Neue Straßenbahnlinie: Darmstadt plant eine neue Straßenbahnstrecke auf historischem Boden. Das wird dem Viertel in den früheren Kasernen eine sehr komfortable Anbindung an das Nahverkehrsnetz bieten.

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Die neue Verbindung folgt einem alten Weg, der lange versperrt war. Die Straßenbahnstrecke, welche die Stadt für das neue Ludwigshöhviertel plant, soll vom Stadtteil Bessungen aus über die Ludwigshöhstraße nach Süden in das Neubaugebiet hinein führen. Auf dieser Strecke verlief in alter Zeit der Alte Eberstädter Weg, der Darmstadt mit Eberstadt verband. Nach Ansicht von Lokalhistorikern handelt es sich um die älteste Verbindung zwischen Darmstadt und Eberstadt.

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde rechts und links dieses Wegs gebaut, für das Militär. Zwei Kasernen entstanden, die Cambrai- und die Fritsch-Kaserne. Die Straße dazwischen blieb eine öffentliche Verbindung, bis die amerikanischen Streitkräfte nach dem Weltkrieg die Militärfläche übernahmen und die beiden Kasernen zusammenlegten. Die Straße wurde der Militärfläche einverleibt. Zunächst durften Zivilisten aus Darmstadt die Straße durch die Kaserne noch benutzen, später wurde sie aus Sicherheitsgründen geschlossen, der alte Weg wurde versperrt.

15 Jahre nach dem Abzug der Amerikaner übernehmen Zivilisten das Gebiet, auf dem Kasernengelände entsteht ein Wohnviertel. Und die Bewohner brauchen eine Anbindung an die Stadt. Bisher reicht der Schienenstrang der Straßenbahn schon bis kurz vor das Neubaugebiet. Töricht wäre, den Schienbau nicht weiter in das Wohnviertel hinein zu treiben.

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Die Stadt geht aber noch weiter, sie will Gleise durch das Ludwigshöhviertel hindurch verlegen und sie dann nach Westen bis zur Heidelberger Straße, einer Hauptachse des Stadtverkehrs, führen. So können die Bewohner ihr Viertel in zwei Richtungen mit der Bahn verlassen und sich aussuchen, ob sie über die Karlstraße oder die Heidelberger Straße zum Luisenplatz oder zum Hauptbahnhof fahren wollen. Das wird dem Viertel in den früheren Kasernen eine sehr komfortable Anbindung an das Nahverkehrsnetz bieten.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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