschränkungen des Straßenverkehrs und normalen Lebens der rund 20 Millionen Pekinger begrenzt werden.

Die Winterspiele werden am Freitag im Vogelnest-Stadion eröffnet und sollen nach 16 Wettkampftagen am 20. Februar enden. "Damit wird eine neue Ära für den weltweiten Wintersport beginnen", sagte IOC-Präsident Thomas Bach in einem Interview der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Die Wintersport-Welt werde sich durch die Einbeziehung vieler Chinesen verändern, versicherte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees.

Lesen Sie auch: Eintritt in Pekings Parallelwelt: Jetzt platzen Olympia-Träume

Rodlerin Geisenberger: Verbesserung für Olympia-Athleten angemahnt

04:30 Uhr: Weltklasse-Rodlerin Natalie Geisenberger hat sich trotz schlechter Peking-Erfahrungen im Vorjahr für einen Start bei den Olympischen Winterspielen entschieden - auch mit Blick auf ihre Teamkollegen und -kolleginnen. "Ein mulmiges Gefühl bleibt. Ich schreie jetzt nicht "Hip-Hip-Hurra" vor der Reise. Aber ich habe versucht, meine Stimme zu nutzen und Verbesserungen für uns Athleten zu erwirken", sagte die 33-Jährige in einem Interview des "Münchner Merkur" und der "tz" (Mittwoch).

Die viermalige Olympiasiegerin Geisenberger und ihr Kollege Tobias Wendl gehören zu den Kandidaten, aus denen das Fahnenträger-Duo für die Eröffnungsfeier am kommenden Freitag ausgewählt wird; einen Tag später feiert die Bundespolizistin vom SV Miesbach ihren 34. Geburtstag.

Über ihre schlechten Erfahrungen bei den olympischen Testwettbewerben im vorigen November hat sie später mit dem IOC und seinem Präsidenten Thomas Bach gesprochen. "Ich wollte einfach ein besseres Gefühl haben. Bei der Rückreise aus Peking letztes Jahr saßen wir sieben Stunden am Flughafen und absolut alle Shops hatten geschlossen. Wir hatten also nichts, nicht mal Wasser. So was darf sich nicht noch mal wiederholen", schilderte Geisenberger.

"Mir wurde versprochen, dass unsere Sorgen ernst genommen werden und Sachen geändert werden", sagte die neunmalige Weltmeisterin und nannte auch Beispiele: "Dass der Bus auf dem Weg zur Wettkampfstätte immerhin zweimal anhält und wir auf Toilette gehen können. Dass es ein richtiges Testcenter gibt."

Hintergrund dieser Forderung sind schlechte Erfahrungen bei den Corona-Tests vor Ort im vergangenen November. Sie habe sich immer die Frage gestellt: "Was passiert jetzt mit meinen Tests? Wir mussten uns nicht ausweisen. Es wurde einfach geklopft und dann wortlos getestet", erzählte Geisenberger. "Ich hoffe einfach, dass die Tests jetzt bei den Spielen so ablaufen, wie sie sollen. Die Befürchtung, dass Tests bewusst manipuliert werden, habe ich nicht."

Langlauf-Coach hält kältebedingte Verschiebungen für möglich

04:15 Uhr: Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder kann sich vorstellen, dass bei den Olympischen Winterspielen in Peking Rennen wegen der Kälte verschoben werden. "Offiziell ist die Grenze, ab der ein Rennen abgesagt oder verschoben werden muss, bei minus 20 Grad. Ich denke nicht, dass wir die knacken. Aber es kann passieren. Bei Olympia haben wir schon die Möglichkeit, das um einen Tag zu verschieben. Auch auf sowas sind wir vorbereitet", sagte Schlickenrieder der Deutschen Presse-Agentur.

Der 51 Jahre alte Ex-Athlet geht aber davon aus, dass die eisigen Temperaturen nicht das größte Problem werden. Stattdessen sei der zuweilen kräftige Wind eine besondere Herausforderung. An den neuen Olympia-Loipen von Zhangjiakou herrschten in den ersten Tagen eisige Bedingungen. "Ich denke, wir kommen sehr gut damit klar. Wir haben uns wirklich akribisch darauf vorbereitet", sagte Schlickenrieder. Er verwies auf Heizstrümpfe, besonders dicke Handschuhe und etwas dickere Langlauf-Anzüge.

DOSB-Vize Bentele: Debatte um Olympia-Boykott zu spät

03:46 Uhr: Die Diskussion um einen diplomatischen Boykott der Winterspiele in Peking hält DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele für viel zu spät. "Ob Olympische Spiele in einem Land politisch unterstützenswert wären, sollte doch eher im Vorfeld der Vergaben solcher Spiele besprochen werden. Da können die Staaten mit dem Internationalen Olympischen Komitee in ernsthafte Gespräche gehen", sagte die frühere Paralympics-Siegerin dem "Weser-Kurier" (Mittwoch).

Die Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbunds, die auch Chefin des Sozialverbands VdK ist, findet es "schwierig, dass wir stattdessen alle paar Jahre kurz vor der Eröffnungsfeier vor diesen Fragen stehen". China steht wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong und Drohungen gegen Taiwan in der Kritik.

Die USA, Australien, Kanada, Großbritannien und andere Länder hatten bereits einen diplomatischen Boykott der Spiele angekündigt. Die EU ringt kurz vor der Eröffnungsfeier am Freitag noch um eine grundsätzliche Haltung. "Es ist jetzt einfach der falsche Zeitpunkt. Direkt nach den Spielen sollte es ernsthafte Gespräche mit dem IOC geben, die Europäische Union könnte eine gemeinsame Haltung dabei haben, vielleicht auch gemeinsam mit den USA und Kanada", sagte Bentele.

Es brauche "Lösungen dafür, wie Olympische Spiele in Zukunft wieder die Werte des Sports vertreten", mahnte die 39-Jährige. Der Sport könne aber nicht die Menschenrechtssituation in einem Gastgeberland verbessern. "Die Weltöffentlichkeit schaut nur wenige Wochen dorthin. Da wäre es viel verlangt, das zu erreichen, was viele Jahre vorher politisch nicht gelungen ist", sagte Bentele.

Olympia-News vom 30. Januar lesen Sie hier.

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