Kastanien gegen Süßigkeiten: Die ungewöhnliche Aktion hat bei Haribo Tradition. Bereits 1936 rief Firmengründer Hans Riegel erstmals die Kinder in seiner Nachbarschaft in Bonn dazu auf. Inzwischen ist die Kastanien-Sammelaktion längst zu einem jährlichen Großevent geworden.
Am Wochenende (25. und 26. Oktober) war es wieder so weit. Haribo hatte sich auf einen Ansturm vorbereitet – und auch 2024 blieb der nicht aus. Rund 20.000 Besucherinnen und Besucher kamen zur alljährlichen Kastanien-Aktion zum Haribo-Hauptsitz in die Grafschaft.
Kastanien-Aktion: Bereits um 4 Uhr morgens lange Schlangen vor Haribo
Unglaublich: Die ersten anreisenden Sammlerinnen und Sammler warteten tatsächlich bereits ab vier Uhr morgens an der Pforte zum Aktionsgelände.
Die Wartezeiten hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Vertretern des Deutschen Roten Kreuzes, der örtlichen Polizei und Feuerwehr sowie einem Sicherheitsdienst auf durchschnittlich zwei Stunden herunter dampfen können. Deutlich weniger als in den vergangenen Jahren, betont eine Pressesprecherin von Haribo.
Haribo-Fans nahmen Anfahrten von über 7,5 Stunden in Kauf
Die Sammlerinnen und Sammler nahmen unterdessen lange Wege in Kauf, um ihre Kastanien und Eicheln gegen Süßigkeiten tauschen zu können. Wie weit, das wurde auch durch eine neue Aktion bei Haribo deutlich: Besucherinnen und Besucher konnten erstmals ihre Heimatorte auf einer Landkarte verzeichnen.
Demnach scheuten manche Fans aus Flensburg oder Salzburg Anfahrtszeiten von über 7,5 Stunden nicht. Die Mehrheit der Teilnehmenden sei aber aus dem regionalen Umfeld gekommen, das sich von Trier über Koblenz und Bonn bis ins Ruhrgebiet erstreckt.
197 Tonnen Kastanien: Neuer Haribo-Rekord?
Nachdem 2023 der Haribo-Rekord geknackt wurde, war die Spannung 2024 entsprechend groß. Mit 197 Tonnen Kastanien und 96 Tonnen Eicheln schafften die diesjährigen Sammlerinnen und Sammler ein beeindruckendes Ergebnis. Die Menge der Eicheln liegt damit auch deutlich über dem Durchschnitt.
Ein neuer Rekord wurde damit allerdings nicht aufgestellt. Denn 2023 war die Menge sogar noch größer: Stolze 270 Tonnen Kastanien und 22 Tonnen Eicheln wurden damals überreicht.
Für zehn Kilogramm Kastanien oder fünf Kilogramm Eicheln gab es im Tausch übrigens ein Kilogramm Haribo-Süßigkeiten.
Haribo spendet Kastanien in diesem Jahr anders
Die Waldfrüchte spendet Haribo in diesem Jahr nicht wie üblich als Winterfutter an Wildgehege in Deutschland und Österreich. Grund ist die Afrikanische Schweinepest. Die Krankheit ist für Wild- und Hausschweine hochansteckend und lebensbedrohlich und kann theoretisch über Kastanien und Eicheln übertragen werden.
Die Win-win-Lösung: Aus den Kastanien und Eicheln lässt Haribo über einen Partner nachhaltige, CO₂-neutrale Wärme erzeugen. Diese Wärme wird in ein lokales Wärmenetz eingespeist, das etwa 6.500 Menschen versorgt. Der dadurch erzielte Ertrag wird aufgerundet und kommt den Wildgehegen zugute: Jedes Wildgehege, das von Haribo gewöhnlich Futter für die Wintermonate erhält, bekommt 1.000 Euro für die Versorgung der Tiere.
"Auf diesem Weg bleibt der Tauschspaß erhalten, es besteht kein Ansteckungsrisiko für die Tiere, die Wildgehege werden nach wie vor unterstützt und die Kastanien für einen guten Zweck weiterverwertet", resümiert Burkhard Zyber von Haribo. © Kölner Stadt-Anzeiger
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