Beim Euskirchener TSC wird wieder Leichtathletik betrieben. Die Geschwister Ina und Ron Doderer haben die Abteilung, die über Jahrzehnte von Ulla Bondy geleitet wurde, aus dem Dornröschenschlaf geholt.
Unterstützt werden sie nun auch von Steffen Behringer, der viele Jahre erfolgreich Leichtathletik gemacht hat – ausgerechnet beim großen Konkurrenten des ETSC in den vergangenen Jahrzehnten: der LGO Euskirchen/Erftstadt.
Doch von Konkurrenz wollen die ETSCler nun mal so gar nichts wissen. "Wir wollen unser Ding machen. Wir wollen alle Kinder da abholen, wo sie stehen, und ihnen Spaß an Bewegung und Leichtathletik vermitteln", erklärt Behringer.
Bewegungsangebot ohne Leistungsdruck und Wettkämpfe
Die Gruppen sollen flexibel eingeteilt werden – je nach Entwicklungsstand. "Dabei stehen vor allem kindgerechte Bewegungsangebote im Fokus", sagt der Iversheimer: "Das Ganze wird ohne Leistungsdruck sein. Erstmal steht da kein Wettkampf hinter." Die Kinder sollen Behringer zufolge über möglichst viele Bewegungsspiele an die Leichtathletik und die unterschiedlichen Disziplinen herangeführt werden.
Sollte sich aus diesem Heranführen die Lust auf Wettkampfleichtathletik herauskristallisieren, sei man dem Ganzen aber sicher nicht abgeneigt, sagt Behringer. Das Ganze soll dann in der näheren Umgebung stattfinden – beispielsweise in Rheinbach oder Zülpich. "Das ist aber erst ab zehn Jahren der Fall, dass man dann aus dem Spielerischen heraus in Richtung Sprint, Hoch-, Weitsprung oder auch in Richtung Hürdenlauf geht", sagt Behringer, der selbst leidenschaftlicher Hürdenläufer war.
Die Leichtathleten trainieren mittwochs und freitags in der Halle
Aktuell ist eine solche Gruppe aber noch Zukunftsmusik. Zwei Kindergruppen mit jeweils 12 bis 16 Kindern hat der ETSC aber bereits am Start, die an zwei Tagen in der Woche trainieren. Mittwochs zwischen 17.15 und 18.30 Uhr für 6- bis 11-Jährige sowie von 18.30 und 20 Uhr für Ältere in der Turnhalle an der ehemaligen Paul-Gerhardt-Schule (Kölner Straße). Freitags treffen sich die Nachwuchsleichtathleten des ETSC von 15 bis 16 Uhr sowie von 16 bis 17.30 Uhr in der Turnhalle der Franziskusschule. Die frühere Trainingszeit ist für Kinder zwischen drei und fünf Jahren, die spätere für Fünf- bis Zehnjährige.
Und im Sommer? Wie geht es dann mit dem Training weiter? Das ist eine Frage, die die Verantwortlichen aktuell beschäftigt. Der Grund: Die langjährige Sportstätte der ETSC-Leichtathleten, der Auel, wird von Grund auf erneuert und soll im Sommer 2026 fertig sein – dann aber vor allem für Fußball und nicht unbedingt für Leichtathletik.
Nach einem Trainingsort für den Sommer suchen die Verantwortlichen
Man werde sich um Trainingszeiten im Heinz-Flohe-Stadion bemühen, so Behringer. Das Ganze soll aber vor allem nach Rücksprache mit den Eltern geschehen, weil man Rücksicht auf die Familienkalender nehmen wolle, denn in denen sei halt bisher "Training Mittwoch" eingetragen, so der Coach.
Im Sommer in der Halle zu trainieren, sei aber eher suboptimal. Und die Erftaue sei auch keine echte Alternative, weil es dort unter anderem keine Toiletten gebe. Man sei aber zuversichtlich, dass man die Problematik der Trainingsstätte gelöst bekomme, sagt der Coach, der wie Ina und Ron Doderer über die C-Lizenz des DLV verfügt.
Und wer sieht, mit wie viel Herzblut das Trio mit Unterstützung der Eltern die Leichtathletikabteilung wachgeküsst hat, der kann sich sicher sein, dass auch das Problem gelöst wird. © Kölner Stadt-Anzeiger
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