Lauenburg - Dieses Schiff soll nicht nur Flüsse sowie die Nord- und Ostsee genau unter die Lupe nehmen, es kann auch rund fünf Stunden lang im reinen Wasserstoffbetrieb unterwegs sein.

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Das Forschungsschiff "Coriolis" gilt als neuer Markenbotschafter des Helmholtz-Zentrums Hereon und ist nach knapp zwei Jahren Bauzeit nun auf der Hitzler-Werft in Lauenburg getauft worden. Taufpatin für das 30 Meter lange und 8 Meter breite Schiff war Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Karin Prien (CDU), die die Champagnerflasche am Mittag mit Schwung an den Bug des blauen Schiffes geworfen hatte.

Die "Coriolis" ist den Angaben zufolge ein schwimmendes, multi-thematisches Labor, das mit neuester Technik für den Umwelt-, Klima- und Küstenschutz sowie in den Bereichen Wasserstoffspeicher, Antriebstechnologien, Analysemethoden und Digitalisierung forscht. Rund 18 Millionen Euro hat der Neubau gekostet, der Großteil des Geldes kommt vom Bund.

Arbeitsplätze für zwölf Wissenschaftler an Bord

An Bord des Schiffes können zwölf Wissenschaftler zeitlich experimentieren und Daten sammeln. Künftig soll die "Coriolis" an rund 200 Messtagen im Jahr auf den Gewässern unterwegs sein. Erste Erkundungsfahrten sind für Anfang 2025 geplant.

Ein Ziel dabei ist die Entwicklung von sogenannten digitale Zwillingen von Nord- und Ostsee. Diese interaktiven virtuellen Abbilder sollen helfen, beispielsweise die Auswirkungen von Offshore-Anwendungen, Technologien und anderen Umweltfaktoren besser verstehen zu können.

Alle umweltrelevanten Forschungsdaten, die während der Fahrt ermittelt werden, können nach Angaben von Hereon in Echtzeit abgerufen oder direkt mit anderen Schiffen und Landstationen geteilt werden. Die an Bord geplanten Forschungsprojekte würden einen wichtigen Beitrag für die Energiewende und die Erforschung von Klimawandel-Folgen leisten.

Nach französischem Mathematiker benannt

Das Schiff wurde nach dem französischen Ingenieur und Mathematiker Gaspard-Gustave Coriolis benannt. Er lebte zu Beginn des 19. Jahrhunderts und hatte eine Scheinkraft entdeckt, die durch die Erdrotation entsteht und so etwa Strömungen in der Atmosphäre und in den Meeren beeinflusst - den sogenannten Corioliseffekt.  © Deutsche Presse-Agentur

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