Verteidigungsminister Pistorius hat vor den Gefahren durch permanent erfolgende hybride Angriffe Russlands in der Ostsee gewarnt. Am Freitag besuchte er den Marineflieger-Stützpunkt im niedersächsischen Nordholz und stellte große Pläne für die Zukunft des Standortes vor.
Verstärkte Nato-Präsenz in der Ostsee
Solche Attacken erfolgten nicht nur, aber eben auch in der Ostsee, sagte Pistorius weiter. Er begrüße daher sehr, dass Nato-Generalsekretär Mark Rutte die Präsenz des Bündnisses dort weiter verstärken wolle. "Das ist ein klares Signal: Sabotage und Zerstörung werden wir im Bündnis nicht dulden und gemeinsam und entschlossen dagegen vorgehen", kündigte der Verteidigungsminister an.
"Auch Deutschland wird sich mit einem starken Beitrag beteiligen", sagte er weiter. Die Details würden derzeit in der Nato abgestimmt, auf deutscher Seite werde das nationale Führungskommando die Planung und Koordinierung übernehmen. Pistorius wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Deutsche Marine bereits seit dem russischen Überfall auf die Ukraine bei der Nato-Präsenz in der Ostsee im Rahmen der Operation Baltic Guard "in einer Vorreiterrolle dabei ist".
Standort in Nordholz soll modernster Luftlandeplatz Europas werden
Die kompletten Waffensysteme der Marineflieger werden derzeit modernisiert. Der Stützpunkt soll mit 18 Mehrzweckhubschraubern NH-90 NTH "Sea Lion", 31 Bordhubschraubern NH-90 "Sea Tiger" und acht Seefernaufklärern P-8A "Poseidon" ausgestattet werden. Dafür muss auch die Infrastruktur am Standort verändert werden.
Dem Marinefliegerkommando unterstehen die Seeluftstreitkräfte der Bundeswehr. Zu den Aufgaben gehören nach Angaben der Marine die Überwachung großer Seeräume und die Seekriegsführung aus der Luft gegen Ziele über und unter Wasser. Auch der Such- und Rettungsdienst Search and Rescue sowie der Transport von Personal und Material wird von den Marinefliegern geleistet. (dpa/afp/bearbeitet von aks)
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