Sehr akribisch ist das Filmteam am Set in den MMC-Studios am Butzweilerhof am Werk. Gerade geht es darum, eine kleine, ruhige, aber möglicherweise für die Story wichtige Szene in den Kasten zu bekommen: Jana, die Hauptdarstellerin, sitzt gedankenverloren und etwas betrübt in eine Decke eingehüllt auf einer Wohnzimmer-Couchgarnitur.
Neben ihr, auf einem Kissen, liegt ihr Smartphone, auf dem kurz darauf eine Nachricht eintrudelt. "Bitte Ruhe am Set. Kamera ab, Ton ab!", gibt der Aufnahmeleiter das Kommando. Die Filmklappe schlägt; mehrfach hintereinander wird die rund 20-sekündige Sequenz aufgenommen.
Dreharbeiten der Abschlussklasse in den MMC-Studios
Seit dem 19. Februar liefen im Ossendorfer Studio, direkt neben Ikea gelegen, die Dreharbeiten der Abschlussklasse der Kaufleute für audiovisuelle Medien am Joseph-DuMont-Berufskolleg. Normalerweise wird in den labyrinthartigen Räumen die RTL-Daily-Soap "Alles was zählt" gedreht.
In den MMC-Studios macht eine Schülerin ihre Ausbildung; über sie kam der Dreh zustande, mitsamt der zeitlichen Abstimmung der Studiozeiten mit dem Serienteam. Zwei Räume, das Wohnzimmer sowie das Krankenhaus, konnte die Klasse für ihre Filmarbeit nutzen; ein weiterer Drehort liegt in Rösrath. "Die Dreharbeiten waren sehr interessant", bilanziert Berufsschülerin Ronja Hinterkeuser. "Wir freuen uns, mit allen gemeinsam den Film anzuschauen und gleichzeitig den Abschluss unserer Ausbildung zu feiern."
Film feiert am 20. März im Cinedom Premiere
Das Werk, derzeit noch unter dem Arbeitstitel "Todesengel", wird am 20. März erstmals im Cinedom gezeigt – wie schon 2024 der Film "Say hello to Ulla" der Vorgängerklasse. Die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler war erneut, ein Filmprojekt komplett in Eigenregie zu stemmen – von der Entwicklung der Story, dem Schreiben des Drehbuchs über Rollen-Casting, Bühnenausstattung, organisatorische Arbeiten und Logistik.
Nach den Dreharbeiten stehen noch zehn Arbeitstage für den Schnitt des fertigen Werks an, außerdem weitere Detailarbeiten wie Klangdesign und Farbbearbeitung des Films. Vor der Kamera stehen die Mitglieder der Berufsschulklasse dagegen nicht in erster Linie. "Ein paar von uns in der Klasse haben jedoch Komparsen-Rollen übernommen", erläutert Hinterkeuser – etwa für eine Szene in der Klinik-Notaufnahme, die mit Menschen gefüllt sein musste. Neben den rund 30-köpfigen Klasse sind rund 20 Externe und weitere zehn Komparsen an der Produktion beteiligt.

Auch für die Mitglieder des Teams ist der eigene Film eine wertvolle Erfahrung. "Bei einem Filmprojekt müssen ganz viele Zahnräder ineinander greifen – etwa Kostüm, Maske, Ausstattung und Catering. Jeder muss mit anpacken", resümieren Kim und Sophia, zwei Mitschülerinnen. Herausfordernd sei auch der zeitliche Aspekt der Produktion gewesen: die begrenzte Zahl der Drehtage, die langes und konzentriertes Arbeiten erforderte. © Kölner Stadt-Anzeiger