Vor der Haustür in Köln-Buchheim, wo einen Tag vorher eine Frau getötet wurde, brennen am Freitagmorgen Kerzen.

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Der Sichtschutz und die Flatterbänder, die am Abend zuvor noch den Tatort absperrten, hat die Polizei in der Nacht abgebaut. Nun erinnern Lichter und Blumen an das Verbrechen, das in dem Mehrfamilienhaus wohl geschehen ist.

Am Donnerstagnachmittag stürzte gegen 14.40 Uhr eine Frau aus dem Fenster ihrer Wohnung im vierten Stock. Die 38-Jährige hatte zuvor mehrere Stichverletzungen erlitten, sie starb noch am Tatort. Kurz darauf sprang ein 53-Jähriger aus derselben Wohnung aus dem Fenster. Der Mann wurde noch am selben Tag notoperiert, er schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Frau hätte weder Stichverletzungen noch Sturz überleben können

Der 53-Jährige war an derselben Adresse gemeldet und gilt als tatverdächtig. "Die Ermittler gehen derzeit von einer Beziehungstat nach Trennung der Verstorbenen von dem Beschuldigten aus", schreibt die Staatsanwaltschaft Köln dieser Zeitung auf Anfrage. Hinweise auf eine Beteiligung von weiteren Personen gebe es nicht.

Die Tote wurde bereits am Donnerstagabend obduziert. Weder die Stichverletzungen noch den Sturz aus dem Fenster hätte sie überleben können, so die Staatsanwaltschaft. Noch steht nicht fest, ob sie aus dem Fenster sprang oder von ihrem Ex-Partner gestoßen wurde.

Auch der Körper des 53-Jährigen weist Stichverletzungen auf, wenn auch deutlich weniger als bei der Getöteten. Ob er sich die Verletzungen selbst zufügte oder es zu einem Kampf kam, ist Gegenstand der Ermittlungen.

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Als am Vorabend Polizisten nach Einbruch der Dunkelheit den Sichtschutz abbauten, blieb eine Anwohnerin mit Kinderwagen vor dem Flatterband stehen. Seit 10 Jahren wohne sie schon hier, sagte sie und schaute zu den Fenstern im vierten Stock hoch, aus dem die beiden Menschen stürzten. Am Nachmittag hörte ihre Tochter vom Balkon aus die Nachbarn weinen, kurz danach sei die Grasfläche vor dem Haus voll mit Einsatzkräften gewesen. Sie kannte die Getötete, sagte sie, "eine sehr nette Frau."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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