Der öffentliche Nahverkehr in Bonn wird neu aufgestellt. Dafür wird auch der Nahverkehrsplan umgestaltet und die Stadt will untersuchen, ob das mittlerweile 20 Jahre alte ÖPNV-System modernisiert und effizienter gestaltet werden kann.

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Was das für die Nutzung der Bonner Stadtbahnen, Busse und das Pendeln in angrenzende Städte bedeutet.

Der Nahverkehrsplan regelt die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Bussen und Bahnen. Im Zuge der Erneuerung sollen Qualitätsstandards (wie Mindestanforderungen beim Angebot, Service, Personal und Information) festgelegt werden, die Barrierefreiheit betrachtet und Ziele für die Stadt- und Verkehrsentwicklung sowie für Umwelt und Klimaschutz definiert werden. Ziel ist laut Verwaltungsvorlage eine "bedarfsgerechte Optimierung des ÖPNV-Netzes".

ÖPNV in Bonn soll mehr an Bedarf der Menschen angepasst werden

"Auf dem Weg zum neuen Nahverkehrsplan binden wir die Bürgerinnen und Bürger umfangreich ein", kündigt Oberbürgermeisterin Katja Dörner an. Die Stadt plant, repräsentative Haushaltsbefragungen durchzuführen, um das Mobilitätsverhalten der Menschen zu erfassen.

Fahrgastbefragungen und weitere Öffentlichkeitsformate, unter anderem über die Online-Plattform "Bonn macht mit", sollen dafür sorgen, dass Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden. "Kritik, Wünsche und Bedürfnisse hinsichtlich des öffentlichen Personennahverkehrs werden im Nachgang geprüft und sollen in die Angebots- und Maßnahmenkonzeption für die nächsten Jahre einfließen", so Dörner.

Es geht also um Kriterien wie ein ausreichendes Angebot an Linien und Streckenverbindungen und einen Fahrplan der Bonner Verkehrslinien, der dem Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer entspricht. Aber auch die Aufenthaltsqualität an Haltestellen, Barrierefreiheit, Personalstärke und Serviceangebote sind Teil der Betrachtung.

Nahverkehrsplan soll auch On Demand-Verkehr, Fähren und Seilbahn einbeziehen

Berücksichtigt wird zudem die Zusammenarbeit mit Nachbarorten. Dabei fallen insbesondere der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Köln ins Gewicht, mit denen interkommunale ÖPNV-Verbindungen bestehen. Nach Ansicht von Verkehrsdezernent Helmut Wiesner ist der Bonner ÖPNV in vielen Bereichen schon "sehr gut". "Bonn hat beispielsweise eine ausgesprochen hohe Haltestellendichte und ein sehr gutes Taktangebot."

Auf Basis des neuen Nahverkehrsplans will die Stadt dann laut Verwaltungsvorlage ein Angebotskonzept mit konkreten Maßnahmen bis 2040 entwickeln. "Dieses Konzept wird eine Weiterentwicklung sowohl des Stadt- und Straßenbahnangebots als auch des Busangebots darstellen." Auch andere Nahverkehrsangebote wie Fähren, On-Demand-Verkehre und die geplante Seilbahn sollen mit einbezogen werden.

Das Mammut-Projekt Seilbahn, mit dem Bonn eine wichtige weitere Transportmöglichkeit über den Rhein zwischen Venusberg und Beuel bieten will, könnte nach der aktuellen Planung 2028 an den Start gehen – wenn alles aufgeht, ist die Seilbahn also integraler Bestandteil der Nahverkehrsplanung. Die Neuauslegung des ÖPNV wird sich daher auch auf Berufspendlerinnen und -pendler auswirken. Die Stadt rechnet damit, dass das Verfahren für die Erneuerung des Nahverkehrsplans zwei Jahre in Anspruch nehmen wird.

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Wenig Handhabe hat die Stadt jedoch beim Thema S13-Ausbau, der sich von Beuel bis Oberkassel bis ins Jahr 2030 verzögert. Ein potenzieller Nachteil für die geplante Seilbahn, die an einem Haltepunkt in Ramersdorf eigentlich direkt an die S13 angeschlossen sein soll.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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