Im oberen Flur des Amtsgerichts Bensberg herrschte reges Treiben: Johanna Saul-Krickeberg, die ehemalige Direktorin des Amtsgerichts Bergisch Gladbach, wurde verabschiedet, während ihre Nachfolgerin Marion Tettinger in ihr Amt eingeführt wurde.

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Das Hornquartett der Städtischen Musikschule versammelte mit den "Festklängen" von Josef Nepomuk Kolin die zahlreichen eloquenten Juristen.

"Die vielen Ehrengäste zeigen die Wertschätzung für die Justiz", freute sich Roland Ketterle, Präsident des Landgerichts, angesichts des voll besetzten Foyers. Bereits im Sommer hatte er bei einer internen Feier die herausragenden Qualitäten der scheidenden Direktorin gewürdigt: "Ihre Souveränität und Weitsichtigkeit haben mich stets beeindruckt."

Immerhin singe ich nicht.

Bernd Scheiff, OLG-Präsident, in Anspielung auf das Abschiedsfest für die alte Chefin

Dr. Bernd Scheiff, Präsident des Oberlandgerichts, wusste, dass Johanna Saul-Krickeberg nicht im Mittelpunkt stehen wollte, doch er konnte das für seine Laudatio nicht versprechen. "Immerhin singe ich nicht", fügte er humorvoll hinzu, in Anspielung auf das Abschiedslied, das das Team des Amtsgerichts für sie bei der internen Feier im Sommer präsentiert hatte.

Er skizzierte ihren Werdegang: In Brühl wurde Saul-Krickeberg stellvertretende Direktorin, 2013 kam sie nach einer Station in Gummersbach nach Bergisch Gladbach. Er zitierte aus einer dienstlichen Beurteilung: "Frau Saul-Krickeberg ist eine charakterfeste Persönlichkeit und kommt ohne Umschweife zum Kern der Sache." Ein langer, herzlicher Applaus rührte die scheidende Amtsgerichtsdirektorin.

Dann wandte sich Scheiff der neuen Direktorin zu. "Sie ist die Idealbesetzung für das Amt", stellte er fest. Zunächst hat sie in Bergisch Gladbach Recht gesprochen, dann gab es eine Abordnung zum Landgericht in Köln und anschließend wechselte sie als stellvertretenden Direktorin nach Kerpen.

Hintergründige Worte des Kölner OLG-Präsidenten

Seit Sommer ist Marion Tettinger nun in Bergisch Gladbach. Dunkle Seiten habe er trotz intensiver Recherche nicht gefunden, bemerkte Scheiff augenzwinkernd. Doch er habe gehört, dass Tettinger, wie ihre Vorgängerin, morgens mit den Mitarbeitern spricht, nachdem sie mit festem Schritt das Gebäude betreten hat.

Die Anwesenden gewannen das sichere Gefühl, dass im Amtsgericht Bensberg alles reibungslos weiterläuft. Der Wechsel verlief ohne Vakanzen, die scheidende Direktorin war geachtet und beliebt, und alle sind sicher, dass die neue Direktorin die Aufgaben nahtlos weiterführen wird.

Auch die Stellvertreterin hat gewechselt

Besonders ist auch, dass fast gleichzeitig die Stellvertreterinnen wechselten: Sibille Kozina übernimmt von Birgit Brandes. Für die anstehende Mammutaufgabe, die Digitalisierung der Justiz, scheint das Gericht gerüstet.

Frank Stein, Bürgermeister der Stadt, erzählte zunächst eine Anekdote aus seinem Leben: Er habe hier im Gericht während seines Referendariats mit höherem Puls gestanden als heute. Er musste damals seine Aufgaben bei der Staatsanwaltschaft erfüllen. Er freue sich jetzt, dass die Aufgaben der Justiz, Streit zu lösen und Ordnung zu schaffen, ohne Bruch weitergehen.

Andreas Maria Klein, Vertreter der Anwaltschaft, erinnerte sich an eine Geschichte: Nach einer früheren Verhandlung mit Marion Tettinger sagte ein Anwalt seiner Sozietät: "Von der haben wir nicht lange was, die wird Direktorin!"

Das von Dir zusammengestellte Verwaltungsteam werde ich nicht bei seiner Arbeit stören!

Amtsgerichtsdirektorin Marion Tettinger zu ihrer Vorgängerin

Richterrat und Personalrat bedankten sich bei Johanna Saul-Krickeberg und freuten sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Direktorin. Zum Schluss sprachen die beiden Protagonistinnen. Die scheidende Direktorin bedankte sich für das gelungene Abschlussfest.

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Die neue Direktorin zeigte sich erleichtert über den freundlichen Empfang und vertraut darauf, was ihre Vorgängerin aufgebaut hat. "Der Laden muss laufen", fasste Tettinger zusammen und ergänzte an ihre Vorgängerin gewandt: "Das von Dir zusammengestellte Verwaltungsteam werde ich nicht bei seiner Arbeit stören!"  © Kölner Stadt-Anzeiger

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