Ein Friedhof, ein geöffnetes Grab, Knochen eines vor langer Zeit verstorbenen Menschen – nichts Besonderes, was Friedhofsgärtner Konrad Leisegang beim Abräumen entdeckt.

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Wären da nicht die deutlichen Spuren von Gewalt und ein geheimnisvolles Kästchen, die seine Neugier entfachen.

Ort des Geschehens: Melaten – der mit Abstand bekannteste und geschichtsträchtigste aller Friedhöfe der Stadt. Thomas Krüger legt mit dem Roman "Es rappelt in der Kiste" ein Buch vor, das Krimi- und Köln-Fans lieben werden. Es sprüht vor Witz, bietet faszinierende Ausflüge in die Stadtgeschichte und ist zudem vollgepackt mit Anspielungen auf das Krimi-Genre, die entdeckt werden wollen.

Ein liebenswerter Kosmos auf dem Melatenfriedhof

Dass der eher klein gewachsene Kommissar den Namen "Rehbein" hat, ist ebenso wenig Zufall, wie Geburts- und Sterbejahr seiner – fiktiven – auf Melaten beigesetzten Mutter. Die Daten entsprechen nämlich denen der Schauspielerin Helma Seitz, die einst in der Fernserie "Der Kommissar" die Sekretärin "Fräulein Rehbein" spielte. Ihr Grab ist tatsächlich auf dem Melatenfriedhof.

Krüger hat einen kleinen Kosmos aus liebenswerten Typen erschaffen. Im Zentrum steht der gutmütige Friedhofsgärtner Konrad Leisegang. An seiner Seite ist der Junge Martin Schmitz, Klassenprimus und Hobbydetektiv. Dessen Mutter Amalie hat es Konrad besonders angetan. Und dann ist da noch eine Gruppe Obdachloser, die sich in einem versteckten Winkel des Friedhofs eingerichtet hat.

Die sterblichen Überreste aus dem geöffneten Grab sind mehr als hundert Jahre alt. Während Leisegang sich daran macht, diesem geheimnisvollen Fall aus vergangenen Zeiten auf den Grund zu gehen, sterben um ihn herum weitere Menschen. Das bringt der Polizei und dem Team der Gerichtsmedizin viel Arbeit und in die Friedhofsumgebung natürlich viel Aufruhr.

Von Lindenthal bis Melaten: Krügers Schauplätze

Zu Lindenthal beweist Thomas Krüger viel detaillierte Ortskenntnis, wenngleich die handelnden Personen frei erfunden sind. Zudem holte er sich viel Expertenrat zum Melatenfriedhof, seinen Grabstätten und zur Arbeit der Gerichtsmediziner, die ja in Köln unmittelbar neben dem Friedhof ihre Wirkungsstätte haben.

Als Hörbuchproduzent und als Autor von Kinderbüchern, tiefsinniger Lyrik und mehreren Krimis mit einer Ente als Ermittler hat sich Krüger längst einen Namen gemacht. Köln als Handlungsort war für den gebürtigen Ostwestfalen zwar Neuland, ein unbekannter Ort war es jedoch nicht.

Vor rund 40 Jahren studierte er Anglistik an der Universität zu Köln. Seine Studentenbude lag nicht weit entfernt vom Melatenfriedhof. Die Monumente, die vielen Prominenten und die vielfältige Flora und Fauna faszinieren ihn bis heute. Als Autor, begleitet von Menschen, die den Friedhof sehr viel besser kennen, begann der 62-Jährige, den Friedhof mit ganz anderen Augen zu sehen.

Das merkt man dem Buch an. Schon auf den ersten Seiten zieht es den Leser in die ganz eigene Welt zwischen Aachener- und Weinsbergstraße, wenn eine geheimnisvolle Frau durch das Friedhofstor schreitet und schon bald der Verkehrslärm von Bäumen und Sträuchern gedämpft wird. So ist das Buch auch eine Art Friedhofsführung, bei der man erfährt, wer hier alles liegt und was sich alles auf diesem Gottesacker zugetragen hat.

"Es rappelt in der Kiste" soll der erste Fall für den sympathisch daherkommenden Friedhofsgärtner Leisegang sein. Eine Fortsetzung hat Thomas Krüger schon in Arbeit. Zudem hat Schauspieler Dietmar Bär, bekannt als Kölner "Tatort"-Kommissar "Freddy Schenk", den Krimi als Hörbuch gelesen.

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"Es rappelt in der Kiste" Das Buch ist als Paperback im Heyne-Verlag erschienen, hat 464 Seiten und kostet in der Druckversion 12 Euro. Als Hörbuch kostet es 15,69 Euro und als E-Book 8,99 Euro. Die ISBN-Nummer lautet 978-3-453-44198-9.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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