- 20:20 Uhr: ➤ Portugal und Russland als Virusvariantengebiet eingestuft
- 08:23 Uhr: Reisebeschränkungen sollen auch ohne Pandemie-Lage weiter gelten
- 07:00 Uhr: Forscher raten zu 3. Corona-Impfung für Senioren und Immunschwache
- 06:21 Uhr: RKI-Chef: Tests und Maskenpflicht an Schulen bis Frühjahr 2022
- 04:19 Uhr: RKI registriert 774 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 6,2
➤ Portugal und Russland werden als Virusvariantengebiete eingestuft
20:20 Uhr: Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung die Einreise aus Portugal und Russland massiv ein. Das Robert-Koch-Institut teilte am Freitag mit, dass beide Länder am Dienstag als Virusvariantengebiete eingestuft werden, was ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäneregeln für Einreisende zur Folge hat.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Impfung mit wirkungslosem Stoff? - Indische Klinik unter Verdacht
16:25 Uhr: Eine Privatklinik in der indischen Metropole Mumbai soll mehr als 2000 Menschen statt des erhofften Corona-Impfstoffs eine andere Flüssigkeit gespritzt haben. Die Polizei geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass es sich dabei um eine Kochsalzlösung gehandelt habe, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte.
Man habe die beiden Klinikbesitzer und acht mutmaßliche Komplizen festgenommen. Die Suche nach weiteren Verdächtigen laufe noch. Die mutmaßlichen Betrüger sollen auf Anfrage von Nachbarschaftsorganisation und Arbeitgebern Impfcamps vor Ort organisiert haben. Für eine Dosis des versprochenen Astrazeneca-Impfstoffs hätten sie zumindest von einigen der mehr als 2.000 Impfwilligen umgerechnet rund 14 Euro verlangt.
In Indien dürfen Privatkliniken selbst Impfstoff kaufen und ihn Impfwilligen gegen Geld spritzen. In staatlichen Krankenhäusern ist das Impfen gratis. Der mutmaßliche Betrug in Mumbai sei aufgefallen, nachdem keiner der rund 300 Bewohner eines Häuserkomplexes nach der vermeintlichen Impfung vorige Woche Symptome wie Fieber gespürt habe.
In Indien sind bislang lediglich rund vier Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Obwohl das Land als "Apotheke der Welt" gilt und viel Impfstoff produziert, gibt es einen Mangel an Vakzinen für die Bevölkerung.
Härteres Pandemie-Regime: Kretschmann rudert zurück
15:25 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident
Der Ministerpräsident hatte in einem Interview mit "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag) vorgeschlagen, harte Eingriffe in die Bürgerfreiheiten zu ermöglichen, um Pandemien schneller in den Griff zu bekommen. "Meine These lautet: Wenn wir frühzeitige Maßnahmen gegen die Pandemie ergreifen können, die sehr hart und womöglich zu diesem Zeitpunkt nicht verhältnismäßig gegenüber den Bürgern sind, dann könnten wir eine Pandemie schnell in die Knie zwingen", sagte er. Möglicherweise müsse man dafür das Grundgesetz ändern.
CDU, SPD, FDP und AfD im Bundestag hatten Kretschmann für seinen Vorschlag scharf kritisiert. Der Grünen-Politiker stellte am Freitag klar: "Der Anlass meiner Ausführungen war die Forderung nach einer Enquete-Kommission im Bundestag, die sich damit beschäftigen soll, wie wir mögliche Pandemien in Zukunft schneller eindämmen können." Es gehe ihm darum, die Folgeschäden möglichst gering zu halten und lang andauernde, tiefgreifende Einschnitte in Grundrechte zu vermeiden. "Es geht mir also nicht um weniger Freiheit für die Bürger, sondern um mehr Freiheit."
Merkel warnt vor vierter Corona-Welle
15:07 Uhr: Angesichts der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat
Testen, Abstand halten und Maske tragen seien nur kleine Einschränkungen gemessen an dem, "was passieren würde, wenn uns die Dinge außer Kontrolle geraten und wir wieder stärkere Maßnahmen einführen müssten", betonte Merkel. Derzeit habe man das Infektionsgeschehen gut im Griff. "Es muss alles dafür getan werden, dass das auch so bleibt."
Merkel hatte beim Gipfel darauf gedrungen, dass die EU-Staaten die Einreiseregeln für Gebiete mit gefährlichen Virusvarianten einheitlich handhaben. Nun sagte sie, dass mehr Koordinierung vereinbart worden sei. "Ich hoffe, dass die dann auch konsequent umgesetzt wird." Deutschland hat weltweit 14 Länder als Virusvariantengebiete eingestuft und drastische Einreisebeschränkungen für diese Staaten verhängt. Die Regelungen in der EU sind aber uneinheitlich.
RKI: Hinweise auf höhere Rate von Krankenhausaufenthalten bei Delta
13:11 Uhr: Die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus scheint nach ersten Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts (RKI) auch in Deutschland zu einer höheren Rate von Krankenhausbehandlungen zu führen. "Wir haben noch nicht genügend Daten, um wirklich klar zu sagen, wie gefährlich oder ungefährlich (...) sie ist", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin. Allerdings deuteten die noch jungen Zahlen aus dem deutschen Meldewesen auf eine rund doppelt so hohe Rate von Krankenhauseinweisungen hin verglichen mit der bislang dominierenden Alpha-Variante.
Wieler sagte, es würden demnach elf Prozent der Delta-Infizierten in Kliniken behandelt, verglichen mit fünf Prozent bei Alpha. Bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren sei dies besonders ausgeprägt. Fallzahlen nannte Wieler nicht. Den Daten zufolge komme Delta eher bei jüngeren Menschen vor, also in Gruppen mit geringeren Impfquoten, ergänzte er. Das RKI werde dies weiter beobachten. Auch bisherige Daten aus dem Vereinten Königreich sprächen nicht für eine mutmaßlich geringere Gefährlichkeit der Delta-Mutante, so der RKI-Chef.
Der Leiter der Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie und Impfstoff-Forschung der Berliner Charité, Leif Erik Sander, ergänzte, man könne nicht sagen, es handle sich um eine harmlosere Variante. Die Hoffnung sei, dass die Ansteckungen immer weiter aus den sehr anfälligen Gruppen herausgehalten werden könnten und dadurch weniger Menschen daran sterben.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) erklärte auf Anfrage, noch keine Erkenntnisse zur Krankheitsschwere durch die Delta-Variante zu haben. "Weiterhin sinkt die Zahl der Covid-19-Erkrankten deutlich, und sind wir uns sehr sicher, dass die Impfungen auch gegen schwere Verläufe der Delta-Variante schützen."
Gut jeder Dritte in Deutschland vollständig geimpft
12:23 Uhr: Mehr als jeder dritte Mensch in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Freitag hervor (Stand: 10.35 Uhr). Rund 44 Millionen Menschen (52,9 Prozent) haben demnach mindestens eine Impfung bekommen, 28,3 Millionen (34,1 Prozent) sind vollständig geimpft. Allein am Freitag wurden 969 028 Impfdosen verabreicht.
Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 60 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Bis auf Sachsen (46,9 Prozent) liegen alle Bundesländer über der 50-Prozent-Marke. Das Saarland hat mit 40,7 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 31,6 Prozent das Schlusslicht.
Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80 Jahren, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.
Delta-Variante: RKI erwartet Wiederanstieg der Inzidenzen
10:55 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) geht in der Coronavirus-Pandemie von einem Wiederanstieg der Inzidenzen hierzulande durch die Delta-Variante aus. Delta sei noch ansteckender als Alpha, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag. "Delta verbreitet sich also noch schneller, vor allem natürlich in der ungeimpften Bevölkerung. Daher müssen wir damit rechnen, dass künftig auch die Fallzahlen wieder steigen werden."
Im Moment lägen die bundesweiten 7-Tage-Inzidenzen mit 6,2 Prozent erfreulich niedrig. Grund dafür sei auch das verantwortungsbewusste Handeln der Bevölkerung. "Lassen Sie uns diese niedrigen Inzidenzen verteidigen!", appellierte Wieler.
In der zweiten Juni-Woche lag der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent. "Wir gehen davon aus, dass er heute schon höher sein wird", sagte Wieler. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann diese Variante die Hoheit übernehmen werde.
Durch vollständiges Impfen, behutsames Öffnen, Masketragen in Innenräumen, Abstandhalten und Hygiene seien auch diejenigen besser geschützt, die noch nicht geimpft seien oder noch nicht geimpft werden könnten - darunter auch viele Kinder, ergänzte der RKI-Chef. Betroffen von der Delta-Variante seien im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten gerade in privaten Haushalt. Daneben gebe es zurzeit wenige größere Ausbrüche.
"Wir wissen, dass Menschen, die vollständig geimpft sind, vor schweren Erkrankungen durch Delta geschützt sind", sagte Wieler. Erst einmal Geimpfte seien nicht nur schlechter geschützt, sondern könnten das Virus auch weitergeben.
Auch im Urlaub sei die Beachtung der Corona-Regeln wichtig. Es gelte, sich über die Infektionslage zu informieren, geschlossene Räume mit schlechter Belüftung sowie Menschenansammlungen und Gruppen mit engen Kontakten zu vermeiden. Beim Zurückkommen empfehle es sich, Testangebote anzunehmen, riet Wieler.
Spahn: "Wir dürfen zuversichtlich in den Sommer gehen - aber mit Vorsicht"
10:40 Uhr: Angesichts der niedrigen Corona-Fallzahlen blickt Bundesgesundheitsminister
Die Delta-Variante sorge viele Menschen vor einer vierten Welle. "Mit Blick auf die Delta-Variante ist es wichtig, die zweite Impfung wahrzunehmen", sagte Spahn, da erst dann ein "guter Schutz" gegen die erstmals in Indien aufgetretene Mutante besteht. Die Deutschen hätten es selbst in der Hand, ob sich die Delta-Variante weiter ausbreitet. Bislang seien rund 15 Prozent der Fälle Ansteckungen mit der Delta-Variante.
Wichtig sei auch weiterhin eine Unterscheidung zwischen Aktivitäten die draußen beziehungsweise drinnen stattfinden, betonte der Minister. "Draußen geht ziemlich viel." Aber wichtig sei, dass in Innenräumen mit vielen Menschen Schutzmasken getragen werden.
Für den Sommerurlaub seien Reisen vor allem innerhalb der EU möglich. Die Menschen sollten allerdings nach der Rückkehr die kostenlosen Testangebote wahrnehmen. "Die Ausgangslage ist gut, lassen sie uns dafür sorgen, dass das so bleibt."
Baden-Württemberg will Corona-Regeln lockern - Verordnung für heute erwartet
10:09 Uhr: Die baden-württembergische Landesregierung will die Corona-Maßnahmen in Regionen mit einer Inzidenz von unter 10 von diesem Montag an lockern. Die neue Corona-Verordnung werde noch an diesem Freitag verkündet, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Stuttgart. Die Abstimmung zwischen den Ministerien werde heute abgeschlossen. Die neue Corona-Verordnung soll nach dpa-Information mit einem Vier-Stufen-Modell in Kraft treten, dabei sollen auch die Kontaktbeschränkungen gelockert werden.
Was erlaubt ist, richtet sich nach den Inzidenzen: Stufe vier gilt bei einer Inzidenz von 100 bis 50, Stufe drei von 50 bis 35, Stufe zwei von 35 bis 10 und Stufe eins für alle Kreise mit einer Inzidenz unter 10.
In Regionen, in denen weniger als 10 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche registriert werden, soll es viele Erleichterungen für den öffentlichen Raum, für öffentliche Veranstaltungen sowie für Gastronomie, Kultur, Sport und den Handel geben. Zuletzt waren die Corona-Zahlen deutlich gesunken, in etwa 30 der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten lag die Inzidenz unter 10.
London glaubt nicht an EU-weites Einreiseverbot für Briten
09:28 Uhr: Großbritannien rechnet nicht mit einem EU-weiten Einreiseverbot für britische Touristen. Hintergrund sind Forderungen von Kanzlerin Angela Merkel nach einem gemeinsamen EU-Ansatz, um Reisen aus Virusvariantengebieten zu verhindern. Deutschland und Frankreich hätten den Vorstoß gemacht, weil sie bei den Impfungen hinterher hinkten, sagte Verkehrsminister Grant Shapps am Freitag dem Sender Sky News. "Deutschland hat nicht das gleiche Maß an Impfungen (wie Großbritannien), daher machen sie sich besonders Sorgen", sagte Shapps. "Jedes Land wird seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen müssen." Er respektiere dies, die Lage sei in jedem Land anders.
Dem Sender Times Radio sagte Shapps, er sei zuversichtlich, dass andere EU-Staaten dem Beispiel von Deutschland und Frankreich nicht folgen. "Ich glaube nicht, dass es eine EU-weite Politik geben wird. Malta wird britische Reisende sicherlich nicht beschränken, weil Malta sehr hohe Impfraten hat", sagte der Minister.
Merkel hatte angekündigt, für eine EU-einheitliche Regelung zu werben und wurde dabei vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron unterstützt. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien hat die Bundesregierung das Land - ebenso wie 13 weitere Länder - als Virusvariantengebiet eingestuft. Das bedeutet, dass nur deutsche Staatsangehörige oder Menschen mit Wohnsitz in Deutschland aus Großbritannien einreisen dürfen. Sie müssen sich dann für 14 Tage in Quarantäne begeben. Eine Möglichkeit, sich frei zu testen, gibt es nicht.
Israel: Erneut Maskenpflicht nach Anstieg von Corona-Zahlen
09:19 Uhr: Israel hat nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen erneut eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen verhängt. Diese war erst Mitte des Monats fast komplett aufgehoben worden. Ab Freitagmittag (11:00 Uhr/MESZ) müssten grundsätzlich alle Personen in Innenräumen einen Mund-Nasen-Schutz tragen, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Ausnahmen gelten demnach nur etwa für Menschen, die Sport treiben, Kleinkinder und für den Aufenthalt in den eigenen vier Wänden. Außerdem empfiehlt das Ministerium das Tragen von Masken auf Großveranstaltungen im Freien, wie der Gay-Pride-Parade am Freitag in Tel Aviv.
Am Montag waren in Israel erstmals seit April wieder mehr als 100 Neuinfektionen an einem Tag nachgewiesen worden. Die meisten davon stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Diese gilt als besonders ansteckend und wurde zuerst in Indien nachgewiesen. Unter den Neuinfizierten in Israel sind viele jüngere Menschen und viele geimpfte Personen.
Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel haben mehr als 5,5 Millionen Menschen bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, rund 5,2 Millionen Menschen auch die zweite Dosis. Die Impfkampagne war besonders zu Beginn sehr erfolgreich und sorgte international für Aufsehen. In den vergangenen Wochen stagnierten die Impfzahlen allerdings. Mit den Zahlen der Neuinfektionen steigen nun auch wieder die Zahlen der Impfungen an.
Reisebeschränkungen auch ohne Pandemie-Lage
08:23 Uhr: Coronabedingte Einreisebeschränkungen können weiter greifen, auch wenn die Pandemie-Lage nationaler Tragweite ausläuft. Eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes hat der Bundestag am späten Donnerstagabend beschlossen.
Am 25. März 2020 hatten die Abgeordneten erstmals eine "epidemische Lage" festgestellt und diese zuletzt bis maximal Ende September verlängert. Sie gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen - etwa zu Tests, zu Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Bei der nun beschlossenen Regelung geht es aber nur um Einreisebeschränkungen, die auch ohne diese rechtliche Grundlage weiter gelten können sollen - wenn auch nur maximal für ein Jahr nach Aufhebung der Lage.
Bei AfD, FDP und Linken stieß dies allerdings auf Ablehnung. Eine derart massive Einschränkung von Grundrechten sei nicht hinnehmbar, wenn keine epidemische Lage mehr vorliege. Für Empörung sorgte zudem die Tatsache, dass diese Regelung kurzfristig an eine Reform des Stiftungsrechts angehängt wurde, um die Änderung des Infektionsschutzgesetzes noch in der letzten Sitzungswoche durch den Bundestag bringen zu können. Dies kritisierten die Oppositionsfraktionen als Missachtung des Parlaments.
Teile Sydneys gehen wegen neuer Corona-Fälle in strikten Lockdown
08:02 Uhr: Teile der australischen Metropole Sydney gehen nach mehreren Dutzend Corona-Neuinfektionen in einen strikten Lockdown. Die Beschränkungen sollen zunächst für sieben Tage gelten, teilten die Behörden am Freitag mit. Während dieser Zeit dürfen die Bürger nur noch ihre Häuser verlassen, "wenn es absolut notwendig ist", wie die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, ankündigte. Sorge bereitet den Behörden vor allem ein Corona-Cluster in östlichen Vororten, wo die Zahl der neuen Fälle auf 65 stieg.
"Weil es sich um die hochansteckende Delta-Variante handelt, werden sich wahrscheinlich alle Menschen in einem Haushalt infizieren, wenn eine Person ein positives Testergebnis bekommt", so Berejiklian. Es werde deshalb befürchtet, dass die Zahl der Neuinfektionen erheblich steigen könnte.
Das 25-Millionen-Einwohner-Land Australien hat die Pandemie wegen extrem strikter Regeln bislang gut im Griff. Landesweit wurden insgesamt 30 400 Fälle bestätigt. 910 Menschen sind in Verbindung mit Covid-9 gestorben. Allerdings kommt die Impfkampagne nur schleppend voran. Die Grenzen sind schon seit März 2020 geschlossen.
Forscher raten zu 3. Corona-Impfung für Senioren und Immunschwache
07:00 Uhr: Ein halbes Jahr nach dem offiziellen Start der bundesweiten Corona-Impfkampagne am 27. Dezember empfehlen Wissenschaftler eine dritte Impfung für Senioren und Menschen mit Immunschwächen in diesem Herbst. "Wir müssen die nächste Phase beim Impfen jetzt schon andenken", sagte Leif Erik Sander, Infektionsimmunologe an der Berliner Charité, der Deutschen Presse-Agentur. "Ich gehe davon aus, dass wir bei älteren Menschen, die zu Beginn dieses Jahres ihre Erst- und Zweitimpfung erhalten haben, eine nachlassende Immunantwort sehen werden." Für jüngere und gesunde Menschen seien Auffrischungsimpfungen dagegen noch kein Thema.
Sander hält es für möglich, dass es ohne Auffrischungsimpfung im Winterhalbjahr zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen deshalb zu zusätzlichen Infektionen kommen könnte, "einem gewissen JoJo-Effekt". Ein solcher "Booster" sollte dann nicht allein Hochbetagten, sondern auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem offeriert werden, etwa zum Zeitpunkt der Grippeschutzimpfung im Oktober.
Vom Prinzip her sieht das Thomas Mertens als Vorsitzender der Ständigen Impfkommission ähnlich. Er formuliert es jedoch vorsichtiger: "Die Daten dazu, wer wann erneut geimpft werden sollte, sind noch etwas unsicher", sagt er. "Wir erwarten mehr Anhaltspunkte zur Dauer der Immunantwort nach einer Impfung bis zum August." Bei einem nachgewiesenen Mangel an Immunschutz bei bestimmten Bevölkerungsgruppen sei relativ kurzfristig eine Nachimpfung zu empfehlen, sagt auch Mertens. "Dafür müssen wir aber erst ganz genau die immunsupprimierten Gruppen mit dem höchsten Risiko definieren." Es wäre ein Prinzip wie bei den Priorisierungen zum Impfstart im vergangenen Dezember.
"Ich denke, es wird über die Erst- und Zweitimpfungen hinaus im Herbst Impfstoff-Reserven geben", ergänzt Charité-Forscher Sander. "Die Auffrischung würde dann parallel zum Lückenschließen bei den Erst- und Zweitimpfungen laufen."
Bundesweit war die Corona-Impfkampagne am 27. Dezember 2020 in Alten- und Pflegeheimen gestartet. In Sachsen-Anhalt gab es die erste Impfung schon einen Tag früher.
RKI-Chef: Tests und Maskenpflicht an Schulen bis Frühjahr 2022
06:21 Uhr: Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, plädiert für Schutzmaßnahmen in Schulen bis zum kommenden Frühjahr. "Wir empfehlen, dass in Schulen weiter getestet und Mund-Nasen-Schutz getragen wird. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, das sollte bis zum nächsten Frühjahr so sein", sagte Wieler der "Rheinischen Post" (Freitag). "Zum einen wollen wir ja das Infektionsgeschehen niedrig halten, weil auch Kinder schwer erkranken können. Und zum anderen haben wir natürlich das Ziel, dass die Schulen offen bleiben."
Nach eigener Aussage rechnet er mit einem steigenden Infektionsgeschehen an Schulen. "Es werden vermehrt Fälle bei Kindern auftreten, schon jetzt sehen wir größere Ausbrüche der Delta-Variante in Schulen."
Der weitere Verlauf de Pandemie hänge von unser aller Verhalten ab. "Vor allem in Innenräumen sollten wir weiterhin Mund-Nasen-Schutz tragen, die Kontakte reduzieren und Testangebote nutzen. Auch vom Impffortschritt hängt es ab, wann es wieder zu einem Anstieg der Zahlen kommt", so Wieler. "Deshalb ist der Zeitpunkt schwer vorherzusagen. Sicher ist allerdings, dass es im Herbst und Winter wieder zu steigenden Zahlen kommt."
Wieder schärfere Maßnahmen könne niemand seriös ausschließen. "Aber was ich sicher weiß: Wenn wir jetzt vorsichtig bleiben, wenn wir jetzt in geschlossenen Räumen weiter Masken tragen, wenn wir weiter Abstand halten und die Impfungraten weiter nach oben gehen, dann können wir das vermeiden. Davon bin ich überzeugt. Ich kann nur meine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass das gemeinsam gelingt."
Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass die zugelassenen Impfstoffe nicht gegen die Delta-Variante wirkten. "Aber natürlich sind wir beunruhigt, weil ständig neue Varianten entstehen werden. Sie müssen schnell erkannt werden und dann die Kontaktnachverfolgung intensiv betrieben werden. Je niedriger die Inzidenzen sind, desto besser kann das den Gesundheitsämtern gelingen", sagte Wieler.
RKI-Chef Wieler sieht K.o.-Spiele in London kritisch
04:57 Uhr: Lothar Wieler sieht die K.o.-Spiele der Fußball-Europameisterschaft in London weiterhin kritisch. "Aus infektionsmedizinischer Sicht ist das keine gute Idee", sagte der Präsident des Robert Koch-Institutes in einem Interview der "Rheinischen Post" (Freitag). In Großbritannien breitet sich die zuerst in Indien nachgewiesene Delta-Variante des Coronavirus stark aus und ist dort für die Mehrzahl der aktuellen Infektionen verantwortlich.
Wenig Verständnis hat Wieler unter dem Gesichtspunkt des Infektionsschutzes auch für volle Stadien und umherreisende Fußball-Anhänger. Unter diesem Aspekt sei er darüber nicht glücklich und Reisen von Fans kreuz und quer durch Europa seien natürlich nicht sinnvoll. "Im Münchner Stadion gibt es immerhin ein Hygienekonzept, das den Zugang nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete erlaubt und auch die Anreise regelt", sagte der RKI-Chef.
RKI registriert 774 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 6,2
04:19 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 774 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.12 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1076 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 6,2 an (Vortag: 6,6; Vorwoche: 10,3).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 62 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 91 Tote.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.725.580 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.616.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90 678 angegeben.
Den Sieben-Tage-R-Wert gab das RKI am Donnerstagabend mit 0,75 (Vortag: 0,72) an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 75 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Studie: Riechverlust durch Covid-19 nach acht Monaten meist weg
02:10 Uhr: Einer französischen Studie zufolge kann der Geruchssinn nach einem coronabedingten Verlust bei fast allen Betroffenen innerhalb von acht Monaten wieder vollständig zurückkehren. 49 von 51 Versuchspersonen waren ihre Beschwerden nach diesem Zeitraum los. Zwei Menschen in der Untersuchungsgruppe hatten selbst nach einem Jahr jedoch noch Probleme mit dem Geruchssinn. Die Forschenden schreiben von einer "exzellenten Prognose". Die Studie wurde von Marion Renaud von den Straßburger Universitätskliniken geleitet und ist in der Fachpublikation "Jama Open Network" vom Donnerstag veröffentlicht.
Wie das Forscherteam herausfand, war der Geruchssinn bei rund 84 Prozent der Teilnehmenden bereits nach vier Monaten vollständig zurückgekommen. Bis zum Ende der Studie nach zwölf Monaten hatten ihn 96 Prozent zurück. Alle Teilnehmenden hatten einen anfänglichen Verlust des Geruchssinns von über sieben Tagen.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts haben viele internationale Studien bei mehr als der Hälfte der Probanden im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung einen Verlust von Geruchs- und/oder Geschmackssinn beschrieben.
Studie: US-Lebenserwartung sinkt wegen Covid - riesige Ungleichheit
02:00 Uhr: Die Lebenserwartung der US-Bevölkerung ist einer Studie zufolge im Corona-Jahr 2020 um fast zwei Jahre gesunken. Das Forscherteam fand dabei eine riesige Ungleichheit zwischen Schwarzen, Latinos und Weißen. So fiel die Lebenserwartung von schwarzen Männern demnach auf knapp 68 Jahre - das sei der geringste Wert seit 1998. Weiße Männer liegen demgegenüber bei knapp 75 Jahren. Der Artikel des US-Teams wurde im "British Medical Journal" veröffentlicht.
Insgesamt sank die Lebenserwartung in den USA von 2018 bis 2020 den Wissenschaftlern zufolge insgesamt um 1,87 auf 76,9 Jahre. Besonders extrem sei die Entwicklung für Schwarze und Latinos gewesen, deren Lebenserwartung nach Angaben der Studie jeweils um mehr als drei Jahre zurückging. Die Entwicklung in den USA sei dabei sehr viel drastischer als in 16 ausgewählten, vergleichbaren Industrieländern. Dort liege die Abnahme der durchschnittlich erwarteten Lebenszeit bei etwa 0,22 Jahren - insgesamt liege die Lebenserwartung 4,7 Jahre über der in Amerika.
Als Gründe sehen die Forscher um Steven Woolf von der Virginia Commonwealth University School of Medicine in Richmond dabei grundlegende strukturelle Probleme in den USA: Eine seit Langem anhaltende und sich ausweitende Benachteiligung in der gesundheitlichen Versorgung, "hohe Sterberaten im Jahr 2020 und anhaltende Ungerechtigkeit gegenüber rassischen und ethnischen Minderheiten", seien die Folge politischer Entscheidungen und systemischem Rassismus.
Corona-Regeln für den Bundestag verlängert
01:40 Uhr: Trotz sinkender Infektionszahlen bleibt der Bundestag vorsichtshalber im Corona-Modus. Das Parlament verlängerte am frühen Freitagmorgen die Regelung, wonach das Parlament bereits mit mehr als einem Viertel seiner Abgeordneten beschlussfähig ist. Normalerweise muss dafür die Hälfte der Abgeordneten anwesend sein - doch wegen der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen hatte der Bundestag diese Marke im Frühjahr des vergangenen Jahres abgesenkt und die Sonderregelung seitdem mehrmals verlängert.
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