Nur allzu gerne hätten die Tischtennis-Profis des TTC Schwalbe Bergneustadt ihrer treuen Fangemeinde ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk in Form eines Heimsieges gegen Borussia Düsseldorf bereitet.
700 Zuschauer kamen zum Duell mit dem deutschen Rekordmeister in die Burstenhalle. Nach zwei Stunden und 40 Minuten bejubelten allerdings die Gäste einen 3:1-Erfolg.
"Ein Sieg wäre gleichbedeutend mit zwei Bonuspunkten gewesen", stellte Schwalbe-Trainer Frederik Duda anschließend klar. "Wir hätten heute gerne Wiedergutmachung für die Niederlagen gegen die Aufsteiger aus Bad Homburg und Dortmund betrieben. Es fehlte nicht viel und das Doppel, in dem ich uns als Favorit gesehen hätte, wäre erreicht gewesen."
Timo Boll trat auf seiner Abschiedstour zum letzten Mal in Bergneustadt an
Die Gäste traten in ihrer bestmöglichen Aufstellung an. Auch Ausnahmespieler
Ohne Körpersprache und Gegenwehr ergab sich Ruiz seinem Schicksal. "Nach meiner Verletzung habe ich erst zwei, drei Wochen trainiert. Mir fehlt die Spielpraxis. Trotzdem muss ich sagen: Das war heute keine gute Leistung von mir", erklärte der Franzose anschließend.
Benedikt Duda sorgte gegen Dang Qiu für den einzigen Sieg der Schwalben
Fast dreimal so lange wie die Eröffnungspartie dauerte das Duell zwischen Adrien Rassenfosse und Mannschafts-Europameister Anton Källberg. Bergneustadts Nummer zwei an diesem Tag präsentierte sich wie schon 48 Stunden zuvor gegen Mattias Falck (Werder Bremen) in einer abermals sehr guten Form und stand auch gegen den nächsten Spieler aus Schweden kurz vor einem Erfolg.
Mit 9:11, 11:5, 11:8 sowie 8:6 lag der 21-Jährige in Führung, konnte diesen Vorsprung aber nicht nach Hause bringen. Beim Stand von 10:10 war Rassenfosse sogar nur zwei Punkte von einem Matchgewinn entfernt. "Ich habe das Spiel leider aus der Hand gegeben, bin aber trotzdem nicht unzufrieden", verriet der Belgier. "In der entscheidenden Phase verlor ich etwas den Fokus. Außerdem wurde mein Gegner immer stärker."
Für den einzigen Sieg der Bergneustädter sorgte an diesem Abend Benedikt Duda, der gegen Dang Qiu,seinen Doppelpartner bei zahlreichen nationalen und internationalen Turnieren, mit 16:14, 11:8 sowie 12:10 die Oberhand behielt. Die Fans auf der Tribüne sahen zahlreiche Ballwechsel der absoluten Weltklasse, die der Linkshänder größtenteils für sich entschied. "3:0 hört sich auf den ersten Blick deutlich an. So klar war die Angelegenheit aber bei weitem nicht", erklärte das Schwalbe-Eigengewächs.
Im Duell der beiden aufgebotenen Spitzenspieler hätte es anschließend eigentlich zum Vergleich zwischen Romain Ruiz und Anton Källberg kommen sollen. Eigentlich, doch in der Pause bat Ruiz seinen Trainer darum, ihn auszuwechseln. "Ich habe Romain gesagt, dass wir nur zu Dritt sind und das das nicht gehen würde", ergänzte Frederik Duda. Dann schaltete sich Kanak Jha ein, der am Tag zuvor noch mitgeteilt hatte, aufgrund seiner Schulterprobleme nicht einsatzbereit zu sein. "Über Nacht gab es dann wohl eine Wunderheilung", merkte Bergneustadts Trainer mit einem Augenzwinkern an.
Der US-Amerikaner, ab der kommenden Saison bei Borussia Düsseldorf unter Vertrag, gab grünes Licht. Allerdings kassierte der 24-Jährige eine Drei-Satz-Niederlage. "Wenn ich spiele, bin ich auch zu 100 Prozent fit", sagte Jha und trauerte seinen vergebenen Chancen nach. Sowohl im ersten (11:13) als auch zweiten Durchgang (10:12) ließ der Schwalbe-Spieler beim Stand von 10:8 jeweils zwei Satzbälle liegen. "Anton war der bessere Spieler. Es gibt keine Ausreden", sagte Jha.
TTC Schwalbe Bergneustadt – Borussia Düsseldorf 1:3.
Romain Ruiz – Timo Boll 0:3 (3:11, 4:11, 8:11).
Adrien Rassenfosse – Anton Källberg 2:3 (9:11, 11:5, 11:8, 10:12, 2:11).
Benedikt Duda – Dang Qiu 3:0 (16:14, 11:8, 12:10).
Kanak Jha – Anton Källberg 0:3 (11:13, 10:12, 8:11) © Kölner Stadt-Anzeiger
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