Mehr als 174.300 Corona-Nachweise in Deutschland - die Reproduktionszahl liegt bei 0,88. Schon wieder Attacke auf ein TV-Team im Rahmen des Anti-Corona-Protests. Alle News zum Coronavirus vom 16. Mai zum Nachlesen.
- 21:00 Uhr: Mehr als 174.300 Corona-Nachweise in Deutschland - über 7.900 Tote
- 17:47 Uhr: Schon wieder Attacke auf ein Fernsehteam im Rahmen des Anti-Corona-Protests
- 16:11 Uhr: Erstmals keine Neuinfektionen in Sachsen-Anhalt gemeldet
- 12:59 Uhr: Russland meldet Rekordzahl an Corona-Toten an einem Tag
- 12:45 Uhr: Bayern lehnt Bundes-Hilfen für die Kommunen in geplanter Form ab: "Unverschämtheit"
- 12:26 Uhr: Kreis Heinsberg: Paketdienst-Standort wegen Coronafällen geschlossen
- 10:22 Uhr: Laut RKI: 173.772 Infizierte in Deutschland
Mehr als 174.300 Corona-Nachweise in Deutschland - über 7.900 Tote
21:00 Uhr: Bundesweit sind bis Samstag über 174 300 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 172 900 Infektionen). Mindestens 7913 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 7873). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagfrüh bei 0,88. Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Donnerstag gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,89. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.
Nach Angaben des RKI haben in Deutschland rund 152 600 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.
Erneute Attacke auf Kamerateam des ZDF
17:47 Uhr: Im Zusammenhang mit einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen ist in Halle ein Kamerateam des ZDF nach Angaben der Polizei bedrängt worden.
Das Team habe in der Nähe eines Wagens der Demonstranten Aufnahmen machen wollen, dann sei es zu verbalen Attacken gegen die Journalisten gekommen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Polizei sei dazwischen gegangen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Das ZDF-Team habe später unter Polizeischutz freiwillig den Marktplatz verlassen. Verletzt wurde demnach niemand.
Am 1. Mai war ein Team der satirischen ZDF-Nachrichtensendung "heute-Show" im Rahmen einer Demonstration gezielt attackiert worden. Nur fünf Tage später erging es einem Kameramann der ARD - ebenfalls am Rande einer Protestkundgebung gegen die Corona-Maßnahmen des Bundes und der Länder - nicht anders.
Tausende bei Demo gegen Corona-Regeln in Stuttgart
16:55 Uhr: Tausende Menschen haben sich in Stuttgart am Samstag erneut zu einer Demonstration gegen die Coronavirus-Beschränkungen versammelt. Auf dem Cannstatter Wasen waren diesmal allerdings nur 5.000 Teilnehmer erlaubt, zahlreiche Menschen kamen deshalb auch außerhalb des ausgewiesenen Geländes zusammen. Die Polizei wies ihnen eine weitere Fläche zu. Ordner des Veranstalters forderten die Menschen auf, sogenannte Spontanversammlungen anzumelden. Eine Beschwerde der Veranstalter gegen die Auflagen hatte der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg noch am Samstag zurückgewiesen.
Hinter dem Protest steht die Initiative "Querdenken" des Unternehmers Michael Ballweg. Ballweg kündigte bei der Kundgebung an, wegen der Beschränkungen der Versammlungsfreiheit erneut vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Bundes- und Landesregierung müssten vom Verfassungsschutz beobachtet werden, forderte er.
München: Demo-Teilnehmer dürfen nicht mehr auf das Gelände
16:30 Uhr: Bei einer Demonstration in München gegen die Corona-Politik ist die genehmigte Teilnehmerzahl von 1.000 kurz vor Veranstaltungsbeginn erreicht worden. Die Polizei ließ am Samstagnachmittag keine Menschen mehr auf das abgesperrte Gelände auf der Theresienwiese, auf der sonst im Herbst das Oktoberfest gefeiert wird.
Gekommen waren weit mehr als die erlaubten 1.000 Menschen. Nachdem das abgesperrte Gelände gefüllt war, schickte die Polizei die Wartenden von der Theresienwiese. Hunderte säumten daraufhin die Bürgersteige entlang der Fläche. Die Polizei begann später, Demonstranten jenseits des Demogeländes wegzutragen. Es blieb zunächst friedlich.
Eine Rednerin kündigte an, "nächste Woche hier mit 10.000 Menschen stehen" zu wollen. Die Stadt hatte maximal 1.000 Menschen unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern und zeitlicher Begrenzung auf zwei Stunden zugelassen. Die Veranstalter hatten 10.000 Teilnehmer angemeldet.
Bayernweit wollen am Wochenende Kritiker der coronavirusbedingten Auflagen bei rund 70 Demonstrationen in mehreren Städten ihren Unmut kundtun. Auch in Berlin haben sich zahlreiche Demonstranten versammelt. Dabei gab es sowohl angemeldete Demonstrationen, als auch inoffizielle Versammlungen.
Erstmals keine Corona-Neuinfektionen in Sachsen-Anhalt gemeldet
16:11 Uhr: Zum ersten Mal seit Auftreten der Corona-Pandemie in Sachsen-Anhalt sind dem Sozialministerium im Vergleich zum Vortag keine neuen Corona-Infektionen gemeldet worden. Das teilte eine Ministeriumssprecherin am Samstag mit.
Von einer Trendwende zu sprechen, sei aber viel zu früh, zumal am Wochenende generell weniger Testergebnisse eingingen, hieß es. "Aber es ist sehr ermutigend", teilte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) der Deutschen Presse-Agentur mit.
"Wir freuen uns sehr, dass erstmals seit Beginn der Pandemie keine Neuinfektion zu vermelden ist", so die Ministerin. Bereits in den vergangenen Tagen lagen die gemeldeten Infektionszahlen im einstelligen Bereich. Unklar war allerdings, aus wie vielen Landkreisen am Samstag neue Zahlen gemeldet wurden.
Sachsen-Anhalt war das letzte Bundesland, in dem eine Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde. Am 10. März wurden fast zeitgleich vier Fälle bekannt. Seitdem ist die Gesamtzahl der Infizierten auf 1.676 gestiegen.
Demos in Berlin gegen Corona-Auflagen - Auch Gegenprotest
15:48 Uhr: Begleitet von rund 1.000 Polizisten sind in Berlin-Mitte am Samstagnachmittag Dutzende Menschen zu verschiedenen Demonstrationen zusammengekommen.
Allein auf dem Alexanderplatz fanden zeitgleich vier Kundgebungen statt, die von Polizeikräften und rot-weißem Flatterband umringt waren. Die Beamten achteten darauf, dass jeweils nicht mehr als 50 Demonstranten zusammenstanden. Innerhalb der Flatterbänder wurde der Abstand von 1,50 Metern eingehalten.
Mehr als 40 Demonstranten protestierten inmitten des Platzes mit Transparenten und einem Lautsprecherwagen gegen Verschwörungstheorien und für die Rechte von Flüchtlingen. Einige Meter weiter demonstrierten Dutzende mit lauter Musik gegen die Corona-Regeln und Impfpflicht. Auch an den Absperrungen rund um den Rosa-Luxemburg-Platz versammelten sich Dutzende Menschen zum Protest gegen die Hygienevorschriften.
Für den Nachmittag war auf dem Alexanderplatz, vor der Volksbühne und dem Reichstagsgebäude von verschiedenen politischen Lagern zu Protesten aufgerufen worden - erlaubt waren nicht alle. Auf dem Alexanderplatz waren am vergangenen Samstag mehr als 1.200 Menschen unerlaubt zu teils aggressiven Protesten zusammengekommen.
WHO: Corona-Ansteckung durch Berührung von Oberflächen nicht bewiesen
15:16 Uhr: Ob Menschen sich beim Berühren von Klinken, Haltegriffen oder Computertastaturen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anstecken können, ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht bekannt.
Gleichwohl seien Desinfektionen empfehlenswert, heißt es in einer am Samstag in Genf veröffentlichten Hygiene-Empfehlung der WHO. Darin erwähnt sie eine Studie, wonach das Virus auf der Außenseite einer medizinischen Gesichtsmaske bis zu sieben Tagen überleben kann.
Sämtliche Studien über die Lebensfähigkeit des Virus auf Oberflächen seien aber mit Vorsicht zu genießen. Sie seien in Laboren durchgeführt und ließen keine Rückschlüsse auf die echte Lebenswelt zu, so die WHO.
In der erwähnten Studie habe das Virus auf Edelstahl und Plastik bis zu vier Tage, auf Glas bis zu zwei Tage und auf Stoff und Holz einen Tag überlebt. In einer anderen Studie seien es vier Stunden bei Kupfer, 24 Stunden bei Pappe und 72 Stunden bei Plastik und Edelstahl gewesen.
Obwohl bislang keine Studie Ansteckungen mit SARS-CoV-2 über die Berührung von Oberflächen nachgewiesen habe, sei dies nach Erfahrungen mit anderen Coronaviren nicht auszuschließen. Deshalb sei Desinfizieren wichtig - in Kliniken, aber auch außerhalb, etwa bei Waschbecken, Toiletten, elektronischen Geräten, Handläufen von Treppen, Böden und Wänden.
Hunderte Teilnehmer bei Demo gegen Corona-Auflagen in München
15:10 Uhr: Für eine große Demo in München gegen die coronabedingten Beschränkungen haben sich am Samstag mehrere Hundert Menschen auf der Theresienwiese versammelt. Kurz vor dem geplanten Beginn um 15.00 Uhr suchten die Veranstalter aber über Lautsprecher noch Freiwillige, die sich als Ordner darum kümmern sollen, dass Abstandsregeln eingehalten werden.
Sonst dürften nicht mehr Menschen auf das Gelände. Zugelassen sind 1.000 Teilnehmer. Die Polizei ist mit zahlreichen Beamten und deutlich sichtbar auf dem Gelände unterwegs.
Bayernweit wollen am Wochenende Kritiker der coronavirusbedingten Auflagen bei rund 70 Demonstrationen in mehreren Städten ihren Unmut kundtun.
RKI-Chef lehnt Impfpflicht gegen Coronavirus ab
15:05 Uhr: Der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI) hat sich gegen eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen. "Wir haben keinen Anlass, an eine Impfpflicht zu denken", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Samstag in Schwerin.
Die Bürgerinnen und Bürger seien definitiv klug genug zu wissen, wenn es einen sicheren Impfstoff gebe, dass dieser ihre Gesundheit fördern würde.
Zum Thema Impfstoff sei vor einigen Wochen eine Arbeitsgruppe beim RKI gegründet worden. Diese würde sich damit befassen, sofern es einen Impfstoff gebe, welche Bevölkerungsgruppen wie geimpft werden könnten.
Neue Bombendrohungen in Moskauer Infektionskliniken und Metro
14:35 Uhr: In mehreren Moskauer Kliniken mit Corona-Patienten sind anonyme Bombendrohungen eingegangen. Es gebe auch derartige Mitteilung über angebliche Sprengsätze in allen Metrostationen, meldete die russische Agentur Tass am Samstag unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Die Infektionskliniken seien nicht evakuiert, aber sehr genau geprüft worden, hieß es. Auch die Mitarbeiter des Moskauer Flughafens Domodedowo im Süden der Millionenmetropole hätten Bombendrohungen erhalten; am Freitag waren sechs Flugzeuge aus demselben Grund betroffen.
Die Welle der Bombendrohungen erschüttert das Land seit mehr als einem Jahr; bislang wurden jedoch keine Sprengsätze gefunden.
Spanien verlängert Ausnahmezustand um rund einen Monat
14:28 Uhr: Spanien will den wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustand um rund einen Monat verlängern. Der Ausnahmezustand werde noch "etwa einen Monat" andauern, bis die stufenweise Lockerung der Corona-Beschränkungen beendet sei, kündigte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag in einer Fernsehansprache an.
Nach seinen Worten soll es sich um die letztmalige Verhängung des Ausnahmezustands handeln. Dieser solle bis zum Ende der Beschränkungen dauern. Anstatt der zunächst geplanten Verlängerung um 15 Tage, werde nun eine einmonatige Verlängerung angestrebt.
Umfrage: Vertrauen in politische Ämter und Institutionen gewachsen
13:31 Uhr: Das Vertrauen der Deutschen in bestimmte politische Ämter und Institutionen ist einer Forsa-Umfrage zufolge in der Corona-Krise gewachsen. Dem Amt des Bundespräsidenten, das Frank-Walter Steinmeier innehat, bringen 76 Prozent der Befragten sehr großes oder großes Vertrauen entgegen, wie aus dem am Samstag veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer hervorgeht. Das seien 3 Prozentpunkte mehr als im Januar.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verzeichnet einen satten Gewinn von 22 Punkten gegenüber dem Jahresanfang. Mit 72 Prozent liegt ihr Amt auf Platz zwei des Rankings. Den größten Vertrauensschub erhielt die Bundesregierung, die auf dem dritten Platz rangiert, mit einem Plus von 26 Punkten auf 60 Prozent.
Vor allem politische Institutionen haben in den Krisenmonaten gewonnen: Zu fast allen ist das Vertrauen um mindestens 9 Punkte gewachsen. Mehr als die Hälfte der Befragten vertrauen mit je 58 Prozent etwa ihren Bürgermeistern und Oberbürgermeistern (+10) sowie den jeweiligen Landesregierungen (+11). Nur die Europäische Union hat verloren: Sie büßt 3 Prozentpunkte ein und kommt nur noch auf eine Zustimmung von 37 Prozent.
Kaum Probleme im Grenzverkehr von Österreich nach Bayern
13:20 Uhr: Nach der Lockerung der Beschränkungen im Grenzverkehr zwischen Österreich und Deutschland hat die Bundespolizei in Bayern am Samstag nur wenige Verstöße registriert. "Es sind Einzelfälle, bei denen wir eine Einreise verweigert haben", sagte ein Sprecher der Bundespolizei Rosenheim, der an der Kontrollstelle auf der Autobahn 93 (Inntal Ost) das Geschehen beobachtete.
Bei den stichprobenartigen Kontrollen seien etwa Fahrer erwischt worden, die keinen triftigen Grund für eine Einreise nach Deutschland vorweisen konnten, sondern beispielsweise nur zum Shoppen oder Wandern wollten. Dies ist nach wie vor nicht erlaubt. Auch bei der Bundespolizei München war zunächst nichts über Probleme im Grenzverkehr bekannt.
Russland meldet Rekordzahl an Corona-Toten
12:59 Uhr: In Russland sind 119 weitere Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben - so viele wie noch nie an einem einzigen Tag.
Damit seien nun insgesamt 2.537 Menschen nachweislich an der Lungenkrankheit COVID-19 gestorben, teilten die Behörden in Moskau am Samstag mit.
Der Anstieg der bestätigten Neuansteckungen hat sich dagegen verlangsamt: Mit 9.200 neuen Fällen wurde die niedrigste Zahl seit zwei Wochen gemeldet. Mit insgesamt 272.043 bestätigten Infektionsfällen steht Russland weltweit an zweiter Stelle hinter den USA.
Bayern bezeichnet Scholz' Milliarden-Schutzschirm für Kommunen als "Unverschämtheit"
12:45 Uhr: Bayern lehnt die Pläne des Bundesfinanzministeriums zu einem Milliarden-Schutzschirm für die wegen der Coronakrise in Not geratenen Kommunen ab. Der Vorschlag sieht vor, die Länder an der Finanzierung zur Hälfte zu beteiligen.
"Die Vorschläge von Bundesminister
Bayern stehe fest an der Seite seiner Kommunen und werde ihnen in der Krise helfen. "Wir ziehen zwei Milliarden Euro Zahlung an die Kommunen aus dem kommunalen Finanzausgleich vor, um schnell und effektiv zu helfen", sagte Füracker.
Kreis Heinsberg: DPD-Standort wegen Coronafällen geschlossen
12:26 Uhr: Der Paketzusteller DPD hat einen Standort im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen mit Hunderten Mitarbeitern wegen eines Corona-Ausbruchs vorübergehend geschlossen. Bislang seien 42 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden, erklärte ein Unternehmenssprecher am Samstag.
Es seien aber noch nicht alle Proben ausgewertet worden. Alle 400 Mitarbeiter aus dem Standort in Hückelhoven sind demnach in zweiwöchiger Quarantäne. Zuvor hatte der WDR berichtet.
Die ersten Fälle waren demnach in dieser Woche bekanntgeworden und dem Gesundheitsamt gemeldet worden. Die Behörde habe dann mobile Teststationen veranlasst, sagte der Sprecher. Das Depot soll nun gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Andere DPD-Standorte seien nicht betroffen.
Forscher untersuchen Corona-Ausbreitung in Kupferzell
11:38 Uhr: Im zeitweiligen Corona-Hotspot Kupferzell in Baden-Württemberg wollen Forscher des Robert Koch-Instituts (RKI) von kommender Woche an die Verbreitung des Virus untersuchen. Dazu sollen rund 2.000 zufällig ausgewählte Erwachsene zur Teilnahme an der Studie "Corona-Monitoring lokal" eingeladen werden, wie der Landkreis und die Gemeinde am Samstag mitteilten.
Den Angaben zufolge soll vor allem untersucht werden, bei wie vielen Menschen sich Antikörper nachweisen lassen und wie hoch der Anteil von Infektionen ist, die ohne Krankheitssymptome verlaufen. Außerdem gehe es darum, welche Personengruppen häufiger betroffen sind und wie viele Erkrankungen einen schweren Verlauf haben.
Kreis und Gemeinde riefen alle Eingeladenen auf, sich an der Studie zu beteiligen. Die Forscher wollen allen Probanden Blut abnehmen, einen Rachenabstrich machen und einige Fragen unter anderem zu Vorerkrankungen stellen.
Kupferzell sei für die Studie ausgewählt worden, weil es dort im März eine Vielzahl von Corona-Infektionen in kurzer Zeit gegeben hatte, hieß es. Insgesamt sollen mit der Studie den Angaben zufolge vier besonders von der Pandemie betroffene Orte untersucht werden.
Rheinland-Pfalz begrüßt Schutzschirm für Kommunen
11:29 Uhr: Der Vorschlag eines Milliarden-Schutzschirms für klamme Kommunen im Zuge der Corona-Krise trifft in Rheinland-Pfalz auf Zustimmung. Finanzministerin Doris Ahnen begrüßte am Samstag den Plan von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (beide SPD), den Kommunen in diesem Jahr mit knapp 57 Milliarden Euro unter die Arme zu greifen - je zur Hälfte vom Bund und vom Land finanziert. Rheinland-Pfalz sei bereit, seinen Beitrag zu leisten.
Dass der Bund die Hälfte der kommunalen Gewerbesteuerausfälle im laufenden Jahr übernehmen wolle, sei sehr gut, erklärte Ahnen. "Rheinland-Pfalz hat sich bereits unmittelbar nach Vorliegen der Ergebnisse der aktuellen Steuerschätzung dazu entschieden, einmalig die Hälfte der kommunalen Gewerbesteuermindereinnahmen des Jahres 2020 zu kompensieren."
Dass auch die Altschulden angegangen werden, sei besonders erfreulich. Das Land sei nach wie vor bereit, im Rahmen einer gesamtstaatlichen Lösung seinen Beitrag zu leisten.
Mediziner Sörgel: Fußball-Spiele mit wenig Zuschauern bald denkbar
11:17 Uhr: Der Pharmakologe und Sportmediziner Fritz Sörgel hält Fußball-Spiele mit einer geringen Anzahl an Zuschauern für bald möglich. "Ich sehe die Möglichkeit der schrittweisen Anpassung", sagte er im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag).
"Ich weiß nicht genau, wie realistisch das ist, aber wenn man sagen könnte: Der Zugang von Menschen zum Stadion kann so geregelt werden wie der Zugang der Kunden zum Ikea, und es wäre möglich, im Stadion die notwendigen Abstände einzuhalten, dann wüsste ich ehrlich gesagt nicht, was dagegen einzuwenden wäre, Spiele vor reduziertem Publikum zuzulassen."
Dass die Bundesliga den Spielbetrieb wieder aufnimmt, habe den "Charakter einer wissenschaftlichen Studie", sagte Sörgel: "Ein solches Konzept, rund 1.700 Personen in einer Hygiene-Zone inmitten einer Pandemie konsequent zu testen, ist so noch nie irgendwo durchgeführt worden."
Corona-Warnung von Ministerin Karliczek
10:58 Uhr: Bundesforschungsministerin
Daher müsse allen bewusst sein, dass die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht in vielen Bereichen Voraussetzungen dafür seien, die Lockerungen beizubehalten und fortzusetzen. "Unsere zurückgewonnene Freiheit hängt an unserer Disziplin - in der Hygiene, im Abstandhalten, im Maskentragen."
DIHK-Umfrage: Jeder zehnte Händler befürchtet Insolvenz
10:40 Uhr: Trotz erster Lockerungen in der Corona-Krise sieht sich jeder zehnte Einzelhändler in Deutschland von Insolvenz bedroht. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag) vorliegt.
Von den Anfang Mai befragten 10.000 Unternehmen gaben demnach zudem knapp 40 Prozent an, ihre Investitionen für das laufende Jahr kürzen zu wollen. Und knapp jeder dritte Betrieb beklagte Liquiditätsengpässe. "Dieses Ergebnis ist erschreckend", sagte Ilja Nothnagel von der DIHK-Hauptgeschäftsführung. Das richtige Rezept wäre ein umfassendes Entlastungspaket für die Unternehmen.
Immerhin rechnet rund die Hälfte der befragten Firmen mit einer Normalisierung des Geschäfts noch in diesem Jahr. 78 Prozent der Einzelhändler rechnen mit einem Umsatzrückgang, bei einer Umfrage im März waren es noch 82 Prozent. Zugleich gab nun ein knappes Drittel der Händler an, so stark von der Krise betroffen zu sein, dass sie Personal abbauen müssten. Die Unternehmen leiden unter der eingebrochenen Nachfrage bei gleichbleibend hohen Kosten.
Die aktuellen Fallzahlen zum Coronavirus
10:22 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 173.772 angegeben - ein Plus von 620 seit dem Vortag.
Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 175.233 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 7.881 Todesfälle, die JHU 7.897 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 152.600.
Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):
- Baden-Württemberg: 33.893 / +42 / 1644
- Bayern: 45.340 / +197 / 2273
- Berlin: 6428 / +31 / 181
- Brandenburg: 3169 / +11 / 149
- Bremen: 1150 / +21 / 37
- Hamburg: 5017 / +36 / 231
- Hessen: 9261 / +57 / 432
- Mecklenburg-Vorpommern: 746 / +6 / 20
- Niedersachsen: 11.092 / +5 / 535
- Nordrhein-Westfalen: 36.065 / +98 / 1500
- Rheinland-Pfalz: 6449 / +36 / 216
- Saarland: 2688 / +4 / 149
- Sachsen: 5089 / +28 / 197
- Sachsen-Anhalt: 1676 / +8 / 54
- Schleswig-Holstein: 2998 / +10 / 126
- Thüringen: 2711 / +30 / 137
Air Canada entlässt wegen Coronakrise mindestens Hälfte der Belegschaft
09:33 Uhr: Die Fluggesellschaft Air Canada entlässt wegen der Coronakrise mindestens die Hälfte ihrer Belegschaft. Aufgrund der weltweiten Grenzschließungen und anderer Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie habe Air Canada sein Angebot um 95 Prozent reduzieren müssen, hieß es am Freitag in einer Mitteilung der Fluglinie an ihre Angestellten, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Sie rechnet demnach nicht mit einer baldigen Rückkehr zum normalen Flugbetrieb.
Air Canada hat derzeit rund 38.000 Beschäftigte und wickelte in normalen Zeiten 1.500 Flüge am Tag ab. Angesichts des "derzeitigen Wirtschaftsklimas" lasse sich der Betrieb in dieser Größenordnung auch langfristig nicht aufrechterhalten, erklärte die Fluggesellschaft. Der Abbau von "50 bis 60 Prozent" der Belegschaft senke die Kosten und sichere die Zukunft des Unternehmens. Vorgesehen sind die Entlassungen demnach für Anfang Juni.
Bundesweit Tausende Demonstranten gegen Corona-Maßnahmen erwartet
08:42 Uhr: Bundesweit wollen am Samstag wieder mehrere Tausend Menschen gegen die Beschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie demonstrieren. Allein in Stuttgart sind 5.000 Teilnehmer angekündigt. Auch in München, Berlin, Dortmund und vielen anderen Städten wollen Gegner der Maßnahmen auf die Straße gehen.
Schon am Wochenende zuvor hatten Tausende Menschen in vielen Städten Deutschlands gegen die Beschränkungen demonstriert. Die geltenden Abstandsregeln wurden oft missachtet, Schutzmasken nicht getragen. Wie in den Wochen zuvor waren darunter auch Verschwörungstheoretiker, Impfgegner und Rechtspopulisten. Es kam zu Angriffen auf Polizisten und in einem Fall auch auf Journalisten.
Unter anderem in Berlin und Stuttgart kündigten linke Initiativen und Anwohner Gegendemonstrationen an. Im Vergleich zu vergangenem Wochenende sollen vielerorts das Polizeiaufgebot erhöht und die Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) warnte vor Verschwörungstheorien in der Corona-Krise. "Das Leugnen und Verdrehen von Fakten kann in der Pandemie Leben gefährden", sagte Lambrecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Sie verwies darauf, dass die Mythen zum Ursprung des Virus immer wieder mit rassistischer und antisemitischer Hetze verbunden seien. Im Fall von Volksverhetzungen, Bedrohungen und Beleidigungen könnten Täter strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
Maas reist nach Corona-Pause wieder: Besuch an Grenze zu Luxemburg
07:53 Uhr: Nach zehn Wochen ohne Dienstreise wegen der Corona-Krise hat Bundesaußenminister Heiko Maas erstmals wieder ein Flugzeug bestiegen. Er brach am Samstagmorgen mit einer Regierungsmaschine zu einem Besuch an der Grenze zu Luxemburg auf, die um Mitternacht wieder komplett für den Reiseverkehr geöffnet wurde. Am Übergang vom saarländischen Perl zum luxemburgischen Schengen an der Mosel wollte er sich mit seinem Amtskollegen Jean Asselborn treffen.
Habeck fordert Kurzarbeitergeld für Solo-Selbstständige
06:20 Uhr: Grünen-Chef Robert Habeck fordert ein Kurzarbeitergeld für Solo-Selbstständige wegen der Corona-Pandemie. "Auch wenn jetzt erste Bereiche langsam wieder öffnen, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass bestimmte Branchen noch immer ohne Perspektive sind - Veranstaltungen, Konzerte, vieles liegt noch auf unabsehbare Zeit brach", sagte Habeck.
Das treffe besonders die "Einzelkämpfer", die vom Corona-Schutzschirm bisher kaum erfasst würden.
Habeck schlug daher ein Kurzarbeitergeld vor, von dem der Lebensunterhalt bestritten werden könne. "Es könnte sich am jeweiligen Steuergewinn der letzten Jahre orientieren und würde maximal 1.500 Euro pro Monat betragen", sagte er.
Großbank Standard Chartered: Noch ausreichend Puffer für Kredite
06:00 Uhr: Die britische Großbank Standard Chartered sieht für ihre Großkunden noch ausreichend Puffer für weitere Kredite. "Wir haben unser Kreditvolumen bei Unternehmenskunden in Kontinentaleuropa im Zuge der Krise um 20 Prozent ausgebaut", sagte Deutschland-Chef Heinz Hilger der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. "Der weit überwiegende Teil der Liquiditätslinien ist jedoch noch nicht gezogen. Da ist noch genügend Puffer vorhanden." Hilger betonte: "Wir habe alle Liquiditätsanfragen unserer Bestandskunden positiv beschieden."
Die Standard Chartered Bank AG mit Sitz in Frankfurt, die Hilger führt, ist die Drehscheibe des Instituts für Aktivitäten in der Europäischen Union. Die Unsicherheit im Markt, dass es infolge der Corona-Krise zu einer Liquiditätsklemme kommen könnte, habe sich nach seinem Eindruck gelegt, sagte der Manager. "Zum Ende des ersten Quartals gab es im Markt durchaus kurzfristig das Gefühl, das Geld könnte knapp werden."
Kanzleramtschef: Es wird keine Impfpflicht gegen Coronavirus geben
5:00 Uhr: Eine Impfpflicht gegen das Coronavirus wird es nach Aussage von Kanzleramtschef Helge Braun in Deutschland nicht geben. Wenn ein Impfstoff vorliege, sei es gut, wenn sich viele impfen lassen. Aber das entscheide jeder selbst, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). "Wer das nicht will, muss das Risiko einer Infektion selbst tragen", betonte Braun.
Er hoffe auf einen Impfstoff für die breite Bevölkerung zwischen Anfang und Mitte nächsten Jahres. Dann könne man auch zum normalen Leben zurückkehren.
Den bisherigen Kampf gegen das Virus in Deutschland bezeichnete Braun als "sehr erfolgreich". Ein großer Teil der Bevölkerung gehe diszipliniert mit den Kontaktbeschränkungen um.
Braun, selbst Mediziner, fügte allerdings hinzu: "Aus medizinischer Sicht ist bei mir bei dem Punkt Reisen und Geselligkeit etwas mulmig - da dürfen wir nicht zu forsch sein. Die bisherige Erfahrung lehrt, dass dies für die Ausbreitung des Virus eine große Rolle spielt."
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