Ein berüchtigtes Nadelöhr beim Weg durch die Kreisstadt ist die Wellenstraße, vor allem, wenn es zwischen dem Kreisel an der Zeithstraße und der Tönnisbergstraße zu Begegnungsverkehr kommt.

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Dieser Abschnitt wurde allerdings mit dem Baubeginn für das Kaiser-Carré zur Einbahnstraße, als Teil einer Lösung, die nötig wurde, damit schwere Baufahrzeuge Cecilienstraße und Kaiserstraße anfahren konnten. Das aber ist dank der Fertigstellung des großen Wohn- und Geschäftshauses nicht mehr nötig.

Laut Stadtverwaltung überwiegen die Vorteile, CDU sieht Versuch gescheitert

Laut Fahrzeugzählungen und Geschwindigkeitsmessungen im Zuge eines Verkehrsversuchs, hat sich die Regelung nach Ansicht der Stadtverwaltung bewährt und soll beibehalten werden: "Insgesamt überwiegen die Vorteile des verbesserten Verkehrsflusses in der Wellenstraße für die gesamtstädtischen Interessen durch die Einbahnstraßenregelung", heißt es in der Vorlage für das Gremium. Doch dieser Vorstoß stieß nicht auf die Gegenliebe der Mehrheit von CDU und Grünen im Mobilitätsausschuss.

"Der Versuch ist nicht geglückt", befand dagegen Jürgen Peter, zweiter Fraktionsvorsitzender der CDU: Zwar sei die Wellenstraße um 20 Prozent beim Fahrzeugaufkommen entlastet worden, doch an Tönnisbergstraße und Brandstraße habe es einen Aufwuchs an Verkehr gegeben. Auch sei auf der Wellenstraße, auf der Tempo 30 gilt, mit durchschnittlich 42 Kilometern pro Stunde immer noch zu schnell gefahren worden. Die Einbahnregelung für die Wellenstraße solle zurückgenommen, aber auch untersucht werden, ob Tönnisbergstraße und Brandstraße stärker entlastet werden können.

SPD sieht Gesamtmenge der Fahrzeuge im Viertel als eigentliches Problem

"Das Problem ist die Gesamtmenge der Fahrzeuge im Viertel", betonte Michael Keller, Fraktionschef der SPD. Er plädierte dafür, Autos auf den eigentlich für sie vorgesehenen Weg über Theodor-Heuss-Straße und Johannesstraße zu zwingen. Die Einbahnregelung habe im Übrigen nicht nur zu einer Entlastung der Wellenstraße geführt, sondern auch zu kürzeren Einsatzzeiten für Rettungsfahrzeuge. Schließlich stimmten CDU und Grüne gegen die Verwaltungsvorlage, die übrigen Fraktionen dafür.

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Bürgermeister Stefan Rosemann bedauert die Entscheidung: "Es kann davon ausgegangen werden, dass mit laufender Zeit die Achse Theodor-Heuss-Straße immer mehr Verkehr anziehen wird, wenn die Beendigung der Baustelle Kaiser-Carré immer mehr wahrgenommen wird." Dies werde sich aller Voraussicht nach auch positiv in der Tönnisberg- und Wellenstraße bemerkbar machen. Die Verwaltung werde jetzt neue Zahlen erheben, sodass neu überlegt werden könne, was für die Wellenstraße und das Quartier die besten Lösungen seien.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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