Staßfurt - Der Bauernverband sieht in den Protesten zu Beginn des Jahres einen nachhaltigen Erfolg. "Was wir Anfang des Jahres organisiert haben, das war schon Gänsehaut", sagte der Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, Olaf Feuerborn (CDU) beim Bauerntag in Staßfurt.
Das habe auch in der Politik dafür gesorgt, dass anders auf die Landwirtschaft geblickt werde. Die Proteste hätten auch auf EU-Ebene dafür gesorgt, dass Regelungen verändert worden seien.
Dennoch gebe es weiter wichtige Punkte, die von einer neuen Bundesregierung noch umgesetzt werden müssten, betonte Feuerborn. Es brauche dringend bessere Planbarkeit und weniger Bürokratie. Dafür brauche es auch eine neue Regierung.
Bauernpräsident: Derzeit lohnt es sich nicht, wieder auf die Straße zu gehen
Das Selbstverständnis des Berufsstandes und der gesamten Landwirtschaftsbranche sei wiederhergestellt worden, sagte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands und Präsident des sächsischen Bauernverbands, Torsten Krawczyk. "Selbst in zehn Jahren werden wir von diesen Demonstrationen und diesen Erfolgen noch sprechen." Viele Menschen auch in der Bevölkerung hätten dem Ungerechtigkeitsgedanken folgen können, der die Landwirte auf die Straße gebracht habe. Dies würden inzwischen auch andere Branchen spüren. "Wir haben diese Deutungshoheit und diese Betroffenheit nicht für uns alleine", sagte Krawczyk. Deswegen lohne es gerade nicht, erneut auf die Straße zu gehen.
Anfang des Jahres hatte die angekündigte Streichung von Subventionen für bundesweite Proteste gesorgt. Alleine in Sachsen-Anhalt waren nach Angaben des Innenministeriums in den ersten Wochen der Proteste knapp 30.000 Menschen beteiligt. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.