• 19:20 Uhr: ➤ Corona-Spürhunde im Einsatz: Hochschule zieht positives Zwischenfazit
  • 16:19 Uhr: USA heben Corona-Reisestopp für Geimpfte auf
  • 13:22 Uhr: Regierung vorerst gegen festes Datum für Ende von Corona-Auflagen
  • 13:01 Uhr: Biontech: Impfung wirksam und sicher bei jüngeren Kindern
  • 10:25 Uhr: Mehr Freiheiten dank 3G-Regel in Schleswig-Holstein
  • 09:36 Uhr: Corona-Effekt in 2020: Zahl der Verkehrsunfälle von Kindern gesunken

Corona-Ticker zum Nachlesen

➤ Corona-Spürhunde im Einsatz: Hochschule zieht positives Zwischenfazit

19:20 Uhr: Nach dem ersten Praxiseinsatz von Corona-Spürhunden bei einem Konzert hat die Tierärztliche Hochschule Hannover ein positives Zwischenfazit gezogen. Die Hunde hätten alle eingebauten Schweißproben erkannt, teilte die Hochschule am Montag mit. Um wie viele Proben es sich dabei handelte, war zunächst nicht bekannt. Bei dem Konzert wurden demnach inaktivierte positive Proben platziert. Damit sollte kontrolliert werden, ob die Tiere in der Lage sind, mit dem Coronavirus infizierte Menschen zu erkennen.

Die Spürhunde waren am Sonntag beim Konzert der Band Fury in the Slaughterhouse in Hannover im Einsatz. Zugelassen waren 500 Besucher, alle mussten vorher einen Antigen-Schnelltest und einen PCR-Test machen und eine Schweißprobe für die Hunde abgeben. Fünf bis sechs Hunde sollten im Einsatz sein, dabei sollten die Tiere nicht durch die Menschenmenge laufen, sondern davon abgesondert die Proben beschnüffeln.

Ziel des Forschungsprojekts "Back to Culture" der Tierärztlichen Hochschule Hannover sowie von Hannover Concerts und ProEvent Hannover sei es, herauszufinden, ob der Einsatz der Hunde eine Option bei Großveranstaltungen sei, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. "Es gibt weltweit Interesse an dem Projekt", betonte der CDU-Politiker.

Die vierteilige Konzertreihe wird in den kommenden Wochen mit weiteren Künstlern in Hannover fortgesetzt. Bei den Auftritten steigen die Besucherzahlen nach und nach auf bis zu 1.500 Menschen.

Die weiteren Corona-News des Tages:

New York: Ungeimpfter Jair Bolsonaro isst Pizza auf dem Bürgersteig

22:00 Uhr: Mutmaßlich wegen seiner fehlenden Corona-Impfung hat Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro am Rande der UN-Generaldebatte in New York eine Pizza auf dem Bürgersteig gegessen. "Luxusdinner in New York" schrieb ein Mitglied der brasilianischen Delegation am Montag im Onlinedienst Twitter unter einem Foto, das Bolsonaro mit einem Stück Pizza im Freien zeigte. Die Restaurants in der US-Metropole dürfen in den Innenräumen nur Gäste bedienen, die mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten haben.

Bolsonaro, der wegen seines Umgangs mit der Corona-Pandemie in Brasilien stark kritisiert wird, gibt selbst an, bisher keine Corona-Impfung erhalten zu haben. Er wolle als "letzter Brasilianer" geimpft werden. Sein Hotel in New York musste er nach brasilianischen Medienberichten am Sonntag durch die Hintertür betreten, um Demonstranten auszuweichen, die vor dem Gebäude "Bolsonaro raus" riefen.

Wegen der Impfpflicht in vielen öffentlichen Innenräumen war zuletzt auch eine Debatte über einen verpflichtenden Impfnachweis für die Teilnahme an der UN-Generaldebatte entbrannt - ein angesichts der diplomatischen Sonderstellung des UN-Sitzes zum Scheitern verurteiltes Unterfangen.

Teilnehmer an Impfstofftests in Großbritannien ohne Reisefreiheit

17:31 Uhr: In Großbritannien können Tausende freiwillige Teilnehmer an Corona-Impfstofftests des Herstellers Novavax ihren Impfstatus nicht nachweisen. Sie genießen daher keine Freiheiten etwa bei Reisen. Aktivisten forderten in einer Petition nun Gesundheitsminister Sajid Javid zur Unterstützung auf.

Die etwa 15.000 britischen Freiwilligen an Versuchen mit dem Wirkstoff seien erheblich benachteiligt, schreibt die Novavax UK Concerned Participants Group dort, wie die Nachrichtenagentur PA am Montag meldete. Das Vakzin des US-Konzerns ist bisher noch nicht zugelassen. Vor einem halben Jahr hatte das Unternehmen von positiven Studienergebnissen berichtet.

Die Freiwillige Gill Ince sagte: "Ich wollte meinen Beitrag zum Kampf gegen Corona leisten, aber ich fühle mich vom System völlig betrogen und hocke nun ohne Impfstatus in der Falle." Ihr sei versichert worden, dass ihr wegen ihrer Teilnahme keine Nachteile entstünden. "Es ist unglaublich stressig, und ich fühle mich wie eine Gefangene", so Ince.

Die Regierung betonte, die Tests seien äußerst wichtig für die Entwicklung der Impfstoffe gewesen. "Jede Entscheidung, dass ein Teilnehmer an einer Impfstoffstudie eine alternative Impfung erhält, sollte in Zusammenarbeit mit den Ärzten getroffen werden, die die Studie leiten." Sie sei bestrebt, die Frage zu lösen.

Zuvor hatte einem Bericht der Sonntagszeitung "Observer" zufolge der stellvertretende englische medizinische Regierungsberater Jonathan Van-Tam vorgeschlagen, dass Großbritannien klinische Daten der Tests zurückhalten sollte, falls europäische Staaten die Teilnehmer nicht einreisen ließen. Ein Novavax-Sprecher sagte, das Unternehmen sei in Gesprächen mit den unterschiedlichen Zulassungsbehörden und erwarte, die Anträge in den kommenden Monaten stellen zu können.

KBV-Chef Gassen schlägt "Freedom Day" am 30. Oktober vor

Ab dem 30. Oktober sollen Deutsche trotz Corona ihre Freiheiten zurückbekommen. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, fordert einen "Freedom Day".

USA heben Corona-Reisestopp für Geimpfte auf

16:19 Uhr: Die USA werden die Einreisebeschränkungen für Menschen aufheben, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Das gab die US-Regierung am Montag bekannt.

Der weitgehende Einreisestopp war zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängt und bisher von seinem Nachfolger Joe Biden aufrechterhalten worden. Unter anderem aus der Reisebranche wurde schon lange eine Lockerung zumindest für gegen das Coronavirus geimpfte Reisende gefordert.

Die Reisebeschränkungen besagten bislang, dass nur US-Bürger und Besitzer einer Green Card sowie deren Familienmitglieder in die USA einreisen dürfen, wenn sie sich in den vergangenen 14 Tagen in der EU oder Großbritannien aufgehalten haben. Alle anderen brauchen eine spezielle Erlaubnis.

Die EU hatte die Mitgliedsstaaten bereits im Sommer aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Deutschland hatte daraufhin Einreisen unter anderem aus den USA "zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus" wieder erlaubt. Die US-Regierung hielt jedoch im Juli unter Verweis auf die ansteckendere Delta-Variante an den Einschränkungen fest.

Tschechien startet Corona-Auffrischimpfungen

16:00 Uhr: Tschechien hat mit Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus begonnen. Die ersten Menschen erhielten am Montag ihre dritte Spritze. Voraussetzung ist, dass die letzte Impfung mehr als acht Monate zurückliegt.

Das Gesundheitsministerium in Prag empfiehlt die sogenannte Booster-Impfung ausdrücklich für Senioren ab 60, Angehörige von Risikogruppen sowie das Gesundheits- und Pflegepersonal. "Bei allen anderen liegt es an ihrem eigenen Willen", sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech.

Wer infrage kommt, erhält eine SMS-Benachrichtigung - am ersten Tag waren das knapp 8.000 Krankenversicherte, bis Jahresende dürften es eine Million sein. Manche Impfzentren verlangen keine vorherige Anmeldung. Für die Auffrischung werden ausschließlich die Impfstoffe von Pfizer-Biontech und Moderna verwendet.

In Tschechien sind inzwischen knapp 5,9 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft - und damit mehr als die Hälfte der 10,7 Millionen Einwohner des EU-Mitgliedstaats.

Zutritt zum Vatikan ab 1. Oktober nur noch mit Corona-Pass

15:29 Uhr: Der Vatikan ist vom 1. Oktober an nur noch für Menschen offen, die einen gültigen Corona-Pass haben. Wie der Heilige Stuhl am Montag mitteilte, muss jeder Bewohner, Beschäftigte oder Besucher des Kirchenstaats damit eine Impfung gegen COVID-19, eine Genesung oder einen negativen Test nachweisen.

Als Zertifikate gelten dabei der auch in Deutschland gebräuchliche EU-Corona-Pass, ein "Green Pass" des Vatikans oder andere ausländische Bescheinigungen. Der Vatikan kündigte Einlasskontrollen durch das eigene Gendarmeriekorps an.

Eine Ausnahme von den neuen Regeln gilt nur für jene Zeiten, in denen Gläubige im Vatikan Messen und liturgische Feiern besuchen. Sie werden aber dazu aufgefordert, die Hygieneregeln zu befolgen.

Die Päpstliche Kommission für den Staat der Vatikanstadt folgte mit ihrer Verordnung einer Anweisung von Papst Franziskus, für die Sicherheit und Gesundheit der Menschen im Kirchenstaat zu sorgen.

Boris Johnson: Auffrischungsimpfungen haben Vorrang vor Exporten

15:03 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will Auffrischungsimpfungen im eigenen Land klaren Vorrang vor dem Spenden von Impfstoffdosen an ärmere Staaten einräumen. Das sagte der konservative Politiker am Montag vor Journalisten.

Bereits in dieser Woche sollen mehr als 1,5 Millionen Menschen in England eine Einladung zur dritten Impfung erhalten. Insgesamt sollen alle über 50-Jährigen, besonders gefährdete Menschen sowie Gesundheits- und Pflegepersonal eine Auffrischungsimpfung erhalten.

"Ich habe mir die Fakten angeschaut, was Auffrischungsimpfungen bewirken können und ich muss sagen, dass dies unsere Priorität sein muss, und wir werden damit fortfahren", so Johnson auf dem Weg zur Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.

Trotzdem werde die Regierung in London ein "riesiges Bekenntnis" zur Unterstützung der restlichen Welt machen, betonte Johnson. "Wir stimmen grundsätzlich zu, dass niemand sicher ist, bevor nicht alle sicher sind", so Johnson.

Bundesregierung sieht 500.000 Erstimpfungen in Aktionswoche als Erfolg

14:26 Uhr: Die Bundesregierung hat die bundesweite Aktionswoche für Impfungen gegen das Coronavirus als Erfolg gewertet. Etwas mehr als 500.000 Erstimpfungen seien "ein gutes Ergebnis", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dies sei "viel wert", denn jede Impfung mache die Lage mit Blick auf Herbst und Winter "ein Stück sicherer".

In Deutschland sind bisher 63,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. 67,2 Prozent haben zumindest eine erste Impfung erhalten. Dies reicht nach Einschätzung von Experten nicht, um eine vierte Corona-Welle zu verhindern.

Niemand könne mit den erreichten Impfquoten zufrieden sein, sagte Seibert. "Wir wünschen uns mehr Impfungen, ganz besonders auch bei den über 60-Jährigen." Denn dort seien vier Millionen Menschen noch ungeimpft, obwohl für sie die Delta-Variante "eine reale Gefahr" darstelle. Und auf den Intensivstationen befänden sich derzeit ganz überwiegend ungeimpfte Menschen.

Seibert plädierte für ein Fortsetzung der Bemühungen, mehr Menschen zu impfen. Die Aktionswoche habe mehr als 1.500 Impfaktionen "abseits des Üblichen" gebracht, sagte er. Dies zeige, dass es machbar sei, allen Menschen ein unkompliziert erreichbares Impfangebot zu machen. Bund, Länder, Kommunen, aber auch Verbände, Sportvereine und Organisationen würden auch nach der Aktionswoche weiter "niederschwellige, zielgruppenorientierte Impfaktionen anbieten".

Regierung vorerst gegen festes Datum für Ende von Corona-Auflagen

13:22 Uhr: Die Bundesregierung hat Forderungen nach einem festen Datum für ein Ende aller Corona-Auflagen vorerst eine Absage erteilt. Über die Entwicklung des Infektionsgeschehens in den vergangenen Tagen könne man durchaus froh sein, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. "Aber es gibt aus heutiger Sicht nicht die Grundlage, um zu sagen, der Tag X ist der Tag, an dem alle Beschränkungen fallen." Vielmehr gebe es guten Grund, grundsätzliche Maßnahmen wie Abstand und Maskenpflicht weiter gelten zu lassen.

Seibert sprach etwa mit Blick auf die Corona-Infektionszahlen und die Belegung der Krankenhäuser von einer "ganz guten Entwicklung", die zeige, dass ergriffene Maßnahmen wirkten. Die 3G-Regel - also Zugang zu bestimmten Innenräumen nur für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete - habe zu diesem Erfolg beigetragen. Dies sei aber keine Entwicklung, von der aus man sagen könne, jetzt sei es sicher, dass Herbst und Winter gut würden.

Der Regierungssprecher verwies unter anderem auf noch "deutlich zu viele" Ungeimpfte und große regionale Unterschiede bei der Impfquote in den Bundesländern. Zudem hätten Genesene, Geimpfte und Getestete schon jetzt vielfältige Möglichkeiten, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hatte die Aufhebung aller Beschränkungen zum 30. Oktober gefordert. "Nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollten wir auch den Mut haben zu machen, was auf der Insel geklappt hat. Also braucht es jetzt eine klare Ansage der Politik: In sechs Wochen ist auch bei uns Freedom Day!", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Die Infektionszahlen in Deutschland sind aktuell etwas rückläufig.

Biontech: Impfung wirksam und sicher bei jüngeren Kindern

13:01 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat sich nach Angaben der beiden Unternehmen bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren als gut verträglich erwiesen und ruft eine stabile Immunantwort hervor. Die Daten der klinischen Studie sollen so bald wie möglich der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und der US-Zulassungsbehörde FDA vorgelegt werden, wie die beiden Impfstoffhersteller am Montag mitteilten.

"Wir sind froh, dass wir vor dem Beginn der Wintersaison den Zulassungsbehörden die Daten für die Gruppe von Kindern im Schulalter vorlegen können", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin laut Mitteilung.

Anders als in der Altersgruppe über zwölf wurde den Kindern von fünf bis elf Jahren für die klinische Studie der Phase 2/3 nur ein Drittel der Dosis verabreicht. Die beiden Impfungen lagen drei Wochen auseinander.

"Die Antikörper-Reaktionen bei den Teilnehmern, denen eine Dosis von zehn Mikrogramm verabreicht wurde, war vergleichbar mit denjenigen aus einer früheren Studie von Pfizer/Biontech-Studie bei Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren, die eine 30 Mikrogramm-Dosis erhalten hatten", teilten die Unternehmen mit.

Auch die Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen der älteren Gruppe gewesen. Ergebnisse von zwei weiteren Teilnehmergruppen im Alter von zwei bis fünf Jahren sowie von sechs Monaten bis zwei Jahren würden für das vierte Quartel erwartet.

An der Studie nehmen den Angaben zufolge insgesamt 4.500 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis elf Jahren teil, die vorgestellten Daten zu den Fünf- bis Elfjährigen gehen auf 2.268 Teilnehmer zurück. Beteiligt sind über 90 Kliniken in den USA, Finnland, Polen und Spanien.

Haltbarkeit von mehr als 100 Millionen Coronaimpfdosen läuft bald ab

12:35 Uhr: Ende des Jahres läuft die Haltbarkeit von mehr als 100 Millionen Corona-Impfdosen weltweit ab. Wenn sie nicht dringend umverteilt würden, werde der Impfstoff vergeudet, warnte das Datenanalyse-Unternehmen Airfinity. Mehr als 40 Prozent dieser Impfdosen seien in der EU, wie Airfinity am Montag berichtete.

Bedenke man, dass die meisten Empfängerländer mindestens zwei Monate Haltbarkeit ab Einfuhr brauchen, um die Impfkampagnen durchzuführen, drohten 241 Millionen Impfdosen ungenutzt abzulaufen. Wenn diese Impfdosen umgehend verteilt würden, würde das zusammen mit dem bereits gekauften und zur Verfügung gestellten Dosen reichen, um 70 Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen gegen das Coronavirus zu impfen, so Airfinity. Das britische Institut wertet unter anderem Unternehmens- und Wissenschaftsdaten aus.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf dringt seit Monaten auf eine fairere Verteilung der Impfstoffe. Je länger das Virus in Ländern mit niedriger Impfquote zirkuliere, desto größer sei die Gefahr neuer Varianten, gegen die die Impfstoffe weniger oder nicht wirkten.

Die EU-Staaten sowie Japan, Kanada, Großbritannien und die USA werden bis Ende des Jahres nach Angaben von Airfinity zusammen eine Milliarde mehr Impfdosen zur Verfügung haben als sie benötigen, heißt es in der Analyse. Diese Länder haben zugesagt, bis Mitte nächsten Jahres 1,2 Milliarden Impfdosen zu spenden. Davon seien aber erst zwölf Prozent geliefert worden.

Österreich geht mit 3G-Regel für Skipisten in die Wintersportsaison

11:38 Uhr: In Österreich gilt in der kommenden Wintersportsaison auf den Skipisten die sogenannte 3G-Regel. Seilbahnbetreiber dürfen nur gegen COVID-19 Geimpfte, Getestete oder Genesene befördern, wie die Regierung am Montag in Wien bekanntgab.

Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen wird es für die Skilifte nicht geben, eine FFP2-Maskenpflicht jedoch schon. Sollte die Auslastung der Intensivstationen mit Corona-Kranken steigen, werden die Regeln für ungeimpfte Wintersportler verschärft.

"Ich bin überzeugt, dass mit diesen Rahmenbedingungen eine unbeschwerte, sichere Wintersaison in unserem Land möglich sein wird", sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger bei einer Pressekonferenz in Wien.

Derzeit sind rund 200 Intensivbetten in Österreich mit COVID-19-Patienten belegt. Wenn die Zahl auf 300 steigt, dürfen Ungeimpfte keine Après-Ski-Lokale mehr besuchen - auch nicht mit negativem Testergebnis, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Ab dieser Stufe dürfen Seilbahnen, Gastronomie und Hotels außerdem keine Selbsttests mehr akzeptieren. Ab einer Intensivauslastung von 400 Betten müssen Ungeimpfte negative PCR-Tests vorweisen. Die weniger genauen Antigentests sind dann nicht mehr ausreichend.

63,1 Prozent aller Menschen in Deutschland vollständig geimpft

11:06 Uhr: Bei den Corona-Impfungen in Deutschland sind nun 63,1 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze erhielten 52,5 Millionen Menschen, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums von Montag hervorgeht. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben fast 55,9 Millionen Menschen oder 67,2 Prozent aller Einwohner.

Minister Jens Spahn (CDU) hob hervor, dass damit nun 78 Prozent der Erwachsenen in Deutschland mindestens einmal geimpft sind - voll geimpft sind laut Robert Koch-Institut (RKI) 73,8 Prozent der über 18-Jährigen. Unter den Kindern zwischen 12 und 17 Jahren sind demnach mittlerweile 39 Prozent mindestens einmal geimpft und 29,1 Prozent vollständig geimpft. "Jede einzelne Impfung hilft allen für einen sicheren Winter", schrieb Spahn auf Twitter.

Mehr Freiheiten dank 3G-Regel in Schleswig-Holstein

10:25 Uhr: In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in Schleswig-Holstein kehrt für Geimpfte, Genesene und Getestete in der Corona-Pandemie wieder ein Stück Normalität ein. Überall dort, wo die sogenannte 3G-Regelung in Innenbereichen gilt, sind am Montag bisherige Vorschriften weggefallen. Dazu zählen die Maskenpflicht und auch Kapazitätsbeschränkungen für Veranstaltungen drinnen.

Hintergrund ist der Paradigmenwechsel, den die Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP in der vergangenen Woche mit der neuen Corona-Verordnung beschlossen hat. Die Jamaika-Koalition begründete dies mit der seit Wochen relativ konstanten Corona-Inzidenz und einer geringen Hospitalisierungsrate.

Die Maskenpflicht gilt nur noch beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr oder im Einzelhandel. Kino- oder Konzertsäle können bei Einhaltung der 3G-Regel wieder voll ausgelastet werden. Bei Sportveranstaltungen gibt es keine Zuschauer-Obergrenzen mehr. Auch in Diskotheken darf wieder ohne Maske getanzt werden. Wer nicht vollständig geimpft ist, braucht aber ein höchstens sechs Stunden altes Testergebnis.

Das Abstandsgebot von 1,5 Metern ist in Schleswig-Holstein nur noch eine Empfehlung (Ausnahme sind Wahlgebäude). Die Regelungen zur Erfassung der Kontaktdaten in Innenbereichen sind nahezu aufgehoben worden. Dies betrifft insbesondere Veranstaltungen, Gaststätten, Freizeit- und Kultureinrichtungen, körpernahe Dienstleistungen, Sporteinrichtungen und touristische Busfahrten.

Auch beim Einchecken im Hotel gilt in Schleswig-Holstein die 3G-Regel, Vorgaben zu wiederholten Tests sind entfallen.

Gastgewerbe trotz Umsatzsprungs noch weit hinter Vorkrisenniveau

09:57 Uhr: Das Gastgewerbe in Deutschland hat die Rückschläge der Pandemie trotz eines erneuten Umsatzsprungs im Juli noch bei Weitem nicht wettgemacht. Zwar verbuchten Gastwirte und Hoteliers im Juli 2021 sowohl preisbereinigt (plus 20,8 Prozent) als auch nominal (plus 21,3 Prozent) mehr Erlöse als im Juni des laufenden Jahres, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Auch im Vergleich zum stärker von Corona-Einschränkungen betroffenen Juli 2020 gab es nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Montag ein Umsatzplus von real 3,5 Prozent beziehungsweise nominal 3,8 Prozent.

Auf Jahressicht jedoch hinkt die Branche insgesamt noch deutlich hinterher: Von Januar bis einschließlich Juli 2021 lagen die Umsätze preisbereinigt (real) um 28,7 Prozent unter dem Niveau der ersten sieben Monate 2020, nominal beträgt das Minus 26,4 Prozent.

Das liegt vor allem daran, dass zu Jahresbeginn 2020 vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland Hotels und Gaststätten noch fast drei Monate lang uneingeschränkt geöffnet waren. Im Juli 2021 lagen die Umsätze in der Gastronomie- und Beherbergungsbranche real noch um 23,5 Prozent unter dem Niveau von Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland.

Spahn: So ist die Aktionswoche zur Corona-Impfung gelaufen

Die Aktionswoche zur Corona-Impfung geht zu Ende. Eine Woche lang gab es bundesweit verschiedene Angebote, um sich von einer Impfung gegen COVID-19 überzeugen zu lassen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zieht Bilanz. Wie erfolgreich war die Aktion?

Corona-Effekt in 2020: Zahl der Verkehrsunfälle von Kindern gesunken

09:36 Uhr: Im vergangenen Jahr sind rund 22.500 Kinder bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden gekommen - nach Angaben des Statistischen Bundesamts ein historischer Tiefststand. Zwar wurde durchschnittlich alle 23 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet.

Doch die Zahl der verunglückten Kinder lag fast 20 Prozent niedriger als im Jahr 2019 und war so gering wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Damit sei die Zahl der Unfallopfer unter 15 Jahren auch stärker gesunken als die der Unfallopfer insgesamt, die um 15 Prozent zurückgegangen war. Auch die Zahl der getöteten Kinder ging zurück: von 55 im Jahr 2019 sank sie auf 48 im vergangenen Jahr.

Diese Entwicklung wird auf die Folgen der Corona-Pandemie angesichts der zeitweiligen Schließung der Schulen sowie vieler Freizeiteinrichtungen zurückgeführt. So verunglückten während des ersten Lockdowns ab Mitte März 2020 weniger Kinder als in den Vorjahresmonaten auf den Straßen. Von Mai bis Juli stieg die Zahl zwar wieder, sie lag aber nach Angaben der Behörde noch deutlich unter dem Niveau der Vorjahresmonate.

Neuseeland: Lockdown wird auch in Millionenstadt Auckland gelockert

08:36 Uhr: Nach einem Monat wird der strenge Lockdown in der neuseeländischen Millionenmetropole Auckland gelockert. Grund seien die sinkenden Corona-Zahlen in der größten Stadt des Landes, die als Epizentrum des jüngsten Ausbruchs der Delta-Variante in dem Pazifikstaat galt, teilte die Regierung am Montag mit. Die Beschränkungen würden ab Mittwoch leicht gelockert, kündigte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern an.

Geschäfte und Schulen dürfen dann zumindest teilweise wieder öffnen. Ältere Menschen forderte Ardern aber auf, weitgehend zu Hause zu bleiben, wenn sie noch nicht geimpft sind.

Im Rest des Landes wurde der am 18. August nach nur einem einzigen Corona-Fall verhängte Lockdown bereits vor zwei Wochen weitgehend wieder aufgehoben, in Auckland durften die Menschen aber weiter nur in Ausnahmen ihre Häuser verlassen.

Neuseeland gilt weltweit als Vorzeigestaat im Kampf gegen das Virus und verfolgt eine sogenannte Null-Covid-Strategie. Die Menschen leben seit Beginn der Pandemie weitgehend vom Rest der Welt abgeschottet, dadurch aber relativ normal weiter - monatelang auch ohne Masken. Bislang wurden nur rund 4.000 Infektionsfälle bestätigt, 27 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Allerdings sind bisher nur etwa 38 Prozent der fünf Millionen Einwohner vollständig geimpft.

Abwärtstrend beendet: Corona-Inzidenz steigt wieder leicht an

06:26 Uhr: Der Abwärtstrend bei den Infektionszahlen ist vorerst gestoppt. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz an sechs Tagen hintereinander gefallen war, stieg sie nun wieder leicht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 71,0 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 70,5 gelegen, vor einer Woche bei 81,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3.736 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:19 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 5.511 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 13 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es zwölf Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.145.852 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,89 an (Vortag: 1,87). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.897.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.971.

Vier bayerische Regionen in Top 10 der deutschen Hotspots

05:51 Uhr: Der bayerische Landkreis Traunstein ist die Region mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland. Das geht aus den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach beträgt das Fallaufkommen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche in Traunstein 218,0.

Auf Platz zwei folgte die Stadt Bremerhaven, die ebenfalls eine Inzidenz von über 200 aufweist: 214,9. Von den zehn Regionen mit dem höchsten Fallaufkommen liegen vier in Bayern. Neben Traunstein sind das der Landkreis Berchtesgadener Land (Inzidenz: 198,4), der Landkreis Rosenheim (180,0) und die Stadt Rosenheim (162,0).

Kinder impfen als Schutz vor Long-COVID? Forscher bemängeln Datenlage

04:28 Uhr: Die Problematik von Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen lässt sich anhand der aktuellen Studienlage kaum beurteilen. Das schreiben australische Forscher in einem Übersichtsartikel in "The Pediatric Infectious Disease Journal" Die Frage nach Long-COVID - als dem Anhalten von Corona-Symptomen über viele Wochen - ist brisant, weil das Syndrom ein Argument für Kinder-Impfungen sein könnte, sollte es weit verbreitet sein.

"Das geringe Risiko der akuten Erkrankung bedeutet, dass einer der Hauptvorteile einer Impfung von Kindern darin liegen könnte, sie vor Long-COVID zu schützen", sagt Nigel Curtis von der Universität Melbourne, einer der Autoren des Übersichtsartikels.

Er und sein Team fassten vierzehn Einzelstudien zu Long-COVID zusammen, die rund 19.426 Kinder einbezogen. Die Prävalenz von typischen Symptomen variierte je nach Studie zwischen vier und 66 Prozent. Die kleinen Patienten klagten über Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Bauchschmerzen und Muskel- sowie Gelenkbeschwerden. Nach höchstens zwölf Wochen war der Großteil der Kinder beschwerdefrei. Kinder scheinen zwar an Long-COVID zu erkranken - aber weniger lange und ausgeprägt als Erwachsene.

"In der Debatte über die Vorteile einer Impfung müssen wir das Risiko für Long-COVID in dieser Altersgruppe kennen", so Curtis. Die aktuellen Studien reichten dafür aber noch nicht aus.

Spahn fordert bundesweit einheitliche Corona-Regeln für Veranstalter

02:30 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für bundesweit einheitliche Corona-Regeln für Veranstalter ausgesprochen. Es sei "mal wieder sehr verwirrend, dass jedes Bundesland seinen eigenen Weg geht", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). "Ideal wäre, wenn sich alle Länder auf das 2G-Modell als Option einigen." Es gebe für Konzerte oder Veranstaltungen aktuell 16 unterschiedliche Regeln.

In immer mehr Bundesländern werden derzeit 2G-Optionsmodelle für Betriebe aus den Kultur- und Dienstleistungsbranchen eingeführt. Bei 2G-Optionsmodellen können Gastronomen und Veranstalter den Zugang freiwillig auf Geimpfte und Genesene beschränken. Alle Kunden, die lediglich einen Coronatest vorweisen können, dürfen dann nicht eingelassen werden. Im Gegenzug entfallen in der Regel Masken- und Abstandsregeln.

Spahn dämpfte zudem Erwartungen an eine schnelle Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Kinder unter zwölf Jahren. "Ich gehe davon aus, dass die Zulassung für einen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren im ersten Quartal 2022 kommt", sagte er der Funke Mediengruppe. Der Impfstoffhersteller Biontech hatte vor einigen Tagen erklärt, er rechne damit, dass noch in diesem Jahr sein Impfstoff für fünf- bis elfjährige Kinder zum Einsatz kommen kann.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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