Mit dem nach einem weitgehend trockenen Nachmittag gegen Abend wieder einsetzenden Regen verlagerte sich ein großer Teil der feiernden Menge im Zülpicher Viertel in die trockenen Kneipen.

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Entlang der beliebten Feiermeile rund um den Zülpicher Platz blieb es zwar belebt, viele Jecke suchten jedoch Schutz und Partystimmung in den zahlreichen Bars mit laut aufgedrehten Musikanlagen und feierten ausgelassen weiter.

Johannes aus Wuppertal war einer derjenigen, die es draußen hielt – der 23-Jährige in Rudi-Völler-Gedächtnis-Kostüm mit Trainingsanzug und "Vokuhila"-Perücke hatte sein "Team längst verloren", wie er durchnässt eingestand. Die Nässe machte dem jungen Mechaniker in seinem Zustand zwar offenbar kaum zu schaffen, er wolle nur nicht allein weiter Party machen, wie er sagte.

Auf dem Weg in Richtung Universitätsviertel, wo seitens der Stadt ein Ausweichgelände für die Feiernden eingerichtet worden war, gab es zwar noch einige Stunden lang ausreichend Gelegenheiten, sich anderen Gruppen anzuschließen. Auf dem Platz gegenüber der Hauptmensa war aber bereits gegen 20 Uhr aufgrund des geringen Zustroms mit den Abbauarbeiten der Trenngitter und der Müllbeseitigung begonnen worden. Davon wurde schnell viel sichtbar, die Hinterlassenschaften der Menge stellten auch in diesem Jahr einen beträchtlichen Umfang dar.

Karnevalsauftakt in Köln: Keine größeren Zwischenfälle rund um Zülpicher Straße

In kleinen Gruppen patrouillierten Teams von Ordnungsamt sowie der Polizei durch die Straßen, mitunter kontrollierten sie "anlassbezogen" einige Menschen auf dem Weg. Größere Zwischenfälle blieben im Kölner Studierendenviertel allerdings bis etwa 23 Uhr weitgehend aus. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir hatten zuvor appelliert, keine Messer und andere gefährliche Gegenstände mitzuführen und dementsprechend massiv und verschärft kontrolliert", sagte ein Sprecher. "Einige unbelehrbare sind zwar trotzdem darunter gewesen, im Vergleich zu den beiden letzten Jahren war es aber ein etwas ruhigerer Abend – Stand jetzt", so der Polizeisprecher am Abend. Auch am Dienstagmorgen bestätigte die Polizei diese Lage.

Die Beamtinnen und Beamten hatten sich eng mit dem Koordinierungsstab der Stadt sowie der Einsatzleitung des Ordnungsamtes für den Tag abgestimmt. Vereinzelt griffen die jeweiligen Einsatzteams bei alkoholgeschwängerten Auseinandersetzungen ein und schlichteten Streit.

11.11.: Musik und Tanz auf den Straßen im Belgischen Viertel

Auch rund um den Brüsseler Platz im Belgischen Viertel herrschte am Montagabend Betrieb. Im vergangenen Jahr hatte sich ein Teil des Geschehens am 11.11. dorthin verlagert – in diesem Jahr blieb es ruhiger, aber auch hier tanzten Kostümierte etwa zur Musik einer wandernden Kapelle mit Pauke und Trompeten zu klassischen Karnevalsliedern. Flaschen, Scherben und Müll waren allenthalben als Spuren der ausgelassenen Feierei zu erblicken.

Der Sessionsauftakt spielte sich mit voranschreitender Stunde auch hier stärker in den Kneipen und davor ab, weniger auf den Straßen. Rund um den Aachener Weiher, ebenfalls ein beliebter Feier-Hotspot an Karneval, waren die Wiesen am Montagabend schnell verlassen: Bereits gegen 21.30 Uhr konnte man hier nur noch Radlader und Polizeifahrzeuge sehen, die das menschenleere Gebiet befuhren.

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Einige hartgesottene unter den Jecken bleiben noch bis in die Nacht am "Zülpi", in Gruppen wurde getanzt, flaniert oder ein Imbiss eingenommen. Dann leerte sich gegen 23 Uhr auch dort die Umgebung sichtbar. Insgesamt war es im "Kwartier Latäng" ein deutlich ruhigerer Auftakt der Karnevalssession als im Jahr zuvor.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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