Der Kritik an den geplanten Streichungen von mehreren Vollzeitstellen an der städtischen Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule schloss sich der Musikverein Friesheim während seines Adventskonzertes in der Liblarer Pfarrkirche St. Alban an. Da verließen die von der Streichung betroffenen Instrumentengruppen das Orchester.
Mit der Protestaktion wollte der Musikverein zeigen, was die Kürzungen des Angebotes der Musikschule bedeuten, erläuterte der musikalische Leiter des Friesheimer Orchesters Martin Kirchharz. Der mit dem Heimatpreis 2024 für seinen kulturellen Einsatz ausgezeichnete Musikverein sehe sich in der Verantwortung für den Erhalt eines breiten Fächerkanons der Musikschule einzutreten, teilte Kirchharz in einem Schreiben mit.
Verlust der Vielfalt des kulturellen Lebens befürchtet
Denn die Vereine in der Region könnten die Angebote der Musikschule nicht ersetzen. Die Musikschule sei ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche unabhängig von sozialer Herkunft die Möglichkeit hätten, gemeinsam zu musizieren und sich zu entfalten. Langfristig werde ein Verlust der Vielfalt das kulturelle Leben in Erftstadt schwächen.
Der Musikverein appelliere an die Erftstädter Politik, kreative Lösungen zu finden, die Bevölkerung rufe er auf, sich für den Erhalt der Musikschule stark zu machen. Auch die SPD fordere eine Rücknahme der Streichung von fünf Stellen, die in der letzten Ratssitzung von CDU, FDP und Grünen beschlossen wurde, so Fraktionsvorsitzende Susanne Loosen.
Schon lange habe die SPD das knappe Jugend- und Kulturbudget kritisiert, teilte sie mit. Jetzt ausgerechnet daran "die Axt" anzulegen, sei sehr ärgerlich, denn die beabsichtigten Einsparungen würden den Erftstädter Haushalt nicht retten. Mittels einer Anfrage möchte die SPD-Fraktion jetzt genau erfahren, wie sich die Stellenstreichungen auf die Arbeit an der Musikschule auswirken. © Kölner Stadt-Anzeiger
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