• Hier finden Sie die wichtigsten News rund um die Corona-Pandemie vom 2. Dezember zum Nachlesen.
  • 17:14 Uhr: ➤ Modehandel fordert Schadenersatz wegen 2G-Regelung
  • 16:04 Uhr: Überlastete Kliniken: Etliche Patienten von OP-Verschiebungen betroffen
  • 15:24 Uhr: Merkel verkündet neue Corona-Maßnahmen
  • 11:57 Uhr: Warum infizieren sich manche Menschen nicht mit SARS-CoV-2? Forscher finden Hinweise
  • 08:45 Uhr: Mehr COVID-Tote in Bundesländern mit niedriger Impfquote
  • 06:24 Uhr: Inzidenz sinkt weiter - Experten befürchten aber hohe Dunkelziffer

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➤ Modehandel fordert Schadenersatz wegen 2G-Regelung

Der Modehandel fordert angesichts der geplanten Einführung der 2G-Regel von der Bundesregierung Schadenersatz für die erwarteten massiven Umsatzeinbußen. Der ohnehin gebeutelten Branche drohe durch die Verschärfung der Corona-Regeln ein weiterer Kundenschwund um 30 Prozent, warnte der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) am Donnerstag.

Dies sei für die Unternehmen dramatisch und existenzbedrohend. "Ein vollumfänglicher Ersatz des entstandenen Schadens ist vor diesem Hintergrund das Mindeste, was wir von der Politik verlangen!", sagte BTE-Präsident Steffen Jost.

In den Regionen, wo jetzt schon die 2G-Regel gilt, verzeichnen die Textil- und Schuhhäuser laut BTE Umsatzeinbußen von 30 bis 50 Prozent. Da die Kosten unverändert blieben, lande der betroffene Handel damit "zwangsläufig in den roten Zahlen", klagte Jost.

Viele Unternehmen würden nach seinen Worten die erneute Beschränkung ohne massive staatliche Hilfen nicht überleben. Die Branche müsse dafür büßen, dass die Politik es nicht geschafft habe, die Kapazitäten in den Krankenhäusern auszubauen oder zumindest stabil zu halten und ausreichende Teile der Bevölkerung von der Impfung zu überzeugen, klagte Jost.

"Stattdessen müssen wir im wichtigen Weihnachtsgeschäft als Hilfs-Sheriffs die Ungeimpften an unseren Türen stoppen und unangenehme Diskussionen mit Impfgegnern führen."

Die weiteren Corona-News des Tages


Dresdner OB für Lockdown in Sachsen und frühere Weihnachtsferien

18:45 Uhr: Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) plädiert für einen Lockdown vor Weihnachten in Sachsen und frühere Weihnachtsferien. Er halte es für zwingend geboten, die Kontakte weiter zu beschränken, "als es die Regelungen bisher vorsehen", sagte er am Donnerstag. Bürgern und Wirtschaft sei mehr geholfen, "wenn es einen klaren Fahrplan im Freistaat gibt und wir nicht häppchenweise in einen Lockdown schlittern". Hilbert verwies zur Begründung auf die weiter zugespitzte Situation in den Krankenhäusern und die ungebrochen hohen Infektionszahlen. Sachsen hat seit Längerem die mit Abstand höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Am Donnerstagmorgen lag sie laut Robert Koch-Institut bei 1180,1.

Erster Fall von Omikron und Corona-Pass auf Mallorca

17:20 Uhr: Auch auf der bei Deutschen beliebten Urlaubsinsel Mallorca ist ein erster Fall der neuen Virusvariante Omikron nachgewiesen worden. Die Mutation des Coronavirus sei bei einer 20-jährigen Schweizerin festgestellt worden, die von Südafrika über Frankfurt am Main auf die Insel gereist sei, berichtete die "Mallorca-Zeitung" am Donnerstag.

Die Balearen machen unterdessen die Vorlage eines Corona-Passes zum Besuch von Bars, Restaurants und anderen Einrichtungen in der Nacht auf Samstag zur Pflicht. Das bedeutet: Zugang erhalten nur Gäste mit Impf- oder Genesenennachweis oder einem aktuellen negativen Testergebnis.

Zum Omikron-Nachweis schrieb die "Mallorca Zeitung", in Deutschland sei ein Corona-Test der vollständig geimpften Reisenden noch negativ ausgefallen, bei einem weiteren Test auf Mallorca dann aber positiv. Auf dem spanischen Festland waren schon in den vergangenen Tagen zuvor mehrere Omikron-Fälle registriert worden.

Die Corona-Zahlen sind in Mallorca wie im Rest des Landes mit einer Impfquote von fast 80 Prozent angestiegen, jedoch nicht so stark wie etwa in Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt auf der Insel bei 140.

Um der Entwicklung entgegenzuwirken, müssen die Besucher von Kneipen, Restaurants, Fitnessstudios und anderen Innenräumen mit einer Kapazität von mehr als 50 Personen ab Null Uhr des Samstags einen Corona-Pass vorlegen (3G-Regel). Das Vorhaben der Regionalregierung wurde am Donnerstag vom Obersten Gerichtshof der Balearen in Palma gebilligt.

Damit wurde die Pflicht zur Vorlage eines Corona-Passes in Spanien bereits in sieben der insgesamt 17 sogenannten Autonomen Gemeinschaften von den Richtern in verschiedenem Umfang genehmigt. Neben den Balearen sind das Katalonien, Valencia, das Baskenland, Navarra, Aragonien und Galicien.

In Andalusien, der mit 8,4 Millionen Bewohnern bevölkerungsreichsten Region Spaniens, wies der regionale Oberste Gerichtshof das Vorhaben am Donnerstag allerdings zurück. In Madrid schloss die Regionalregierung die Einführung einer solchen Maßnahme aus.

Rio verlangt Corona-Impfnachweis auch in Bars, Restaurants und Hotels

16:43 Uhr: In Rio de Janeiro dürfen nur noch gegen das Coronavirus geimpfte Menschen Bars, Restaurants, Shoppingcenter sowie Schönheitssalons und Hotels betreten. Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Dekret der Stadt hervor. Damit wird die Pflicht zum Vorzeigen eines Impfnachweises ausgeweitet. Genesene sind ausdrücklich nicht ausgenommen, auch sie müssen einen Nachweis haben.

Die Regelung gilt auch für Touristen. Einen Impfnachweis als Voraussetzung für die Einreise nach Brasilien lehnt die Regierung bisher aber ab.

Unterdessen rückte São Paulo von dem Vorhaben ab, die Maskenpflicht im Freien aufzuheben. In der Metropole waren diese Woche die ersten Fälle der neuen, als besorgniserregend eingestuften Coronavirus-Variante Omikron in Brasilien festgestellt worden. Es könnte sich dabei auch um die ersten Fälle in Lateinamerika handeln.

In Brasilien, das erst im Januar mit der Impfkampagne begonnen hatte, haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, fast 615.000 Patienten sind im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben - mehr Tote gibt es nur in den USA. In Brasilien leben 210 Millionen Menschen; das Land ist 24 mal so groß wie Deutschland. In Rio de Janeiro sind inzwischen mehr als 75 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre komplett geimpft, im Bundesstaat São Paulo 94 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahre.

Sozialminister fordern Einsamkeitsgipfel: "Einsamkeit macht krank"

16:21 Uhr: Die Sozialministerinnen und -minister der Länder haben angesichts der teils massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie einen nationalen "Einsamkeitsgipfel" gefordert. Die Einschränkungen bewirkten oft Isolation, und das Gefühl des Alleinseins und der Einsamkeit mache den Menschen sehr zu schaffen, sagte Bremens Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) am Donnerstag nach einer zweitägigen Videokonferenz der Arbeits- und Sozialminister. "Einsamkeit macht krank."

Sie verwies unter anderem auf die Lage von Kindern und Jugendlichen, aber auch auf Situationen in Pflegeheimen und Krankenhäusern. "Es sind sehr viele Menschen einsam gestorben ohne Angehörige." Krank im Krankenhaus zu liegen und keinen Besuch bekommen zu dürfen, sei für Menschen im Genesungsprozess nicht zuträglich. "Wir brauchen vernünftige, menschengerechte und würdevolle Lösungen."

Auch wenn derzeit viele Krankenhäuser coronabedingt wieder einen Besuchsstopp verhängen, betonte die Senatorin die Wichtigkeit des Themas auch für die Zukunft: "Ich glaube, es kann auch noch eine fünfte, sechste oder siebte Welle geben."" Der Bund sollte die Länder zu dem Einsamkeitsgipfel einladen. Japan und Großbritannien hätten bereits eigene Einsamkeitsministerien.

Die Konferenz befasste sich seit Mittwoch mit rund 100 Tagesordnungspunkten. Arbeitsmarktpolitisch einigte sie sich auf Anträge, die auf eine bessere soziale Absicherung von Selbstständigen abzielen. So soll etwa Solo-Selbstständigen, die zuvor keine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausgeübt haben, der Zugang zur Arbeitslosenversicherung ermöglicht werden. Bisher ist das nur im Fall einer vorherigen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gegeben.

Überlastete Kliniken: Etliche Patienten von OP-Verschiebungen betroffen

16:04 Uhr: Angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen hat die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) vor vermehrten Verschiebungen von planbaren Operationen gewarnt. Zwar könnten nach wie vor alle Notfälle versorgt und dringliche Operationen weiterhin durchgeführt werden, sagte Hans-Joachim Meyer, Generalsekretär der DGCH und Präsident des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen (BDC), am Donnerstag in Berlin.

"Was sich jetzt aber wieder eingestellt hat, ist eine Verschiebung der sogenannten planbaren Eingriffe aufgrund der Auslastung der Intensivstation bei fehlendem Pflegepersonal."

Einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft zufolge müssen bundesweit bereits drei Viertel aller Krankenhäuser planbare Operationen verschieben. Vor allem Anästhesisten und das Anästhesie-Pflegepersonal, die sonst bei Operationen geholfen hätten, müssten nun auf den Intensivstationen aushelfen, sagte der Vizepräsident der DGCH, Michael Ehrenfeld. "Das sind die naheliegend bestqualifiziertesten Kräfte zum Betreiben von improvisierten zusätzlichen Intensivbetten."

Die angespannte Lage in den Kliniken wird auch für viele Krebspatienten zunehmend zum Problem. Die Durchführung bereits geplanter Operationen werde "von Tag zu Tag schwieriger, weil die Intensivstation zunehmend mit Corona-Patienten belegt ist, auch durch Zuverlegung aus anderen Städten oder anderen Bundesländern", sagte Hauke Lang, Präsident der DGCH und Chirurg an der Uniklinik Mainz, mit Blick auf die Situation in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.

"Ich befürchte, dass wir in den nächsten Tagen zumindest auch zu Verschiebungen von Tumor-Operationen übergehen müssen und dass wir andere Operationen mit nicht ganz so hoher Dringlichkeit auch weiter verschieben müssen." Generell gelte: "Je weiter wir eine Tumor-Operation nach hinten schieben, umso ungünstiger wird die Prognose insgesamt. Da haben wir wenig Spielraum."

EU-Gesundheitsbehörde: Omikron könnte schon in Monaten dominieren

15:48 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus könnte nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC schon in wenigen Monaten die dominierende Variante in Europa sein. Basierend auf mathematischen Modellen der Behörde gibt es Anzeichen dafür, dass Omikron innerhalb der nächsten Monate über die Hälfte aller Corona-Infektionen im Europäischen Wirtschaftsraum verursachen könnte. Das schrieb die in Stockholm ansässige Behörde am Donnerstag in einer aktualisierten Einschätzung zur Bedrohungslage durch die neue Virus-Variante.

Zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zählen neben den 27 EU-Staaten noch Norwegen, Island und Liechtenstein. Mehr als ein Dutzend dieser Länder haben bislang Omikron-Fälle nachgewiesen. Ursprünglich war die Variante zunächst in Botsuana und Südafrika registriert worden.

Das ECDC wies weiterhin darauf hin, dass es nach wie vor eine Reihe von Unsicherheiten hinsichtlich der Übertragbarkeit, des Schweregrads von Erkrankungen und mögliche Auswirkungen auf die Immunabwehr gibt. Vorläufige Daten deuteten jedoch darauf hin, dass Omikron gegenüber der Delta-Variante klar im Vorteil sei.

Angesichts dieser Lage regte ECDC-Direktorin Andrea Ammon einen mehrschichtigen Ansatz an, um die weitere Omikron-Ausbreitung zu verlangsamen: Dazu zählen die Impfung derjenigen, die noch nicht oder erst einmal geimpft worden sind, sowie Auffrischdosen für alle über 40. Nicht-pharmazeutische Interventionen - dazu zählen zum Beispiel das Tragen einer Maske, das Abstandhalten und Lüften - hätten sich ebenfalls als wirksam erwiesen.

Wüst ruft eindringlich zu Impfungen auf

15:36 Uhr: Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Hendrik Wüst (CDU), hat die Menschen in Deutschland eindringlich dazu aufgerufen, so schnell wie möglich Impfangebote gegen das Coronavirus wahrzunehmen. "Nicht erst irgendwann, vielleicht im Neuen Jahr oder nach Weihnachten, sondern jetzt. Sie retten damit Leben", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident am Donnerstag nach dem Bund-Länder-Corona-Gipfel.

In der Pandemie stünden noch schwierige Wochen bevor, sagte der CDU-Politiker weiter. Die Infektionszahlen seien weiterhin zu hoch, Ärzte und Pflegekräfte seien am Limit, und mit der Omikron-Variante sei eine gefährliche Mutation im Land.

"Seit dem Zweiten Weltkrieg hatten wir in Deutschland keine vergleichbare Situation im Gesundheitswesen." Daher sei ein "Akt der nationalen Solidarität" notwendig.

Vor allem müssten in den nächsten Wochen konsequent Kontakte reduziert werden. "Nur so kann diese vierte Welle gebrochen werden." Zweitens sei das Impfen der Weg aus der schwierigen Lage.

Die von Bund und Ländern am Donnerstag beschlossenen umfangreichen Maßnahmen seien nur "Mindeststandards", betonte Wüst. In den Corona-Hotspots müssten deutlich strengere Regeln gelten.

Merkel verkündet neue Corona-Maßnahmen

15:24 Uhr: Zwei Wochen nach der letzten Bund-Länder-Runde haben die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten und die Bundesregierung weitere Verschärfungen und Vereinheitlichungen von Corona-Maßnahmen beschlossen. Vereinbart wurden «strenge Kontrollen» dieser Maßnahmen. Die meisten Neuregelungen müssen von den Ländern per Verordnung umgesetzt werden, andere durch Gesetzesänderungen. Daher blieb zunächst offen, wann was konkret in Kraft tritt.

Mehr dazu lesen Sie hier: Lockdown und Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte - Neue Regeln im Überblick

Geisterspiele in Bayern ab dem Wochenende

15:14 Uhr: Das bayerische Kabinett will nach Worten von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon an diesem Freitag die angekündigte weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen beschließen. Schon an diesem Wochenende sollen Fußballspiele in Bayern nur noch als Geisterspiele stattfinden, wie Söder nach Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag in München sagte - dies sei sein Vorschlag. Gelten solle dies dann zunächst bis zum Jahresende.

Hinzu kommen nach dem Bund-Länder-Beschluss vom Donnerstag auch in Bayern eine weitere Verschärfung der Kontaktbeschränkungen und 2G im Handel.

Merkel würde für Impfpflicht stimmen

15:13 Uhr: Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland ausgesprochen. Sie würde dafür stimmen, wenn sie bei der geplanten Abstimmung noch Mitglied im Bundestag wäre, sagte Merkel am Donnerstag nach einer Bund-Länder-Schalte zu Corona in Berlin.

Trotz aller Werbung fürs Impfen gebe es eine Impflücke. Alle Verantwortlichen hätten gehofft, dass die Freiwilligkeit beim Impfen besser angenommen würde. Merkels voraussichtlicher Nachfolger Olaf Scholz (SPD) hatte angekündigt, dass über eine allgemeine Impfpflicht im Bundestag ohne Fraktionsdisziplin abgestimmt werden solle.

Höchstens 15.000 Zuschauer beim Fußball

15:06 Uhr: Zu Fußballspielen sind wegen der erneut bedrohlichen Corona-Lage vorerst nur noch höchstens 15.000 Zuschauer zugelassen. Bundesregierung und Länderchefs einigten sich am Donnerstag darauf, dass in den Stadien maximal 50 Prozent der Kapazität genutzt werden darf.

In Sporthallen dürfen es höchstens 5.000 Zuschauer sein. Es gilt eine Maskenpflicht und die 2G-Regel, nach der nur Geimpfte und Genesene Einlass erhalten. Möglich ist, dass zudem noch ein aktueller Coronatest nachgewiesen werden muss. Geisterspiele oder sogar Absagen solle es in Bundesländern mit besonders hohen Infektionsgeschehen geben, hieß es.

Ab 20. Dezember Impfung für Fünf- bis Elfjährige in Griechenland

14:25 Uhr: Die griechische Impfkommission hat die Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren freigegeben. Eltern können ihre Kinder demnach vom 20. Dezember an impfen lassen. Zu diesem Zeitpunkt würden weitere Impfstoff-Chargen erwartet, berichtete am Donnerstag das griechische Staatsfernsehen. Momentan stehen in Griechenland vor allem die Erstimpfung für über 60-Jährige sowie die Drittimpfungen auf dem Programm. Für Menschen älter als 60 Jahre hatte Athen am Dienstag eine Impfpflicht angeordnet, die von Mitte Januar an mit einem monatlichen Bußgeld von 100 Euro bei Verstößen forciert werden soll. Die Zahl der Erstimpfungen in der betreffenden Altersgruppe ist seither sprunghaft angestiegen.

Corona-Pandemie: Erste zwei Omikron-Fälle in Indien entdeckt

13:46 Uhr: In Indien sind erstmals zwei Fälle der neuen und als besorgniserregend eingestuften Coronavirus-Variante Omikron entdeckt worden. Infiziert haben sich zwei ausländische Männer im südlichen Bundesstaat Karnataka, wie Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums in Neu Delhi am Donnerstag mitteilten. Der 66-Jährige und der 46-Jährige seien im November im indischen "Silicon Valley" Bengaluru eingereist und würden überwacht. Ihre Kontakte werden ebenfalls getestet, wie es hieß.

Die Corona-Lage in Indien ist nach einer heftigen zweiten Welle im Frühling relativ gut - auch wenn sich inzwischen viele nicht mehr an Corona-Regeln halten. Seit Monaten werden nur wenige Fälle in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land festgestellt, die Zahlen sind rückläufig. Die Resistenz der Bevölkerung ist auch wegen durchgemachter Krankheit und Impfung sehr hoch.

Indien hat aber wegen der neuen Variante Einreisebedingungen verschärft. So werden Einreisende aus Ländern wie Südafrika, Großbritannien, Israel und Hongkong bei ihrer Einreise getestet, und sie dürfen den Flughafen erst nach Erhalt eines negativen Testresultats verlassen. Positiv getestete Menschen würden in einem Krankenhaus isoliert werden. Negativ getestete Menschen müssten zu Hause sieben Tage in Quarantäne und dann erneut testen.

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Wissenschaftler weisen nach: Hohe Impfrate senkt Sterbewahrscheinlichkeit

Die Korrelation zwischen einer hohen Impfquote und einer niedrigen Sterberate liegt auf der Hand, ist mittlerweile aber auch anhand vorliegender Ergebnisse in der Corona-Pandemie wissenschaftlich nachweisbar. (Teaserbild: Christof Stache/AFP)

Bahn: Bislang mussten rund 200 Fahrgäste ohne 3G-Nachweis Zug verlassen

13:36 Uhr: Nach Angaben der Deutschen Bahn unterstützt die übergroße Mehrheit der Fahrgäste im Fernverkehr die 3G-Regeln. Eine Woche nach Einführung der neuen Vorgaben sei die Anzahl der Reisenden ohne 3G-Nachweis "im Promillebereich", erklärte der Konzern am Donnerstag. "Lediglich rund 200 Personen konnten keinen 3G-Nachweis erbringen und mussten den Zug verlassen". Seit Mittwoch vergangenen Woche wurden demnach bei stichprobenartigen Kontrollen rund 150.000 Reisende im Fernverkehr durch Sicherheits- und Kontrollteams überprüft.

Die 3G-Vorgaben waren im Rahmen des neuen Infektionsschutzgesetzes in Kraft getreten. Im öffentlichen Nah- und Fernverkehr ist seitdem ein Nachweis nötig, das Reisende geimpft, genesen oder getestet sind. Nach Angaben der Bahn sind die Fahrgäste im Fernverkehr "gut informiert", halten sich an die 3G-Regel und zeigen bei der Ticketkontrolle "vielfach von sich aus" ihren 3G-Nachweis vor.

Bei festgestellten Verstößen hätten die Fahrgäste zudem meist "sehr einsichtig" reagiert. "Nur in Einzelfällen musste die Bundespolizei zur konsequenten Durchsetzung der Regeln hinzugezogen werden", erklärte der Konzern.

"Die neue 3G-Regel wird durch die Fahrgäste begrüßt und breit akzeptiert. Das zeigen unsere Kontrollen", zog Hans-Hilmar Rischke, Leiter Konzernsicherheit bei der Deutschen Bahn, Bilanz. Das sei "ein wirklich gutes Signal, sowohl für die Pandemie-Bekämpfung als auch für unsere Mitarbeitenden in den Zügen".

Wegen Corona-Infektion: Norweger kommentieren Biathlon aus dem Hotel

13:31 Uhr: Die Kommentatoren des norwegischen Fernsehsenders NRK mussten an diesem Donnerstag aus ihren Hotelzimmern in Östersund von den Weltcup-Sprints der Biathleten berichten. Grund dafür ist ein positiver Corona-Test bei Andreas Stabrun Smith. Der TV-Journalist des öffentlich-rechtlichen Senders bestätigte sein Testergebnis selbst auf der Internetseite von NRK. Der Biathlon-Weltverband IBU vermeldete in einer Mitteilung lediglich einen Corona-Fall eines Medienvertreters. Es ist bislang der einzige Fall in dieser Woche im Weltcup-Zirkus der Skijäger in Schweden.

Der Norweger Smith ist laut eigener Aussage vollständig geimpft und klagte über keine Symptome. Er habe vorsorglich einen Test gemacht und sei von dem Ergebnis überrascht gewesen. Weil sein Co-Kommentator als Kontaktperson gilt, musste sich auch dieser in seinem Hotelzimmer isolieren. Beide arbeiteten trotz der besonderen Situation rund 500 Meter entfernt von den Weltcupstrecken normal weiter.

Bericht: Erster Fall von Omikron auf Mallorca nachgewiesen

13:08 Uhr: Auch auf der bei Deutschen beliebten Urlaubsinsel Mallorca ist ein erster Fall der neuen Virusvariante Omikron nachgewiesen worden. Die Mutation des Coronavirus sei bei einer 20-jährigen Schweizerin festgestellt worden, die von Südafrika über Frankfurt am Main auf die Insel gereist sei, berichtete die "Mallorca-Zeitung" am Donnerstag.

In Deutschland sei ein Corona-Test der vollständig geimpften Reisenden noch negativ ausgefallen, bei einem weiteren Test auf Mallorca dann aber positiv. Mit ihrem Begleiter, dessen Test negativ gewesen sei, müsse die Frau nun zwei Wochen in Quarantäne. Auf dem spanischen Festland waren schon in den vergangenen Tagen zuvor mehrere Omikron-Fälle registriert worden.

Die Corona-Zahlen sind in Mallorca wie im Rest des Landes mit einer Impfquote von fast 80 Prozent angestiegen, jedoch nicht so stark wie etwa in Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt auf der Insel derzeit bei 140. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, soll auf Mallorca nach dem Willen der Regionalregierung künftig die Vorlage eines Corona-Passes (3G-Regel) beim Betreten von Kneipen, Restaurants, Fitnessstudios und anderen Innenräumen mit einer Kapazität von mehr als 50 Personen Pflicht werden. Eine Entscheidung der Justiz zu dem Vorhaben stand aber noch aus.

Betreiber von Corona-Teststellen weisen Betrugsvorwurf zurück

12:58 Uhr: Ein Prozess um einen mutmaßlichen Millionenbetrug mit zu Unrecht abgerechneten Coronatests hat am Donnerstag beim Bochumer Landgericht begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 48-Jährigen und seinem 26 Jahre alten Sohn vor, als Betreiber von mehr als 70 Teststellen in ganz Deutschland den Staat um rund 25 Millionen Euro betrogen zu haben. Im März und April 2020 sollen von den Angeklagten rund eine Million Bürgertests abgerechnet worden sein, die tatsächlich gar nicht durchgeführt worden seien.

Zu Prozessbeginn gab der Verteidiger des älteren Hauptangeklagten eine Erklärung ab, in der er die Vorwürfe im Wesentlichen zurückwies. "Wir gehen davon aus, dass die Abrechnungen - wenn auch mit einer gewissen Unschärfe - richtig sind und dass die abgerechneten Tests den durchgeführten Tests weitestgehend entsprechen", hieß es in der Stellungnahme des Rechtsanwalts. Die beiden Angeklagten wollen sich selbst derzeit nicht zu den Anschuldigungen äußern.

EMA startet beschleunigte Prüfung von Zulassung des Corona-Vakzins von Valneva

12:41 Uhr: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat eine beschleunigte Prüfung einer Zulassung des Corona-Impfstoffs von Valneva angekündigt. Die Prüfung des Vakzins VLA2001 habe bereits begonnen, teilte die in Amsterdam ansässige EU-Behörde am Donnerstag mit. Wann eine Entscheidung über den Totimpfstoff des französisch-österreichischen Biotechnologie-Unternehmens falle, sei noch offen.

Der Totimpfstoff von Valneva enthält für die Immunisierung abgetötete Bestandteile des Coronavirus. Damit nutzt er eine ähnliche Technologie wie klassische Grippe-Impfstoffe und soll in normalen Kühlschränken gelagert werden können. Im Oktober hatte Valneva "positive" erste Ergebnisse aus der klinischen Phase-3-Studie mit dem Impfstoff bekannt gegeben. Das Mittel sei wirksamer als der Astrazeneca-Impfstoff, hieß es, und "im Allgemeinen gut verträglich".

Lesen Sie dazu auch: Impfstoff "Valneva": Warum viele Impfskeptiker auf den Totimpfstoff warten

Bereits vor einer Zulassung hat die EU-Kommission einen Liefervertrag mit Valneva geschlossen. Wie die Kommission vor knapp einem Monat mitteilte, sieht die Vereinbarung die Lieferung von bis zu 60 Millionen Corona-Impfdosen in den kommenden beiden Jahren vor, wenn die EMA das Mittel tatsächlich zulässt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte bei der Verkündung des Vertrags, das Vakzin könne an neue Corona-Varianten angepasst werden. Dies könnte nicht zuletzt angesichts der neuen Coronavirus-Variante Omikron von Bedeutung sein.

Bislang ist in der EU noch kein Totimpfstoff gegen Corona zugelassen. Die verfügbaren Vakzine basieren auf anderen Methoden. Die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna werden mit der neuartigen mRNA-Technologie hergestellt, die Mittel von Astrazeneca und Johnson & Johnson sind Vektorimpfstoffe. Traditionelle Totimpfstoffe stoßen bei Menschen auf Interesse, die Vorbehalte gegen eine Immunisierung mit mRNA-Vakzinen oder Vektorimpfstoffen haben.

Auch der US-Pharmakonzern Novavax setzt auf die traditionelle Methode des Totimpfstoffs. Er beantragte Mitte November die Zulassung für seinen Impfstoff Nuvaxovid. Die EMA sagte eine beschleunigte Prüfung zu, so dass eine Entscheidung voraussichtlich schon in "einigen Wochen" bekanntgegeben werden könne.

Das Mittel hat laut Novavax eine Wirksamkeit von rund 90 Prozent. Auch mit Novavax hat die EU-Kommission bereits einen Kaufvertrag über bis zu 100 Millionen Impfstoffdosen in diesem und im kommenden Jahr geschlossen. Außerdem enthält der Vertrag eine Option auf 100 Millionen weitere Impfdosen in den Jahren 2021, 2022 und 2023.

Britische Behörde lässt Corona-Therapie mit monoklonalen Antikörpern zu

12:24 Uhr: Die britische Arzneimittelbehörde (MHRA) hat eine Corona-Therapie mit sogenannten monoklonalen Antikörpern zugelassen, die nach vorläufigen Herstellerangaben auch gegen die neue Omikron-Variante wirksam ist. Das Medikament Sotrovimab, das der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) zusammen mit dem kalifornischen Unternehmen Vir Biotechnology entwickelt hat, werde für die Behandlung von Risikopatienten zugelassen, teilte die MHRA am Donnerstag in London mit.

Das Mittel sei "sicher und wirksam zur Verringerung der Risiken für Krankenhauseinweisung oder Tod", hob die Behörde in ihrer Mitteilung hervor. Dies gelte für "Menschen mit einer leichten bis moderaten COVID-19-Erkrankung sowie einem erhöhten Risiko, eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln".

GSK versicherte derweil, dass sein Mittel präklinischen Daten zufolge auch "gegen die entscheidenden Mutationen der neuen Omikron-Variante" wirksam sei. "Bis heute hat Sotrovimab anhaltende Aktivität gegen alle von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierten besorgniserregenden Varianten und Varianten von Interesse bewiesen", hieß es. Weitere Tests sollten nun bis Jahresende noch die Wirksamkeit bei allen Omikron-Mutationen in Kombination erweisen.

Sotrovimab ist ein Medikament mit Langzeitwirkung, das daher nur einmal intravenös gespritzt werden muss. Es reduziert bei erwachsenen Risikopatienten das Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen COVID-19 sowie das Sterberisiko um 79 Prozent, wie die MHRA auf Grundlage klinischer Studien mitteilte. Allerdings muss das Mittel möglichst früh verabreicht werden, spätestens fünf Tage nach dem Auftreten erster Symptome einer Corona-Infektion.

Monoklonale Antikörper sind künstlich hergestellte Antikörper, die an bestimmte Oberflächenstrukturen des Coronavirus andocken können. Auf diese Weise verringert sich die Fähigkeit des Virus, in menschliche Zellen einzudringen. Die EU-Kommission hatte Sotrovimab Ende Juni als eines der fünf erfolgversprechendsten Medikamente zur Behandlung von COVID-19 eingestuft. Eine Zulassung in der EU wird aber noch geprüft. In den USA hat das Mittel eine Notfallzulassung.

Anfang November hatte Großbritannien als erstes Land weltweit ein Corona-Medikament in Pillenform zugelassen. Das Mittel Molnupiravir des US-Pharmariesen MSD ist zur Behandlung von leicht bis mittelschwer erkrankten COVID-Patienten vorgesehen. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft auch in diesem Fall noch die Zulassung. Bereits im August wurde in Großbritannien das Antikörpermedikament Ronapreve von Roche und Regeneron zugelassen.

Die täglichen Corona-Infektionsraten in Großbritannien sind nach wie vor hoch, obwohl mehr als 80 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren zweimal geimpft wurden und fast ein Drittel bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten hat. Wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, wurden mittlerweile 32 Fälle der neuen Omikron-Variante in Großbritannien festgestellt.

Warum infizieren sich manche Menschen nicht mit SARS-CoV-2? Forscher finden Hinweise

11:57 Uhr: Während sich Anfang 2020 Millionen Menschen auf der ganzen Welt mit dem Coronavirus infizierten, gab es einige Personen, die dem Virus zwar prominent ausgesetzt waren – und ihm dennoch trotzten. Aber warum? Britische Forscher sind dem nachgegangen und haben eine mögliche Erklärung gefunden - mehr dazu erfahren Sie in folgendem Artikel:

Omikron lässt Corona-Fallzahlen in Afrika rapide ansteigen

11:56 Uhr: Getrieben von der neuen Corona-Variante Omikron nehmen die Infektionszahlen in Afrika rapide zu. Mit Botsuana, Ghana, Nigeria und Südafrika sei Omikron mittlerweile in vier Ländern des Kontinents nachgewiesen, betonte John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). In ganz Afrika seien in der vergangenen Woche 52.300 Neuinfektionen gezählt worden - das ist ein Anstieg um 105 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. 31.000 Neuinfektionen entfielen auf Südafrika. Noch unbekannt ist laut Nkengasong, wie viele Menschen sich mit der neuen Omikron-Variante angesteckt hätten.

"Wir sind definitiv besorgt wegen der Lage im südlichen Afrika", sagte er. Dabei verbessere sich gerade die Versorgungslage mit Impfstoffen, die aber nicht schnell genug verabreicht würden. In Afrika sind erst 7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Der Kontinent hat mittlerweile 417,5 Millionen Dosen beschafft, von denen aber erst 235,8 Millionen verabreicht worden sind. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC rund 8,6 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 223.000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher liegen.

Nkengasong zeigte sich besorgt mit Blick auf die Feiertage zum Jahresende und befürchtet angesichts zahlreicher Zusammenkünfte zu Weihnachten oder Neujahr einen starken Anstieg der Corona-Zahlen. Die Africa CDC will die Zahl der Tests auf dem Kontinent in den kommenden Monaten von aktuell 82 Millionen auf 200 Millionen steigern. Insgesamt sind bisher elf Länder in der vierten Infektionswellen - Mauritius geht laut der Africa CDC in seine fünfte. Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren.

Wut-Video aus der Leichenhalle hat Konsequenzen für Uni-Mitarbeiterin

11:24 Uhr: Mit einem Wut-Video aus der Pathologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München sorgte eine Mitarbeiterin für Furore. Nun zog die Uni Konsequenzen. Den ganzen Artikel finden Sie nachfolgend:

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US-Arzneimittelbehörde empfiehlt Zulassung des Corona-Medikaments Molnupiravir

Die US-Arzneimittelbehörde empfiehlt die Zulassung des umstrittenen Medikaments Molnupiravir der Firma Merck. Die Zulassung müsse jedoch an Bedingungen geknüpft sein. Laut Hersteller helfe Molnupiravir Patientinnen und Patienten auch bei einer Infektion mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron.

Neue Corona-Maßnahmen - USA verschärfen Test-Regeln bei Einreise

11:00 Uhr: Angesichts der neuen Omikron-Variante und des bevorstehenden Winters verschärft die US-Regierung die Regeln für Corona-Tests für Reisende in die USA. Aus dem Weißen Haus hieß es, ein Negativ-Test dürfe von Anfang kommender Woche an höchstens 24 Stunden vor der Abreise in die USA gemacht worden sein. Die Neuregelung betreffe alle internationalen Reisenden unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit und ihres Impfstatus. Bislang gilt eine Frist von drei Tagen.

Zusätzlich müssen Ausländer in der Regel schon jetzt eine vollständige COVID-19-Impfung nachweisen, bevor sie eine Flugreise in die USA antreten können. US-Präsident Joe Biden will sich am Donnerstag zu den neuen Maßnahmen äußern.

Eine hochrangige US-Regierungsvertreterin sagte, weiterhin würden bei der Einreise in die Vereinigten Staaten sowohl Antigen- als auch PCR-Tests akzeptiert. Die Effektivität der Tests etwa gegen die neue Omikron-Variante werde ständig geprüft. Verpflichtende Tests oder eine Zeit der Selbstisolierung nach der Einreise in die Vereinigten Staaten seien derzeit nicht vorgesehen. "Wir kündigen keine Schritte für die Zeit nach der Ankunft, für Tests und Quarantäne an." Die Maskenpflicht in Flugzeugen, Zügen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln werde mindestens bis zum 18. März verlängert.

Impfkommission will rechtzeitig Empfehlung zu Kinder-Impfung abgeben

10:43 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) will auf die um eine Woche vorgezogene Auslieferung des speziellen Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf und elf Jahren reagieren. "Wenn irgend möglich" solle bis zum 13. Dezember eine Empfehlung vorliegen, teilte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens auf Anfrage mit. Stiko-Mitglied Martin Terhardt sagte am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz": "Wir werden sicherlich bis dahin eine Empfehlung haben."

Es gibt schon länger Hinweise darauf, dass die Stiko die Impfung zunächst ausdrücklich nur für Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen und erkrankten Angehörigen ausdrücklich empfehlen könnte. Eine spätere Ausweitung auf alle Gruppen hatte es auch beim Impfen von 12- bis 17-Jährigen gegeben. Dies würde aber nicht bedeuten, dass die Impfung nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder der Sorgeberechtigten nicht möglich ist, hatte die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin vergangene Woche nach der Zulassung des Mittels durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA betont.

Die Sicherheitsdaten für den Kinder-Impfstoff seien noch nicht ganz ausreichend, sagte Terhardt im ZDF. Zum Risiko von Herzmuskelentzündungen sei noch nichts bekannt. Bis zur Klärung der Frage könne es Januar oder Februar werden, erwartet würden dazu Daten aus den USA, wo Kinder in dem Alter bereits in großer Zahl gegen Covid-19 geimpft werden. Sehr seltene Nebenwirkungen können mit einer Probandenzahl wie in der Zulassungsstudie nicht erfasst werden.

Beim Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige geht es um ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech-Impfstoff. Es gibt jetzt schon Ärzte, die den schon verfügbaren Impfstoff in verringerter Dosis einsetzen, dies fällt laut Kinderärzten unter sogenannten Off-Label-Use.

Virologe Stöhr warnt vor voreiligen Schlüssen aus leicht sinkender Inzidenz

09:45 Uhr: Angesichts der wieder leicht sinkenden Corona-Inzidenz hat der Virologe Klaus Stöhr vor voreiligen Schlüssen gewarnt. Die Verwendung eines bundesweiten Mittelwertes sei "ein Anfängerfehler der Epidemiologie", sagte Stöhr der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Die große regionale Diversität der Pandemiesituation sollte nun aber auch dem Letzten auffallen." In Deutschland brauche es eine lokal spezifische Betrachtung bei der Risikoeinschätzung genau wie bei der Bekämpfung.

Die Corona-Lage werde sich ganz unterschiedlich entwickeln, prognostizierte der frühere Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). "In den Hotspot-Regierungsbezirken mit dünner Impfdecke sehen wir wie vorhergesagt bald eine leichte Entschärfung der Situation", sagte Stöhr. "Nach rasantem Anstieg flacht sich die Kurve ab, weil in der Region nicht mehr 'genügend' empfängliche Personen 'erreichbar' sind."

Dies sei aber kein Grund zur Entwarnung. Inzidenz und Hospitalisierung würden im Winter auf hohem Niveau verbleiben, weil Kontakte häufig und Mobilität hoch seien. Außerdem bräuchten die Impfkampagne und danach die Immunität Zeit, um Wirkung zu entfalten.

In den anderen Regionen werde sich der Anstieg "auf niedrigerem Niveau noch ein bis zwei Wochen fortsetzen und dann etwas verlangsamen", erwartete Stöhr. Auch dort aber bleibe der Infektionsdruck durch die Wintersituation weiter "sehr hoch".

Kurzfristig könnten die Kontaktbeschränkungen zur Abmilderung beitragen. Mittelfristig, bis Februar oder März, würden die gegenwärtigen Booster- und Erstimpfungen neben den Kontaktbeschränkungen über den weiteren Verlauf entscheiden. "Eine Impfpflicht ab diesem Zeitpunkt wäre deshalb für mich nicht geeignet, das aktuelle Problem effizient zu lösen", gab Stöhr in Bezug auf die Pläne von Ampel-Regierung und Bund und Ländern zu bedenken.

Spahn: Wichtig ist "quasi ein Lockdown für Ungeimpfte"

09:14 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor der Bund-Länder-Runde zu Corona-Maßnahmen die Notwendigkeit von Einschränkungen für Ungeimpfte betont. "Was tatsächlich wichtig ist, ist quasi ein Lockdown für Ungeimpfte", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die große Zahl an Ungeimpften sei das, was "das Gesundheitssystem vor eine Herausforderung stellt". "Wenn Sie auf die Intensivstationen schauen, wenn Sie schauen: Wo ist die Dynamik überhaupt auch bei den Infektionen, dann ist das bei dieser zu großen Zahl an Ungeimpften."

Deswegen seien Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte wichtig. Zudem nannte der Minister 2G (also Zugang nur für Geimpfte und Genesene) "konsequent in fast allen Lebensbereichen", das Absagen oder deutliche Reduzieren von Großveranstaltungen sowie Schließungen von Bars, Clubs und Diskotheken. "Wir sehen ja, in den Regionen in Deutschland - in Sachsen, in Bayern - wo sehr weitgehende Maßnahmen ergriffen wurden, scheint sich die Lage zu stabilisieren und zu verbessern", sagte Spahn. "Die Maßnahmen wirken."

Man brauche "massive Kontaktbeschränkungen und Reduzierungen, um jetzt diese Dynamik auch rauszubringen". Er warnte zudem: "Selbst wenn es ab morgen keine Infektionen mehr in Deutschland gäbe, werden wir trotzdem wahrscheinlich über 6.000 COVID-19-Intensivpatienten in Deutschland noch den nächsten Tagen sehen."

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Wissenschaftler weisen nach: Hohe Impfrate senkt Sterbewahrscheinlichkeit

Die Korrelation zwischen einer hohen Impfquote und einer niedrigen Sterberate liegt auf der Hand, ist mittlerweile aber auch anhand vorliegender Ergebnisse in der Corona-Pandemie wissenschaftlich nachweisbar. (Teaserbild: Christof Stache/AFP)

Wüst zu Impfpflicht: Strafen am Ende der richtige Weg

08:58 Uhr: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hofft weiter auf Einsicht bei bisher nicht gegen das Coronavirus geimpften Personen. Jeden Tag komme es noch zu neuen Erstimpfungen, sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz im ZDF-"Morgenmagazin". Die sich weiter verschärfende Lage und die Debatte bringe "den ein oder anderen doch noch zur Vernunft", das müsse man anerkennen, meinte Wüst.

"Wir reden jetzt von einer Impfpflicht, nicht von einem Impfzwang", sagte Wüst. "Das heißt aber am Ende auch, dass das Bußgeld bewährt ist, dass man Strafen zahlen muss, wenn man sich nicht dran hält, das kennen wir auch bei anderen Pflichten in unserem Land. Und das ist, glaube ich, der richtige Weg."

Das Impfangebot sei stark ausgeweitet worden. So sei Köln von einer Kapazität von früher 3.000 Impfungen täglich nun auf dem Weg "in Richtung 15.000 Impfungen" pro Tag. Im Land werde "eine ganze Menge mehr gemacht als noch vor einigen Wochen".

Wüst zu Stadion-Zuschauern: "Signifikante Reduktion" der Zahlen

08:54 Uhr: Hendrik Wüst (CDU) von einer "signifikanten Reduktion" der Zuschauerzahlen in Fußballstadien aus. Hier gebe es weitgehende Einigkeit, sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) im ZDF-"Morgenmagazin". Es gehe dabei um 50, 30 oder 25 Prozent. "Das ist Diskussionsstand heute." Wüst betonte: "Ich wünsche mir eine Zahl, die maximalen Gesundheitsschutz mit verhältnismäßigen Eingriffen in die Rechte der Geimpften (...) miteinander zusammenbringt."

Zuvor hatte Wüst - vor dem Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Samstag - bereits gesagt, er halte er ein komplettes Verbot von Stadion-Zuschauern für wenig sinnvoll.

Mehr COVID-Tote in Bundesländern mit niedriger Impfquote

08:45 Uhr: In Bundesländern mit niedriger Impfquote sterben derzeit im Verhältnis zur Bevölkerung erheblich mehr Menschen an und mit Corona als im besser geimpften Norden Deutschlands. In Thüringen gab es demnach im Verhältnis zur Bevölkerung in den vergangenen sieben Tagen mehr als sechsmal so viele Corona-Tote wie in Bremen, dem Land mit der höchsten Impfquote (Datenstand 1.12.).

Nachzulesen ist das auf den "Corona Maps" des Instituts für Statistik der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Grundlage sind die Daten des RKI und der Gesundheitsbehörden.

Es gebe hinreichend Evidenz, die zeige, dass eine höhere Impfquote zu einer niedrigeren Hospitalisierungsrate und zu einer geringeren Belegung der Intensivstationen führe und sich dann eben auch auf die Sterbewahrscheinlichkeiten auswirke, sagte Göran Kauermann vom LMU-Statistikinstitut der dpa. Das relative Risiko von Geimpften, auf einer Intensivstation zu landen, sei erheblich niedriger. "Es deutet alles in die gleiche Richtung", sagte der Wissenschaftler, auch wenn es nach Angaben des Wissenschaftlers keinen "knallharten kausalen Schluss" gibt.

In einem am Montag veröffentlichten Papier der Ständigen Impfkommission (Stiko) heißt es, die Zahl der COVID-19-Krankenhausaufnahmen sei bei Ungeimpften je nach Alter und Region 5- bis 15­fach höher als bei Geimpften.

In den vergangenen sieben Tagen wurden (Stand 1.12) in Thüringen 167 Corona-Tote gemeldet, in Bremen lediglich 8. Umgerechnet auf 100.000 Einwohner waren das im Schnitt 7,88 Tote in Thüringen und 1,18 in Bremen. Überdurchschnittliche Todesfälle meldeten demnach auch Sachsen (6,75), Bayern (3,90) und Brandenburg (3,87) - Bundesländer mit vergleichsweise niedrigen Impfquoten. Unterdurchschnittlich ist die Zahl der Corona-Toten dagegen auch in Schleswig-Holstein (0,82) oder in Hamburg (0,92), wo viele Menschen gegen Corona geimpft sind. Der Bundesschnitt liegt bei 2,46.

Betrachtet man die Rohdaten der Todesfallzahlen, sind die regionalen Diskrepanzen eklatant. So meldete Sachsen in den vergangenen sieben Tagen 274 Corona-Tote. Das waren neun Todesfälle mehr als in Nordrhein-Westfalen, obwohl NRW mehr als viermal so viele Einwohner zählt. In Sachsen sind weniger als 60 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, in NRW dagegen knapp 72 Prozent.

Am Statistikinstitut der LMU dokumentiert und analysiert die COVID-19 Datenanalysegruppe Codag Infektions-, Patienten- und Todesfallzahlen auf regionaler Basis. "Derzeit sehen wir in Bundesländern mit einer niedrigeren Impfquote tatsächlich die höchsten Anstiege in der Sterblichkeit", sagte Kauermann. Das gilt nach seinen Worten auch, wenn man nicht nur die Todeszahlen ins Verhältnis zur Bevölkerung setzt, sondern auch die Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur berücksichtigt.

"Man muss sich altersspezifische Sterbezahlen anschauen, weil wir in verschiedenen Bundesländern eine ganz unterschiedliche Altersstruktur haben", sagte Kauermann. Deswegen muss man das immer auf sogenannte standardisierte Mortalitäten herunterrechnen." So sind die Sachsen im Schnitt etwas älter als die Bayern. Auch unter Berücksichtigung dieser Faktoren liegt nach Analyse der Statistiker jedoch ein Zusammenhang zwischen niedriger Impfquote und den hohen Totenzahlen auf der Hand.

Söder will Impfpflicht ab zwölf Jahren diskutieren

08:26 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will über eine Impfpflicht bei Kindern ab zwölf Jahren sprechen. "Das muss man diskutieren", sagte er im Bayerischen Rundfunk. "Generell wäre es natürlich gut, wenn die Impfpflicht zumindest bei denen, bei denen der Impfstoff schon erprobt ist - ab zwölf - auch stattfinden würde." Das würde schnell gehen und die Schulen "absolut sicher machen". Zudem sei sein Gefühl bei den jungen Leuten: "Die wollen auch geimpft werden, weil sie sagen: 'Dann habe ich Freiheit'."

Bremer Regierungschef Bovenschulte plädiert für Hotspot-Strategie

08:01 Uhr: Vor der Bund-Länder-Runde zu schärferen Corona-Maßnahmen hat sich Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte für klare bundeseinheitliche Regeln und eine Hotspot-Strategie ausgesprochen. Das sei kein Widerspruch, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Bei Vorschlägen zu weiteren Schritten wie etwa flächendeckenden Restaurantschließungen sieht Bovenschulte die stark betroffenen Länder am Zug. "Das müssen die Länder sagen, in denen die Situation ganz besondes schwierig ist", sagte der Bremer Bürgermeister.

"Wogegen ich mich immer ausgesprochen habe, ist ein Lockdown für Geimpfte", betonte Bovenschulte. Geimpfte steckten sich viel seltener an und hätten, falls sie doch erkrankten, weit mildere Verläufe. Der eingeschlagene Kurs mit harten und klaren Regeln für Ungeimpfte sei richtig. "Wir haben einen Lockdown für Ungeimpfte, einen sehr weitgehenden." Er sei auch für eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene, allerdings bedeute die Ausgestaltung noch "ganz viel Arbeit im Detail".

Bund und Länder wollen an diesem Donnerstag härtere Maßnahmen im Kampf gegen Corona auf den Weg bringen. In der Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten mit der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem voraussichtlichen Nachfolger Olaf Scholz (SPD) geht es um ein umfangreiches Maßnahmenpaket.

Mohamed Ali: Mildere Mittel als Impfpflicht noch nicht ausgeschöpft

07:46 Uhr: Die Linke-Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali sieht eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona zum gegenwärtigen Zeitpunkt kritisch. Es gebe gegen die Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt "erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken", sagte sie am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Und ein Grund dafür ist eben auch der, dass man sagt: Eine Impfpflicht ist ein starker Eingriff in Grundrechte. Der ist nur dann gerechtfertigt, wenn auch andere mildere Mittel ausgeschöpft worden sind. Und hier sehen wir, dass das nicht der Fall ist."

Zum jetzigen Zeitpunkt von einer Impfpflicht zu reden, "ich hab' das Gefühl, das lenkt ehrlich gesagt von den realen Problemen ab, die wir gerade haben", sagte die Fraktionsvorsitzende. "Wir haben im Moment die Probleme, dass Menschen, die gerne eine Impfung hätten, eine Booster-Impfung hätten, extrem große Schwierigkeiten haben, da überhaupt ranzukommen."

Der Parteivorstand der Linken hatte sich am Dienstag für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Im Beschluss des Gremiums heißt es: "Die Linke steht an der Seite der Wissenschaft und fordert deshalb einen Lockdown sowie eine allgemeine Impfpflicht für Volljährige als Mittel zum Kampf gegen die herrschende Sars-CoV-2-Pandemie." Die Impfpflicht werde die vierte Corona-Welle nicht mehr brechen können, sei aber als Ultima Ratio ein entscheidendes Instrument, weitere Wellen zu verhindern und Menschenleben zu retten.

Mohamed Ali sagte, was die Linke beschlossen habe sei "ganz konkret, dass eine Impfpflicht nur als absolute Ultima Ratio in Betracht kommt". Mit Blick auf die von ihr angesprochenen "milderen Mittel" verwies sie auf Bremen, das bei der Impfquote im Vergleich der Bundesländer vorn liegt - das sei erreicht worden "durch Aufklärung, durch aufsuchende Impfkampagnen, auch durch Aufklärung in verschiedenen Sprachen". "Und das ist der richtige Weg. Diese Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft worden."

Wüst: Bei Bund-Länder-Runde keine halben Sachen gegen Corona machen

04:45 Uhr: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat vor der Bund-Länder-Runde an diesem Donnerstag konsequente Entscheidungen im Kampf gegen die dramatisch hohen Corona-Zahlen verlangt. "Wir dürfen heute in der Ministerpräsidentenkonferenz keine halben Sachen machen, sondern müssen die vierte Welle entschlossen brechen", sagte der aktuelle Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. "Die Länder brauchen dazu den bewährten Instrumentenkasten der Pandemiebekämpfung." Gerade Hotspots wie Sachsen und Bayern seien dringend darauf angewiesen. "Ein ausgedünnter Instrumentenkasten ist zu wenig", betonte Wüst.

Es sei richtig, "dass die Politik erkannte Fehler auch korrigiert - gerade, wenn es um unsere Gesundheit, um Leib und Leben geht", sagte Wüst mit Blick auf den voraussichtlichen Nachfolger von Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt, Olaf Scholz (SPD). Er sei "dankbar, dass er zugesagt hat, dass er das Infektionsschutzgesetz erneut spürbar nachbessern möchte. Das muss jetzt aber auch konsequent geschehen."

Bund und Länder wollen am Donnerstag härtere Maßnahmen im Kampf gegen Corona auf den Weg bringen. Es geht etwa um umfangreiche Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte sowie die Vorbereitung einer allgemeinen Impfpflicht. Auch über die Reduzierung der Zuschauerzahl bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen soll gesprochen werden.

RKI registriert 73.209 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 439,2

06:24 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist zum dritten Mal in Folge leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 439,2 an. Am Montag war ein Höchstwert von 452,4 erreicht worden, am Dienstag hatte der Wert bei 452,2 gelegen, am Mittwoch bei 442,9. Im Vormonat hatte der Wert bei 154,5 gelegen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 73.209 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03:51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 75.961 Ansteckungen gewesen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist dabei zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 388 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 351 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.977.208 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI mit 5,47 an (Mittwoch: 5,61). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstag mit 4.979.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 102.178.

Patientenschützer warnen vor enormem Aufwand bei Impfpflicht

04:30 Uhr: In der Debatte um eine allgemeine Corona-Impfpflicht haben Patientenschützer auf einen enormen Aufwand bei der Umsetzung hingewiesen. "Bisher sagt die Politik nicht, wie das finanziell, logistisch und personell gestemmt wird", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der dpa. Es brauchte dann eine Infrastruktur, die allein 2022 halbjährlich Impfungen für Millionen Menschen gewährleiste, erläuterte er mit Blick auf mögliche Auffrischungsimpfungen.

Es sei lebensfremd zu glauben, die Hausärzte könnten das zusätzlich leisten. "Schon jetzt laufen die niedergelassenen Ärzte mit ihrem Impfangebot heiß", sagte Brysch. "Leidtragende sind aktuell die Patienten, die medizinische Grundversorgung brauchen. Die Situation verschärft sich Tag für Tag."

Ohne den Aufbau von mindestens 400 Impfzentren werde es nicht gehen. "Schließlich handelt es sich hier um ein Angebot, das sieben Tage die Woche vorgehalten werden muss." Wer also eine Impfpflicht durchsetzen wolle, müsse Milliarden-Mehrkosten verantworten. "Noch schwieriger wird es sein, Zehntausende Mitarbeiter für diese Aufgabe zu finden", sagte Brysch.

Bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag soll es auch um Vorbereitungen für die baldige Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gehen. Scholz hatte sich dafür ausgesprochen, dass sie spätestens ab Anfang März kommt.

Mehr Kinder mit COVID-19 auf Intensiv? - Experte gibt Entwarnung

03:15 Uhr: Auf Kinderintensivstationen in Deutschland ist die Zahl der Corona-Fälle laut Divi-Intensivregister im November deutlich gestiegen - allerdings auf niedrigem Niveau. Fachleute geben jedoch Entwarnung: "Die allermeisten dieser Kinder sind wegen anderer Erkrankungen in Behandlung und haben keine COVID-19-Symptome", sagte der Kinder-Intensivmediziner Florian Hoffmann der dpa. Insgesamt wies das Divi-Intensivregister am Mittwoch 22 zur gleichen Zeit behandelte Corona-Fälle auf Kinderintensivstationen aus. "Es ist und bleibt so: Kinder sind von COVID-19 nicht schwer betroffen", sagte Hoffmann. Die zusätzliche Corona-Infektion der Kinder kann etwa bei Routinetests im Krankenhaus festgestellt werden.

Fehlgeleitete Immunreaktion: Wie das Coronavirus die Lunge zerstört

03:00 Uhr: Eine schwer verlaufende COVID-19-Erkrankung geht oft mit einer starken Vernarbung des Lungengewebes einher. Womöglich bringt SARS-CoV-2 die Fresszellen des Immunsystems dazu, Vernarbungsprozesse zu befeuern, berichtet ein deutsches Forscherteam um Leif-Erik Sander von der Berliner Charité im Fachmagazin "Cell". Das habe letztlich zur Folge, dass die COVID-19-Patienten außergewöhnlich lange unterstützend mit Sauerstoff versorgt oder sogar über eine künstliche Lunge - die ECMO - beatmet werden müssten.

Bei einem schweren Verlauf von COVID-19 entwickelt sich bei vielen Patienten ein akutes Lungenversagen, kurz ARDS genannt (Acute Respiratory Distress Syndrome). Die Forschenden um Sander gingen in ihrer Studie der Vermutung nach, dass dabei das Lungengewebe der Patienten vernarbt, verdickt und unelastisch wird. Ganz ähnliche Vorgänge laufen bei einer bisher unheilbaren Form der Lungenvernarbung ab, der idiopathischen Lungenfibrose.

Anne Spiegel: Schulen so lange wie möglich offen halten

01:00 Uhr: Die designierte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat vor den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie vor Schulschließungen gewarnt. "Wir müssen alles daran setzen, dass die Bildungseinrichtungen so lange wie möglich offen bleiben", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche müssten verstärkt werden. Sinnvoll wäre, das Tragen von Masken auszuweiten und mehr zu testen. "Ich wünsche mir dringend, dass wir nicht als erstes über die Schließung von Schulen und Kitas sprechen, sondern als allerletztes."

"Es geht nicht nur um Lernrückstände. Schulen und Kitas sind ein wichtiges System, das den Kindern auch Halt, Geborgenheit und Sicherheit gibt in dieser schwierigen Zeit. Viele Kinder leiden psychisch unter der Pandemie", sagte Spiegel.

Die Grünen haben die rheinland-pfälzische Ministerin für Umwelt und Klimaschutz als Bundesfamilienministerin für die neue Ampel-Regierung in Berlin nominiert. Spiegel kündigte in den Funke-Zeitungen an, sich umgehend um die Förderung ärmerer Kinder kümmern zu wollen. "Für den Start ist wichtig, dass 2,7 Millionen Kinder in Deutschland einen Sofortzuschlag bekommen, der ein deutliches Plus im Geldbeutel bringt."

Auch die geplante Kindergrundsicherung werde sie sofort angehen, sagte Spiegel - allerdings sei das "ein so großer Wurf, dass die Kindergrundsicherung nicht in den ersten 100 Tagen das Licht der Welt erblicken wird". Zu einem Schwerpunkt will sie zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf machen. "Es ist mir wichtig, dass wir die Betreuungssituation für Familien verbessern."

Spiegel kündigte an, dass sie mit ihrer gesamten Familie von Speyer nach Berlin umziehen werde. "Nachdem klar war, wohin die Reise geht, habe ich erst mit meinem Mann und dann mit den Kindern gesprochen. Der Familienrat hat sich eindeutig dafür ausgesprochen, dass wir alle zusammen nach Berlin ziehen."

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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