Im Zelt auf der Kirmes in Bedburg haben sich Horst und Doris Jeske 1956 kennengelernt. Am 24. November feiert das Paar, das seit 1960 in Bergheim-Thorr wohnt, seine eiserne Hochzeit.
Beide erinnern sich gern an ihren ersten Tanz. Die damals 16 Jahre alte Doris Hellwig war Horst Jeske sofort aufgefallen, und so haben die beiden an diesem Tag auf der Kirmes bis 22 Uhr getanzt. Dann fuhr die junge Frau mit dem Fahrrad nach Oberembt, wo sie mit ihrer Mutter wohnte.
Oberembt: Anfangs waren Übernachtungen nicht erlaubt
Von dem Tag an führte der Weg des 18 Jahre alten Bergheimers sehr häufig nach Oberembt, um mit Doris Hellwig viel Zeit zu verbringen. Übernachten durfte er dort jedoch natürlich nicht.
Die jungen Leute unternahmen viel in den kommenden drei Jahren, und so reifte der Entschluss, den Weg durchs Leben gemeinsam zu gehen. Das Paar heiratete am 24. November 1959 standesamtlich in Bergheim und 1960 kirchlich in Zieverich. Im selben Jahr bezogen die Eheleute ihre Wohnung in Thorr.
Horst Jeske wurde seit 1959 bei der Bundeswehr in Kassel-Wilhelmshöhe zum Panzergrenadier ausgebildet. Doris Jeske arbeitete als Haushaltshilfe beim Gestüt Schlenderhan in Zieverich bis 1960 Sohn Gerd geboren wurde. 1962 folgte Tochter Gabriele und 1965 Sohn Jürgen.
Während Vater Jeske zwischenzeitlich als Verkaufsfahrer für die Bäckerei Hindermann in Bergheim tätig war, kümmerte sich Mutter Jeske um die Kinder. Später wechselte der Jubilar zur Großbäckerei Esser in Buchholz, bis er 1982 die Kündigung im Briefkasten vorfand. Der Ort Buchholz wurde nämlich 1982 mit einigen anderen Ortschaften nach Bedburg umgesiedelt, um dem Tagebau Fortuna-Garsdorf Platz zu machen. Anschließend wurde das Dorf abgebaggert.
Horst Jeske war zunächst arbeitslos, konnte dann jedoch bis zu seiner Pensionierung bei der Bergheimer Stadtverwaltung arbeiten. Nun freut sich das Paar auf die Feier mit der ganzen Familie, zu der auch zwei Enkel und ein Urenkel gehören. "Wir haben nicht über die Stränge geschlagen, sind zusammen und immer neutral geblieben", sagen Doris (84) und Horst (86) Jeske. © Kölner Stadt-Anzeiger
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