Die gut gefüllte Hans-Hoersch-Halle in Burscheid lag im Dunkeln. Lediglich eine Lichtprojektion zauberte Sterne an die Decke: Das Musical "Elass, wir sind Sternenstaub" feierte nach einem Jahr Arbeit am Samstag, 16. November, Premiere.

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Kurz vor Beginn lag bei den Beteiligten die Spannung in der Luft. "Ein bisschen nervös, ein bisschen aufgeregt bin ich schon", sagte Sophia Radimeczky von der Projektleitung. "Aber die Proben liefen gut, wir haben den Überblick. Die Premiere kann kommen."

Um 19 Uhr trat die Projektleitung, gemeinsam mit dem Leiter der "Offene Jugendarbeit Odenthal", Marc Munz, vor den Vorhang. Munz begrüßte das Publikum und stimmte es auf den Abend ein.

Erzählerinnen eröffnen "Elass – Wir sind Sternenstaub"

Mädchen in Sonnenkostümen erzählten in einem flotten Rapsong die einleitende Geschichte zum Musical und machten dann Platz für die erste Bühnenszene. So kunterbunt und fröhlich wie die Bühnenbilder waren auch die großartigen Kostüme. Ob seidig und bunt wie in Bollywood, fantasievoll und auch wohlbekannt auf dem Disneyplaneten, oder elisabethanisch, wie in Shakespeares Zeit – die Kostümbildnerinnen hatten ganze Arbeit geleistet.

Die Geschichte von "Elass" existierte bereits als Hörspiel und wurde für das Musical noch einmal erweitert. Der Fantasie der Kinder entsprungen bewiesen sie, dass sie ein feines Gespür für die Probleme unserer Zeit mitbringen.

Kinder haben Gespür für die Probleme unserer Zeit

Rassismus, Kriege, Umweltverschmutzung – im Musical ist die Erde vernichtet. Sie existiert nur noch als Teil im intergalaktischen Geschichtsunterricht des Planeten Plopptopia, dessen Bevölkerung in Frieden und Harmonie zusammenleben. Elass, ein kluges Mädchen, ist jedoch erschüttert vom Schicksal der Erde. Mit Hilfe einer Zeitmaschine reist sie zurück, landet in Burscheid und hilft dort einer Gruppe Jugendlicher zu erkennen, dass Freundschaft das Wichtigste ist.

Ein Jahr lang probten die Kinder fast jeden Samstag für ihr großes Ziel, ein eigenes Musical auf die Bühne zu bringen. Rund 35 Kinder und noch einmal ebenso viele Erwachsene stemmten gemeinsam das Mammutprojekt.

Musicaldarstellerin half bei Proben

Mit Mariele Jankowski hatte sich das Team sogar eine professionelle Musicaldarstellerin ins Boot geholt, die die Kinder stimmlich fit für die Bühne machte. Die Songauswahl bestand einerseits aus bekannten Melodien, wie "A Million Dreams" aus "The greatest Showman" oder "Tomorrow" von Jane Krakowski, aber auch selbst geschriebenen Stücken.

Die Texte dazu wurden alle selbst verfasst. Und der Aufwand hatte sich gelohnt. Routiniert wie die Profis betraten die jugendlichen Sängerinnen und Sänger die Bühne und begeisterten das Publikum mit ihren Gesangs- und Tanzeinlagen. Selbst kleine Pannen, wie Textaussetzer oder ein nicht funktionierendes Mikrofon konnte die Darstellerinnen und Darsteller nicht aus der Ruhe bringen.

Für den letzten Song des Abends "Wir sind Sternenstaub", der extra für das Musical geschrieben wurde, kamen alle Darstellerinnen und Darsteller gemeinsam auf die Bühne – ein würdiger Abschluss für ein ergreifendes Musical. Giovanna Lombardo, Sophia Radimeczky, Mariele Jankowski, Patrizia Hansen und Giulia Lombardo Marrocu als Hauptverantwortliche wurden vom Publikum mit einem frenetischen Applaus. Als Anerkennung für ihre Leistung bekamen die Kinder zum Abschied eine Rose und eine Urkunde übereicht.

Zuschauerin Angela Gravino bestätigte die Begeisterung. "Mir hat es sehr gut gefallen, die haben das toll gemacht", sagte sie nach der Vorstellung. Auch Nele C. war glücklich. "Es war schön", sagte die junge Darstellerin, die gleich vier Rollen hatte. "Vorher war ich nicht aufgeregt, auf der Bühne dann ein bisschen. Ich bin erleichtert, dass das gut geklappt hat."

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Das war am Ende auch Giovanna Lombardo. "Ich fühl mich super", sagte sie kurz nach der Vorstellung und lachte. "Die Kinder waren einfach großartig."

Das Projekt hat Kindern und Jugendlichen ein Jahr lang eine Plattform geboten, ihre Träume auf der Bühne zu verwirklichen. Daumen hoch für diese großartige Jugendarbeit.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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