Die Zerrissenheit war in der Dezembersitzung unter Punkt "9.2.2" der Verwaltungsvorlage bei den Lokalpolitikern zu spüren.

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Es geht um dringend benötigten Wohnungsbau. Die Notwendigkeit ist allen bekannt. Dennoch hat sich die Bezirksvertretung gegen die Bebauung am Falkenweg in Rondorf entschieden. Mehrheitlich wurde das vorgegebene städteplanerische Projekt abgelehnt. Dabei spielten unterschiedliche Gründe eine Rolle.

Das geplante Neubaugebiet liegt in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A 555. An der Ecke Falkenweg/Adlerstraße sollen 66 Wohneinheiten mit bis zu dreieinhalb Stockwerken und eine Kindertagesstätte entstehen. Die Planung sah schon einmal doppelt so viele Wohnungen vor, wurde im Laufe des städtischen Verfahrens bereits auf mehr als die Hälfte der ursprünglich angedachten Bebauung verkleinert.

Dennoch schlugen die Anwohner Alarm und gründeten die "Initiative Falkenweg". Zum Hintergrund: Als am 14. Juli 2021 massive Niederschläge das Ahrtal und Teile der Eifel verwüsteten, gab es auch bei den Anwohnern in Rondorf außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. An der Adlerstraße stand das Wasser bis zu 40 Zentimeter über dem Bürgersteig und lief in Wohnräume und Keller. Die Initiative stellte an Politik, Stadtentwässerungsbetriebe und die Stadt unter anderem die Frage, wie der Kanal weitere Wassermengen bei weiterer Bebauung aushalten soll.

Entwässerungssituation auf dem Falkenweg birgt Risiken

Eine Fragestellung, die auch die Politiker beschäftigte. In der Sitzung im Dezember gab die CDU-Fraktion ihre Bedenken schriftlich zu Protokoll und wies dabei nicht nur auf die risikoreiche Entwässerungssituation hin. Der Falkenweg sei in seiner Breite nicht dafür ausgelegt, dass er in zwei Richtungen befahren werden kann, weil auch jetzt schon ein Bürgersteig fehlt. Auch der Lärmschutz sei ein Argument gegen eine Bebauung direkt an der Autobahn. "Bei einem nicht ausgeschlossenen Ausbau der A 555 ist davon auszugehen, dass die Autobahn noch näher am geplanten Wohngebiet liegt", gab die CDU unter anderem zu Protokoll.

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Auch die FDP sieht zum jetzigen Zeitpunkt keine vorliegende Fassung, der sie zustimmen konnte. "Die SPD Fraktion bittet die Verwaltung, sowohl das Thema Starkregen als auch die verkehrsrechtlichen Belange ausreichend zu berücksichtigen", ließen die Sozialdemokraten weniger ablehnend schriftlich festhalten, während die Grünen sich nicht einig waren. Letztere waren dann ausschlaggebend für die Ablehnung der städteplanerischen Vorlage. Mehrheitlich mit drei Stimmen der Grünen, der CDU und FDP, bei Enthaltung von drei Stimmen der Grünen und einer AfD-Stimme, wurde die Vorlage gegen die Stimmen der SPD und Isis Faßbender (die Linke) abgelehnt.



  © Kölner Stadt-Anzeiger

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