Stuttgart - Die schlechte Wirtschaftslage bremst den Arbeitsmarkt im Südwesten weiter aus. Im Dezember lag die Zahl der Arbeitslosen bei 273.682 - und damit 0,7 Prozent über dem Wert des Vormonats.

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Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 4,3 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Stuttgart mitteilte.

Die Chefin der Regionaldirektion, Martina Musati, sagte: "Die Lage ist ernst – die Prognosen gehen auch für 2025 von einer weiter steigenden Arbeitslosigkeit aus." Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung seien und blieben die Verlierer am Arbeitsmarkt. Deren Arbeitslosenquote liegt laut Mitteilung im Südwesten bei 13,6 Prozent – mehr als sechsmal so hoch wie bei Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung.

Die Arbeitslosigkeit im Dezember lag auch deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Im Dezember 2023 hatten 251.435 Menschen in Baden-Württemberg keine Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,0 Prozent. Die Agentur griff für die Statistik auf Daten zurück, die bis zum 12. Dezember vorlagen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte, 2024 habe gezeigt, dass die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt tiefgreifend seien und längerfristige Lösungen erforderten. "Für 2025 ist es entscheidend, die strukturellen Schwächen anzugehen, um eine Stabilisierung zu erreichen." Auch in den nächsten Monaten werde der Arbeitsmarkt mit erheblichen Belastungen zu kämpfen haben. Insbesondere im Winter sei mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen, da saisonale Einflüsse und strukturelle Probleme zusammentreffen würden.

Mehr Kurzarbeit als im Bundesdurchschnitt

Seit Herbst 2023 steigt die Inanspruchnahme von Kurzarbeit in Baden-Württemberg. Im September 2024 waren nach vorläufigen hochgerechneten Daten 57.754 Personen im Land in Kurzarbeit. 1,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Südwesten sind in Kurzarbeit – doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt, wie die Regionaldirektion mitteilte. Baden-Württemberg sei 2024 von allen Bundesländern am stärksten von Kurzarbeit betroffen gewesen. Der Großteil der Kurzarbeitenden im Land entfiel 2024 auf den Maschinenbau.

Der Verband Unternehmer Baden-Württemberg erklärte: "Das wichtige Instrument der Kurzarbeit muss deshalb in einen arbeitsmarktpolitischen Instrumentenkasten eingebettet werden, der es ermöglicht, Menschen gezielt für neue berufliche Herausforderungen zu qualifizieren und zu aktivieren."

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug 2024 4,2 Prozent nach 3,9 Prozent im Vorjahreszeitraum.  © Deutsche Presse-Agentur

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