Es war die große Sondersendung der Superlative bei "Wer wird Millionär?": Die 3-Millionen-Euro-Woche.
Am Ende stand das Finale am Freitagabend (10. Januar). Eine, die nicht nur in den Vorrunden dabei war, sondern sich auch für die Endrunde qualifizieren konnte, ist Claudia Meimberg aus Bonn. Mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sprach sie nicht nur über ihre Vorbereitungen, ihre Teilnahme als Kandidatin bei der RTL-Quizshow und was aus ihrem Gewinn geworden ist. Meimberg verriet auch, was man in der TV-Ausstrahlung nicht gesehen hat.
Bonnerin wollte gar nicht zu "Wer wird Millionär?" – Bei Aldi klingelte das Handy
"Ich selbst wollte gar nicht in die Sendung", erklärt Claudia Meimberg. So im Mittelpunkt zu stehen, liege ihr überhaupt nicht. Ihr Mann und ihre Söhne hätten schließlich die Bewerbung für "Wer wird Millionär?" abgeschickt, weil sie zu Hause auf dem Sofa immer alles wusste.
Von der Bewerbung habe sie zwar gewusst, dass sie von der Redaktion ausgewählt werden würde, damit hatte sie nie gerechnet. "Ein halbes Jahr lang ist auch nichts passiert", erinnert sich Meimberg. "Dann klingelte – der Klassiker – mein Handy, als ich gerade bei Aldi an der Kasse stand. Da habe ich fünf Fragen beantwortet, und die Redakteurin bat mich um ein Videocasting, bei dem ich dann deutlich mehr Fragen beantworten und ein paar spannende Dinge über mich erzählen sollte."
Wie sich Claudia Meimberg bei "Wer wird Millionär?" durchsetzen konnte
Die Einladung zur Sendung von "Wer wird Millionär?" sei dann sehr schnell gekommen. Vielleicht auch aufgrund ihres Plans, was sie mit dem Geld machen wolle, den sie im Casting verkündete. Nämlich alles in Ascot zu verwetten, um die Royals zu treffen.
Wobei dieses Vorhaben mit Ascot und den Royals auch nicht so ganz ernst gemeint gewesen sei. "Aber es war eine gute Geschichte, um im Casting aufzufallen", so Meimberg. WWM sei am Ende ja eine Unterhaltungsshow und das Publikum wolle nicht nur Menschen sehen, die alles wissen und sonst nichts zu erzählen haben, ist sich die Autorin aus Bonn bewusst.
Meimberg weiter: "Was nicht heißt, dass ich nicht wirklich gern mal nach Ascot und die Royals treffen möchte. Nur alles verwetten würde ich eher nicht."
Bonnerin über ihren Vorteil bei "Wer wird Millionär?"
Zur Vorbereitung habe sie ein paar Bücher über "Unnützes Wissen" gelesen. Zudem habe sie sich die aktuellen Buch-, Musik- und Kinocharts angeschaut und die Regierungszeiten der Bundespräsidenten im Kopf aufgefrischt. "Hätte alles nicht sein müssen, wie ich im Nachhinein weiß", gesteht sich die Bonnerin ein.
Wirklich sinnvoll sei hingegen das Trainieren der Auswahlfrage gewesen – die kann man in der WWM-App immer und überall üben. "Das hat mir ziemlich sicher einen Vorteil gebracht", ist Claudia Meimberg überzeugt.
"Wer wird Millionär?"-Kandidatin befürchtete, die Sendung zu ruinieren
Während der Sendung auf dem Kandidaten-Stuhl von "Wer wird Millionär?" sei sie dann aber trotz aller Vorbereitungen unfassbar nervös gewesen. So nervös, dass sie sich selbst kaum gehört habe und sich die ganze Zeit Sorgen machte, dass sie die komplette Sendung ruiniere, weil sie zu laut oder zu leise spreche.
"Es ist schon merkwürdig, dass ich von außen betrachtet so ruhig wirke – das war ich überhaupt nicht", wundert sich Meimberg. Im Nachhinein ärgere sie sich auch, dass sie ihre Joker aus ihrer Sicht zu schnell genommen habe. Ein Problem, das wohl viele andere Kandidatinnen und Kandidaten nachempfinden können, die auf dem Stuhl vor Moderator
Reaktion von Günther Jauch war nicht bei RTL zu sehen – "Das wurde rausgeschnitten"
Mit etwas mehr Ruhe und Nachdenken hätte sie das eine oder andere selbst wissen können und mit mehr Mut auch die 64.000-Euro-Frage beantworten können, ist sich Meimberg heute sicher. Stattdessen hatte sich die Bonnerin bei ihrem Auftritt bei "Wer wird Millionär?" auf die 32.000 Euro besonnen.
Ihr Zögern und dass sie sich am Ende doch nicht getraut hatte, habe Günther Jauch mit einiger Fassungslosigkeit quittiert. Zumal ihre favorisierte Antwort auf die 64.000-Euro-Frage richtig gewesen wäre. Die Reaktion Jauchs sei in der TV-Ausstrahlung aber nicht gezeigt worden – "Das wurde rausgeschnitten", berichtet die Bonnerin.
"Wer wird Millionär?"-Gewinn ist schon weg
Da Claudia Meimberg dann im Finale nicht für die Endrunde drankam, blieb es bei den 32.000 Euro als Gewinn bei "Wer wird Millionär?". Ein Ende, das die Bonnerin mit einem lachenden und einem weinenden Auge quittiert. Bei ihrem zweiten Auftritt sei sie bestimmt etwas ruhiger gewesen und wäre womöglich weiter gekommen. Allerdings seien andere Kandidatinnen und Kandidaten ja teilweise auch böse abgestürzt und hätten dann gar nichts mehr gehabt.
Ihr Gewinn aus der RTL-Quizshow ist übrigens schon weg. "Die 32.000 Euro habe ich tatsächlich schon wieder ausgegeben", verrät Meimberg. "Wir brauchten recht dringend ein neues (gebrauchtes) Auto und konnten uns endlich mal eins leisten, bei dem das Fahren wirklich Spaß macht."
Die Bonnerin ist übrigens eine recht bekannte Autorin, die bereits mehrere Bücher veröffentlicht hat. Ihr Lieblingswerk ist "Was wir im Dunkeln sehen". Die Geschichte erzählt von drei einst unzertrennlichen Freunden in Bonn – einer Frau, einem Juden und einem späteren Nazi – deren Beziehung der Zweite Weltkrieg zwischen Verrat, verbotener Liebe und Verzweiflung auf eine schicksalhafte Probe stellt.
"Dazu habe ich auch noch eine Fortsetzung geschrieben", so Claudia Meimberg. "Auf diese Bücher bin ich wirklich stolz und hoffe sehr, dass sie dazu beitragen, unsere Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Gerade in Zeiten wie diesen." © Kölner Stadt-Anzeiger
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