Die Passionszeit gilt als eine Zeit der Besinnung auf das Leben und Sterben Jesu, eine Erinnerung an Jesu Leiden und sein Kreuzesopfer.
In der zehnten Sonderausstellung nimmt das Engel-Museum am Engels-Platz ab heute Bezug darauf. Kuratorin Beate Gatzsch sagt: "Die neue Sonderausstellung widmet sich dem Leidensweg Jesu und seiner Vollendung durch Tod und Auferstehung. Gezeigt werden Exponate aus Lateinamerika, Polen, Afrika und Deutschland. Gerade diese Vielfalt macht die Ausstellung so besonders."
Die Miniaturen zeigen Geburt und Grablegung, also Alpha und Omega der Geschichte Christi.
Ein Dreiklang aus zwei Zinnminiaturen und einer filigran gearbeiteten Darstellung der Kreuzigung in einer Glasflasche führt in die Ausstellung ein. Dazu erläutert die Kuratorin: "Die Miniaturen zeigen Geburt und Grablegung, also Alpha und Omega der Geschichte Christi." Auch im Schlafzimmerbild darüber findet sich Christus kurz nach der Geburt, am linken Bildrand wird sein Sterben schon vorweggenommen.
Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung ist eine Pietà aus Ebenholz, geschaffen vom Volk der Makonde in Afrika. Sie zeigt den Gottvater, der seinen toten Sohn hält, umgeben von den trauernden Eltern – eine Darstellung von großer Symbolkraft. Für den europäischen Blick ungewöhnlich sind auch die 14 Kreuzwegstationen des peruanischen Künstlers Max Ochante, die, in kleine Holzkisten eingepasst, in bunten Farben strahlen.
100 kunstvoll gestaltete Eier
Sie wirken, als sollten sie das Bejahen des Lebens mit dem Bewusstsein des unvermeidbaren Todes verbinden, sind in der Schlichtheit der Darstellung klar und eindrucksvoll. Für Lukas Schlichtebrede vom Engel-Verein sprechen die leuchtenden Farben von Lebensfreude und einem kindlichen Glauben, weiten den Blick über die bekannten Darstellungen hinaus. Er erklärt: "Ein Kontrast dazu sind die ältesten Exponate, die drei Relieftafeln zu den sieben Schmerzen Mariens hier aus der Region. Sie sind bereits auf einem Stich von Schloss Ehreshoven aus dem Jahr 1725 zu sehen und wurden von der Stiftsverwaltung Ehreshoven zur Verfügung gestellt."
Der Großteil der Exponate stammt allerdings aus der Sammlung von Elke Gutberlet, einer Sammlerin aus Frankfurt, die dem Engel-Museum ihre Kollektion vor einigen Jahren schenkte. "Seither war es mein Traum, diese Ausstellung in der vorösterlichen Zeit zu realisieren", berichtet Gatzsch.
Mit der Sammlung aus Frankfurt wurden dem Museum auch mehr als 100 kunstvoll gestaltete Eier überlassen, und es wurde entschieden, dass einige der Eier nun bereits während der Passionszeit gezeigt werden – als farbenfroher Abschluss einer eindrucksvollen Schau.

Die Sonderausstellung "Passion – Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu" wird am heutigen Donnerstag eröffnet. Sie ist bis nach den Osterferien zu sehen. Während der Ferien ist das Engel-Museum geschlossen. Öffnungszeiten: sonntags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr, dienstags und mittwochs von 10 bis 13 Uhr.
Wer Interesse hat, im ehrenamtlich geführten Engel-Museum mitzuarbeiten, erhält alle Informationen per E-Mail über info@engelverein.de. © Kölner Stadt-Anzeiger