Protest gegen die Türkei: Mit einer Hausbesetzung in Frankfurt protestieren Aktivisten gegen das Vorgehen der Türkei in den kurdischen Gebieten Syriens.
Von der Stadt Frankfurt fordern sie ein Ende der Partnerschaft mit der türkischen Großstadt Eskişehir.
Aus Protest gegen das Vorgehen der Türkei in den kurdischen Gebieten Syriens haben Aktivisten das ehemalige Gebäude des türkischen Konsulats in Frankfurt besetzt. Sie bezeichnen sich selbst als eine "Gruppe Internationalist*innen" und die Hausbesetzung als "Teil der zahlreichen Solidaritätsaktionen, die in Reaktion auf die aktuellen Kämpfe in Syrien und die Angriffe auf die demokratische Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien stattfinden".
Die Initiatoren halten vor dem Gebäude an der Zeppelinallee im Frankfurter Stadtteil Bockenheim eine Mahnwache ab und verteilen Informationsmaterial. So wollten sie "auf die aktive Rolle der Türkei in den derzeit stattfindenden heftigen Angriffen auf die demokratische Selbstverwaltung in Rojava hinweisen", heißt es in einer Mitteilung. Als Rovaja wird die Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyrien bezeichnet.
Das Gebäude wird derzeit saniert und ist eingerüstet, die Besetzer haben am Baugerüst Fahnen und Transparente befestigt. Nach Angaben der Polizei befindet sich eine kleine Gruppe im Gebäude, etwa 30 Menschen hätten sich zur Mahnwache versammelt. Das Haus gehöre dem türkischen Staat, es sei also die Entscheidung seiner Vertreter in Deutschland, wie er mit der Besetzung umgeht. Die Polizei beobachte derzeit nur die Lage.
Nach Meinung der Aktivisten trügen auch die Bundesrepublik und weitere NATO-Länder für die Ereignisse in Syrien Verantwortung, da sie der Türkei Waffen lieferten. Die Besetzer fordern den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Türkei und einen Stopp für Waffenlieferungen. Die Stadt Frankfurt fordern sie auf, ihre Städtepartnerschaft mit dem türkischen Eskişehir aufzulösen und stattdessen eine Kooperation mit der Stadt Kobanê aufzubauen.
Für den späten Nachmittag ist in Frankfurt auch eine Demonstration unter dem Motto "Licht für Rojava, Frieden für Syrien" angemeldet. Sie wird von zahlreichen linken Intiativen und Nichtregierungsorganisationen unterstützt, der Demonstrationszug soll vom Südbahnhof zum Rathenauplatz führen. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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