Schwerin - Um den Spitzenplatz auf der Kandidatenliste der SPD Mecklenburg-Vorpommern für die Bundestagswahl am 23. Februar gibt es eine Kampfkandidatur.

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Der Landesvorstand schlug am Mittwochabend die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan aus Schwerin, für Listenplatz eins vor. Daraufhin kündigte der Wismarer Bundestagsabgeordnete Frank Junge für die Vertreterversammlung am Samstag seine Kandidatur um Platz eins an.

Der Landesvorstand schlägt die sechs Direktkandidaten in den Wahlkreisen, die vor drei Jahren alle Direktmandate für den Bundestag in MV errangen, für die ersten sechs Listenplätze vor. Auf Platz zwei setzte das Spitzengremium Erik von Malottki aus Greifswald, auf Platz drei Katrin Zschau aus Rostock, auf Platz vier Frank Junge, auf Platz fünf Anna Kassautzki aus Greifswald und auf Platz sechs Johannes Arlt aus Neustrelitz.

"Wir haben sechs starke Bundestagsabgeordnete, mit denen wir in den Wahlkampf gehen", sagte die SPD-Landesvorsitzende Manuela Schwesig. Der Vorstand habe sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, Reem Alabali-Radovan an die Spitze zu stellen. "Sie ist als Staatsministerin die Abgeordnete mit dem höchsten Amt und hat in den zurückliegenden drei Jahren sehr gute Arbeit in der Regierung gemacht", sagte Schwesig. Sie sei als Flüchtlingskind nach Deutschland gekommen, zeige in ihrer Person, wie Integration gelingen kann und stehe für Familien und soziale Gerechtigkeit.

Generalsekretär: Kampfkandidatur ist normal

Infolge der Wahlreform für eine Verkleinerung des Bundestags kann es passieren, dass nicht alle Gewinner von Direktmandaten auch in den Bundestag einziehen. Sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate werden abgeschafft. Entscheidend für die Stärke einer Partei im Parlament soll nur noch ihr Zweitstimmenergebnis sein. Das gilt auch, wenn sie über die Erststimme mehr Direktmandate geholt hat. Dann gehen die Wahlkreisgewinner mit dem schlechtesten Erststimmenergebnis leer aus.

Bei der Bundestagswahl 2021 war die SPD in Mecklenburg-Vorpommern mit 29,1 Prozent der Zweitstimmen klar stärkste Kraft geworden, vor AfD und CDU. Angesichts aktueller Umfragewerte von 15 bis 18 Prozent für die Bundespartei dürfte es schwer werden, dieses überdurchschnittliche Ergebnis zu wiederholen. Mit bundesweit 25,7 Prozent hatte die SPD die Wahl knapp vor der CDU gewonnen.

Der Generalsekretär der MV-SPD, Julian Barlen, erklärte, die Kampfkandidatur um Listenplatz eins sei das Normalste in einer Demokratie. Die Listenkonferenz entscheide. Dazu werden am Samstag in Güstrow 95 Delegierte erwartet. Die SPD hat in Mecklenburg-Vorpommern nach eigenen Angaben rund 2.800 Mitglieder.  © Deutsche Presse-Agentur

Integrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan
Auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan aus Schwerin, will auf Platz eins der SPD-Kandidatenliste in MV für die Bundestagswahl. (Archivbild) © dpa / Soeren Stache/dpa
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