Kiel - Die Ostsee soll künftig von schädlichen Einträgen aus der Landwirtschaft entlastet werden. Das sieht eine Zielvereinbarung zwischen Landesregierung und landwirtschaftlichen Verbänden vor, die am Dienstag in Kiel unterzeichnet wurde.
Wichtigster Punkt ist die Reduzierung der Austräge von Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft um zusätzliche zehn Prozent bis zum Jahr 2030 und um weitere zehn Prozent bis zum Jahr 2035. Dazu sollen Landwirte freiwillige Maßnahmen im Wassereinzugsgebiet der Ostsee umsetzen.
Für Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) zeigt die Zielvereinbarung den Willen, gemeinsam Verantwortung für die Zukunft der Landwirtschaft und den Schutz der Ostsee zu übernehmen. So sollen fünf Ostseebeiräte und Modellregionen entlang der schleswig-holsteinischen Ostseeküste eingerichtet werden.
Umweltminister nimmt Bauern beim Wort
Die Zielvereinbarung berge die Chance, eines der drängendsten Probleme der Ostsee endlich verstärkt anzugehen, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Das sei die Überdüngung, die zu Algenteppichen und in der Folge zu ausgedehnten, sauerstofffreien Todeszonen führe. "Wir nehmen die Landwirtschaft gerne beim Wort und werden den Erfolg der Vereinbarung an ihrer Wirkung für die Ostsee messen."
Aus Sicht von Bauernverbandspräsident Klaus-Peter Lucht ist die Zielvereinbarung ein gutes Beispiel für konstruktive Verhandlungen zwischen Vertretern der einzelnen Branchenverbände und den beteiligten Ministerien. "Die Bäuerinnen und Bauern in Schleswig-Holstein wissen um die Dringlichkeit, die Austräge von Stickstoff und Phosphor zu reduzieren." Der Schutz des Klimas und damit auch der Ressource Boden sei den Landwirten sehr wichtig, betonte Lucht.
Landwirte fordern ausreichend Geld für Projekte
Carsten Kock vom Verein "Land schafft Verbindung" wies auf die Bedeutung einer ausreichenden Finanzierung hin: "Das Projekt kann nur zum Leben erweckt werden, wenn es mit genügend finanziellen Mitteln ausgestattet wird."
Zwei Maßnahmen, die helfen sollen, die Ziele zu erreichen, sind mehr und breitere Gewässerrandstreifen sowie neue Feuchtgebiete. © Deutsche Presse-Agentur
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