Erfurt - Die Thüringer Linken-Co-Chefin Ulrike Grosse-Röthig hat im Haushaltsentwurf vorgesehene Kürzungen bei der Erzieherausbildung kritisiert.
Bei der sogenannten praxisintegrierten Ausbildung seien die Mittel im Haushaltsentwurf "massiv gekürzt", sagte die 45-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Gegenüber dem laufenden Jahr werde das zur Verfügung stehende Geld von rund 5,7 Millionen Euro auf eine Million Euro im Entwurf für 2025 abgesenkt.
Erzieherausbildung mit Vergütung
Der Haushalt für das Jahr 2025 ist noch nicht beschlossen, Änderungen sind noch möglich. Bei dem Haushaltsentwurf handelt es sich nach Angaben des Finanzministeriums um einen technischen Entwurf, der nicht mit den Ministerien ausverhandelt wurde, sondern direkt aus der Feder des Finanzministeriums stammt.
Bei der praxisintegrierten Erzieherausbildung bekommen die angehenden Erzieherinnen und Erzieher schon in der Ausbildungszeit eine Vergütung. Der klassische Weg in den Beruf führte bisher über eine schulische Ausbildung, für die in der Regel noch Schulgeld bezahlt werden musste.
Gewerkschaft fordert weitere Verbesserungen
Grosse-Röthig sagte, die praxisintegrierte Ausbildung diene der Fachkräftegewinnung für die Kindergärten. Wenn man die Betreuung in den Kindergärten verbessere, müsse man auch erklären, wo dafür die Fachkräfte herkommen sollen. Die rot-rot-grüne Minderheitsregierung hatte noch vor der Wahl mit Hilfe der CDU das Kindergartengesetz geändert und den Personalschlüssel in den Einrichtungen verbessert. Das wurde seit langem von Verbänden und Experten gefordert, kostet aber viel Geld. Im Haushaltsentwurf ist das Vorhaben mit rund 59,4 Millionen Euro veranschlagt.
Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Thüringen forderte weitere Verbesserungen in der Kindergartenbetreuung über das Jahr 2025 hinaus. "Die zuletzt erreichte Verbesserung deckt den Bedarf maximal für das Jahr 2025 ab, ein Stufenplan ist dringend notwendig", sagte die Thüringer GEW-Vorsitzende Kathrin Vitzthum. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Kofinanzierung von Bundesprojekten wie das Startchancenprogramm oder der Digitalpakt 2.0 gelingt "und die landesweiten Demokratieprojekte langfristig finanziert werden". © Deutsche Presse-Agentur
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