Für Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf ist es "die größte Firmenansiedlung seit Bestehen der Stadt." IT-Dienstleister Bechtle wird schon in wenigen Wochen im April 2025 mit den Bauarbeiten für den neuen Standort in Sankt Augustin auf dem Areal Klosterhöfe beginnen.

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Im nächsten Jahr soll das sechsgeschossige Gebäude mit rund 350 Arbeitsplätzen bezogen werden könne. 6368 Quadratmeter Fläche hat das Gelände mit der Anschrift Sonnenweg, direkt an der Linie 66 gelegen.

Das war ein Grund, warum Bechtle gerade diesen Standort gewählt hatte. "Die optimale Nahverkehrsanbindung ist für uns wichtig", so Christian Behma, Geschäftsführer im Bechtle IT-Systemhaus Bonn. Mit der Linie 66 sei man vom ICE-Haltepunkt in Siegburg in kürzester Zeit am neuen Standort an den Klosterhöfen in Sankt Augustin. In Bonn sei es vom Hauptbahnhof zum Bechtlestandort am Pennesfeldweg in Bad Godesberg oftmals eine lange Reise. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es dort.

Bechtle wird in Bonn nicht weiter wachsen, dafür aber am neuen Standort in Sankt Augustin

Mit dem Neubau in Sankt Augustin wird Bechtle in Bonn nicht weiter wachsen. "Wir gehen davon aus, die Mitarbeiterzahl an beiden Standorten langfristig etwa bei um 300 liegen wird", so Behma. Bechtle sei das größte IT-Systemhaus in Deutschland und gehöre zu den bedeutendsten IT-Dienstleistern in 14 Ländern Europas. Die Gruppe beschäftigt rund 15.8000 Mitarbeitende an über 120 Standorten.

"Was heute in der IT Standard ist, kann in drei Jahren ganz anders sein", so Behma. Eine lebenslange Weiterbildung sei deshalb im Bereich IT-Dienstleistung nicht wegzudenken. Dazu gehöre auch, dass immer wieder junge Mitarbeiter neue Impulse setzen. "In Sankt Augustin mit seiner Hochschule finden wir diese Talente", ist sich der Geschäftsführer sicher.

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Fraunhofer-Institute, Lamarr-Institut und DLR in Sankt Augustin

Das hörte Leitterstorf, der dort bis zu seinem Amtsantritt Professor im Bereich Wirtschaftswissenschaften war, natürlich gerne. "Mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, den Fraunhofer-Instituten, dem Lamarr-Institut dort sowie jüngst den DLR-Instituten haben wir ein attraktives Umfeld für IT-Unternehmen geschaffen", betont er. Und die direkte Nähe vieler dieser Einrichtungen hätte einen weiteren Vorteil. "Fortschritt und Innovation entstehen oft bei ungezwungenen Gesprächen", so Leitterstorf. Und so könnte es durchaus passieren, dass befreundete Wissenschaftler von DLR und Hochschule beim Treffen in der Mittagspause vielleicht zufällig die entscheidende Idee haben. Die Studierenden der Hochschule hätten mit Bechtle einen Arbeitgeber, bei dem sie ihr Wissen schnell in die Praxis umsetzen können.

Neu in Sankt Augustin ist Bechtle nicht. In der Marie-Curie-Straße verfügt das Unternehmen schon seit Jahren über "ein exzellentes Softwareentwicklungsteam", wie es Behma formulierte. Er berichtete auf der Pressekonferenz auch, dass Bechtle "keine Sorgen wegen des Fachkräftemangels" habe. "Wir springen da ein, wo andere Firmen ein Problem haben und lösen es." Und nicht nur das. Bechtle forsche schon heute in Bereichen, die morgen wichtig seien. "Im Bereich Quantenphysik müssen wir noch Geld investieren. Wir sind uns aber sicher, dass sich diese Investition auch wieder auszahlt", sagte Behma.

Bei Bechtle in Sankt Augustin wird im Umfeld der Bürogebäude agiles Arbeiten im Freien möglich sein

Der städtische Wirtschaftsförderer Edgar Bastian berichtete von den Gesprächen mit Bechtle, die sehr zielführend gewesen seien. Im Jahr 2020 hätte es den ersten Kontakt gegeben, 2022 sei die Sache dann konkretisiert worden. Auch die Gespräche mit dem Bauamt seien zielführend gewesen. "Wir haben natürlich darauf geachtet, dass das Gebäude energieeffizient ist und Umweltaspekte geprüft", berichtet Fachbereichsleiter Uwe Trübenbach von der Stadt. Dazu gehöre auch, dass das Regenwasser auf dem Grundstück versickere.

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Der Baukörper hat eine Metallfassade und bodentiefe Fenster. Neben dem sechsgeschossigen Bürogebäude ist ein weiteres Gebäude für Lager, Installation und Parken geplant. Es ist mit dem Hauptgebäude verbunden. Als Besonderheit hebt Behma die grünen Flächen im Umfeld hervor, die für "agiles Arbeiten" gedacht sind. Teams könnten sich im Schatten von Bäumen treffen und zum Beispiel im Sommer dort Besprechungen abhalten.   © Kölner Stadt-Anzeiger