Was im rechtsrheinischen Köln entsorgt werden muss, landet direkt im Kompetenzbereich von Irina Berg.

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Die 43-Jährige ist Betriebshofleiterin der Abfallwirtschaftsbetriebe für das rechtsrheinische Köln in Köln-Kalk und ist damit Chefin von knapp 230 Mitarbeitern und 70 Fahrzeugeinheiten. Das heißt im Alltag, 150.000 Entladungen pro Woche zu koordinieren, jeden Tag einen Teil der Tonnage auf die Schiene zu bringen. "Meine Aufgabe ist es, täglich zwischen 6 und teilweise 15 Uhr dafür zu sorgen, dass die Mülltonnen im Wochenrhythmus geleert werden", sagt die Mutter von zwei Kindern.

Aus Kasachstan zur AWB

Geboren wurde Irina Berg in Karabulak, UdSSR – im heutigen Kasachstan. Mit acht Jahren kam sie nach Deutschland und machte eine Ausbildung zur Bürokauffrau beim kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieb des Rhein-Lahn-Kreises. Nach verschiedenen Stationen in der Branche arbeitet sie seit 2022 bei der AWB.

Warum sie sich ausgerechnet für diesen Job entscheiden hat? "Ja, man wächst in so einen Beruf hinein. Das erste ist das Interesse, der Wille und auch der Spaß daran, Abfall nicht nur als Abfall zu sehen – was in den 2000er Jahren nicht selbstverständlich war", sagt Irina Berg. Einen großen Teil ihrer Arbeit bestehe darin, Menschen zu führen. Der Erfolg sei für sie aber in erster Linie immer der Verdienst des ganzen Teams.

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Und wie arbeitet es sich als Frau in einer langjährigen Männerdomäne? "In meinem direkten Umfeld haben wir eine fast 50/50 Verteilung. Aber im operativen Bereich arbeiten über 90 Prozent Männer. Ich glaube, das Geheimnis – wenn es denn eines gibt – ist, sich als Mensch zu sehen und sich als Mensch mit Menschen zu messen", sagt sie. Frauen sollten den Mut haben, sich den Dingen zu stellen, die in der Arbeitswelt anfallen, "auch wenn sie nicht frauentypisch erscheinen". Und wer Spaß an LKW, Verlade-, Press- und Sortiertechnik habe und das interessant findet, sei hier genau richtig.  © Kölner Stadt-Anzeiger