Sie ist die mitgliederstärkste Band des Song-Adventskalenders: Die internationale Band Polychrom gibt eine bunt gemischte Empfehlung an Weihnachtsliedern, passend zu ihrem Namen.

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Der bedeutet nämlich so viel wie "aus mehreren Farben bestehend". Passend zur Vorweihnachtszeit liefert der Bandkoordinator Niklas Kappenstein auch folgende Namensauslegung: "in vielen Farben dekoriert".

Kappenstein, der gebürtig aus Euskirchen kommt, arbeitet in der Euskirchener Integrationsagentur. Der Sozialarbeiter hat das Musikprojekt Polychrom von Simon Rauch übernommen. Viele der Musiker und Musikerinnen von Polychrom mussten Fluchterfahrungen machen. "Mit dem Bandprojekt sollen Leute verschiedenster Nationen zusammenkommen", sagt der 34-Jährige, der selbst Schlagzeug spielt: "Ich war direkt begeistert von der Vielfalt."

Euskirchen: Polychrom probt im Café International

Im Café International in Euskirchen proben die Musiker und Musikerinnen aus unterschiedlichen Nationen. Als Katayon, auch Katy genannt, klarstellt, dass sie nur singe und kein Instrument spiele, ruft Aly ihr zu: "Sie spielt nur mit unseren Nerven." Die gebürtige Iranerin, die seit 29 Jahren in Deutschland lebe, lacht daraufhin. Aly, der ursprünglich aus Guinea kommt und bei Polychrom trommelt, grinst breit.

Aly höre in der Vorweihnachtszeit gerne "Let it Snow! Let it Snow! Let it Snow!" von Dean Martin. Katy berichtet, dass ihr zu Weihnachten "Last Christmas" von "Wham!" gefalle. Hierzu kommentiert Elena: "‚Last Christmas‘ höre ich nur Anfang Dezember noch gerne." Die Gitarristin und Sängerin bei Polychrom kam aus Kasachstan nach Deutschland. In der ehemaligen Sowjetunion sei Weihnachten kein Thema gewesen, sagt Elena. Trotzdem höre sie zurzeit gerne "Carol of the Bells". Das Lied gehe auf ein ukrainisches Volkslied zurück. "Der Ukrainer Dima hat es mal für unsere Band mitgebracht und jetzt proben wir es zusammen", erläutert sie ihren Bezug zum Stück.

Weihnachtssong als Erinnerungsstück zu einem Film

Der Euskirchener Peter, der den Bass zupft, wirft "Trotecito de Navidad" von Rolando Alarcón ins Rennen. Seine Bandkolleginnen und -kollegen nicken. Das Stück habe Pamela aus Chile mitgebracht. Die Chilenin leiht der Musiktruppe ihre kraftvolle Stimme, sie spielt aber auch Gitarre, Ukulele und Perkussion. Seine Bandkolleginnen und -kollegen nicken. Das spanischsprachige Lied habe man auch schon zusammen gesungen – das bliebe im Gedächtnis.

Für Elmira und Adele, die wie Katy aus dem Iran kommen, habe Weihnachten früher auch keine große Bedeutung gehabt - ähnlich wie bei Elena. Dennoch verbindet Elmira ein ganz bestimmtes Lied mit dem Jahresende. Sie sei großer Fan von "Seeing Is Believing" von "Alan Silvestri". Das Lied ist in dem weihnachtlichen Animationsfilm Polarexpress zu hören.

"Es fängt mysteriös an, ein bisschen traurig, wird dann aber schneller. Ich mag, wie ich mich fühle, wenn ich das Lied höre", erklärt Elmira, die Klavier sowie Gitarre spielt und auch Solos in der Band singt. Der Song erinnere sie daran, wie sie in ihrer Kindheit den Polarexpress geschaut habe.

Niklas Kappensteins Lieblingslied: "Snowman" von "Sia"

Oleg spielt Gitarre und steuert bald ein Mischpult für die Band bei - ein Lieblingslied zu Weihnachten habe er nicht. "Jeder bringt seine Instrumente und Geräte selber mit", erläutert Niklas Kappenstein. Der Euskirchener höre um die Weihnachtszeit herum gerne "Snowman" von "Sia". Er sagt: "Eigentlich höre ich eher Metall und Hip-Hop. Ich mag aber die Stimme von Sia und die Melodie von dem Lied total gerne. Da hatte ich direkt einen Ohrwurm."

Das ist die Idee hinter dem Song-Adventskalender:

24 Türchen gilt es bei klassischen Adventskalendern zu öffnen, dann ist Weihnachten. Bei unserem musikalischen Adventskalender ist das Prinzip ähnlich. Musikerinnen und Musiker sowie Musikkenner aus dem Kreis Euskirchen stellen hier jeden Tag, an dem die Zeitung erscheint, ihre ganz persönlichen Lieblingsweihnachtslieder vor.

Von "Driving Home for Christmas" bis "Maria durch ein Dornwald ging", von Klassik bis Pop – alles ist dabei. Und immer gibt es zu den jeweiligen Lieblingsweihnachtsliedern eine Geschichte.

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So entsteht Türchen für Türchen bis Heiligabend eine bunte, prall gefüllte Weihnachtsplaylist, die es auch hier bei Spotify zu hören gibt. Komplettiert wird sie dann zum Schluss noch mit den Weihnachtslied-Highlights aus der Redaktion. (jre/ges)  © Kölner Stadt-Anzeiger

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