Jede Woche eröffnet irgendwo ein neuer Streetfood-Laden in Köln. Der Burger-Boom ist allerdings vorbei, der Pastrami-Zug nie wirklich eingetroffen, dafür das Frühstück als Trend zurückgekehrt, und die vielfältigen Küchen Asiens bringen stets Neues für uns Langnasen hervor.
Gerade exotisch ist es allerdings wenn sich jemand dem belegten Brot, der Stulle, oder dem Sandwich widmet – so wie "Feinripp & Gold". Der Name erinnert ein wenig an das Berliner Kult-Restaurant "Nobelhart & Schmutzig", aber "Feinripp & Gold" hat nichts mit Casual Fine Dining zu tun, dafür umso mehr mit Fine Streetfood. Hinter dem Pop-Up in der Weinbar "Bredouille" stecken Grischa Herbig und Caspar Krings, die einst im besternten "La Société" am Herd standen.
Dermaßen kulinarisch geeicht arbeiten sie auch bei ihrem gemeinsamen Projekt mit hochklassigen Produkten, alles wird selbstgekocht, null Convenience. Das Fleisch kommt zum Beispiel von "Wild-Reuber", einer Metzgerei aus dem Bergischen mit Bio-Rindern aus eigener Zucht. Das jeden Tag frisch gebackene Brot stammt von kleinen Kölner Bäckereien, viele Zutaten aus dem Umland. All das erklärt die auf den ersten Blick selbstbewussten Preise. 14,50 € für ein Sandwich mit Fleischklopsen (inklusive ein paar Kartoffelchips und einer Gewürzgurke)? Dafür ist es üppig belegt – und zudem richtig gut.
Kölns Pop-up-Restaurant des Jahres: Bestseller im "Feinripp & Gold" ist das Ossobuco-Sandwich
Die Meatballs werden gebraten und in fruchtigem Tomatensugo geschmort. Kombiniert mit geriebenem Parmesan, karamellisierten Balsamico-Zwiebeln und Basilikum-Mayo ergibt sich ein herrlich stimmig-würziges Ganzes.
Der Bestseller ist das Ossobuco-Sandwich, ein Wunderwerk an Saftigkeit: Viel Rind, erst gegrillt, dann geschmort und schließlich gezupft, zwischen den Brothälften mit San Marzano Tomaten, grünem Salat, Cheddar und Trüffelmayo. Für alle Carnivoren ein Festmahl.
Ein großer Pluspunkt ist, dass man zum Essen auf die vielen offenen Weine der "Bredouille" zurückgreifen kann. 0,1 l von einem Riesling des Spitzenguts Battenfeld-Spanier gibt es für 6 €, eine Cuvée von Pranzegg kostet 7,90 €. Also: Rettet den Mittagswein!
Adresse: Venloer Str. 22, 50672 Köln © Kölner Stadt-Anzeiger
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