Viele Krankenhäuser müssen sozusagen Federn lassen, nachdem sie die Feststellungsbescheide zur NRW-Krankenhausreform erhalten haben.
Doch die beiden GFO-Kliniken Marien-Krankenhaus und Vinzenz-Pallotti-Hospital haben gut bei dem komplizierten und umstrittenen Verfahren abgeschnitten.
Das Evangelische Krankenhaus (EVK) allerdings darf nach dem Bescheid die elektive Knie- und Hüftgelenks-Endoprothetik nach Ablauf einer Übergangszeit ab dem 1. Januar 2026 nicht mehr anbieten. "Wir planen als Alternative ein ambulantes Behandlungsangebot", informiert EVK-Geschäftsführer Sebastian Haeger.
Engerer Austausch mit NRW-Ministerium gewünscht
"Wir finden es sehr bedauerlich, dass unsere Argumente für den Erhalt der Endoprothetik kein Gehör gefunden haben, und hätten uns hier einen engeren Austausch mit dem Ministerium gewünscht." Die Einspruchsfrist von einem Monat soll selbstverständlich genutzt und der juristische Weg geprüft werden: "Dafür wünschen wir uns zunächst Einsicht in die Begründungen der Einzelfallentscheidungen."
Die Kliniken für Kardiologie und für Elektrophysiologie am EVK seien in Kombination mit den anderen chirurgischen und internistischen Kliniken auch nach dem Feststellungsbescheid sehr gut aufgestellt. Insgesamt bleibt das aktuelle Leistungsspektrum in großen Teilen erhalten, wird sogar noch erweitert und spezialisierter – so die Klinik für Gefäßchirurgie, die zu den wenigen spezialisierten Einrichtungen in NRW zählt, die auch künftig Bauchaortenaneurysmen (BAA) behandeln dürfen.
Die Zukunft des EVK und die Arbeitsplätze sind gesichert
Auch das zertifizierte Brustzentrum, eines der größten in NRW, und das zertifizierte gynäkologische Krebszentrum bleiben auch in Zukunft für die Behandlung Mammakarzinomen (Brustkrebs) und Ovarialkarzinomen (Eierstockkrebs) den Patientinnen erhalten. Wichtig: Der Bestand der Geburtsklinik stand nie in Frage.
Die Zukunft des EVK und die Arbeitsplätze sind gesichert – und auch die Pläne für eine Weiterentwicklung der Klinik am Quirlsberg. "Wir haben nun Planungssicherheit und können ruhigen Gewissens unsere Vorhaben – unter anderem einen OP-Neubau für 18,5 Millionen Euro – umsetzen", lautet das Statement von EVK-Geschäftsführer Haeger.
Bergisch Gladbachs Kliniken haben vorgeplant
Bei den GFO-Kliniken Marien-Krankenhaus in Bergisch Gladbach und Vinzenz-Pallotti-Hospital in Bensberg haben sich die Planungen und Umsetzungen der vergangenen Jahre ausgezahlt. Es wurden in diesem Jahr umfangreiche Umstrukturierungen vorgenommen.
"Wir sind uns sicher, dass unsere frühzeitig eingeleitete Schwerpunktbildung an den beiden Standorten mit zu den erfolgreichen Ergebnissen der Krankenhausplanung beigetragen hat, und freuen uns, dass die Bemühungen seitens des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales anerkannt werden", gibt die kaufmännische Direktorin Katrin Aulenkamp bekannt.
An- und Ausbau der Schwerpunkt wird fortgesetzt
Anerkannt wurden neben der Allgemeinen Inneren Medizin und der Allgemeinen Chirurgie und der Intensivmedizin an beiden Standorten der Auf- und Ausbau der Schwerpunkte: Es gibt weiterhin ein qualitativ hochwertiges Versorgungsangebot in der Orthopädie und Unfallchirurgie: mit allen Arten des Gelenkersatzes – im Endoprothetikzentrum und in der Wirbelsäulenchirurgie im Wirbelsäulenspezialzentrum.
Das zertifizierte Darmkrebszentrum profitiert von Spezialleistungen in den Bereichen der tiefen Rektumeingriffe und der komplexen Gastroenterologie. "Auch unsere Neurologie hat weiterhin mit der anerkannten Stroke Unit einen umfassenden Versorgungsauftrag erhalten", so Aulenkamp.
"Mit der starken Geburtshilfe mit Gynäkologie, der Urologie und den Bereichen der Altersmedizin (Geriatrie) mit alterstraumatologischem Zentrum sowie der Palliativmedizin haben wir eine umfassende Versorgungsmöglichkeit über alle Stationen des Lebens von der Geburt bis zum Tod." Im Rahmen der Krankenhausreform kann im kommenden Jahr sogar die Palliativstation ausgebaut werden: "Wir kommen hiermit unserem christlichen Verständnis von Zuwendung im franziskanischen Sinne nach." © Kölner Stadt-Anzeiger
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