Stuttgart - Ein kleines Insekt mit sperrigem Namen und faszinierendem Talent fürs tapezierte Nest soll in diesem Jahr aus dem Reich von Imkern und Bienen ganz besonders in den Fokus rücken: Die Garten-Blattschneiderbiene ist die Wildbiene des Jahres. Das hat das gleichnamige Kuratorium des Arbeitskreises Wildbienen-Kataster mitgeteilt.

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Das mittelgroße Tier mit orangefarbenen Haaren am Bauch und der wissenschaftlichen Bezeichnung Megachile willughbiella beeindrucke unter anderem durch seine außergewöhnliche Art, ein Nest zu bauen, urteilte der Arbeitskreis. Dabei schneiden die Weibchen mit ihren Kiefern ovale Blattstücke von Pflanzen wie Wildrosen oder Hainbuchen ab und kleide ihre Brutzellen damit aus als seien es Tapeten. Die Bienenart nistet in selbst gegrabenen Gängen, in morschem Holz oder in Nisthilfen mit passenden Bohrlöchern, auch Blumentöpfe werden für den Nestbau genutzt.

Nur kurz unterwegs

Die Garten-Blattschneiderbiene ist als typische Sommerbiene zwischen Ende Juni und Ende August aktiv. Nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) bevorzugt sie einen Lebensraum mit Wildpflanzen und Blütenvielfalt, oft ist sie in naturnahen Gärten, auf Wiesen und an Weg- und Waldrändern zu finden. Gefördert werden könnte die Art laut NABU und Arbeitskreis, wenn auf eine intensive Gartenpflege verzichtet würde und Blühstreifen mit heimischen Wildpflanzen angelegt würden.

Das Kuratorium "Wildbiene des Jahres" wählt nach eigenen Angaben seit 2013 jährlich eine Wildbienenart aus. Damit will sie unter anderem dazu animieren, in die Natur zu gehen und das Tier in seinem Lebensraum zu beobachten.

Das Kuratorium ist beim Arbeitskreis Wildbienen-Kataster Baden-Württemberg angesiedelt, einer Sektion des Entomologischen Vereins Stuttgart 1869 am Naturkundemuseum Stuttgart. Im vergangenen Jahr trug die Blauschwarze Holzbiene den Titel.  © Deutsche Presse-Agentur

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