Nach einem Monat Übergabe- und Renovierungspause ist das "Körner's", nun unter "Körners Gasthaus" firmierend, seit Allerheiligen in ein neues Kapitel gestartet: Nachdem sich der Vorbesitzer Jörg Körner, der den Laden 1998 von seinem Onkel übernommen hatte, zur Ruhe gesetzt hat, hat der Kölner Gastronom Norbert von der Grün das alteingesessene Lokal in der Riehler Ortsmitte übernommen.
Die beiden Männer waren sich schnell einig, berichtet der 68-jährige neue Betreiber: "Ich hatte gehört, dass der Vorbesitzer aufhören will. Wir machten einen Termin und ich schaute mir mit Jörg Körner den Laden an. Die Wellenlänge und Sympathie war direkt da." Zudem kannte er den Vater des Vorbesitzers, Peter René Körner, noch von dessen einstiger Kindersendung "Kasper und René" im WDR. "Er hat mir damals in den Sechzigern als Kind mit seiner Sendung den einen oder anderen Nachmittag gerettet", verrät er schmunzelnd.
Bereits in Comedia-Wagenhalle und Försterstube aktiv
Der Gastronom betreibt, neben seiner neuen Adresse in Riehl, bereits das "Gasthaus Wagenhalle" in den Räumen des Comedia-Theaters in der Südstadt sowie, seit kurzer Zeit, das "Gasthaus Försterstube" in Neuehrenfeld. Zudem hatte er die Gastronomie im Stadtgarten mitgegründet und war einst in der damaligen Kneipe "Spielplatz" (heute: "Hardy Kugel") am Ubierring tätig. In der warmen Jahreshälfte betreibt er gemeinsam mit der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz den dortigen Biergarten.
Den Monat Betriebspause hat der neue Besitzer genutzt, das Innere behutsam auf neuen Stand zu bringen. Der Hauseigentümer erneuerte die Deckendämmung. Das Innere ist originalgetreu erneuert; auch die Theken-Seitenwand aus Delfter Kacheln ist erhalten geblieben – sowie die Fotowand mit der "Rörig"-Leuchtreklame, wie der Laden bis 1998 hieß. Im früheren Clubraum im hinteren Teil der Gaststätte hat von der Grün den Gastraum erweitert, mit nostalgisch grüner englischer Tapete an den Wänden.
Freude über nun unverstellten Terrassen-Blick
Mit dem neueröffneten Laden will der Neu-Inhaber, der wie der Vorbesitzer FC-Fan ist und selbst hobbymäßig spielt, weiterhin die Stammkundschaft pflegen, aber gleichzeitig auch neues Publikum ansprechen, gerade Jüngere. "Ich bin der Ansicht, dass die Sehnsucht nach solchen Lokalitäten, wo man beim Kölsch zusammensitzt, auch bei Jüngeren vorhanden ist. Diese kölsche Kultur sollte nicht sterben."
Es wird weiterhin bürgerlich, beziehungsweise neo-bürgerlich gekocht – etwa mit Wiener Schnitzel (ab 25 Euro) bzw. Schnitzel Wiener Art (ab 17,90 Euro). Die im "Körner's" beliebte Currywurst-Pommes ist als Wildschweincurrywurst mit Fritten und Krautsalat (15 Euro) zurückgekehrt, Himmel & Äd gibt es für 16,50 Euro. Zudem gibt es eine Auswahl an saisonalen Vorspeisen und Suppen, sowie kleine Häppchen zum Reissdorf-Kölsch (2 Euro).
Und dann sind da natürlich noch die Terrassenplätze: "Ab März kann man hier schon draußen sitzen. Es ist einfach ein wunderschönes Plätzchen", sagt von der Grün. Insbesondere freue er sich über das Ende des baufälligen Kiosks am Platz und den nun freien Blick nach Südwesten. Der Neuinhaber plant zudem, das große Baumbeet neben der Terrasse aufzuhübschen.
Körners Gasthaus, Stammheimer Straße 100, ist dienstags bis sonntags ab 17 Uhr geöffnet; zum Flohmarkt am Riehler Plätzchen oder bei Fußball-Übertragungen auch früher. Telefon: 976 33 30. Parken: Riehler Plätzchen oder Riehler Gürtel. Die KVB-Buslinie 140 hält direkt vor dem Haus. © Kölner Stadt-Anzeiger
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