Berlin - Am Ende waren die neun Ausfälle zu viel für Hertha BSC. Nach einer starken ersten halben Stunde verlor die Rumpf-Elf der Berliner Fußball-Zweitligisten noch 1:3 beim SV Darmstadt 98. "Wir haben eine top erste Halbzeit gespielt.
Dann kriegst du so ein Drecks-1:1 durch ein Standardtor. Keiner weiß eigentlich, warum es 1:1 steht", sagte Torschütze Florian Niederlechner nach der Partie. Nach der Heimniederlage gegen Köln am vergangenen Wochenende war es der nächste Rückschlag im Kampf um die Aufstiegsplätze.
Der 34-Jährige hatte die Berliner vor 17.810 Fans im ausverkauften Stadion in der 21. Minute in Führung gebracht. Philipp Förster glich noch vor dem Wechsel aus (45.+2). Torjäger Isac Lidberg (65.), der nach einem Zusammenprall mit einem Kopfverband spielte, und Andreas Müller (81.) drehten die Partie für die Gastgeber.
Hertha erst ohne Probleme im neuen System
Hertha-Trainer Cristian Fiél musste insgesamt auf neun Spieler verzichten. Mit dem 19 Jahre alten Pascal Klemens stand nur ein gelernter Innenverteidiger zur Verfügung. Doch die neue Formation mit einer Dreier-Abwehrkette brauchte keine lange Eingewöhnungszeit.
Hertha kontrollierte das Spiel zunächst mit viel Spielfreude und kam zu mehreren guten Gelegenheiten. Derry Scherhant setzte sich im Strafraum gegen seinen Gegenspieler durch. Niederlechner war in der Mitte gedankenschnell und verwandelte das Zuspiel.
Die Berliner hätten durchaus höher führen können. Seine Mannschaft habe die zuvor so offensiv- und formstarken Hausherren nicht zur Geltung kommen lassen, lobte Fiél beim Pay-TV-Sender Sky. "Wenn du so viel vom Spiel hast, musst du dann auch das ein oder andere Tor nachlegen, weil du auch immer einen bekommen kannst", sagte er.
Zwei Tore zählen nicht
Doch nach einer guten halben Stunde wurden die Hessen von Florian Kohfeldt besser und blieben es bis zum Ende der Partie. Der vermeintliche Ausgleich der Darmstädter durch Kai Klefisch zählte wegen einer vorherigen Abseitsposition nicht (27.). Doch kurz vor der Pause wurde ein Freistoß von Förster zunächst abgeblockt, der doppelt abgefälschte Nachschuss des 29-Jährigen landete im Tor.
Wegen eines Handspiels wurde Herthas Tor durch Jon Dagur Thorsteinsson nach Eingreifen des Video-Schiedsrichters zurückgenommen. "Es ist sehr bitter, auch dass das 2:1 nicht gegeben wurde", sagte Niederlechner. Klar war auf den Fernsehbildern nicht erkennbar, ob der Isländer den Ball mit der Hand berührte.
Beim Führungstreffer durch Lidberg machte sich Herthas Personalnot dann endgültig bemerkbar. Der eigentliche Außenverteidiger Jonjoe Kenny konnte den Schweden nicht entscheidend am Kopfball hindern. Das 3:1 per Distanzschuss sah haltbar für Tjark Ernst aus.
Die Länderspielpause muss Hertha dringend benötigte Erholung bringen. "Im nächsten Spiel werden einige wieder dabei sein, und dann werden wir zurückschlagen", sagte Niederlechner. © Deutsche Presse-Agentur
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