• 21:38 Uhr: ➤ Ukrainer spenden ihrer Armee bessere Satellitenbilder
  • 17:16 Uhr: Putin und Macron fordern baldige IAEA-Mission zu AKW Saporischschja
  • 15:47 Uhr: Prorussische Separatisten: Weitere Orte im Donezker Gebiet erobert
  • 13:35 Uhr: Moskau warnt erneut vor Katastrophe um Atomkraftwerk Saporischschja
  • 12:22 Uhr: London: Russische Angriffe auf Charkiw sollen Kräfte binden
  • 10:03 Uhr: Droht ein Anschlag am Atomkraftwerk Saporischschja?

Alle aktuellen Informationen zum Krieg in der Ukraine im Live-Ticker

➤ Ukrainer spenden ihrer Armee bessere Satellitenbilder

  • 21:38 Uhr:

Dank einer Spendenkampagne bekommt die ukrainische Armee schnellen Zugriff auf hochgenaue Satellitenbilder. Die Kombination der Aufklärungsbilder mit modernen Waffen eröffne den Streitkräften neue Möglichkeiten im Kampf gegen Russland, schrieb Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Freitag auf Facebook.

"Nehmen wir an, dass bald jede HIMARS, M270 oder MARS II sowie jede Waffe oder selbstfahrende Waffe mit hochpräzisen Projektilen in der Lage sein wird, den Feind effektiver zu zerstören." Die genannten Waffensysteme sind Mehrfachraketenwerfer mit hoher Reichweite. Mit ihnen hat die Ukraine schon in den vergangenen Wochen russische Munitionsdepots weit hinter der Front bekämpft.

Laut Vertrag mit dem finnischen Anbieter ICEYE darf die ukrainische Regierung rund um die Uhr einen Radarsatelliten nutzen, der auch bei Nacht oder Wolken Bilder liefert. Das Geld stammt aus einer Spendenkampagne in der Ukraine, die der Fernsehmoderator Serhij Prytula gestartet hatte. Bislang kamen nach Medienberichten etwa 600 Millionen Griwna (16,2 Millionen Euro) zusammen, mit denen eigentlich türkische Bayraktar-Kampfdrohnen gekauft werden sollten. Als deren Hersteller die Drohnen spendete, wurde stattdessen die Satelliten-Nutzung gekauft. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 10,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 15. August), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Die weiteren Meldungen vom 19. August:

Selenskyj: Russland stiftet mit Pipelines nur Unruhe

  • 23:36 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, seine Gaspipelines zur Erpressung zu nutzen. Als Beispiel verwies er am Freitagabend auf die Ankündigung des russischen Gaskonzerns Gazprom, die Belieferung Deutschlands über die Leitung Nord Stream 1 Ende August für drei Tage einzustellen. Ohne FDP-Vize Wolfgang Kubicki zu nennen, sprach Selenskyj zugleich von "absurden Äußerungen" in Deutschland, Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen.

"Russland braucht diese Pipelines nur, um in Europa Probleme zu schaffen, nicht um mit Gas zu helfen", sagte er in Kiew. Je schneller sich die europäischen Staaten unabhängig von russischer Energie machten, desto eher würden sie ruhig durch die Winter kommen.

Kubicki hatte am Freitag gefordert, russisches Gas durch die fertige, aber brachliegende Leitung Nord Stream 2 zu beziehen. Dafür wurde er allseitig kritisiert, denn die Pipeline gilt als Moskauer Instrument, Deutschland abhängiger von Russland zu machen. (dpa)

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USA schicken Drohnen und weitere Militärhilfe in die Ukraine

  • 23:22 Uhr

Die US-Regierung hat angekündigt, der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärhilfe in Höhe von rund 775 Millionen US-Dollar (rund 772 Millionen Euro) bereitzustellen. Das geplante Hilfspaket soll unter anderem 15 Überwachungsdrohnen vom Typ ScanEagle, 40 minengeschützte Fahrzeuge und 16 Panzerhaubitzen umfassen, wie das US-Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte. Damit erhöht sich die US-Militärhilfe für die Ukraine seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden auf insgesamt 10,6 Milliarden US-Dollar (rund 10,56 Milliarden Euro).

Es ist nach Pentagon-Angaben das 19. Mal, dass das US-Verteidigungsministerium seit August 2021 Ausrüstung aus eigenen Beständen an die Ukraine liefert. "Wie Präsident Biden deutlich gemacht hat, werden wir die Ukraine bei der Verteidigung ihrer Demokratie so lange unterstützen, wie es nötig ist", hieß es in einer Mitteilung des Pentagons. (dpa)

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Russische Flugabwehr wieder über der Krim aktiv

  • 22:35 Uhr:

Die russische Flugabwehr hat am Freitagabend erneut angeblich Drohnen über der annektierten Halbinsel Krim abgeschossen. Als Orte wurden Sewastopol, der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte, und der Badeort Jewpatorija genannt. "Wie viele andere Einwohner haben ich Explosionen über dem Zentrum gehört", schrieb der Verwaltungschef von Sewastopol, Michail Raswoschajew, auf Telegram. "Vermutlich Drohnen. Die Ziele wurden vernichtet."

Nicht verifizierte Videos in sozialen Netzwerken, die angeblich in Jewpatorija gefilmt wurden, zeigten Leuchtspuren von Flugabwehrfeuer über der Stadt. "Die Krim ist unter verlässlichem Schutz", erklärte Oleg Krjutschkow, ein Berater der Krim-Führung.

Auf ähnliche Weise waren am Abend zuvor angebliche Drohnen über der Stadt Kertsch und dem Militärflugplatz Belbek bei Sewastopol abgeschossen worden. Beobachter schlossen nicht aus, dass die Ukrainer damit vor möglichen Angriffen die russische Luftabwehr testen wollten. (dpa)

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Putin und Macron fordern baldige IAEA-Mission zu AKW Saporischschja

  • 17:16 Uhr:

Die Präsidenten Russlands und Frankreichs, Wladimir Putin und Emmanuel Macron, haben sich in einem Telefongespräch nach Angaben Moskaus für eine zügige Inspektion des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ausgesprochen. Putin und Macron forderten am Freitag einer Mitteilung des Kreml zufolge, IAEA-Kontrolleure sollten das Kraftwerk "sobald wie möglich" besichtigen.

Moskau habe "seine Bereitschaft zur nötigen Unterstützung" für die IAEA-Inspektoren bei einem Besuch in Saporischschja erklärt, hieß es in der Mitteilung weiter. Das Telefonat zwischen Macron und Putin war der erste direkte Austausch zwischen den beiden Staatschefs seit Ende Mai.

Das französische Präsidentenbüro erklärte seinerseits, Macron habe sich in dem Gespräch für die "schnellstmögliche Entsendung" einer Expertenmission der IAEA "unter Bedingungen, denen zuvor die Ukraine und die UNO zugestimmt haben" ausgesprochen. Angaben aus Paris zufolge werden Macron und Putin sich hierüber in den kommenden Tagen erneut austauschen.

Das AKW in Saporischschja ist das größte Europas. Das seit März von russischen Soldaten besetzte Gelände war in den vergangenen Tagen von mehreren Angriffen betroffen, Kiew und Moskau werfen einander gegenseitig vor, das Gelände zu beschießen. Zuletzt waren deshalb Befürchtungen einer nuklearen Katastrophe wie im Jahr 1986 im Atomkraftwerk Tschernobyl laut geworden.

Putin warf der Ukraine in dem Gespräch mit Macron demnach Angriffe auf das AKW Saporischschja vor und warnte vor einer "Katastrophe großen Ausmaßes". Der Mitteilung zufolge sprach Putin von "systematischer Bombardierung" des Kraftwerksgeländes in Saporischschja, wodurch die Gefahr der "Verstrahlung großer Gebiete" drohe. Macron äußerte laut dem Elysée-Palast in Paris die Sorge um die "nukleare Sicherheit" angesichts der Lage in Saporischschja.

Der russische Präsident erwähnte im Gespräch mit Macron demnach zudem "Hindernisse" für die Ausfuhr "russischer Lebensmittel und Düngemittel". Diese Hindernisse bestünden trotz der im Juli von der Ukraine und Russland unterzeichneten Abkommen zum Export von Agrarprodukten weiterhin. Diese Situation trage "nicht zur Lösung der Probleme bei der weltweiten Lebensmittelsicherheit bei", teilte der Kreml mit. (AFP)

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Prorussische Separatisten: Weitere Orte im Donezker Gebiet erobert

  • 15:47 Uhr:

Gemeinsam mit russischen Truppen haben prorussische Separatisten eigenen Angaben zufolge im ostukrainischen Gebiet Donezk weitere Ortschaften besetzt. Die Siedlungen Sajzewe und Datscha nördlich der Stadt Horliwka seien erobert worden, teilten die Separatisten am Freitag auf Telegram mit.

Damit seien in Donezk bislang insgesamt 270 Siedlungen unter russische Kontrolle gebracht worden, hieß es. Unabhängig überprüfbar war das zunächst nicht. Der ukrainische Generalstab hatte sich zuletzt am Mittwoch zu Sajzewe geäußert und betont, alle russischen Angriffsversuche dort seien "abgewürgt" worden.

Nach der Eroberung des benachbarten Gebiets Luhansk Anfang Juli konzentrieren sich Russlands Truppen in der Ostukraine seit Wochen auf Donezk. Experten zufolge kommen sie dabei allerdings eher schleppend voran.

Laut ukrainischem Generalstabsbericht vom Freitag nahmen russische Truppen nördlich von Slowjansk ihre Vorstöße in Richtung Barwinkowe wieder auf. Gekämpft wurde demnach ebenso östlich und südöstlich der Nachbarstädte Bachmut und Soledar sowie nördlich der Großstadt Donezk. (dpa)

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Moskau warnt erneut vor Katastrophe um Atomkraftwerk Saporischschja

  • 13:35 Uhr:

Moskau hat erneut vor einer Katastrophe um das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. Das ukrainische Militär beschieße das AKW mit von den USA gelieferten Waffen, sagte der Sekretär des russischen nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, der Agentur Interfax zufolge am Freitag in der usbekischen Hauptstadt Taschkent. "Wenn es zu einer Katastrophe kommt, dann werden die Folgen in allen Ecken der Welt zu spüren sein. Die Verantwortung dafür werden Washington, London und ihre Handlanger tragen", sagte er auf einer Sitzung der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO).

Die russische und die ukrainische Führung machen sich seit Tagen gegenseitig verantwortlich für den Beschuss des größten Atomkraftwerks in Europa. Sie warnen immer wieder auch vor der Gefahr einer Nuklearkatastrophe. Russland lehnt internationale Forderungen ab, das AKW zu entmilitarisieren - offiziell mit der Begründung, dass die Regierung in Kiew wegen des Krieges nicht für die Sicherheit der Atomanlagen sorgen könne.

Die Kriegsparteien hatten auch vor möglichen Provokationen um das AKW für Freitag gewarnt. Es gab aber zunächst keine neuen Meldungen über den Beschuss der Kraftwerksanlagen. Die Lage um das AKW ist gespannt. Geplant ist, dass sich Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) bald ein Bild von der Lage im Kraftwerk machen. Ein Termin steht allerdings nicht fest. Russlands Vertreter bei den internationalen Organisationen in Wien, der Diplomat Michail Uljanow, meinte am Freitag, dass es womöglich Anfang September zu der IAEA-Reise in die Ukraine kommen könnte.

Der Westen bereite sich auf einen offenen militärischen Konflikt mit Russland vor, behauptete Patruschew in Taschkent. Dabei wird im Westen immer wieder betont, zwar Waffen an die Ukraine zu liefern, sich aber nicht in einen Krieg mit Russland hineinziehen zu lassen. Patruschew warf dem Westen vor, in der Ukraine nach dem Sturz des moskaufreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch 2014 ein "Marionetten-Regime" für eine gegen Russland gerichtete Politik errichtet zu haben. Kremlchef Wladimir Putin hatte am 24. Februar den russischen Einmarsch in die Ukraine befohlen - auch mit der Begründung, in der Ukraine neue Machtverhältnisse anzustreben.

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London: Russische Angriffe auf Charkiw sollen Kräfte binden

  • 12:22 Uhr:

Russische Angriffe auf die ukrainische Stadt Charkiw und ihre Umgebung dienen nach Ansicht britischer Militärexperten dem Ziel, Kräfte der Verteidiger zu binden und sie von Gegenangriffen abzuhalten. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor.

Bei einem Raketenangriff auf Charkiw seien am Mittwoch mindestens zwölf Zivilisten ums Leben gekommen, hieß es in der Mitteilung weiter. Durch ihre Nähe zur Front sei die Millionenstadt in Reichweite vieler russischer Waffensysteme. "Mehrfachraketenwerfer und allgemein unpräzise Waffen haben in große Teilen der Stadt Zerstörung angerichtet", so die britischen Experten.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Droht ein Anschlag am Atomkraftwerk Saporischschja?

  • 10:03 Uhr:

Das russische Verteidigungsministerium und der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlichten am Donnerstag Warnungen, dass die jeweils andere Seite für Freitag Sabotageakte im AKW Saporischschja plane. Die russischen Besatzer hätten unerwartet einen arbeitsfreien Tag im größten Atomkraftwerk Europas verkündet, hieß es in der Kiewer Mitteilung. Nur die Bedienungsmannschaft solle im AKW verbleiben, allen anderen sei der Zutritt untersagt worden.

Im Internet kursierte ein nicht verifiziertes Video, das angeblich russische Militärlastwagen in einer Halle neben einem Reaktor zeigt. In den letzten Tagen ist das Werk immer wieder beschossen worden, wofür Russen und Ukrainer sich gegenseitig verantwortlich machen.

Selenskyj sprach mit Guterres in Lwiw über eine erwartete Mission internationaler Experten. Er sehe keine "objektiven Hindernisse" für die Spezialisten der Internationalen Atom-Energiebehörde (IAEA), zum Kraftwerk zu gelangen, sagte er. Die Reise werde "sehr schnell und insgesamt sicher auf legalem Weg durch das freie Territorium unseres Staates zur Station" führen.

Die russischen Truppen müssten das AKW sofort und bedingungslos räumen, forderte Selenskyj. "Die Welt hat die Macht, dies durchzusetzen." Sonst könne man alle internationalen Rechtsakte zur Atom- und Strahlensicherheit vergessen. "Russland zerstört diese internationale Ordnung."

Guterres sprach sich erneut für eine Entmilitarisierung des Kraftwerks und seiner Umgebung aus. Russland fordert dagegen eine Anreise der Experten über sein Gebiet und lehnt einen Abzug seiner Soldaten aus angeblichen Sicherheitsgründen ab. (dpa)

Wladimir Putin wirft den USA destabilisierendes Verhalten vor

Russlands Präsident Wladimir Putin knöpft sich im Rahmen einer Sicherheitskonferenz in Moskau den großen Gegenspieler USA vor. Deren Politik verlängere den Konflikt in der Ukraine. Zudem stürzten Besuche wie der Nancy Pelosis in Taiwan die Welt ins "Chaos". (Teaserbild: Sputnik/Mikhail Klimentyev/Kremlin/Reuters)

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Putin und Xi wollen wohl beide G20-Gipfel in Bali besuchen

  • 09:43 Uhr:

Kremlchef Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping haben einem Bericht zufolge offenbar beide geplant, im November zum G20-Gipfel nach Bali zu reisen. Der gastgebende indonesische Präsident Joko Widodo sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg in einem am Freitag veröffentlichten Interview: "Xi Jinping wird kommen. Präsident Putin hat mir auch gesagt, dass er kommen wird." Widodo hatte Putin eingeladen, der Kreml jedoch die persönliche Teilnahme Putins bislang offen gelassen. Bestätigungen für die Reisepläne erhielt Bloomberg allerdings zunächst weder von offizieller russischer noch chinesischer Seite. Indonesien hat derzeit den G20-Vorsitz inne.

Im Westen gilt eine Beteiligung Putins am Gipfel als problematisch, zumal mit Wolodymyr Selenskyj auch der Präsident der von Russland angegriffenen Ukraine eingeladen ist. Wegen des Angriffskriegs gegen das Nachbarland soll Russland politisch isoliert werden. Mehrere Staaten haben ihre Teilnahme infrage gestellt, sollte Putin persönlich erscheinen.

Auch zwischen den USA und China hatten sich die Spannungen zuletzt noch einmal durch den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan verschärft. Es war der ranghöchste Besuch aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. Kurz darauf reiste eine weitere Delegation des US-Kongresses nach Taipeh. Peking sprach von "Provokationen". Als Reaktion nahm Peking großangelegte Manöver um die demokratische Inselrepublik auf. Peking droht mit einer Einnahme der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel.

Widodo sagte in dem Bloomberg-Interview weiter, die Rivalität der großen Länder sei in der Tat besorgniserregend. "Wir wollen, dass diese Region stabil und friedlich ist, damit wir ein Wirtschaftswachstum aufbauen können. Und ich denke, nicht nur Indonesien: Auch die asiatischen Länder wollen das gleiche." Indonesien strebe nach Handel und Investitionen, die das Wirtschaftswachstum ankurbelten, sagte Widodo und fügte hinzu, dass das Land nicht einem bestimmten Block beitreten wolle. "Indonesien möchte mit allen befreundet sein", sagte er. "Wir haben keine Probleme mit irgendeinem Land." (dpa)

Sergej Schoigu, Russland, Verteidigungsminister, Krieg, Ukraine, Rede, Atomwaffen, 2022

Russland spricht von "Lüge der Medien": "Gibt keinen militärischen Grund, Atomwaffen einzusetzen"

Russland wehrt sich gegen Medien-Berichte, der Einsatz von Atom- und Chemiewaffen im Krieg gegen die Ukraine sei in Vorbereitung. Verteidigungsminister Sergej Schoigu betont: "Es gibt keinen Grund, Atomwaffen einzusetzen, um unsere Ziele zu erreichen."

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Alle Meldungen vom 18. August:

Russische Luftabwehr bei Kertsch aktiv - Bewohner berichten von Explosionen

  • 21:25 Uhr

Die russische Luftabwehr hat am Donnerstagabend über der Stadt Kertsch auf der Krim auf nicht genannte Objekte geschossen. Das teilte ein Berater der Führung der 2014 von Russland annektierten Halbinsel nach ersten Einschätzungen mit. "Es besteht keine Gefahr für die Stadt und die Brücke", schrieb Berater Oleg Krjutschkow auf Telegram. In sozialen Netzwerken berichteten Bewohner von Kertsch, dass sie zwei Explosionen gehört hätten.

In der Hafenstadt beginnt die 18 Kilometer lange Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland. Die Ukraine sieht das 2018 eröffnete Bauwerk als legitimes militärisches Ziel an. Russland hat für den Fall eines Angriffs auf die Eisenbahn- und Straßenbrücke mit massiver Vergeltung gedroht. (dpa)

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Kiew warnt vor russischer Provokation im AKW Saporischschja

  • 19:00 Uhr

Nach Moskauer Warnungen vor einem angeblich geplanten ukrainischen Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja hat der Militärgeheimdienst der Ukraine seinerseits vor einem möglichen russischen Sabotageakt gewarnt. Die russischen Besatzer hätten unerwartet für Freitag einen arbeitsfreien Tag im größten Atomkraftwerk Europas verkündet. Das schrieb der Geheimdienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums in Kiew am Donnerstag auf Facebook. Nur die Bedienungsmannschaft solle im AKW verbleiben, allen anderen sei der Zutritt untersagt worden.

Es sei zu befürchten, dass russische Kräfte nach ihrem Beschuss auf das AKW nun "den Einsatz erhöhen" und einen Terroranschlag begehen wollten, hieß es in der Mitteilung. Details wurden nicht genannt; überprüfbar waren die ukrainischen Angaben nicht.

Der ukrainische Militärgeheimdienst erwiderte damit spiegelbildlich eine russische Warnung von Donnerstag, wonach die ukrainische Seite für Freitag eine Provokation in dem AKW plane. Über die gespannte Lage in und um das Kernkraftwerk sprachen am Donnerstag in Lwiw (Lemberg) auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und UN-Generalsekretär António Guterres. (dpa)

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Carlo Masala: "Russische Armee pfeift aus dem letzten Loch"

  • 17:15 Uhr:

Der Sicherheitsexperte Carlo Masala glaubt, dass die russischen Streitkräfte im Krieg mit der Ukraine deutlich geschwächt sind. Die Truppe habe nicht mehr ausreichend Personal, um das ukrainische Militär einzukesseln, sagte der Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München in einem Interview mit "Focus Online". Masala hält es für realistisch, dass 70.000 Russen im Angriffskrieg ihres Landes gegen die Ukraine bisher gefallen sind.

"Sie sind erschöpft, weil ihnen der Nachschub an frischem Personal in der Masse fehlt und sich die Soldaten, die dort kämpfen, nicht regenerieren können", erklärte Masala weiter: "Das ist eine Armee, ich sag' es mal übertrieben, die pfeift, was ihre Kampffähigkeit anbelangt, aus dem letzten Loch."

Der Militärexperte betonte aber, dass es der Armee der Ukraine "fast genauso" geht: Sie habe vor allem bei den Kämpfen im Donbass erhebliche Verluste erlitten. "Beide Armeen sind am Rande dessen, was sie eigentlich leisten können." (fab)

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Russische Agentur: Russland schickt Kampfjets nach Kaliningrad

  • 14:22 Uhr:

Russischen Agenturangaben zufolge schickt Russland Kampfjets nach Kaliningrad. Das vermeldet die russische Agentur für internationale Informationen Ria Novosti unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Es geht demnach um drei mit Kinschal-Hyperschallraketen ausgestattete MiG-31E-Kampfflugzeuge. Geplant sei, dass die Maschinen rund um die Uhr im Einsatz sind.

Derweil vermeldete das finnische Verteidigungsministerium, dass zwei russische MiG-31-Kampfflugzeuge verdächtigt würden, am Donnerstagmorgen in der Nähe der Küstenstadt Porvoo, am Finnischen Meerbusen, den finnischen Luftraum verletzt zu haben. Der mutmaßliche Verstoß ereignete sich um 7:40 Uhr mitteleuropäischer Zeit und die Jets waren in westlicher Richtung unterwegs, wie Kommunikationschef Kristian Vakkuri der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Der Grenzschutz habe eine Untersuchung eingeleitet.

Die russische Exklave Kaliningrad liegt an der Ostsee zwischen Litauen und Polen. Russland hatte zuletzt Litauen eine "Blockade" Kaliningrads vorgeworfen. Zuvor hatte Litauen den Bahnfrachtverkehr im Zuge der EU-Sanktionen gegen den Kreml zwischen der Ostsee-Exklave und Russland erschwert. Zwischen Kaliningrad und Russland gibt es keine direkte Landverbindung. (Reuters/tar)

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Vor Treffen mit Erdogan: Selenskyj besucht Krankenhaus in Lwiw

  • 12:54 Uhr:

Vor einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und UN-Generalsekretär António Guterres hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein Militärkrankenhaus in Lwiw (Lemberg) besucht. Selenskyj sprach in der westukrainischen Stadt mit Verwundeten und Ärzten, wie auf den am Donnerstag von seinem Pressedienst veröffentlichten Fotos zu sehen war. Er würdigte die Kämpfer als "Helden".

"Russland wird diesen Krieg nicht gewinnen. Danke für den Schutz des ukrainischen Landes", sagte Selenskyj einer Mitteilung in seinem Telegram-Kanal zufolge. Mehreren Soldaten verlieh der 44-Jährige Orden.

Bei dem Treffen mit Guterres und Erdogan soll die Situation um das von Russland besetzte südukrainische Atomkraftwerk Saporischschja erörtert werden. Zudem wurde in Medien spekuliert, dass Erdogan Selenskyj Vorschläge zur diplomatischen Beendigung des Krieges mit Russland machen werde. (dpa)

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Mindestens 13 Tote nach russischen Raketenangriffen

  • 12:07 Uhr:

Im Osten der Ukraine sind bei massiven russischen Raketenangriffen auf die Stadt Charkiw nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Donnerstag mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Dabei handele es sich ausschließlich um Zivilisten, teilte der ukrainische Militärgouverneur Oleh Synjehubow im Nachrichtendienst Telegram mit. Weitere 35 Menschen seien verletzt worden. Angriffe gab es demnach auch in der rund 80 Kilometer südwestlich gelegenen Stadt Krasnohrad. Dort wurden nach Angaben der Behörden zwei Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

In Ortschaften des Nachbargebiets Donezk, die unter Kontrolle der Ukraine stehen, wurden nach Behördenangaben bereits am Mittwoch mindestens drei Zivilisten getötet und weitere sechs verletzt. Die prorussischen Separatisten im Gebiet Donezk melden ebenfalls fast täglich Tote und Verletzte durch Raketenangriffe. Der russische Angriffskrieg auf das Nachbarland dauert inzwischen annähernd ein halbes Jahr. Die Vereinten Nationen haben mehr als 5.500 zivile Todesopfer registriert, gehen aber von weitaus höheren Opferzahlen aus. (dpa)

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Russland bestreitet Stationierung schwerer Waffen nahe AKW Saporischschja

  • 11:45 Uhr:

Das russische Verteidigungsministerium hat die Stationierung schwerer Waffen nahe dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja bestritten. "Russische Truppen haben weder auf dem Gebiet des Kraftwerks noch in umliegenden Gebieten schwere Waffen. Dort sind nur Wachmannschaften", erklärte das Ministerium am Donnerstag. Das Ministerium warf Kiew vor, eine "Provokation" an dem AKW während des Ukraine-Besuchs von UN-Generalsekretär António Guterres vorzubereiten, um Moskau anschließend die "Schaffung einer menschengemachten Katastrophe" vorwerfen zu können.

Das Verteidigungsministerium erklärte, die Ukraine habe Truppen in das Gebiet entsandt und plane, am Freitag von der Stadt Nikopol aus einen Artillerieangriff auf das Atomkraftwerk zu starten, während Guterres die Stadt Odessa besucht. "Die Verantwortung für die Konsequenzen" solle dann "den russischen Streitkräften" zugeschoben werden.

Das im Süden der Ukraine gelegene Atomkraftwerk verfügt über sechs der insgesamt 15 ukrainischen Atomreaktoren. Die russische Armee hält das Atomkraftwerk seit März besetzt, seit Ende Juli wurde es wiederholt beschossen. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für die Angriffe verantwortlich. Diese weckten Befürchtungen, dass es zu einer atomaren Katastrophe am größten Atomkraftwerk Europas kommen könnte.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte am Mittwoch dringend eine Inspektion der Anlage durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) gefordert. Die Tatsache, dass russische Truppen die Anlage kontrollieren, schaffe "das Risiko eines Atomunglücks oder Zwischenfalls". Stoltenberg warf Russland zudem vor, von dem Gebiet rund um das AKW Angriffe auf ukrainische Stellungen auszuführen. (AFP)

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London: Russen schützen Panzer nur unzureichend

  • 10:13 Uhr:

Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Angriffskrieg gegen die Ukraine Probleme beim Schutz seiner Kampfpanzer. Die schwere Beschädigung vieler russischer Fahrzeuge in der Ukraine hänge mit hoher Wahrscheinlichkeit damit zusammen, dass die Panzer nicht gut genug mit sogenannter Reaktivpanzerung geschützt seien, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London. Solche Schutzhüllen können den Angaben zufolge Panzer bei Beschuss vor Schäden bewahren.

Die Geheimdienste gehen demnach davon aus, dass viele russische Truppen nicht ausreichend im Umgang mit solchen Schutzhüllen geschult sind. Deshalb seien diese gar nicht an den Panzern angebracht - oder zumindest nicht so, dass sie explosive Geschosse abhalten könnten. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Russische Menschenrechtler: Russland rekrutiert für Krieg in Gefängnissen

  • 09:50 Uhr:

Für Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine werden nach Angaben von Menschenrechtlern in russischen Gefängnissen gezielt Freiwillige gesucht. Verdächtige und Angeklagte würden auch mit dem Versprechen angeworben, dass im Gegenzug das Strafverfahren eingestellt werde, berichtete die in Berlin lebende russische Bürgerrechtlerin Olga Romanowa bei Facebook. Es gebe Beispiele aus Untersuchungsgefängnissen im Moskauer Gebiet. "Aber ich denke, es hat überall begonnen", schrieb Romanowa, die als angesehene Expertin für die Rechte von Gefangenen in Russland gilt.

Eine Generalmobilmachung für den seit bald einem halben Jahr dauernden Krieg in der Ukraine gibt es in Russland nicht. Deshalb sind die Armee und Präsident Wladimir Putin auf Freiwillige angewiesen. Als Zeichen für Personalmangel an der Front gilt, dass die Behörden in vielen Regionen damit begonnen haben, mit Straßenreklame für einen Einsatz in der Ukraine zu werben. Städte und Regionen gründen demnach eigene Bataillone.

Da in Russland fast alle Anklagen mit einem Schuldspruch enden, sollen Verdächtige und Angeklagte nun offenbar vor die Wahl gestellt werden: Krieg oder Gefängnis. Der Gründer des gegen Gewalt in russischen Gefängnissen geschaffenen Projekts Gulaga.net, Wladimir Ossetschkin, bestätigte in seinem Exil in Frankreich die Anwerbepraktiken in Gefängnissen. Es gebe dazu auch Informationen aus St. Petersburg, Rjasan, Twer und Brjansk.

Dem Internetportal Meduza zufolge gab es schon Anfang Juli Berichte in russischen Medien über die Suche nach Freiwilligen in zahlreichen Straflagern des Riesenreiches. Demnach soll die private Söldnerorganisation "Wagner" dort Straftäter für den Kriegseinsatz angeworben haben.

Das Internetportal Mediazona berichtete, dass der von den USA gesuchte Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin, der als "Wagner"-Finanzier mit besten Kontakten zu Putin gilt, selbst in Straflagern Freiwillige angeworben haben soll. Im Gegenzug seien ihnen 100.000 Rubel (1.600 Euro) Monatslohn, Prämien, Zahlungen an die Familien im Todesfall und eine Amnestie in Aussicht gestellt worden. (dpa)

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China schickt Soldaten für gemeinsame Militärübungen nach Russland

  • 07:20 Uhr:

China schickt Soldaten für gemeinsame Militärübungen nach Russland. Die Soldaten sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Peking im Zuge einer bilateralen Kooperationsvereinbarung mit Moskau am Manöver "Wostok" teilnehmen. Dieses findet nach russischen Angaben zwischen dem 30. August und dem 5. September statt.

"Das Ziel ist, die praktische und freundschaftliche Kooperation mit den Armeen teilnehmender Staaten zu vertiefen, das Niveau strategischer Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern zu vergrößern und die Fähigkeit zu stärken, auf verschiedene Sicherheitsbedrohungen zu reagieren", erklärte das chinesische Verteidigungsministerium. Demnach nehmen auch Indien, Belarus, die Mongolei und Tadschikistan an dem Manöver teil.

Westliche Staaten werfen China und Indien vor, Russland bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine diplomatische Rückendeckung zu geben. Die beiden Staaten haben den russischen Krieg nicht verurteilt. Peking betonte nun, die Teilnahme Chinas an dem "Wostok"-Manöver hänge nicht mit der "derzeitigen internationalen und regionalen Situation" zusammen. (afp)

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Selenskyj fordert bedingungslosen Abzug der Russen aus AKW

  • 06:27 Uhr:

Vor einem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut einen Abzug russischer Truppen aus dem AKW Saporischschja gefordert. "Dies muss ohne Bedingungen und so bald wie möglich geschehen", sagte Selenskyj am Mittwochabend in seiner Videoansprache.

Ukrainische Diplomaten, Wissenschaftler und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) arbeiteten daran, den Besuch einer Expertenkommission in dem Kernkraftwerk zu ermöglichen. "Nur absolute Transparenz und eine kontrollierte Lage in und um das AKW garantieren eine Rückkehr zu normaler nuklearer Sicherheit für den ukrainischen Staat, die internationale Gemeinschaft und die IAEA", sagte Selenskyj.

Die Lage in dem von russischen Truppen besetzten größten Atomkraftwerk Europas beunruhigt die internationale Staatengemeinschaft seit Wochen. Immer wieder schlagen auf dem Kraftwerksgelände Geschosse ein, wobei sich Russland und die Ukraine gegenseitig für den Beschuss verantwortlich machen. Der Besuch einer IAEA-Mission in Saporischschja wird Thema bei dem Treffen Selenskyjs mit Guterres an diesem Donnerstag in Lwiw (Lemberg) sein. Dritter Teilnehmer des Gipfels ist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (dpa)

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Estland beschränkt Einreise für russische Staatsbürger

  • 05:23 Uhr:

Estland hat seine Visa-Regelungen für Menschen aus Russland verschärft und deren Einreise beschränkt. Russische Staatsbürger dürfen von diesem Donnerstag an nicht mehr mit einem von Estland ausgestellten Schengen-Visum in das baltische EU- und Nato-Land einreisen. Nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums in Tallinn sollen daher an den drei Grenzübergängen zu Russland in Narva, Luhamaa und Koidula zusätzliche Visakontrollen stattfinden.

Estland hatte als eine Reaktion auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine die Vergabe von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen an Russen bereits weitgehend ausgesetzt. Mit einem gültigen Visum war es aber weiterhin möglich, per Bus oder Auto über die estnische Grenze in den Schengenraum einzureisen. Dies ist künftig nicht mehr möglich. Bestimmte Ausnahmen gelten jedoch etwa für Russen mit Wohnsitz, Aufenthaltsrecht oder Verwandten in Estland.

Weiter einreisen dürfen auch russische Bürger mit von anderen EU-Mitgliedern ausgestellten Visa, die für den gesamten Schengen-Raum mit seinen 26 europäischen Ländern gilt. Zusammen mit seinen ebenfalls an Russland grenzenden Nachbarländern Finnland und Lettland macht sich Estland daher für einen grundsätzlichen Stopp von Touristenvisa stark. Deutschland und die EU-Kommission in Brüssel lehnen dies ab. (dpa)

Gladbach-Coach Farke rückblickend: Situation in Russland "surreal"

  • 04:34 Uhr:

Borussia Mönchengladbachs Trainer Daniel Farke hat sein Intermezzo in Russland rückblickend als "surreale Situation" bezeichnet. Der 45-Jährige hatte Anfang des Jahres einen Vertrag bei FK Krasnodar unterzeichnet, den Club aber bereits im März nach dem militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine wieder verlassen - ohne auch nur ein Pflichtspiel erlebt zu haben. Den Angriffskrieg der Russen habe er sich damals nicht vorstellen können. "Unsere besten Experten haben diese Entwicklung nicht vorhergesehen", sagte Farke vor dem Spiel der Gladbacher am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gegen Hertha BSC.

Deren Trainer Sandro Schwarz war Anfang des Jahres ebenfalls in Russland, bei Dynamo Moskau, als Trainer tätig. Anders als Farke hatte Schwarz sein Team aber zunächst weiter betreut und Russland erst Ende Mai verlassen. "Jeder muss seine Beweggründe in den Vordergrund stellen. Das war für mich die richtige Entscheidung", sagte Farke zu seinen damaligen Überlegungen.

Kontakt mit Schwarz, der bereits seit 2020 in Moskau beschäftigt war, habe es demnach im Frühjahr nicht gegeben. Nach dem Ende ihrer Tätigkeiten in Russland heuerten beide Trainer bei Bundesliga-Clubs an, die in der Vorsaison jeweils stark enttäuscht hatten. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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