Berlin/Kassel - Die Zahl der Zwangsräumungen im Saarland ist leicht gesunken. In dem Bundesland wurden im vergangenen Jahr 312 Wohnungen zwangsgeräumt, wie aus einer Antwort des Bundesministeriums der Justiz auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Caren Lay hervorgeht.
2022 waren es 337. Deutschlandweit hingegen stieg die Zahl der Zwangsräumungen von Wohnraum demnach von 29.057 im Jahr 2022 auf 30.275 im Vorjahr.
Steigerungen in fast allen Bundesländern
Die Steigerung betreffe nahezu alle Bundesländer, erklärte Lay, Expertin für Miet- und Wohnungsbaupolitik der Linken, laut Pressemitteilung. Die meisten Zwangsräumungen wurden den Angaben zufolge im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (8.998) vollstreckt. Es folgen Bayern (2.774), Niedersachsen (2.501) und Sachsen (2.278). Neben dem Saarland sanken die Zahlen lediglich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vorjahr leicht. Die Anzahl der durchgeführten Zwangsräumungen melden die Länder jährlich dem Bundesjustizministerium.
Lay zufolge sind Mietschulden die häufigste Ursache für den Wohnungsverlust. Häufig seien Verzögerungen der Ämter bei der Zahlung der Kosten der Unterkunft oder des Wohngeldes Auslöser für Mietrückstände, sagte die Linken-Bundestagsabgeordnete. Sie forderte eine Deckelung der Mieten und einen stärkeren Kündigungsschutz. Die Bundesregierung habe es verpasst, Mieterinnen und Mieter besser zu schützen, kritisierte Lay. © Deutsche Presse-Agentur
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