Für Klaus Heinen kann Leichtathletik Träume erfüllen. Es gehe darum, sich Ziele zu setzen und sie als Motivation fürs Training zu nutzen — eben Träume wahr zu machen.

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Das gelte für ihn als Sportler ebenso wie als Trainer oder Vereinsvorsitzender, sagt Klaus Heinen. Am Sonntag feiert er seinen 75. Geburtstag.

Er war nicht nur ein erfolgreicher Athlet, sondern 1981 auch Initiator der Gründung des Wiehltaler Leichtathletikclubs (LC), dessen Vorsitzender er seit 1989 ist. "Es ist nicht entscheidend, wie alt man ist", sagt Heinen, wichtig sei, dass die Menschen, mit denen man arbeite, sagen: "Der macht das aber gut." Und dass der Verein in kein Loch falle, wenn er sein Amt als Vorsitzender abgebe. Federführend hat er kein Traineramt im Verein mehr inne, leitet aber die Wettkampfgruppe und unterstützt Trainer und Übungsleiter in taktischen Fragen.

Zuerst war Klaus Heinen Turnschüler im TV Osberghausen

Klaus Heinen wurde am 22. Dezember 1949 in Oberhausen geboren, und hatte, wie er sagt, eine sehr behütete Kindheit. 1959 zog die Familie aus beruflichen Gründen nach Osberghausen. "Der Kontrolleur im Zug musste gleich zweimal hinschauen, nachdem er nach flüchtigem Lesen moniert hatte, man kann doch von Oberhausen nicht nach Oberhausen fahren", erinnert sich Klaus Heinen lachend.

Er wurde Turnschüler im TV Osberghausen, wo der Schwerpunkt auf dem Faustball lag, und wechselte vier Jahre später zu den Leichtathleten des TSV Ründeroth. Da war er mit 1,80 Meter schon fast ausgewachsen und in der Leichtathletik sehr vielseitig aufgestellt. 1967 wurde er bei den deutschen Jugendmeisterschaften Sechster und fiel Rolf Bäslack, dem Cheftrainer von Bayer Leverkusen, auf. Doch der Vater fand keinen Gefallen daran, dass der Sohn aufs Internat nach Leverkusen wechselte und zum Zehnkämpfer wurde.

1981 gründetet Klaus Heinen gemeinsam mit Gleichgesinnten den Wieltaler LC

So beendete Klaus Heinen die Realschule in Vollmerhausen und begann eine kaufmännische Lehre bei Dörrenberg. "Ich wollte immer gerne Sportlehrer werden, was auch möglich gewesen wäre, aber die finanziellen Verhältnisse reichten nicht aus", blickt Heinen zurück.

1971, mit 21 Jahren gerade volljährig geworden, wechselte er zur LG Rhein Berg in den Nachbarkreis, wo er nach der Bundeswehr als Angestellter im Stahlhandel arbeitete. Mittlerweile mit Ehefrau Rita verheiratet, zog es Klaus Heinen zurück nach Oberberg. "Meine Frau kommt aus Hunsheim und ich wollte mich wieder Richtung Oberberg orientieren."

Die 80- und 90er Jahre waren eine Hochzeit in der oberbergischen Leichtathletik

Kaum zurück, gründete er am 5. März 1981 mit Gleichgesinnten den Wiehltaler LC. "Mit der Hilfe des ehemaligen Kreisvorsitzenden Professor Dr. Helmut Solbach und meinen ehemaligen Vereinskameraden der LG Rhein-Berg, Josef Linden und Herbert Disselhoff, gelang das Vorhaben."

Im Mai 1981 wurde im Stadion Wiehl mit dem Training begonnen. Zu der Zeit war Heinen auch Lehrwart im Leichtathletikkreis Oberberg. "Ich wollte junge talentierte Leute finden, um ihnen zu zeigen, wie schön die Leichtathletik ist", blickt der WLC-Vorsitzende zurück. Dabei denkt er an die Zehnkampfwettkämpfe in den 70er Jahren gegen Bernhard Wald zurück, den verstorbenen ehemaligen Vorsitzender der LG Wipperfürth.

Die 80er- und 90er-Jahre waren die Hochzeit der oberbergischen Leichtathletik mit WLC-Sportlern wie Gregor Henze. Elmar Hans, Katja Werner, Simone Zöller, Payk Freches, Roger Fabeck, Sascha Edwards oder Oliver Czauderna. Zwar gab es auch noch einige Jahre später Erfolge durch Jan Mössing, Jan Pablo Oehl oder Luis Vieweg, es begann aber auch der schrittweise Umstieg auf den Breitensport, um den Club für die Zukunft aufzustellen.Der Lungensport unter der Leitung von Dr. Kerstin Bastian ist dabei ein Erfolgsmodell.

Corona versetzte dem WLC einen Schlag

Corona versetzte dem WLC einen Schlag, die Mitgliederzahlen sanken von 389 auf 230. "Es ging eine ganze Sportgeneration verloren", sagt Klaus Heinen. Durch die steigenden Zahlen im Schüler- und Kindertraining wurde der Negativtrend mittlerweile aufgehalten, aber der Wettkampfsport habe sich davon nicht erholt, so Heinen. Heute hat der WLC wieder über 290 Mitglieder.

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Den Verein zukunftsfähig zu machen, darin sieht Heinen seine Aufgabe. Und die ist keine leichte bei fehlender finanzieller Ausstattung der Vereins, immer weniger Leichtathletik in den Schulen, der schwierigen Suche nach Trainern oder Übungsleitern , um nur einige Dinge zu nennen. Seit langem leitet Heinen eine Leichtathletik AG an einer Grundschule und hat einen Wettbewerb für alle Grundschulen ins Leben gerufen.

Zurückschauen auf die erfolgreichen Jahre möchte Klaus Heinen nicht. Er habe immer mehr nach vorne geblickt, sagt er. Und doch erinnert er sich sofort an seine schönsten Momente mit dem WLC. Das war die gelungene Talkshow 2006 zum 25-jährigen Bestehen des Clubs. Auch wenn zahlreiche Besucher wegen des plötzliches Schneeeinbruchs nicht kommen konnten, feierten rund 300 Gäste in der Wiehltalhalle einen gelungenen Abend. Gerne blickt Klaus Heinen auch auf die Trainingslager in Hürth zurück, für die er sogar seine Frau begeistern konnte. Bauchschmerzen bereitet ihm dagegen nach wie vor der Zustand des Wiehler Stadions, bei dem sich der Jubilar ein Umdenken im Wiehler Stadtrat wünscht.

Seinen Geburtstag feiert Klaus Heinen morgen im Kreis der Familie.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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