Erfurt - Das Thüringer Label "Weidewonne" für die Vermarktung von Lammfleischprodukten hat sich nach Einschätzung der Thüringer Schafzüchter etabliert.

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Die Marke unterstütze bei der Absatzförderung, hieß es vom Landesverband. Laut dem Umweltministerium liegt der "Weidewonne"-Marktanteil bei den im Freistaat geschlachteten Lämmern inzwischen bei 58 Prozent. Entscheidendes Kriterium dabei ist, dass die Schäfereibetriebe, die das Label tragen, ihre Tiere überwiegend auf Naturschutzflächen weiden lassen.

Wachsendes Netzwerk und finanzielle Unterstützung

"Mit ihren Herden sind die Schäferinnen und Schäfer für uns wichtige Partner beim Naturschutz", betonte der geschäftsführende Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne). Nur mit ihnen könnten einzigartige Flächen wie offenes Grünland, orchideenreiche Trockenrasen, Wacholderheiden und Steppenrasen erhalten bleiben. Die von der Naturstiftung David betreute Marke wurde 2013 zunächst im Thüringer Becken initiiert und steht für naturnahe Landschaftspflege durch Beweidung. Die Anzahl der beteiligten Schäfereibetriebe hat sich dem Ministerium zufolge seither von 15 auf derzeit 28 nahezu verdoppelt.

Das Unterstützungsnetzwerk "Weidewonne" helfe den Betrieben inzwischen auch bei der Vermittlung von Flächen, bei der Beantragung von Fördergeldern und bei der Klärung der Hofnachfolge, hieß es aus dem Ministerium. Das Projekt werde noch bis 2027 hauptsächlich mit Mitteln des Bundes, aber auch des Landes gefördert. Für den Gesamtzeitraum stünden dafür insgesamt rund 2,5 Millionen Euro bereit, hieß es.

Mobile Naturschützer auf vier Beinen

Zu dem Projekt gehört auch eine spezielle "Landschaftspflegeherde" aus rund 120 Schafen und 30 Ziegen für sehr kleine und entlegene Flächen in Naturschutzgebieten. Jährlich werden so dem Ministerium zufolge bislang rund 26 Hektar wertvolle Naturschutzflächen mit Vorkommen seltener Pflanzen- und Tierarten im Ilm-Kreis beweidet. Die Landschaftspflegeherde ist mobil, die Weidetiere werden per Anhänger zu den Naturschutzflächen gefahren.

In Thüringen sind nach Zahlen des Statistischen Landesamtes im vergangenen Jahr rund 6.400 Schafe geschlachtet worden, im Vergleich zu 2022 hat sich die Zahl der Schafschlachtungen um knapp zwölf Prozent erhöht. Erzeugt wurden 160 Tonnen Schaffleisch. Verglichen mit Rindern und Schweinen mit Zigtausenden Tonnen erzeugten Fleisches sind Schafschlachtungen in Thüringen ein Nischengeschäft. Im Freistaat gibt es laut Statistik rund 340 Betriebe, die Schafe halten.  © Deutsche Presse-Agentur

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