Berlin - Berlin könnte in diesem Jahr die Stadt mit den bundesweit meisten Firmeninsolvenzen werden. Auf 10.000 Unternehmen kommen dort im Jahr 2024 nach einer Schätzung des Wirtschaftsinformationsdiensts Creditreform 123 Insolvenzen.

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Das wäre ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als die Quote bei 102 Insolvenzen pro 10.000 Betrieben lag, und es wäre der höchste Wert aller Bundesländer.

Im bundesweiten Durchschnitt kommen Creditreform zufolge etwas mehr als 70 Insolvenzen auf 10.000 Unternehmen. "Mit einiger Verzögerung schlagen die Krisen der vergangenen Jahre nun als Insolvenzen bei den Unternehmen durch", hieß es zur Begründung mit. Für 2025 rechnet Creditreform bundesweit mit einem weiteren Anstieg der Fälle.

Signa-Insolvenz treibt Quote nach oben

Ein Grund für die hohe Quote in Berlin dürfte die Signa-Insolvenz gewesen sein, die mit zahlreichen Tochter-Unternehmen in der Hauptstadt vertreten war oder die zumindest hier Insolvenzverfahren angemeldet haben. Damit einher gingen auch weitere Schließungen von Karstadt- und Kaufhof-Filialen, die zum Signa-Konzern gehörten.

Das Amt für Statistik hatte schon für das erste Halbjahr aus diesem Grund einen bemerkenswerten Anstieg an Gläubigerforderungen vermeldet. Die Forderungssumme war in den ersten sechs Monaten dieses Jahres demnach um fast 1.800 Prozent auf rund 14 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr den Statistikern zufolge mehr als 1.000 Unternehmensinsolvenzen angemeldet, rund 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.  © Deutsche Presse-Agentur

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