Weihnachten naht: Einkäufe, Weihnachtsmärkte, Jahresabschlüsse, es gibt viel zu erledigen. Oftmals kommt das eigentliche Anliegen dieser Jahreszeit, die Besinnlichkeit, zu kurz.
Musiker Detlef Lauenstein hatte damals mit Dieter Steudter die Idee, eine etwas andere Weihnachtsrevue in der Adventszeit zu präsentieren. Eine Mischung aus besinnlichen und humorvollen Advents- und Weihnachtsgeschichten mit Musik, und das in Kölner Mundart. Um den Menschen eine Pause vom Stress zu gönnen.
So gibt es seit 25 Jahren "Kölle em Advent". Drei Jubiläumsvorstellungen wird es in diesem Jahr geben. Premiere ist am Samstag, 30. November, in der Diakonie Michaelshoven.
Am Anfang hieß das Programm "Adventszick op Kölsch". "Wir waren die ersten, die diese Idee hatten. Heute macht ja fast jede Band etwas in der Art", sagt Lauenstein. Seiner Meinung nach war die Revue nicht die einzige Idee, bei der er und seine Mitstreiter Vorreiter waren. "Wir haben schließlich auch den Rock’n Roll in den Karneval gebracht."
In der Südstadt im Klösterchen geboren, gründete der heute 69-Jährige bereits 1973, auf dem Herder-Gymnasium, die Coverband "LKW", zusammen mit Gero Karaschewski. "Wir spielten alles, was gecovert werden konnte", sagt Lauenstein, der mit acht Jahren von seinem Vater ein Akkordeon geschenkt bekam.
"3 Söck" sind für Party und Randale bekannt
Die Band entwickelte sich weiter, 1985 kam der 2007 verstorbene Norbert, "Nobby" Campmann hinzu, später Gitarrist der Räuber. Die drei kannten sich aus einem Jugendheim im Stammheim, wo Lauenstein als Freizeitpädagoge arbeitete. "Wir haben uns Socken umgebunden und nannten uns die 3 Söck und haben einfach Musik gemacht", vereinfacht Lauenstein die Geschichte. Jeder Auftritt war eine schrille Show. Gebucht wurden sie eher für Randale und Party. "Wir waren nie die Walzerband."
Mit Coverstücken und Hits wie "Kölle ming Stadt", "Stimmung - Karneval in Kölle" oder der kölschen Interpretation von La Cucaracha, "Kumm loss mer danze" eroberten die Söck die Bühnen. Zum ersten Vorstellabend beim Festkomitee erschienen sie in Schlafanzügen. Die schrillen Shows sorgten allerdings auch für Hausverbote, etwa in den Sartory-Sälen. "Die Pyrotechnik hatte die Sprinkleranlage in Gang gesetzt", sagt Lauenstein. Die Söck gibt es auch heute noch. Mit Campmann trennte man sich versöhnlich, als er zu den Räubern ging. Gero Karaschewski stieg 1990 aus und zog nach Ostheim.
"3 Söck" wollen 2025 111 Auftritte spielen
Seit 25 Jahren ist Peter Paschek an Keyboard, Klavier und Geige dabei. Vor sechs Jahren stieß Klaus von der Weiden hinzu, Musiker im Gürzenich-Orchester. Die drei verstehen sich als Ganzjahresband, sind auf Kreuzfahrtschiffen, Mallorca oder Griechenland unterwegs. Das kommende Jahr wollen die drei, zum 40-jährigen Jubiläum, noch einmal richtig Gas geben und 111 Auftritte absolvieren. Dann ist Schluss. Der Karneval hat sich für Lauenstein zu sehr verändert. "Es ist nur noch laut und laut." Dass Karneval wieder Fastelovend ist, das wäre sein Traum.
"Kölle em Advent" wird es weitergehen. Hier sieht Lauenstein Potenzial. Besonders, weil ihm die Improvisation liege. Das Publikum einbinden, das ist ihm wichtig. Ein Wunsch von ihm bleibt, ein Wohnzimmertheater zu etablieren. "Das fehlt im Kölner Süden."
Karten für die Revue in der Diakonie werden im Gertrud-Bäumer-Haus am Empfang (nur bar 30 Euro), Pfarrer-te-Reh Straße 1, verkauft. Die Vorstellung im Bistro Verde in Rodenkirchen, am 8. Dezember ist ausverkauft, Karten sind für den 15. Dezember im Bistro, Maternusstraße 6, oder bei Lauenstein erhältlich.
Telefon: 0163/4621075
E-Mail detlef@detlef-lauenstein.de © Kölner Stadt-Anzeiger
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